Fachbegriffe lernen

Alles was Lerntechniken und Lernstrategien betrifft, insbesondere aber nicht ausschließlich gehören hier auch die Anwendungen von Mnemotechnik herein.
Wie kann ich am besten für Prüfungen lernen, wie merke ich mir Namen, wie lerne ich Zahlen oder Formeln etc.

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DocTiger
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Beitrag von DocTiger »

Hm also ich komme auch recht weit, und ich habe einfach keine Verwechslungen. Außer einmal wo ich einen Virus in einer Prüfung zwischen Paramyxo und Parapox verwechselt habe, weil ich wohl diesen Unterschied "übersehen" habe. Anwendungsfehler gibt es halt mal.

Daher glaube ich liegt mein "Denkfehler" nicht in einem Logikfehler, denn es funktioniert ja für mich obwohl ich eigentlich recht schlecht im Auswendiglernen bin/war.

Wie ist denn deine Methode allgemein? Ich hatte vor der Locitechnik die Geschichtentechnik benutzt. Fand das aber sehr anstrengend.
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Georg
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Beitrag von Georg »

Also ich lerne pro Semester ca. 3000-5000 Seiten ca. die Hälfte davon Psychologie und die andere (trockene) Rechtswissenschaft. Wenn ich dafür die Loci Technik verwenden müsste bräuchte ich mindestens 30.000 Haken (ca 10 pro Seiten, reicht meistens eh nicht). Deshalb habe ich Loci aufgegeben. Ich meine Loci ist super und was du behauptest, dass es ja eh funktioniert ist schon wahr, aber nicht wenn man am Tag zwangsläufig mindestens 8-10h mit Lernen verbringt. So leistungsfähig ist das Hirn dann doch nicht, dass es die Zusammenhänge so scharf trennt und sich an alles erinnert. Ab einer gewissen Stoffmenge vermischt/vermatscht das Hirn alles miteinander. Die Geschichtentechnik ist zwar auch gut, aber die Ketten reißen dort recht schnell, man vergisst einfach viel einfacher als bei Loci. Deshalb habe ich nach einer andern Methode gesucht, ich nenne sie die System Methode. Es geht vor allem ums Erfassen der Zusammenhänge beim Textlernen + Merken mit der Geschichtenmethode, allerdings mit Regeln der Verbildlichung, sodass selbst wenn man etwas vergisst man anhand dieser Regeln und einem gewissen Rest an Erinnerung sich an alle übrigen Details erinnern kann. Zum ersten Mal also soll man mit Mnemotechnik nicht nur das Merken sondern auch Verstehen verbessern.

Mehr sag ich nicht dazu, ich bin zwar relativ weit in der Theorie, alle Merkregeln habe ich aber noch nicht aufstellen können. Ich spiele mit dem Gedanken irgendwann einmal ein Buch darüber zu schreiben.
mfg
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DocTiger
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Beitrag von DocTiger »

Also das hört sich grad nicht neu an, eher wie eine Kombination aus Geschichtentechnik, einem definiertem Bilder-Vokabular und einer erstklassigen Visualisierung.

Wie man das dann nennt, ist jedem selbst überlassen, aber genaugenommen verbildlichst du die Sachverhalte, so dass sie sich miteinander vernüpfen, und das wäre dann Geschichtentechnik. Dass du dabei ganz besonders geschickt und kreativ bist, spreche ich dir nicht ab, aber es gleich ein neues System zu nennen ist vielleicht etwas voreilig.

Andererseits finde ich bei dir das Vorurteil wieder, Mnemotechnik wäre im Gegensatz zum Verstehen, zumindest im "traditionellen" Sinne. Für mich gibt es da keinen Gegensatz.

Ich fürchte aber auch, wenn du von Anfang an mit 2 Studiengängen und deinen 10 Stunden am Tag eingestiegen bist, dann hast du von Anfang an sowohl deutlich mehr "Auswendiglernfähigkeit" gehabt, als auch deutlich mehr Disziplin als ich, und vermutlich auch mehr davon als die meisten Studenten unserer Fächer. Andererseits, wer soviel Disziplin und Merkfähigkeit hat braucht wohl auch kaum noch Mnemotechnik...
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Georg
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Beitrag von Georg »

Naja also ich glaube schon, dass Mnemotechnik nur zum Merken da ist und nicht zum Verstehen, zwar kann es sein, dass man gewisse Assoziationen schneller herstellt, wenn man die inhaltstragenden Begriffe in dem Zusammenhang in seiner Bilderwelt sieht.
Man kann so gut sein im Auswendiglernen wie man will, da kommt jemand mit Mnemotechnik und überholt einem so schnell beim Lernen, so schnell kann man nicht einmal schauen. Besonders beim Lernen von Aufzählungen ist mnemotechnisches Lernen unschlagbar.
Was ich mache ist wie schon gesagt eine Ausführung, da es nur Einführungen in die Mnemotech gibt, Leute die Bücher darüber gelesen haben können ein Lied davon singen. Ok, dass ich die Geschichtentechnik verwende ist wirklich nix neues aber wie ich das mache das ist glaube ich schon ziemlich revolutionär.
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Andi
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Beitrag von Andi »

Also ich bin auch davon überzeugt das Mnemotechnik nicht gegen das Verstehen spricht. Du musst ja schon ein gewisses Wissensnetz aufgebaut haben (z.B. mit Hilfe von Mnemotechnik), um den Gesamtzusammenhang zu verstehen. Je mehr du über die Materie weißt, umso besser fließen die Zusammenhänge in einander über.
DocTiger’s und meine Meinung wird wohl durch Dr. Gunther Karsten bestätigt:

"Ist in der heutigen Zeit das Verstehen und die Intelligenz nicht viel wichtiger als das Gedächtnis - also die Fähigkeit des Einprägens von trockenen Fakten?

Natürlich, doch zum einen ist das Wissen das notwendige Werkzeug der Intelligenz - ohne Wissen nützt einem die höchste Intelligenz nichts. Und zum anderen entfalten sich - wie bereits kurz erwähnt - durch die Anwendung der besonderen Methoden andere mentale Faktoren, wie u.a. die Phantasie , die Kreativität, die Logik und das Visualisationsvermögen. Also alle geistigen Eigenschaften, die ein Mensch benötigt, um in seiner Arbeit für die Gesellschaft produktiv und schöpferisch tätig zu sein."

Quelle: http://www.memoryxl.de/_cms/tipps-der-m ... ten-2.html

Ich wäre jedoch sehr an deiner „System Methode“ interessiert, schreib doch bitte einige Stichpunkte im Forum dazu. Klar du möchtest (irgendwann) ein Buch herausbringen, aber eine kleine „Leseprobe“ in Form von kurzen Erläuterungen zur Anwendung wären doch nicht schlecht :D .

@ DocTiger: Ich hab dir eine Mail bzgl. deinem Blog geschrieben. Siehe bitte mal deine „Googlemails“ durch. Danke :wink: .
„Die Leistungsfähigkeit des Hirns nimmt zu, je mehr man es in Anspruch nimmt.“
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Georg
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Beitrag von Georg »

Bitte hört auf diese Pseudobücher Autoren zu zitieren mir kommt das Kotzen. Ja ich habe sie alle gelesen und alle schreiben irgendwelches Halbwissen voneinander ab um Ihre 150+ Seiten ihrer Bücher zu füllen. Also Mnemotechnik soll nicht zum Verständnis beitragen, analysieren wir das mal.
Unter Mnemotechnik verstehe ich jetzt die drei wichtigsten Methoden Loci, Geschichtentechnik und Major. Wenn ich euch einen Text gebe und sage: Lerne es und sag mir dann was drin steht, dann kann man so einigermaßen mit diesen Methoden arbeiten und dann den wesentlichen Inhalt des Textes wiedergeben.
Alle Juristen kennen aber folgendes Problem: Das reicht bei weitem nicht aus um dieses Wissen anzuwenden um z.B. Fälle lösen zu können. Also unter Verstehen meine ich jetzt nicht nur das Wissen im Kopf behalten, sondern damit auch Probleme lösen zu können. Das erfordert aktives Auseinandersetzen mit der Materie und nicht diese einfach zu merken. Man muss also noch weiter im Kopf mit diesem bereits vorhandenen Wissen arbeiten, mehr Verknüpfungen herstellen, etc. Darin liegt der wesentliche Unterschied. Mnemotechnik verbildlicht nur diese Inhalte und trägt nur zum Wissen/Merken bei. Das Gehirn verarbeitet diese Inhalte damit nicht weiter, diese sind nur vorhanden, können ausgelesen werden, sonst nichts!
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DocTiger
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Beitrag von DocTiger »

Ja, es wäre absolut revolutionär, wenn du eine Technik hättest, die dieses Ziel von 100%iger, langanhaltender Erinnerung, erreicht ohne viele Wiederholungen, die auch noch jeder anwenden kann. Die Ergebnisse die du beschreibst kann ich mit meiner Technik schlichtweg nicht erreichen, und bin natürlich enorm gespannt auf dieses System.

Da deine vagen Aussagen über deine Technik sich aber komplett nach sehr gut und ausgiebig angewendeter althergebrachter Technik anhören, vermute ich mal es liegt doch an deinem hohen Zeitaufwand und natürlichen Talenten.
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Georg
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Beitrag von Georg »

Ich habe niemals irgendwelche Ansprüche auf absolute Ergebnisse gestellt Doc Tiger was du meinst ist reine Dichtung. Ich versuche nur mnemotechnische Techniken zu verbessern, das ist alles. Ich verspreche auf keinen Fall 100% Behaltensleistung mit keiner zusätzlichen Wiederholung auf Lebenszeit (Wo hast du das bitte her? Solche (däm-)(ähn-)liche Sachen verspricht nur ein gewisser englischsprachiger Autor). Warum man bessere Ergebnisse nicht mit herkömmlicher Mnemotechnik erreichen kann? Na weil man kein System (und auch keine festen Regeln) hat. Deshalb nennt es sich ja System Methode.

Mein Zeitaufwand ist übrigens nicht so hoch wie es sich anhört, wenn man bedenkt, dass ich weit mehr als die empfohlene Mindestliteratur lerne. Ich lerne also noch sehr viel mehr dazu als irgendein anderer guter Student. Wie gesagt habe ich meine Methode noch nicht fertig entwickelt, momentan verwende ich ein Gemisch aus Loci und Geschichtentechnik und meiner Methode. Ich weiß dadurch noch längst nicht alle Details, die ich gerne wüsste, aber für Bestnoten reicht das vollkommen aus.

Ich bin noch längst nicht fertig mit meiner Methode (Sie dürfte ziemlich umfangreich werden nach jetzigem Stand) um sie in einem Werk zu veröffentlichen. Vielleicht dauert es noch ein Jahr, wahrscheinlich aber mehr. Eine Leseprobe kann ich nicht anbieten, tut mir Leid.
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DocTiger
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Beitrag von DocTiger »

Naja, du hast von 3-5000 Seiten pro Semester gesprochen, von 8-10 Stunden (was ich auf Dauer für die meisten Menschen für unpraktikabel halte) und es klang danach, als ob du planst, den Stoff sehr lange zu behalten und zu benutzen. Für letzteres bräuchte ich halt deutlich mehr Wiederholungen als ich mir leisten kann.

Die Kombination aus Loci und Geschichtenmethode ist auch nicht neu. Ich habe sie mal im Internet irgendwo gelesen, und auf meiner Homepage als Anfängermethode empfohlen, wenn die Routenpunkte noch nicht ausreichen. Aber es kostet erheblich mehr an kreativer Energie, als die flache Locimethode.
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Andi
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Beitrag von Andi »

Also Georg ich muss doch schon sehr bitten. Du schreibst:
„Bitte hört auf diese Pseudobücher Autoren zu zitieren mir kommt das Kotzen“.
Du kennst schon Dr. Gunther Karsten und was er mit der Mnemotechnik erreicht hat? Ich denke er ist einer derjenigen der die Theorie in Praxis lebt, und nicht irgendeiner der halt mal ein Buch mit Halbwahrheiten füllt um schnelles Geld zu verdienen.
„Ich verspreche auf keinen Fall 100% Behaltensleistung mit keiner zusätzlichen Wiederholung auf Lebenszeit (Wo hast du das bitte her? Solche (däm-)(ähn-)liche Sachen verspricht nur ein gewisser englischsprachiger Autor“
damit sprichst du wohl Tony Buzan an. Da gebe ich dir recht, nach seiner Meinung wird man durch Mnemotechnik zum Genie, ja fast zu Gott. Er übertreibt schon ziemlich oft.

Aber nochmals zu deiner Methode. Ich weiß nicht genau wo der Unterschied zur herkömmlichen Mnemotechnik steht. Loci in Kombination mit Geschichtstechnik ist nicht gerade eine neue Erkenntnis.

Entweder bist du ein kleines Genie was das lernen angeht :wink: , oder du hast die ultimative Lerntechnik gefunden die die Welt schon immer gesucht hat, wohl vielleicht sogar den berühmtberüchtigten „Nürnberger-Trichter“ :wink: .

Also sofern ein Buch erscheinen wird, werde ich der erste sein der es kauft :P . Bitte melde dich nochmals bei mir oder im Forum, wenn es soweit ist.
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Georg
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Beitrag von Georg »

Nein bitte verstehe eines nicht falsch: Meine Methode ist keine Mischung aus Loci/Geschichtentechnik. Das muss man sowieso machen wenn man Texte lernt sonst kommt man nicht weit. Was ich mache ist hauptsächlich (!) konkreter zu beschreiben was wie und warum in gerade dieses Bild und nicht in jenes umgesetzt werden muss (Das verstehe ich unter Regeln der Verbildlichung).

OK bei Gunther muss ich eingestehen, dass er wohl doch einer der Besten Autoren ist und sein Buch für Einsteiger sehr gut geeignet ist. Aber dennoch gibt es auch in seinem Buch viele leere, allgemeine Aussagen, die mich verärgern, da sie Bestandteil des Allgemeinwissens sind oder simple logische Schlüsse darstellen, auf die man auch ohne Buch kommen würde.
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DocTiger
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Beitrag von DocTiger »

Dann sind aber doch deine Regeln, so wie du sie beschreibst nur spezielle Anwendungsbeispiele für dein Gehirn und deinen Stoff, zumindest sofern das über die bekannten Prinzipien der Assoziation und Ähnlichkeitshemmung hinausgeht.
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Phexx
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Beitrag von Phexx »

Georg hat geschrieben: War es jetzt näheren oder kommen oder gehen oder schleichen oder...??
na klar machst du genau sowas :D das ist genau die schwierigkeit bei words als disziplin, in der die von dir beleidigten autoren glänzen.

allerdings stimmt es, dass jeder seine eigenen details da hat, wie man ein verb von einem adjektiv unterscheidet etc. und das eher selten in büchern steht.
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