Mal wieder: Mnemotechnik im Jurastudium

Alles was Lerntechniken und Lernstrategien betrifft, insbesondere aber nicht ausschließlich gehören hier auch die Anwendungen von Mnemotechnik herein.
Wie kann ich am besten für Prüfungen lernen, wie merke ich mir Namen, wie lerne ich Zahlen oder Formeln etc.

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tho
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Mal wieder: Mnemotechnik im Jurastudium

Beitrag von tho »

Hallo zusammen,

ein sehr interessantes Forum ist das hier. Den ein oder anderen Ratschlag konnte ich auch bereits umsetzen.

Derzeit bereite ich mich auf das 1. Examen in Jura vor und habe daher eine große Menge Stoff zu lernen. Durch mehrmaliges Wiederholen versuche ich es auch auf Dauer nicht zu vergessen.

Besonders interessant finde ich die loci-Methode. Diese wende ich zur Zeit versuchsweise an, um mir anhand verschiedener Routen Aufbauschemata zu merken. Einige Aufbauschemata in Jura müssen einfach auswendig sitzen.

Ich gehe dabei wie folgt vor: Hat ein bestimmtes Schema (als Beispiel: Die Prüfung der Zulässigkeit einer verwaltungsrechtlichen Anfechtungsklage) acht Prüfungspunkte, erstelle ich mir eine Route mit acht Stationen. Dabei verwende ich stets reale Routen. An diesen Punkten positioniere ich dann Bilder, welche ich mir zuvor aus den abstrakten Rechtsbegriffen erstellt habe.
Die Länge meiner Routen ist also abhängig von der Anzahl der Prüfungspunkte eines bestimmten Schemas.

Habt ihr praktische Tipps für mich, die ich beim juristischen Lernen einbauen könnte? Sollte ich meine Lern-Technik bzgl. der Schemata und Routen sinnvollerweise verändern?

Gibt es hier vielleicht andere aktive Jurastudenten? Würde mich über einen Austausch freuen!

Schönen Gruß
Tho
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DocTiger
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Beitrag von DocTiger »

Klingt nicht schlecht. Ich denke du fährst besser, wenn du mehrere Themen auf einer Route hintereinander ablegst, dann sparst du Routen, die meisten haben ja 20 oder mehr Punkte. Da kommt man übrigens nicht durcheinander. Auch kann man Punkte sparen wenn einzelne Bilder sowieso selbstverständlich sind. Die Geschichtentechnik, also Geschichten aus den Bildern zu bilden kommt da nicht so gut, weil ich mal vermute sich die Bilder in den Geschichten ähneln würden.
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Der_Molch
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Beitrag von Der_Molch »

hört sich gut an, aber einen Fehler hast du doch gemacht, du studierst Jura!

Hehe, nur Spaß, ich wohne mit dreien zusammen, ich werde mal fragen wie die das machen.
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tho
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Beitrag von tho »

Danke für das Feedback.
Ich hätte nicht gedacht, dass man auf einer Route wohl mehrere Schemata ablegen kann. Ich hätte vermutet, man gerät dabei durcheinander. Jetzt werde ich mir erstmal eine ausreichend große Route zulegen und dann an dieser nacheinander das ein oder andere Prüfungsschema ablegen. Einfach mal ausprobieren ...

Bin fest davon überzeugt, dass es funktionieren wird!
Munichboy
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hallo

Beitrag von Munichboy »

tho ich studiere auch jura und beshcäftige mich mit den techniken seit 2 wochen.. lust auf austausch..msn/icq?
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the.enormous.crocodile
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Beitrag von the.enormous.crocodile »

Als Lesetipp kann ich Christian Grüning empfehlen. Hat Jura studiert und ein sehr gutes Buch geschrieben "Garantiert erfolgreicht lernen"

Das Thema Loci Technik wird dabei aber nur erwähnt.

Ich versuche derzeit eine Kombination aus Speed Reading (Tony Buzan) und Strukturlesen (Grüning) und erstelle mir dann Mind Maps (Tony Buzan)/Strukturkarten (Grüning).

Im Prinzip meinen beide das gleiche. Grüning hat es etwas besser in Richtung Studium aufbereitet.

An den Mind Maps/Strukturkarten werde ich dann die Loci Technik/ABC-Listen anwenden.

Mit Loci alleine würde ich bei dem Stoff Umfang (noch) nicht klar kommen.
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DocTiger
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Beitrag von DocTiger »

crocodile: Was genau hält dich davon ab, die Menge auswendig zu lernen?

Versteh mich nicht falsch, ich denke du solltest alles tun was du brauchst um den Stoff zu verstehen, bevor du ihn auswendig lernst. "Strukturlesen" auch wenn ich nicht weiß was genau gemeint ist, kommt mir vor wie eine Art "besser verstehen" Methode.
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the.enormous.crocodile
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Beitrag von the.enormous.crocodile »

Mit Loci bin ich "noch" nicht so richtig warm geworden.

Also bin ich auf ABC Listen umgestiegen. Davon hab ich 25 welche durch Jens Voigt mittels Comics illustriert sind. Dadurch komme ich also auf 625 Routenpunkte da jeder Punkt in einer A4 Zeichnung einen eigenen Platz hat.

Es gibt z.b. eine Burg in welcher "D ornröschen" gezeichnet ist.

An diese 625 Punkt hänge ich das Inhaltsverzeichnis meines Skripts und damit fällt mir die Orientierung mal leichter.

Jeden Punkt arbeite ich mit Mind Maps (im Prinzip das gleiche wie Strukturkarten: Grüning bezeichnet es nur anders) auf und hole mir dabei meine Verarbeitungstiefe.

Das Wissen kommt daher aus der linearen Abfolge raus. Mein jetziges Buch ist für mich persönlich eine Katastrophe. Definitiv nicht gehirngerecht.

Die Mind Maps werden wiederholt mit der Wiederholungsmappe von Grüning. Am gleichen Tag, am nächsten Tag, nach einer Woche, nach einem Monat, nach sechs Monaten.

Möchte ich jetzt Punkte meiner Mind Maps an einen Routenpunkt anhängen werde ich eine 1000 er Major Liste verwenden. Auch damit fällt es mir leichter als reale Routenpunkte selbst zu erstellen.

Denke Boris arbeitet auch so. Also mit Mind Maps und dann dort Punkte aufhängen an einer Liste ?
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DocTiger
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Beitrag von DocTiger »

Von Boris weiß ich das nicht aus erster Hand. Aber da er soweit ich weiß, die Locitechnik im Wettkampf verwendet, sehe ich keinen Grund dass nicht auch in der Praxis zu tun.

Ich könnte mir vorstellen, dass deine Auswahl der Stichpunkte nicht so optimal ist wie sie vielleicht sein könnte. wenn du sie sparsamer/geschickter setzt, dann ist die Anwendung der Technik viel einfacher. So ging es mir auch mal.

Ich bin an sich kein Freund von Mindmaps, weil die Bücher/Skripte mir eine lineare Abfolge der Gedanken liefern, und ich im Prinzip nur die Stichwörter aufschreiben würde die ich sonst markiere. Die Struktur war mir nie großartig wichtig.
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the.enormous.crocodile
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Beitrag von the.enormous.crocodile »

Ja. Bei der Auswahl der Stichpunkte hab ich echt Probleme. Ich traue mir leider viel zu wenig zu.

Merke ich auch bei den Mind Maps. Daher werde ich sie erst mal trotzdem erstellen und dort dann noch paar Stichwörter an eine Liste hängen.

Derzeit lerne ich Hals Nasen Ohren. Teilweise sind einfach zu viele Stichwörter um sie an eine Liste zu geben.

Wird aber mit den ersten Erfolgen und der Ausweitung sicher einfacher die richtigen wenigen Keywords zu finden.
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DocTiger
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Beitrag von DocTiger »

hm, HNO hat bestimmt wieder viel mit Symptomen zu tun (hab keine Ahnung, weil kein "Humani"). In diesem Fall lohnt sich aber auch jedes Detail.

Außerdem habe ich auf meiner Homepage unter "Vorstellungskraft" einiges geschrieben über - naja - eben Vorstellungskraft, und wie man sie verbessert. Ich denke, dass "Verstehen", egal ob mathematisch oder biologisch/medizinisch in erster Linie aus maximal nützlichen und intensiven Vorstellungen besteht, und es gibt Wege, das zu verbessern. Dann klebt man nicht mehr am Skript sondern an einer Repräsentation im eigenen Geist. Solche Repräsentationen sind auch schwer vollständig "auszurotten" oder zu vergessen, außer man findet eine bessere Repräsentation für denselben Stoff. Erst passen wir den Stoff an unser Gehirn an, dann passt sich das Gehirn an den Stoff an.
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TheRetarded
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Beitrag von TheRetarded »

DocTiger hat geschrieben:Ich bin an sich kein Freund von Mindmaps, weil die Bücher/Skripte mir eine lineare Abfolge der Gedanken liefern, und ich im Prinzip nur die Stichwörter aufschreiben würde die ich sonst markiere. Die Struktur war mir nie großartig wichtig.
Aber das ist, gemäß Grüning, genau das Problem. Das Gehirn denkt nicht linear, daher kann es lineare Informationen, z.B. aus Büchern, nicht so gut verarbeiten wie Mind Maps (Grüning nennt Sie Visual Cards). Ich hab das erst letzte Woche gelesen und selbst nur in seinen Übungsbeispielen angewendet, aber ich denke dass da was Wahres dran ist. Es erfodert allerdings auch einige an Übung um vernünftige Mind Maps zu erstellen, wie ich bei den Übungen festgestellt habe.

Ich werde künftig auch mal mit Mind Maps arbeiten und schauen ob das auch in der Praxis einen Vorteil bringt.
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DocTiger
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Beitrag von DocTiger »

"Das Gehirn denkt nicht linear" ist eine Aussage, die in erster Linie Werbung ist. Irgendwie stimmt da jeder zu.

Komischerweise, unser Gehirn denkt in der Tat linear, wenn wir effektiv arbeiten: Ein Gedanke nach dem anderen in einer sinnvollen, oft vorher definierten Reihenfolge. Unser Gehirn nimmt Wissen linear auf: Ein Wort nach dem anderen (ja ich weiß... speedreading mehrere Worte auf einmal aber auch hoffentlich hintereinander...).

Die ganzen Querverweise kommen automatisch durch nachdenken, visualisieren, Fragen stellen. Aber das kriegen die meisten Studenten auch so schon hin, wenn sie annähernd eine Ahnung haben wie die Prüfung funktioniert und sich Mühe geben. Oder die Hausaufgaben/Übungen machen.

Das Merken und Abrufen - ohne etwas zu vergessen - ist doch eher das Nadelöhr durch dass wir uns noch zwängen müssen....
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TheRetarded
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Beitrag von TheRetarded »

Ich bin fast immer deiner Meinung, aber diesmal bin ich der Meinung, dass du im Unrecht bist. Wir nehmen vieleicht unser Wissen zum größten Teil linear auf, aber wir denken doch nicht linear.

Du sagst es ja schon selbst:
Die ganzen Querverweise kommen automatisch durch nachdenken, visualisieren, Fragen stellen
Jetzt sagst du noch, dass die meisten Studenten dass auch ohne hinkriegen, wenn sie sich Mühe geben. Das tun die meisten Studenten auch ohne Mnemotechniken, d.h. aber nicht, dass es so einfach , langlebig und effektiv ist.

Von einem objektiven Standpunkt betrachtet sieht eine Mind Map auf jedefall einfacher und anschaulicher aus, als eine lineare Auflistung.

Ob das Gehirn nun dadurch tatsächlich die Inforamtionen besser aufnimmt, müssen die Hirnforscher entscheiden, aber afaik gibt es schon mehrere Untersuchungen darüber, welche die positven Eigenschaften von Mind Mapping bestätigen.
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DocTiger
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Beitrag von DocTiger »

Welche Studien sind das denn? Ich habe auch immer den Eindruck es gibt da ganz viele Studien dazu, schließlich sagt das ja auch jeder, aber bislang habe ich noch keine gefunden.

Ich habe nichts wirklich gegen Mindmaps, außer dass sie mir meistens nicht viel bringen, und ich den Hype etwas unangemessen finde. Daher kommen sie mir in der Regel genau wie einfaches "abschreiben" als Zeitverschwendung gegenüber intensivem Lernen vor.

Ich kenne es so, dass man beim Mindmapping den zu lernenden Text in Stichpunkten abschreibt. Klar so war das eigentlich nicht gedacht, aber es läuft drauf hinaus, falls man fast alle Details im Text braucht, erst recht wenn die Verben eine große Rolle spielen.

Dass man das ganze räumlich auf dem Papier trennt und mit Linien verbindet ist ja ganz nett, und das mach ich auch gerne so wenn ich denn mal mitschreibe bei einem Vortrag.

Natürlich denkt das Gehirn nicht immer linear. Aber wenn wir auf eine Frage alles reproduzieren wollen, was wir dazu wissen, dann ist linear gelerntes Wissen zuverlässiger, denn da verläuft man sich nicht so leicht wie in einer Mindmap.

Daher finde ich Minmaps sehr gut zum Brainstorming, gut für's Mitschreiben, und eher mäßig für das Lernen.

Wenn aber eine große Distanz besteht zwischen Lernmaterial und Prüfungsaufgaben, und die ganzen Implikationen und Komplikationen im Text nicht genannt werden, dann handelt es sich nicht um Lernen sondern um Brainstorming. Dafür sind Mindmaps toll...

Auch neigt man dazu, bei Mindmapping mehr und bessere Bilder im Kopf zu machen. Also könnte es als "Zugang" zu besserer Vorstellungskraft dienen, aber das geht auch direkter, in dem man Leuten sagt sie sollen sich bessere Bilder machen.
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Andi
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Beitrag von Andi »

Zitat TheRetarded:
„Ob das Gehirn nun dadurch tatsächlich die Inforamtionen besser aufnimmt, müssen die Hirnforscher entscheiden, aber afaik gibt es schon mehrere Untersuchungen darüber, welche die positven Eigenschaften von Mind Mapping bestätigen.“
----> definitiv falsch

Zitat DocTiger:

„Welche Studien sind das denn? Ich habe auch immer den Eindruck es gibt da ganz viele Studien dazu, schließlich sagt das ja auch jeder, aber bislang habe ich noch keine gefunden.“
----> völlig richtig.

Dazu verweise ich nur auf eine Anfrage von mir an Dr. Lehrl:

Zitat:
„Tony Buzan (ebenfalls Gast bei den Memo Masters) ist regelrecht, als „Urheber“ durchaus verständlich, von seinen Mind Maps begeistert. Gibt es Untersuchungen zur deren Effizienz?“

Dr. Lehrl:
Mind Maps kommen als Ergänzungen oder sogar Alternativen des linearen logischen Strukturierens in Betracht und haben, wenn jemand gut damit umgehen kann, ihre Berechtigung. Meiner Ansicht nach lässt sich jedoch nicht allgemein sagen, was effizienter ist. Die Effizienz hängt sicherlich auch von dem jeweiligen Sachverhalt ab, den man als textliche oder grafische Struktur darstellen will.
Vor etwa zehn Jahren hatte ich mit Herrn Tony Buzan gefrühstückt und ihn bei dieser Gelegenheit nach Wirksamkeitsstudien über Mind Mapping gefragt. Er konnte mir damals keine nennen. Auch bei meinen späteren Recherchen nach wissenschaftlichen Studien, die eine allgemeine Überlegenheit von Mind Mapping nachweisen, konnte ich nichts finden.

Quelle: http://www.lifeline.de/mentale-fitness/ ... try=830204
„Die Leistungsfähigkeit des Hirns nimmt zu, je mehr man es in Anspruch nimmt.“
Alfred Herrhausen (1930-1989), dt. Bankier
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TheRetarded
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Beitrag von TheRetarded »

Andi70012 hat geschrieben: ----> definitiv falsch
Mit dem Wort "definitiv" würde ich etwas vorsichtiger umgehen. Nichts ist hier definitiv. Ich glaube nicht, dass du alle Informationen zu Mind Maps hast und alle Studien kennst?

Abgesehen davon gibt es wohl auch keine gegenteilige Studie?

Ich hab jetzt einfach mal aus Interesse gegooglet und bin dabei hierraug gestoßen: http://fabian-grolimund.ch/chameleon/si ... Marina.pdf

Ich hab es nur überflogen, aber es scheint doch einige Vorteile von Mind Maps (bzw. den ähnlichen Concept Maps) zu geben. Im Anhang sind auch Quellen (unter anderem Studien) aufgelistet.

Ich denke mit mehr Aufwand könnte man auch noch mehr Informationen finden.
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DocTiger
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Beitrag von DocTiger »

Anscheinend gibt es wirklich Studien über Mindmaps. Schön die mal gesehen zu haben. Allerdings dachte ich immer die Psychologen haben höhere Ansprüche in Sachen Statistik...

In allen paar Studien ist die Stichprobe ausgesprochen dünn, bei der Studie über türkische Schulkinder frage ich mich auch, warum ein signifikanter Unterschied zwischen Pre und Post-Test berechnet wurde, und nicht zwischen Versuchs und Kontrollgruppe. Vielleicht war der einfach nicht signifikant? Hat sich die Kontrollgruppe überhaupt schonmal ernsthaft Gedanken über besseres Lernen gemacht?

Gerade wenn Tony Buzan damit so hausieren geht finde ich es ausgesprochen merkwürdig, dass es keine Studie mit deutlich mehr Probanden gibt. Schulen und Universitäten gibt es ja genug.

Das nächste Problem ist, dass so eine klassische Placebowirkung eintritt. Die Kinder mit der Mindmap bekamen eventuell mehr Zuwendung, usw.

Ich glaube ja, das Visualisierung wichtig ist für das Merken. Das ist ein Nebeneffekt von Mindmaps, lässt sich aber durch Memotechnik und gezieltes Üben - glaube ich zumindest - deutlicher verbessern.
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Boris
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Beitrag von Boris »

Ich kenn noc hdas hier:

Farrand P, Hussain F, Hennessy E.: The efficacy of the 'mind map' study technique. Med Educ. 2002 May;36(5):426-31.
RESULTS: Recall of factual material improved for both the mind map and self-selected study technique groups at immediate test compared with baseline. However this improvement was only robust after a week for those in the mind map group. At 1 week, the factual knowledge in the mind map group was greater by 10% (adjusting for baseline) (95% CI -1% to 22%). However motivation for the technique used was lower in the mind map group; if motivation could have been made equal in the groups, the improvement with mind mapping would have been 15% (95% CI 3% to 27%). CONCLUSION: Mind maps provide an effective study technique when applied to written material. However before mind maps are generally adopted as a study technique, consideration has to be given towards ways of improving motivation amongst users.
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