Ich kann mir nichts merken!

Alles was Lerntechniken und Lernstrategien betrifft, insbesondere aber nicht ausschließlich gehören hier auch die Anwendungen von Mnemotechnik herein.
Wie kann ich am besten für Prüfungen lernen, wie merke ich mir Namen, wie lerne ich Zahlen oder Formeln etc.

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Mimi
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Ich kann mir nichts merken!

Beitrag von Mimi »

Hallo!
Ich habe ein Problem, das mittlerweile nicht nur mir, sondern auch anderen auf den Wecker geht. Ich kann mir absolut nichts merken! Leute erinnern mich an Sachen oder geben mir Aufgaben, ich denke kurz an etwas anderes und schwupps, ist es weg. Ich kann mir die einfachsten Sachen einfach nicht merken! Habt ihr eine Idee wie ich das ändern kann?
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AndreasF
Superbrain
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ggf. Arzt aufsuchen

Beitrag von AndreasF »

Hallo!

Wenn man in der Merkphase unterbrochen oder abgelenkt wird, ist es normal, dass man sich nichts merkt.

Mir scheint, dass du kein Merkproblem sondern ein Konzentrationsproblem hast. Vielleicht lässt du dich zu leicht (bzw. zu gern) ablenken.

Konzentrationsprobleme können auch Symptom für eine Krankheit sein. Da hilft es, ggf. einen Arzt zu fragen.

Du könntest auch Meditationsübungen (autogenes Training) und Konzentrationsübungen machen.

mfg
AndreasF
Frederica
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Beitrag von Frederica »

Hallo Mimi,
was Andreas schreibt, stimmt schon - ein Besuch beim Arzt kann da nie schaden.


Als kleinen Trick würde ich aber mal folgendes versuchen:
Wenn Dir jemand etwas sagt, das Du Dir merken sollst, konzentriere Dich eine Minute oder so intensiv darauf:
Stelle es Dir bildlich vor - oder etwas, das dich daran erinnert * - und bringe es mit der Situation in Verbindung, in der Du es wieder brauchst.

Beispiel:
1. Morgen treffen wir uns nach dem Sport im Café Blauer Blick.
Du stellst Dir vor, wie Du vom Sport kommst, vielleicht aus der Umkleidekabine, und dann stellst Du Dir vor, die (derjenige oder diejenigen, mit denen Du Dich treffen wolltest) neben Dir hergehn, Dich vielleicht am Arm fassen und Ihr in Richtung Ausgang geht.
Und / oder Du stellst Dir vor, wie einer Deiner Fruende, mit denen Du Dich treffen wolltest, nach dem Sport in die Umkleinde kommt und riesige leuchtende blaue Augen hat ("Blauer Blick").

Oder Du stellst Dir vor, wie Du mit Deiner Sporttasche auf dem Tisch mit deinen Freunden im "Blauen Blick" sitzt (dann erinnert Dich die Sporttasche daran, wo 'Du hinwolltest).

2. Nächsten Donnerstag sollst Du zum Zahnarzt gehen.
Dann könntst Du Dir etwas vorstellen, das Du am Donnerstag immer machst (Arbeit/ Schule - bestimmte Abläufe, bestimmte Stunden, Freizeit - bestimmte Aktivitäten oder Orte wie Sporthalle, Musikschule etc.) und dabei stellst Du Dir vor, wie Du einen riesigen Zahn im Arm hast (einen echten, der so groß ist wie die "aufblasbaren Zähne", die oft in Praxen hängen).
Oder Du stellst Dir vor, wie Du beim Zahnarzt sitzt und es blitzt in der Praxis und donnert ("Donners-Tag").

3. Aufgaben:
Hausaufgaben/ Aufgaben aus der Arbeit:
Du nimmst Dir ein Symbol für die Aufgaben (einen Stift, ein Symbol für ein Fach, etwa Plastikzahlen für Mathe, ein Wörterbuch für Deutsch, oder für die Arbeit enstprechdene Symbole für Deinen Aufgabenbereich) und stellst Dir dieses Symbol intensiv an Deinem Arbeitsplatz, an der Tür zum Büro oder Arbeitsimmer etc. vor. Oder im Badezimmer, oder vor der Haustür (von innen), so dass es Dir am Morgen des Tages, an dem Du es erlegigen musst, einfällt (Du gehst zur Tür und siehst dann vor der Haustür von innen eine große Plastikzahl, die Dir den Weg versperrt und denkst:"Ah, heute muss ich noch Mathe machen!".

Aufgaben im Haushalt/ etwas erledigen:
Du stellst Dir vor, was Du machst, bevor die Aufgabe auf Dich zukommt (arbeiten, einem hobby nachgehen, auf dem Weg von A nach B sein zu Fuß/ im Auto) und dann stellst Du an diese Stelle ein Symbol für die Aufgabe - Du stellst Dir etwa vor, dass Deine Autotür mit einer riesigen Einkaufstüte ummantelt ist für "Einkaufen gehen", oder Du stellst Dir vor, dass auf dem Armaturenbrett ganz viel Obst liegt und Dir die Sicht versperrt für "Obst kaufen", oder Du stellst Dir vor, dass jemand einen Fahrradreifen in Deine Haustür gerammt hat, so dass er waagerecht darin steckt und Dir "entgegen kommt" für "Fahrradreifen aufpumpen" oder so.


Das erfordert Übung
aber nach einiger Zeit hast Du zumindest für Standardaufgaben und "Probleme" auch Standard-Bilder, die Du schnell generieren kannst und so vergiist Du schon weniger und wirst routinierter.

Für schwierige Sachen kannst Du Dir mal in einer ruhigen Minute - wenn Du irgendwo warten musst etc. - Lösungen ausdenken, wie Du diese Sachen am besten visualisieren kannst (etwa Namen merken: Matthias - Matte - Matthias hält eine Matte über seinen Kopf etc.).

Für Standardprobleme kannst Du Standardlösungen suchen, die Du automatisch in Deinen Alltag einbaust, etwa, vor der Wohnungstür einen riesigen Haus- und Autoschlüssel zu sehen ("Habe ich den Schlüssel mit?") oder Flammen ("Habe ich in der Küche alles ausgemacht?").

LG
Frederica
Horkas
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Registriert: Di 08. Nov 2011, 11:50
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Beitrag von Horkas »

Hallo Mimi,
ist es schon besser geworden? Falls nicht, könntest du vielleicht einmal folgendes probieren:

Sich etwas merken zu können, bedeutet lernen zu können. Das gehört zur menschlichen Natur. Du scheinst diese natürliche Fertigkeit irgendwie verloren zu haben. Dahinter kann, wie andere hier schon andeuteten, eine Erkrankung stecken. Es kann aber auch die Folge von falschen Gewohnheiten sein. Dagegen kann man etwas tun. Du bist offenbar dazu bereit. Wild entschlossen? Dann fang sofort an.

Du schreibst: „Leute erinnern mich an Sachen oder geben mir Aufgaben, ich denke kurz an etwas anderes und schwupps, ist es weg.“
Die einfachste Regel für das Lernen ist das Wiederholen. Beispiel: Jemand erinnert dich an etwas, das zu tun ist. Mach innerlich kurz Pause und wiederhole in Gedanken, was zu tun du versprochen (dir vorgenommen) hast. Wiederhole es sofort, am besten gleich drei Mal. Lass dich dabei nicht stören: „Moment, bitte!“ stoppt den, der dich stören will. Wende di e Wiederholungsmethode ebenso bei einem neuen Namen oder einer Besorgung an, kurz bei allem, was du dir merken willst.
Wirf in einigen Minuten noch einmal einen Blick zurück. Was wollte ich mir gerade merken? Gewiss erinnerst du dich! Ist das nicht ein tolles Gefühl? „Ich weiß es tatsächlich noch!“

In ein paar Tagen, in denen du immer wieder so vorgegangen bist, bist du vielleicht schon in der Lage, dich nach einer Stunde, sogar nach zwei Stunden sofort zu erinnern.

Noch besser klappt es bestimmt, wenn du eine zweite Methode dazu nimmst. Stell dir etwas Konkretes, das du dir merken wolltest als Bild vor. Den Namen Salzmann kannst du dir leicht merken, wenn du an den Mann mit dem Salzfass denkst.

Es würde mich sehr interessieren, ob du mit diesen Hinweisen etwas anfangen konntest.
MfG
Horkas
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