Welche Methode benutze ich eigentlich?

Hierein gehört alles was die Geschichte und Methoden der Mnemotechnik betrifft. Z.B. Was ist die Geschichtenmethode? Was sind Routen? Des Weiteren geht es auch um die historische Betrachtung und Analyse der Mnemotechnik.


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Draco
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Welche Methode benutze ich eigentlich?

Beitrag von Draco »

Hallo zusammen!

Ich bin seit etwa zwei Monaten dabei mich intensiv mit dieser Mnemotechnik zu befassen. (bisher habe ich mit diesem Geschichtenerzählmerktrick nur beim "Kofferpacken" abgeräumt).
Ich bin dann auf die Seite Mnemotechnik.info gekommen.

Jetzt habe ich diverse Dinge gelernt wie Länder und US-Bundestaaten mit ihren Haupstädten, Erdzeitalter, Geschichtsdaten und Kleinkram wie 7 Weltwunder, Scharlachsymptome... u.s.w. was halt so anfällt.

Einfache Merksätze wie "Ein Löwe wäre lieber ein Elefant" (Sierra Leone, Liberia, Elfenbeinküste)

Mal ist es eine Geschichte (Eine Lesbe und ein Schwarzer zeugen Moses für Lesoto, Swasiland und Mosambik)

Dann sind es Verformungen (Die Lesbe kriegt Maserpickel, Haupstadt ist Masero)

Wortzusammensetzungen (Der Freund einer verschleierten Frau (Burkina Farso) schmiert mit Quark seinen Adoniskörper ein und heisst Hugo (Quagonisougo) - Die genaue Schreibweise und einzelne Buchstabenungenauigkeiten spielen für mich keine große Rolle)

Zu den Zahlen 0-99 habe ich Bilder, je nach Zehner ein Thema (40er Tiere, 30er Fahrzeuge)

Dann gibt es eine Strasse mit Verteilerkreis (eine Ausfahrt geht unter einem Palfernseher durch, auf ins Paläozoikum) in den einzelnen Strassen stehen dann Häuser für die Subzeiten.

Ist das jetzt letzendlich immer die Selbe Methode, oder mische ich da was?

Kann es dabei bei bestimmten Themen Probleme geben (Dazu zwei weitere Threats)?

Vielen Dank.
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Flauwy
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Beitrag von Flauwy »

Obwohl Mnemotechniken auch nichts weiter als Eselsbrücken sind, scheint es mir, das du sehr viel mit traditionellen Eselsbrücken arbeitest, z.B.
"Ein Löwe wäre lieber ein Elefant" (Sierra Leone, Liberia, Elfenbeinküste)
oder
Die Lesbe kriegt Maserpickel, Haupstadt ist Masero
, quasi so wie wir es in der Schule auch gemacht haben, ohne dabei in irgendeiner Weise deine Technik herabzuwürdigen. Des weiteren benutzt du die Geschichtenmethode, sowie eine Art Master-System für die Zahlen 00-99.
Es gibt jedoch ausgeklügeltere Systeme, wie du nicht nur einzelne Fakten lernen kannst, sondern auch wie du alle Fakten zusammen durchgliederst und mehr oder weniger alle Überblicken kannst. Unter "Anwendungen, Geschichte & Methoden der Mnemotechnik" sind einige Posts, die sich damit beschäftigen. Zu nennen wäre z.B. der Gedächtnispalast oder die SEM³. Es gibt aber noch andere Methoden und noch viel mehr, die noch entdeckt werden wollen und deren Zeit langsam gekommen ist.
Kann es dabei bei bestimmten Themen Probleme geben?
Das Problem ist eigentlich nur die optimale Technik zu finden, mit der man bestimmte Fakten lernen will. Meiner Meinung nach sollte man sein Wissen so Organisieren, das es auf einem Groß-System beruht, das auf alle Unter-Systeme zugreifen kann. Nur so hat man alle Information ständig parat.
Draco
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Beitrag von Draco »

Ich werde mir das mal anschauen. Ich dachte ich wäre was mnemotechnischer (gibts das Wort überhaupt??), da die Idee dieses Extrem-Eselbrücking von der Mnemotechnik Seite kamen.

Allerdings kommen mir die Geschichten in vielen anderen Beispielen zu dieser Major und SM3 Technik sehr ähnlich vor... Wo ist da der Unterschied?
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Flauwy
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Beitrag von Flauwy »

Das Mastersystem ist eigentlich erschaffen worden, um Zahlen zu memorieren. Die SEM³ (Self-Enhanced-Master-Memory-Matrix) baut darauf auf, um Wissenslisten daran anzuhängen.
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isegrim
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Beitrag von isegrim »

Zum Begriff Eselsbrücke: Ich denke hier zeigt sich, dass es wohl derzeit keine allgemeinverbindliche Definition von Mnemotechnik gibt. Im Gegensatz zu Mnemotechnik dürften die Eselsbrücken auch einem größeren Publikum bekannt sein:

Der Buckel der Hex' ist konvex

333 - Bei Issos Keilerei

Dann gibt es noch die besondere Kategorie von Akronymen, z. B.

HOMES

Damit merkt man sich die Namen der großen Seen in Nordamerika (Lake Huron, Lake Ontario, Lake Michigan, Lake Erie und Lake Superior).

Der Schriftsteller Walter Kempowski (Tadellöser und Wolff), der früher von Beruf mal Volksschullehrer war, sammelt übrigens solche Eselsbrücken.

Abschließend noch der Fall einer Eselbrücke, die so grottenschlecht ist, dass sie schon wieder gut ist. Jedenfalls hat sie sich mir eingeprägt.

Ich hatte an der Fachhochschule mal einen Dozenten, der pädagogisch ausgesprochen untalentiert war. Dennoch versuchte er sein Bestes.
So wollte er im Fach Bürgerliches Recht - Allgemeiner Teil eine wirklich tolle Merkhilfe für den juristischen Begriff Verfügung geben. Dafür dachte er sich spontan ein Akronym aus ("Also das merken Sie sich am besten so...").

Er verfiel auf: ABÜÄ

Das ist unter normalen Umständen natürlich absolut ungeeignet, um es sich leicht zu merken. Wir hatten damals Tränen vor Lachen im Gesicht. Merkwürdigerweise ist es aber (vielleicht gerade deswegen) haften geblieben:

Eine Verfügung ist die Aufhebung, Belastung, Übertragung oder inhaltliche Änderung eines Rechts.

isegrim
Chuzpe
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Beitrag von Chuzpe »

@ isegrim:
ABÜÄ finde ich wenigstens noch besser wie den grottenschlechten Merksatz, den man von überall her hört!
Der ist sooo schlecht, da kann man keinen Respekt mehr vor haben.
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