Garderobenmethode

Hierein gehört alles was die Geschichte und Methoden der Mnemotechnik betrifft. Z.B. Was ist die Geschichtenmethode? Was sind Routen? Des Weiteren geht es auch um die historische Betrachtung und Analyse der Mnemotechnik.


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Ulrich Voigt
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Garderobenmethode

Beitrag von Ulrich Voigt »

In Esels Welt habe ich die Methode, die darin besteht, Erinnerungsinhalte an eine vorbereitete Sequenz von Gedächtnisstützen zu hängen, als Garderobenmethode bezeichnet (Seite 49: "Unter einer Garderobe verstehe ich eine Folge von Haken.")

Zwar habe ich nicht geradezu behauptet, dass dieser Begriff von mir stamme, habe es aber angenommen. Jetzt stelle ich fest, dass auch Tony Buzan schon von Garderoben sprach, wenngleich nicht explizit von einer Garderobenmethode:
Tony Buzan "Use Your Memory", Guild publishing London, 1986, p.47
"A Peg Memory System differs from the Link System in that it uses a special list of Key Memory Images that never change and to which everything that you wish to remember can be linked and associated. A Peg System can be thought of much like a wardrobe containing a certain definite number of hangers on which you hang your clothes. The hangers themselves never change, but the clothes that are hung on them vary infinitely."

Den Hinweis verdanke ich Hans-Christian Solka aus Magdeburg und werde in der anstehenden 2. Auflage von Esels Welt eine entsprechende Bemerkung über Buzan einfügen.
Klaus Horsten
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Beitrag von Klaus Horsten »

Eine ähnliche Quelle dieser Metapher findet sich in "Critical Thinking Across the Curriculum: A Brief Edition of Thought & Knowledge"
von Diane F. Halpern, 1997, S. 41. (Siehe Google Books)

Dort beschreibt der Autor unter "External Memory Aids" das ausgeklügelte System im Moskauer Bolshoi Theater, das die Garderobieren verwenden. Es ist die Beobachtung des Autors selbst mit eigenen Augen: "I was impressed with such a system when I was attending a ballet at the great Bolshoi Theatre in Moscow."
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Ulrich Voigt
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Beitrag von Ulrich Voigt »

Klaus Horsten hat geschrieben:das ausgeklügelte System im Moskauer Bolshoi Theater, das die Garderobieren verwenden.
In Esels Welt S. 252 findet sich "Das Garderobenfräulein will es wissen": Das von seiner ausgeklügelten Garderobentechnik schon arg mitgenommene Garderobenfräulein versucht, was ihr aber nicht gelingen wird, über den Rand des Tableaus, auf das sie nun einmal beschränkt ist, hinauszuschauen. Sie ähnelt dabei unwillkürlich den Tänzerinnen.
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Ulrich Voigt
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Beitrag von Ulrich Voigt »

Klaus Horsten hat geschrieben:"Critical Thinking Across the Curriculum: A Brief Edition of Thought & Knowledge" von Diane F. Halpern, 1997, S. 41. (Siehe Google Books)
In "Google books" finde ich nur S. 1 - 37.
Klaus Horsten hat geschrieben: "I was impressed with such a system when I was attending a ballet at the great Bolshoi Theatre in Moscow."
Nun würde ich gern wissen, welchem Zweck dieses System diente und wie es aussah. Ich dachte immer, dass Garderobieren nur zu einer vorgelegten Nummer den Haken mit der entsprechenden Zahl finden müssen, wofür doch kein System benötigt wird!

Wieso ist "Garderobe" bei Halpern eine Metapher? Für die Garderobieren ist die Garderobe einfach nur ein Objekt.
Klaus Horsten
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Beitrag von Klaus Horsten »

Klaus Horsten
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Beitrag von Klaus Horsten »

Klaus Horsten hat geschrieben:Eine ähnliche Quelle dieser Metapher ...
Bei Halpern ist es keine Metapher. Aber die Quelle einer Metapher kann es sein - wenn ich die Beobachtung als Vergleichsbild nehmen will.
Klaus Horsten
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Beitrag von Klaus Horsten »

Egal ob Buzan oder Halpern - die Garderobe ist keine gute Metapher für die Mnemotechnik, wenn man sie nicht spezifiziert. Ebensowenig etwa, wie sich Lichtmasten an einer Straße eignen.

Eine Garderobe, die durchnummeriert ist, ist unbrauchbar. Ich weiß nicht, wie sie im Bolshoi-Theater ist, aber ich vermute, dass sie wie die meisten Theater-Garderoben durchnummeriert ist.

Die Garderobe, die sich am besten als Vergleichsbild für die Mnemotechnik eignet, ist die Garderobe im Kindergarten: Dort hat jedes Kind sein Symbol. Zumindest meiner Erfahrung nach. Meine Tochter war zum Beispiel "Fisch" zugeordnet und an ihrem Garderobenhaken war keine fortlaufende Nummer, sondern: ein Bildchen mit einem Fisch. Sie hat immer zielsicher ihren Haken gefunden, selbst wenn die Garderobe in einen anderen Raum verlegt worden war. So müssen mnemotechnische Garderoben sein.
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DocTiger
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Beitrag von DocTiger »

Hm, die Idee Majorbilder in eine Reihe zu legen und dann daran Bilder zu hängen ist ja an sich nichts neues. Ich würde sogar sagen, ohne den Zahlenbezug wird die Technik von der Locimethode übertrumpft, da ein Locipunkt leichter zu finden ist, als ein weiteres Bild in einer Garderobe (spätestens wenn man schon ein paar Garderoben hat).
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Ulrich Voigt
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Beitrag von Ulrich Voigt »

Klaus Horsten hat geschrieben:So müsste es gehen: http://www.google.at/search?tbm=bks&q=w ... ic+Halpern
Leider landet man hier auf einer Fehlanzeige,

Es findet sich nur folgendes Zitat: "The worker at the wardrobe has to be able to dispense hundreds of possessions very quickly when the ballet is over. ..."
Ich habe keine Ahnung, wovon da die Rede ist. Meines Erachtens erhält die Garderobiere einen Garderobenzettel mit einer Zahl und muss dazu den entsprechenden Garderobenhaken finden. Es sei denn, dass man in Moskau keine Garderobenzettel ausgibt und vielleicht auch noch versäumt hat, die Garderobenhaken zu numerieren!
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Ulrich Voigt
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Beitrag von Ulrich Voigt »

Klaus Horsten hat geschrieben:Egal ob Buzan oder Halpern - die Garderobe ist keine gute Metapher für die Mnemotechnik, wenn man sie nicht spezifiziert.
Die Garderobenmethode ist eine spezielle mnemotechnische Methode. "Garderobe" kann also grundsätzlich nicht Metapher sein für Mnemotechnik schlechthin, weder bei Buzan, noch bei mir.
Klaus Horsten
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Beitrag von Klaus Horsten »

DocTiger hat geschrieben:Idee Majorbilder in eine Reihe zu legen und dann daran Bilder zu hängen
Es geht ja nur darum, etwas in der Wirklichkeit zu finden, ein Vergleich, der hier passt. Und da finde ich eine "Garderobe" (allgemein, unspezifiziert) oder eine "Theater-Garderobe" (nummeriert) falsch, eine "Kindergarten-Garderobe" (nummeriert und bebildert) aber richtig.

Es geht nur um eine spezielle Methode der Mnemotechnik, nicht um die Mnemotechnik insgesamt. Selbstverständlich.

Im Englischen ist "a wardrobe" auch allgemein, schon vor Buzan, eine Methapher. Zum Beispiel "a wardrobe of assumptions".
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Ulrich Voigt
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Beitrag von Ulrich Voigt »

Klaus Horsten hat geschrieben: (leicht verändert)
Es geht darum, etwas in der Wirklichkeit zu finden, einen Vergleich, der passt. Und da finde ich "Garderobe" (allgemein) und "Theater-Garderobe" (nummeriert) falsch, "Kindergarten-Garderobe" (bebildert) aber richtig.
Garderobenmethode ist die (von mir eingeführte) Bezeichnung für eine sehr allgemeine Methode und setzt weder voraus, dass die Haken der Garderobe numeriert sind, noch dass sie sonst irgendwie durch Bildchen individualisiert wurden, sondern nur, dass sie eine Sequenz bilden und dass an ihnen jeweils Einzelnes aufgehängt werden kann.

Es versteht sich, dass die loci-Methode eine spezielle Garderobenmethode ist, nämlich eine solche, bei der die einzelnen Haken Örter (loci) sind.

Esels Welt (S. 49) definiert:
"Unter einer Garderobe verstehe ich eine Folge von Haken."
"Unter einem Haken verstehe ich eine Gedächtnisstütze, die nicht nur für einen speziellen Inhalt, sondern für eine unbestimmte Anzahl möglicher Inhalte gedacht ist."
Klaus Horsten
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Beitrag von Klaus Horsten »

Ich finde die Bezeichnung (Definiendum) sehr schön. Und es zählt die Bedeutung, die rechts von einer Definition steht (Definiens).

Mir ging es nur darum anzudeuten, dass es eine Tradition gibt, dass Ideen in einer gewissen semantischen Umwelt großwerden, und dass sich die meisten auf schon vorhandene zurückführen lassen, die sie variieren.
Pat
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Beitrag von Pat »

Aus einem rein bezeichnungstechnischen Aspekt heraus:

Mir gefiel die Bezeichnung als Garderobenmethode für eine Reihe von geordneten Punken, die Informationsträger sein können, noch nie völlig.

Sofern damit etwas sehr Abstrahiertes beschrieben werden soll, dessen eine konkrete Untergruppe dann die Ortmethode ist, erscheint mir die Bezeichnung als Garderobenmethode verwirrend: Eine Garderobe ist ja bereits eine dreidimensionale, örtliche Umgebung. Mir fehlt das Abstrahierende bei dieser Bezeichnung, die nicht über das Konkret-Örtliche hinausgeht und deshalb eher irreführt.

Gemeint ist ja eine "geordnete Struktur", eine "Ordnung" oder "Reihe" irgendeiner Art, und so sollte man es aus meiner Sicht auch bezeichnen. Hieraus ergibt sich aus meiner Sicht besser der gewollte abstrakte Charakter der Allgemeinbezeichnung, der Kategorie:

Darunter kann man dann zwanglos auch das Alphabet oder eine Zahlenreihe fassen oder Wörter in einem zusammenhängenden bekannten Satz und alle anderen Dinge, die eine innere, einbeschriebene Ordnung haben und darum bei einer Nutzung als Informationsträger eine Reihenfolge gewährleisten.

Dann ergibt sich auch aus der Abstraktion der Bezeichnung heraus klar, dass die Ortmethode lediglich eine Konkretisierung einer solchen "Reihe" ist, die in einem drei- (Volumen), zwei- (Fläche) oder zumindest eindimensionalen (Linie) Gebiet spielt, wobei die dreidimensionalen Umgebungen mit zweidimensionalen Wegen dominieren werden.

Die innere Ordnung der Ortmethode ergibt sich dabei aus der räumlichen Zusammensetzung der Elemente (Haus auf der Wiese, Wiese an der Straße, Auto auf der Straße, Auto an der Ampel etc...). Etwas grundlegend Anderes als eine Alphabetreihe oder Zahlen als Informationsträger ist das dann nicht, es ist nur ein visueller, körperlicher Aspekt beigefügt.

Simon
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DocTiger
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Beitrag von DocTiger »

Für mich ist Listenmethode/Assoziationslisten der Überbegriff für Locimethode, Geschichtenmethode, Majorliste, Körperliste und Baumliste.

Sie haben gemeinsam, dass sie eine lineare Folge von Bildern erfordern. Dabei entsteht eine Reihenfolge die möglichst sinnvoll sein soll, aber nicht muss. In jedem Fall vermeidet die feste Reihenfolge das "unbemerkte" vergessen eines Bildes.

Ein kleiner Schritt weg von dieser Linearität ist S3M von Tony Buzan, bei der immer drei Bilder verknüpft werden, zwei für den "Schlüssel", eines für die eigentliche Information. Das ist nicht ganz so linear, weil der Schlüssel zweidimensional ist.

Die bloße "Assoziationsmethode", also zum Beispiel um Vokabeln zu lernen, ist garnicht linear, sondern durch eine direkte Zuordnung definiert.

Die Geschichtenmethode kann Baum/Netzwerkmäßig erweitert werden, indem von einem Element auf mehrere Elemente verzweigt wird. Das kann Vorteile haben, ist aber nicht sonderlich einfach und erfordert (finde ich) recht viel an Wiederholung.

Vielleicht ist es also nicht so gut von "Garderobe" zu sprechen, sondern eher von Majorliste beziehungsweise wie auch immer das Grundgerüst dafür zustande kommt.
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Ulrich Voigt
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Beitrag von Ulrich Voigt »

Pat hat geschrieben:Sofern damit etwas sehr Abstrahiertes beschrieben werden soll, dessen eine konkrete Untergruppe dann die Ortmethode ist, erscheint mir die Bezeichnung als Garderobenmethode verwirrend:
Die Ortmethode ist zwar eine sehr wichtige Untergruppe, aber doch nicht die einzige! Das Alphabet z.B. als Garderobe ist doch ebenfalls "konkret".
Pat hat geschrieben:Eine Garderobe ist ja bereits eine dreidimensionale, örtliche Umgebung. Mir fehlt das Abstrahierende bei dieser Bezeichnung, die nicht über das Konkret-Örtliche hinausgeht und deshalb eher irreführt.
Die Kritik übergeht, dass ich `Garderobe` definiert habe und nicht einfach auf Anschauliches verweise.
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Ulrich Voigt
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Beitrag von Ulrich Voigt »

Klaus Horsten hat geschrieben:So müsste es gehen: http://www.google.at/search?tbm=bks&q=w ... ic+Halpern
Wäre es vielleicht möglich, die für uns interessante Passage hier direkt zu zitieren?
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Hugin und Munin
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Beitrag von Hugin und Munin »

Hm, scheint ja wirklich nicht zu funktioneren.

Aber es gibt da eine schnelle Lösung:
1. Auf den Link klicken.
2. Auf das Buch klicken.
3. Links bei "Dieses Buch durchsuchen": "wardrobe" eingeben und "Suche" klicken.

Damit habe ich einen Treffer auf Seite 41.
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Ulrich Voigt
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Beitrag von Ulrich Voigt »

Hugin und Munin hat geschrieben:Damit habe ich einen Treffer auf Seite 41.
Diane F. Halpern, Critical Thinking Across the Curriculum: A Brief Edition of Thought & Knowledge, 1997, S. 41. (Google Books)

Some people have acquired specialized and specific external memory aids. I was impressed with such a system when I was attending a ballet at the grand Bolshoi Theatre in Moscow. Like many cities with very cold weather, it is customary to check your coat when you arrive at the theater. In addition, many people also check bags with boots and large hats. The worker at the wardrobe has to be able to dispense hundreds of possessions very quickly when the ballet is over. In addition, the checker also rents binoculars and needs to remember who rented the binoculars so as to be certain that the binoculars are returned. I found that the checkers had devised a simple external mnemonic system. The coat hooks are numbered (into the hundreds at each station). When someone checks a bag with the coat, the checker uses a number that ends in 4 (14, 24, 34, etc.). Then when the claim ticket is presented at the end of the show, a 4 in the last digit means that the checker should look below for a package. If a person rents binoculars, then a chalk line is marked above the hook number. Then if a coat is retrieved and there is a chalk mark above the number, the checker knows that binoculars are to be returned. This simple system, which has probably developed over many years, helps to get a large number of people out of the wardrobe area and reduces the time spent in line.
Pat
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Beitrag von Pat »

Pat hat folgendes geschrieben::
Sofern damit etwas sehr Abstrahiertes beschrieben werden soll, dessen eine konkrete Untergruppe dann die Ortmethode ist, erscheint mir die Bezeichnung als Garderobenmethode verwirrend:

Die Ortmethode ist zwar eine sehr wichtige Untergruppe, aber doch nicht die einzige! Das Alphabet z.B. als Garderobe ist doch ebenfalls "konkret".
Natürlich ist die Ortmethode nicht die einzige Untergruppe. "dessen eine" mag dies zwar nicht so präzise verdeutlichen wie etwa, "das als eine siener Untergruppen die Ortmethode hat, ...", aber es sollte doch schon im Kontext wegen der anderen Beispiele (Alphabet, Zahlen, Worte im Satz) klar gewesen sein.
Pat hat folgendes geschrieben::
Eine Garderobe ist ja bereits eine dreidimensionale, örtliche Umgebung. Mir fehlt das Abstrahierende bei dieser Bezeichnung, die nicht über das Konkret-Örtliche hinausgeht und deshalb eher irreführt.

Die Kritik übergeht, dass ich `Garderobe` definiert habe und nicht einfach auf Anschauliches verweise.
An der Definition mangelt es auch nicht, jedoch ist die Bezeichnung für das Definierte von der ersten Wirkung her aus meiner Sicht zu einengend und darum nicht optimal. Gerade wegen des zu gegenständlichen Begriffs werden viele gar nicht auf die Idee kommen, dass jede Ansammlung von Dingen, die irgendeine interne oder externe Ordnung haben, als Ansatzpunkt dienen kann. Eine interne Ordnung ist dabei für mich eine Ordnung, die sich aus einem übergeordneten Reihungsprinzip ergibt, das dem Benutzer bekannt ist (die Reihe der Buchstaben, die Reihenfolge der Zahlen, etc...). Eine externe Ordnung ist zum Beispiel die Ortmethode, wo sich die Reihenfolge nicht aus einer "ungesehenen" Reihung der Orte ergibt, sondern schlicht daraus, dass ein Ort eben nach dem nächsten kommt.

Gerade weil das Grundprinzip so abstrakt ist und sowohl externe als auch gerade interne Ordnungen umfasst, erscheint mir eine konkret-bildhafte Bezeichnung, die auf einer externen Darstellung beruht und zudem sehr nahe an der Ortmethode ist, als nicht vollkommen geeignet.

Deshalb sollte man das Prinzip entweder besser als "Reihenmethode" oder als "Prinzip der Reihung" bezeichnen (andere abstrakte Vorschläge sind gerne willkommen) oder das Prinzip selbst "Ortmethode" nennen und dabei den Begriff des Ortes abstrahieren, so dass sowohl ein Buchstabe als auch eine Zahl oder ein Wort ein "Ort" sein kann. Nennen könnte man es dann "Ortmethode im weiteren Sinn".
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