100 Philosophen in einem mnemotechnischen System

Alles was Lerntechniken und Lernstrategien betrifft, insbesondere aber nicht ausschließlich gehören hier auch die Anwendungen von Mnemotechnik herein.
Wie kann ich am besten für Prüfungen lernen, wie merke ich mir Namen, wie lerne ich Zahlen oder Formeln etc.

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Ist es möglich sich die 100 Philosophen mit einem Mnemo-system zu merken?

Ja, das ist durchfürbar
30
83%
Ja, aber der Aufwand ist zu groß
4
11%
Nein, der Aufwand ist zu groß
2
6%
Philosophie interessiert mich sowieso nicht ;-)
0
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Insgesamt abgegebene Stimmen: 36

gandalfthewhite
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100 Philosophen in einem mnemotechnischen System

Beitrag von gandalfthewhite »

Liebe Mnemotechniker,

da ich philosophisch interessiert bin würde ich mir gerne 100 wichtige Philosophen mit Hilfe einer Memotechnik merken können. Zu jedem Philosophen die Lebensdaten, Hauptwerke (vielleicht bis zu 3) und Denkrichtung.
Also zum Beispiel bei Kant:1724 - 1804; Kritik der reinen Vernunft (1781), Kritik der praktischen Vernunft (1788), Kritik der Urteilskraft (1790); Idealismus.

Ich habe mir überlegt 100 Orte - für jeden Philosophen einen - zu benutzen, und jeden Ort mit den mnemotechnisch aufbereiteten Daten zu verknüpfen. Die Jahreszahlen würde ich mit Hilfe des Majorsystems (o.Ä.) in Bilder umformen. Danach würde ich alle Bilder, die Titel der Werke, und den Philosophen in einer Geschichte zusammenfassen und diese auf dem Ort positionieren (oder den Ort in die Geschichte mit einbeziehen).

Nun ist meine Frage: hat jemand so etwas schon einmal gemacht - ich will ja das Rad nicht neu erfinden - oder gibt es Vorschläge zur Verbesserung etc.?

Vielen Dank im voraus,
Gandalf
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The Heel
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Beitrag von The Heel »

Mich interessiert genau der gleiche Sachverhalt. Auch wenn ich das nicht bei den 100 bekanntesten Philosophen verwenden würde.
daywalker
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Beitrag von daywalker »

Dein Vorschlag ist schon gut. Aber postitioniere besser die Geschichten an den Loci und nicht die Einbeziehung der Loci in eine Geschichte. Das gibt Chaos und würde die Reihenfolge auch durcheinander bringen.
darkaro
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Beitrag von darkaro »

Hallo Ihr Lieben!

@Gandalfthewhite
Mich würde mal interessieren ob Du inzwischen ein konkretes System entwickelt hast!? Da ich (u.a.) Philosophie studiere wäre genau das nämlich auch sehr nützlich für mich :) . Vorallem würde mich interessieren wie Du Dir so abstrakte Begriffe wie Idealismus, also die jeweilige Denkweise, einprägst, bzw wie man sie verbildlichen könnte. Außerdem stelle ich es mir schwierig zu merken vor, da diese Begriffe ja öfters vorkommen, es also leicht zu Verwechslungen kommen könnte!?

Liebe Grüße,
Carolin
»Nichts ist schwerer und nichts erfordert mehr Charakter, als sich im offenen Gegensatz zu seiner Zeit zu befinden und laut zu sagen: NEIN!« (Kurt Tucholsky)

Um an die Quelle zu kommen, muß man gegen den Strom schwimmen.
daywalker
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Beitrag von daywalker »

@darkaro: Das Wort Idealismus ist ein sehr abstraktes. Es gibt kein konkretes Bild dazu. Allerdings könntest du dir eine Situation vorstellen in der das Wort gebraucht wird. Oder aus der Bedeutung dieses Wort ein Bild basteln. Mir fällt jetzt beispielsweise das Bild ein, in dem eine Frau gerade auf der Waage steht, um ihr ideal Gewicht zu erreichen. Das wäre eine Möglichkeit, aber ein kontext in dem du dir vielleicht ein Bild mit dem Philisophen vorstellst wie er gerade etwas ideales tut wäre eventuell sinnvoller.
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isegrim
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Beitrag von isegrim »

darkaro hat geschrieben:Hallo Ihr Lieben!

@Gandalfthewhite
Mich würde mal interessieren ob Du inzwischen ein konkretes System entwickelt hast!? Da ich (u.a.) Philosophie studiere wäre genau das nämlich auch sehr nützlich für mich :) . Vorallem würde mich interessieren wie Du Dir so abstrakte Begriffe wie Idealismus, also die jeweilige Denkweise, einprägst, bzw wie man sie verbildlichen könnte. Außerdem stelle ich es mir schwierig zu merken vor, da diese Begriffe ja öfters vorkommen, es also leicht zu Verwechslungen kommen könnte!?

Liebe Grüße,
Carolin
Für bestimmte abstrakte Begriffe drängen sich bestimmte Bilder auf:

Freiheitsstatue in New York für Freiheit

Idee stelle ich mir vor als leuchtende Glühbirne (wie im Comic, wenn Donald Duck eine gute Idee hat).
Idealismus als philosophische Richtung würde ich mir dann vorstellen als große leuchtende Glühbirne auf einem Denkmalsockel.

isegrim
gandalfthewhite
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Beitrag von gandalfthewhite »

@darkaro: ich habe einen Versuch gestartet mit 10 Philosophen, was auch ganz gut klappt, bin aber nich nicht weiter gegangen, da das erstellen der Bilder etc. doch relativ viel Zeit benötigt (ca. 1/2 Stunde pro Philosoph).
Ich habe hierfür eine 10-Rute in meinem Schlafzimmer verwendet. Exemplarisch hier der erste Philosoph:

1. Thales von Milet, 620 - 540 v. Chr. (die Lebensdaten bei den frühen Philosophen sind meistens Schätzungen), Werke: "Über die Sonnenwende" und "Über die Tagundnachtgleiche", Vorsokratiker.

Der erste Routenpunkt ist meine Zimmertür: ich stelle mir vor, wie Thales von Milet auf einer MILE-Waschmaschine sitztend eine Schanze ins Tal herunterfährt. Plötzlich gibt es einen Riss in der Schanze und Thales fliegt mit voll karacho gegen meine Zimmertür. Dabei wird ihm so schwindelig, dass er Sonnen sieht die sich wenden, dann wird ihm nur noch schwarz vor Augen, Tag und Nacht sind ihm gleich.

Die erste Schwierigkeit ist ein passendes Bild zu dem Namen des Philosophen zu finden, falls dieser einem nicht geläufig ist. (Bei Kant z.B. habe ich schon eine Vorstellung wie er aussieht, brauche also kein Bild zu erzeugen). Bei Thales von Milet habe ich das gelöst in dem ich mir vorstelle wie er ins TAL reitet auf einer MILE-Waschmaschine (MILE verknüpfe ih halt mit Waschmaschine, weil wir von dieser Marke eine haben...). Die SCHaNZe ist 620, der RiSS 40, also 620 - 540 v. Chr. Nun versuchte ich das Bild mit dem ersten Routenpunkt zu verknüpfen und da fiel mir spontan ein drastischer Unfall ein.

Zugegebenermaßen weiß ich von Thales von Milet schon, dass er ein Vorsokratiker ist, also habe ich nicht versucht die Denkrichtung zu integrieren... allerdings würde ich es genauso wie macro-x oder isegrim machen...

Ich ordne die Philosphen übrigens in chronologischer Reihenfolge, dass heißt der füheste Philosoph zuerst. Man könnte das natürlich auch noch anders anordnen, z.B. verschiedene Räume für verschiedene philosophische Richtungen.

Ich lade alle herzlichst dazu ein Verbesserungsvorschläge zu machen, oder Kritik zu äußern.


Ciao,

Gandalf
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Flauwy
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Beitrag von Flauwy »

Hallo Gandalf,

du hast schon ganz gute Ideen, z.B. das Thales von Milet auf einer Waschmaschiene ins Tal fährt...
Aber die Loci Methode halte ich für ungeignet beim Lernen von Listen. Effektiver und weniger Zeitaufwendig ist die SEM³ (Self-Enhanced-Memory-Matrix) von Tony Buzan. Als Ankerpunkt nutzt man das Major-System. Die Reinfolge wird durch das zeitliche Auftreten in der Geschichte bestimmt. Damit man sich das Major-System aber noch für unendlich viele weitere Listen offen hält, benutzt man einfach ein Schlüsselbild, welches hängt eigentlich nur von dir ab. Ich geb dir ein Beispiel. Wenn ich mich daran erinnern will, welches das 27. Element im Periodensystem ist und welche Massenzahl es hat, denk ich zuerst an mein Schlüsselbild für die Elemente. In meinem Fall wäre das der Dino im Chemikerkilt. (Du siehst, es ist eigentlich egal was du nimmst, was nahe liegendes wäre sicher noch besser). Jetzt denke ich an die Zahl 27, weil ich das 27. Element wissen will. Das ist bei mir der Nike(Schuh). Sofort sehe ich den Dino durch den Park mit seinen nigelnagelneuen Nikes joggen, die anfangen zu drücken und immer kleiner und kleiner werden, bis sie mit einem lauten Plopp von seinen Füßen abspringen. Sie sind so klein geworden das er sie durch eine Lupe (Massenzahl 59) betrachtet. Just in diesem Augenblick springt ein Kobold (Element Cobalt) hervor, landet in den Nikes und zischt mit ihnen davon.
Auf diese Weise habe ich mir das Periodensystem, inklusive Ordnungszahl, Massenzahl und gelegentlich auch Eigenschaft oder Farbe der Flamme gemerkt. Das System ist höchst effektiv, denn ich habe für die ersten 18 Elemente nur 30 Minuten gebraucht und konnte sie sofort danach.

Der besondere Vorteil der SEM³ ist, das sie sofort anwendbar ist. Man braucht sich nicht extra neue Routen erstellen, die dann für immer mit einer Information belegt im Kopf verschwindet, sondern nutzt (und trainiert!) das Major-System. Alles was man sich erstellen muß ist eine gute, möglichst witzige Geschichte und 1 Schlüßelwort für alle 100 Philosophen zusammen. Außerdem hat man eine genaue Übersicht über das zeitliche Auftreten der Philosophen, da man ja immer die Zahlen vor dem geistigen Auge hat.

Versuch es einfach mal, ich bin sicher das dieses System dir Zusagen wird. Ich war auf alle fälle begeistert und werde damit auch zukünftig meine Allgemienbildung verbessern. :P
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Julius Jellinek
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Beitrag von Julius Jellinek »

Effektiver und weniger Zeitaufwendig ist die SEM³ (Self-Enhanced-Memory-Matrix) von Tony Buzan.
...Master-Memory-Matrix :wink: , sonst wär es ja nicht hoch 3

aber ich kann flauwy nur recht geben! Wir haben auch in unserer Lerngruppe schon gute Erfahrungen gemacht und uns so die 36 Strategeme (ohne näher darauf eingehen zu wollen, verallgemeinere ich es als chinesische Weisheiten, bzw Kriegsliesten) gemerkt, in dem wir den Samurai (wegen China und Kriegslisten) als Schlüsselbild nehmen. Strategem 34 ist z.B. "Das Strategem des Fleisches". Mein Majorsystemwort für 34 ist Meer. Denke ich nun also in Verbindung mit dem Samurai an das Meer, so fällt mir ein, wie der Samurai nach einer Schlacht mit klaffenden Wunden ins Meer stürtzt und das Salz die FLEISCHwunde ausspült :twisted:

Beschrieben wird die SEM³ in Power Brain von Tonybuzan, wo auch verschiedene Allgemeinwissenslisten enthalten sind, die man gleich memorieren kann. Wiederholung ist jedoch auf jeden Fall noch notwendig und ein paar Hintergrundinfos zu den Philosophen können bestimmt nicht schaden! Auch das Sortieren in gleiche Gruppen (z.B. alle Idealisten, alle Deutschen, etc) bevor man das ganze memoriert ist schon sehr hilfreich!
So haben Flauwy und ich es erst gestern mit den Karten (Codierung von Steffen Bütow) gemacht: wir haben alle gleichen Zahlen in einem Stapel sortiert (z.B. alle 7, also Peitsche, Arm, Sense, Pistole), sowie in einem anderen Stapel die Farben zusammen (z.B. nur Kreuz = Gericht, Gefängnis). So habe ich die Karten zusätzlich mit logischen Sachverhalten verknüpft.

MfG
"Jeden Tag eine halbe Stunde das Gegenteil denken!"
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Draco
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Beitrag von Draco »

Ich versuche etwas ähnliches momentan mit Geschichtsdaten.
Teilweise beschrieben unter

http://www.frontreporter.de/phpbb/viewtopic.php?t=207

Ich denke die Zeitliche Sortierung ist bei so etwas sinvoll, da man das zeitlich weiter entfernten schon klein am Horizont erkennt und so vielleicht Zusammenhänge oder Entwicklungen bemerkt..

Hast Du schon eine Liste der Philosophen mit Daten und Denkrichtungen?
Lawrence
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Beitrag von Lawrence »

@flauwy

Den Dino im Chemikerkilt leitest du aus dem SEM Bereich 100-199 ab oder ?

Wie machst du das mit den erweiteren Eigenschaften, wie z.B. industrielle Verwendung? Baust du dann die Geschichte weiter aus oder nimmst du ein neues System zur Hilfe ?

ciao; Lawrence
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Flauwy
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Beitrag von Flauwy »

@Draco
Den Dino im Chemikerkilt leitest du aus dem SEM Bereich 100-199 ab oder ?
Genau, aber eigentlich ist das Schlüsselbild relativ egal, man könnte jedes beliebige Bild nehmen. Am besten sind jedoch Schlüsselbilder die zum Thema passen (Der Dino ist also nicht gerade das perfekte Schlüsselbild, aber deshalb trägt er ja auch einen Kittel :wink: )
Wie machst du das mit den erweiteren Eigenschaften, wie z.B. industrielle Verwendung? Baust du dann die Geschichte weiter aus oder nimmst du ein neues System zur Hilfe ?
Ich würde die Geschichte ausbauen und schöne, klare Bilder erstellen. Ein weiteres System könnte eher zu Verwirrung führen.
Lawrence
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Beitrag von Lawrence »

Ich denk mal der Dino ist gerade deswegen gut. Er ist ausgefallen, das merkt man sich.

ciao; Lawrence
Mephisto
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easy

Beitrag von Mephisto »

An die Philosophie-Fans:
Ist Euch das Thema noch wichtig? Die Beiträge sind nicht gerade taufrisch. Der Aufwand zum Lernen von ein paar hundert Fakten erscheint mir sehr klein im Vergleich zur Denkzeit beim Lesen der Werke. Ein bißchen Überblick und ein bißchen Allgemeinbildung haben noch nie geschadet.
Wenn es noch aktive bei diesem Thema gibt, habt Ihr einen Mitstreiter. An Ideen wird es nicht mangeln.:wink:
jaque
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Beitrag von jaque »

hallo ;)

ich studiere auch philosophie und beginne gerade mit der aneignung div. mnemotechniken.
da bietet sich die hier vorgeschlagene idee schön an: ist das thema noch aktuell? hat es jmd. versucht? will es jmd. (zusammen mit mir) versuchen?

grüße,
j
Der Max
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Beitrag von Der Max »

Eine solche Memorierleistung sollte leicht zu erreichen sein.

Ich persönlich würde drei statt einem Loci-Punkt verwenden und die Gliederung daher auch etwas abändern.

Punkt 1:Leben allgemein
Punkt 2:Werk
Punkt 3:Denkrichtung

Die allgemeine Beschreibung würde aus Geburts- und evtl. Todesjahr bestehen. Falls die Eltern bedeutend sind, sollte man sie auf jeden Fall auch mit auf den Routenpunkt legen. Der Geburtsort ist sicherlich auch wichtig. Der Sterbeort kann oftmals von Bedeutung sein, muss aber nicht.

Auf Punkt zwei könnten Bücher stehen; Preise, die an den Philosophen verliehen wurden.

Auf Punkt drei sollten sicherlich nur solche Denkrichtungen abgelegt werden, mit denen sich die Person auch selbst beschrieben hat; nicht aber solche Ismen, die erst nach dem Tod der Person entstanden sich, würde der Denker heute aber leben, von ihm sicherlich verwendet würden. Außerdem sollte man weitere Philosophen, die entweder Schüler von ihm sind oder seine Lehrer, auf dem Punkt ablegen.

Allgemein halte ich bei einer Aktion Flexibilität für bedeutsam. Man sollte nicht bei jedem dasselbe abspeichern und sein Gedächtnissystem ganz auf das Leben des Philosophen anpassen.

Zu guter letzt ein Beispiel - frei aus dem Gedächtnis:
Bertrand Russell (*1872 +1970)
Sein Taufpate war Mill.
Preise: Nobelpreis für Literatur; Bücher: Principia Mathematica, Warum ich kein Christ bin, Lob des Müßiggangs
Denkrichtung:Logischer Positivismus; Schüler:Wittgenstein, Popper, Gödel

Punkt eins ist eine Tischtennisplatte. Rechts fährt ein Baby in einem Kanu eine Unterhose, die einen Lippenstift hält, an. Daneben, kurz neben der Mittelbegrenzung der Platte ist ein Becher mit Rahm, auf dem - wie ihm Zirkus - ein Elefant steht und töhrönt. Links ist zuletzt Mill mit einem Baby auf dem Schoß.
Punkt zwei ist ein Fels, nebseits der Tischtennisplatte. Knapp rechts neben dem Stein liegt ein Buch mit einer Dynamitstange auf ihm. Die Steigung wird von einer mathematischen Formel bedeckt. Die ist wahlweise mit Kreide auf den Stein geschrieben oder besteht aus dreidimensionalen Lettern. Auf dem höchsten Punkt - oh, welch Plasphemie - ist ein Kreuz. Den Abschluss bildet ein umherstrunender und pfeifender Russell mit den Händen in seinen Hosentaschen.
Punkt drei ist ein Stück Teerweg. Gleich anfangs steht ein großes Plus. Wittgenstein erweitert seinen Wortschatz und seine Welt um das Wörtchen "Ahh!" und spring herab auf den redlichen Karl Popper. Vernunftbessesen kann Gödel natürlich dabei nur den Kopf schütteln.

Und nun - unisono mit Dennett:
Thanks Goodness!
Bild
Leif
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Beitrag von Leif »

Ich bin auch grade bei dem Buch "Power Brain" von Tony, da wird solch ein Schlüsselbild nicht erwähnt.
Es gibt da drei Listen, von je hundert Personen (Maler, Komponisten, Dichter), die man wohl ohne Schlüsselbild auswendig lernen soll!? Kann mir jemand einen Rat geben, ob es Vorteile hat, die Personen nicht mit einem passenden Schlüsselbild zu verbinden?
Leif
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Beitrag von Leif »

Könnte vielleicht noch einmal jemand, der mit dem SEM³ Erfahrung hat, ein Beispiel erklären? Ich arbeite an dem Buch Power Brain und möchte z.B. folgendes über einen Maler lernen:

Jan van Eyck (1390-1441, Holländer)
Werk: Giovanni Arnolfini und seine Frau (London, National Gallery)
Flämische Schule; Miniatur-, Tafelmalerei

Er ist der vierte Punkt in meiner Liste, also möchte ich das Bild mit 04=Säure verbinden. Außerdem ist das "Schlüsselbild" für die Maler das Singen. Wie genau bringe ich die Informationen so unter, dass ich danach noch weiß, für welche Informationen die einzelnen Bilder standen?
Sollte ich dafür ein einziges komplexeres Bild verwenden oder sollte ich dafür eine kurze Geschichte erfinden, also die Informationen in einer vorgegebenen Reihenfolge unterbringen, die bei jedem Maler gleich ist?
Klaus Horsten
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Re: 100 Philosophen in einem mnemotechnischen System

Beitrag von Klaus Horsten »

gandalfthewhite hat geschrieben:zum Beispiel bei Kant:1724 - 1804; Kritik der reinen Vernunft (1781), Kritik der praktischen Vernunft (1788), Kritik der Urteilskraft (1790); Idealismus.
Kants Lebensdaten - eine kurze Lügengeschichte:
Kant hatte ein Bild in seinem Zimmer hängen mit NERO (24) in einem SARG (04). Anhand dieses Bilds pflegte er über den kategorischen Imperativ zu philosophieren.

Ich habe zwei 100er Garderoben. Eine aus Akteuren (Menschen, Tieren), die andere aus Dingen (leblos). Die Akteure stehen immer für das Geburtsjahr, die Dinge immer für das Todesjahr.

Auf diese Weise merke ich mir die Lebensaten historischer Personen. Ich erfinde kurze Lügengeschichten zu den Personen.

Noch ein Beispiel:
Der Augustinermönch Gregor Mendel hatte sich - das wissen nur wenige - in eine NONNE (22) verliebt, die an einem Stück WURST (84) erstickt ist.

So weiß ich, dass Mendel 1822 geboren und 1884 gestorben ist. Dass er ins 19.Jahrhundert gehört, weiß ich. Er war ein Zeitgenosse Darwins. Gleiches gilt für Kant - Stichwort "Goethezeit" = "um 1800".

Kritik der Urteilskraft 1790: Kritik der Urteilskraft über die PIZZA (90). Ist mein Geschmacksurteil in der Pizzeria gerechtfertigt? Es ließe sich eine Kritik darüber schreiben.

Kritik der praktische Vernunft 1788: Kritik der praktischen Vernunft FIFFIs (88 ). Fiffi ist ein Pudel. Als Pudel denkt er sehr praktisch. Auch über die Vernunft des Pudels ließe sich eine Kritik schreiben.

Kritik der reinen Vernunft 1781: Kritik des reinen VernunftFETTs (81). Im Supermarkt gibt es "Reines Pflanzenfett" und das verbinde ich mit "Hirnschmalz".

Dass Kant zum Idealismus gezählt wird, weiß ich. Er gehört damit in eine Gruppe mit Schopenhauer, Fichte, Hegel, Schelling. Er gilt als der Begründer des Deutschen Idealismus. Es gibt noch einen anderen Idealismus, den Platons ...
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