Das Beispiel sollte nur zeigen, was ernsthafter Wille auch ohne besondere Technik vermag - und wie wenig die angeberischen Ratschläge der Supergedächtnis-Lehrbücher in dieser Hinsicht bedeuten.Martin hat geschrieben: Ampère
Lateinische Vokabeln nebst ihrer grammat. Einordnung: Ich habe eine solche Modernisierung der Lehre Bunos im Kopf und überlege allen Ernstes, sie an einer Lerngruppe auszuprobieren. Eine erste Sitzung mit Schülern des Johanneum hier in Hamburg gab es vor ein paar Wochen und war sehr vielversprechend. Erstens besteht hinreichend Unzufriedenheit mit den tatsächlichen Lernmethoden. Zweitens besteht ein Interesse daran, die Vokabeln schnell und dauerhaft zu lernen. Drittens sahen die Schüler sofort, daß ihre bisherige passive Rolle als Lerner sich verwandelt in die aktive Rolle eines Künstlers, der sich über jeden neuen Baustein freut. Ich neige aber aus Zeitgründen dennoch dazu, die Dinge nicht weiter zu vertiefen. Den Schülern hab ich, nachdem wir über die Gesamtstruktur gesprochen und ein paar Vokabeln entsprechend verarztet haben, gesagt: "Seht mal, so könnt ihr euch das selbst aufbauen. Und sagt mir dann doch bitte nach einem halben Jahr, was dabei herausgekommen ist." Na ja, das war vermutlich eine Überforderung, denn eigentlich müßte ich sie dabei begleiten. Aber die Zeit ...eine (abgewandelte) Neuauflage der Lateinlehre von Buno
Wenig dürfte es helfen, das alles lehrbuchartig aufzuschreiben. Niemand würde das lesen. Wenn es sich aber einmal herausstellt, daß eine Lerngruppe an einer Sache Spaß hat und Erfolg hat, so würde sich das schnell herumsprechen. Und wenn es einmal gelingt, eine Schule dazu zu bringen, Lateinvokabeln nach mnemotechnischer Methode zu unterrichten und sich herausstellt, daß die Schüler dieser Schule damit wesentlich mehr Erfolg haben als andere, so würde sich das sehr schnell unter den Eltern herumsprechen, so daß die Nachbarschulen unter Druck geraten. U.s.w. - Nur ein solcher Weg wäre wirklich erfolgversprechend. Ich denke sogar, daß ich das leisten könnte, ich hätte auch Lust dazu, auch habe ich die Beziehungen, die mir einen Start erlauben würden. Aber die Zeit ...
Das größte Hindernis auf diesem Weg wären übrigens die Lateinlehrer. Ich hatte mit ihnen früher regelmäßig beruflich zu tun und habe verschiedene Anläufe gemacht, hier und da "gute Ratschläge" zu geben. Beim Wort Mnemotechnik ergriffen sie allesamt energisch die Flucht. Die Vorstellung, daß sie vielleicht nicht die optimalen Methoden verwenden würden, war ihnen unzugänglich. Man muß also mit den Schülern anfangen, nicht mit den Lehrern. Und der reine Erfolg ist dann der Hebel.
U.V.
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