Routenmethode

Alles was Lerntechniken und Lernstrategien betrifft, insbesondere aber nicht ausschließlich gehören hier auch die Anwendungen von Mnemotechnik herein.
Wie kann ich am besten für Prüfungen lernen, wie merke ich mir Namen, wie lerne ich Zahlen oder Formeln etc.

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earthlights.de
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Routenmethode

Beitrag von earthlights.de »

Hallo, ich beschäftige mich schon länger mit Gedächtnistraining und habe mal eine Frage:

Ihr benutzt doch die Routen bestimmt immer wieder oder? wenn ich jetzt z.B: mehrmals hintereinander Zahlenreihen(z.B. bei Übungen für Wettbewerbe) merke, und diese über Begriffe die ich nach dem Major-System gebildet habe an die Routenbegriffe anhänge komme ich durcheinander wenn ich mehrmals die selbe Route nutze.

Ich habe also z.B.40 Wörter die ich an meiner Route (40 Stationen) festmache. Ddann bin ich fertig, gebe korrekt wieder, beginne mit neuen wörtern, die ich wieder an der route festmache, weil ich ja die alten wörter nicht mehr brauche, gebe wieder, und dann passiert es das ich auf einmal einige alte wörter in der route wiederfinde, wo ich eigentlich die neuen angebracht hatte.

habt ihr verschiedene Routen? oder wie löst ihr das Problem?

Liebe Grüße, Tobi
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eC
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Beitrag von eC »

Hi,

ich habe zwar erst vor kurzem angefangen, aber ich benutze eigentlich nie die selbe Route 2 mal nacheinander.. Ich habe mehrere und wenn ich übe benutze ich eigentlich jede nur einmal, weil ich sonst durcheinader komme.. Am nächsten Tag kann ich die dann eigentlich wieder benutzen...

MfG
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Wie lange sind den deine Routen?

Beitrag von earthlights.de »

Wie lang sind denn deine routen im längstfall?
wie machen es die anderen ;)?
Der Max
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Beitrag von Der Max »

Für Routen gibt es keine Begrenzung. Bei meinen persönlichen Routen variiert die Länge zwischen 18 und 160 Punkten.

Die Bilder, die man auf Routen durch Verknüpfung abgelegt hat, verschwimmen mit der Zeit; die Assoziationen werden schwacher, bis man sie irgendwann ganz vergessen hat. Dann ist die Route wieder frei. Die Vergessenszeit hängt von verschiedenen Faktoren ab. Die persönliche Veranlagung spielt beispielsweise eine Rolle. Manche Menschen sind eher auf kurze Behaltenszeiten hin veranlagt, andere auf lange. Ein weiterer Punkt, welchen du steuern kannst, ist der Grad der Verknüpfung. Je intensiver du Loci-Punkt und Bild miteinander verknüpfst, desto länger bleibt die Information im Gedächtnis. Über die Bedeutung der Wiederholung brauche ich wohl nicht sprechen. Manche Gedächtnissportler berichten, dass Alkohol sie sämtliche Verknüpfungen vergessen lässt. Das habe ich bis jetzt noch nicht ausprobiert; vielleicht heute Abend einmal.

Die meisten Mnemotechniker haben viele verschiedene Routen, sodass sie auf eine andere Route ausweichen können, wenn sie eine belegt haben. Viele benutzen Routen auch nur für bestimmte Zwecke; beispielsweise nur für Wörter, Zahlen, Karten; oder haben Routen, die sie rein sportlich verwenden, von denen, die sie im Alltag oder für das dauerhafte Behalten von Wissen anwenden, getrennt.

Gruß
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Der Max
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Beitrag von Der Max »

Das steht jetzt auch in Wikipedia. 8)
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Arno Nym
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Beitrag von Arno Nym »

Was ich nicht ganz verstehe wie ihr 100 oder mehr Dinge auf eine Route legen könnt.
Stapelt ihr die Räume mit mehrern Dingen voll oder lauft ihr von einem Haus ins nächste ?
Brainrunning
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Routen stapeln?

Beitrag von Brainrunning »

Hallo Arno,

ja, wir stapeln die Routen.

Ich habe z.B. immer nur 10er Routen. Davon 110, also 1100 Routenpunkte. Diese habe ich durchnummeriert, so dass ich weiss, was der 187. Routenpunkt ist.
Innerhalb der Aufteilung gibt es aber eine Logik:
Vor 2 Jahren waren wir in Kalifornien. Auf dem Rückflug habe ich 100 neu Routenpunkte gemacht, entsprechend unserer Reiseroute:
900 - 910 in Los Angeles
911 - 920 in Palm Springs
921 - 930 in Las Vegas
usw.
Das nette ist: ich bin immer wieder geistig im Urlaub, wenn ich die Route benutze.

Schöne Grüße

Jürgen
Arno Nym
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Beitrag von Arno Nym »

Okay, das ist ja nicht gerade wenig.
Hast du die Routen dann nach Themengebieten sortiert oder wie "verwaltest" du sie ?
Kneckie
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Beitrag von Kneckie »

Servus!
Beim lernen hab ich schlicht das Problem, dass mir die Routenpunkte ausgehen. Am Anfang habe ich ein imaginäres Haus gemacht. Das dauerte mir aber zu lange.
Dann hab ich einfach sehr kleine Routen genommen, so 8 Punkte jeweils, und sie irgendwie verbunden. Ging auf jeden Fall schneller, da das Haus doch ziemlich viel Kreativität erforderte, um die Räume auch ausreichend unterscheidbar zu gestalten.
Jetzt (seit 2 Tagen) nehme ich mir eigentlich nur noch einen sehr kleinen Teil meiner Umgebung, z.B. nur noch einen Tisch mit den Sachen die auf ihm liegen und meinetwegen noch die Couch daneben, und verteile da verschiedene Sachen drauf. Geht eigentlich ganz gut.

Hat jemand dazu gescheite Einfälle?
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DocTiger
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Beitrag von DocTiger »

Tipps für mehr Routen? Easy...

* Arztpraxen/Kliniken?
* Tägliche Wege
* Supermarkt
* Computerspiele (besonders Adventures)

Das dürfte dich für eine Weile beschäftigen!

Für mich ist die Sache mit dem "Recyclen" von Routen eher sowas wie ein Überschreiben, wo das oberste am Besten sichtbar ist, das dadrunter immer weniger. Ich hab überhaupt keine Probleme eine Liste neu zu benutzen, außer ich brauche die alten Daten an ihrem Ort. Wenn ich sie schon im Langzeitgedächtnis hab, ist das eh egal.
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Kneckie
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Beitrag von Kneckie »

Hmm,
Ja ich hab ziemlich viele Routen. Ich brauche die meisten Sachen aber später noch. Bei Mathe dauert es halt ziemlich lange, bis man die Zusammenhänge versteht und da kann es nicht schaden Alles auch noch nach einiger Zeit nochmal durchgehen zu können. Zumal sich dann auch noch Zusammenhänge mit enderen Themengebieten auftun.
Mein Versuch ist einfach der, die Routenmethode etwas besser aufs Lernen abzustimmen.
Wie oben schon angedeutet, bekomme ich die meisten Sachen nicht in angemessener Zeit ins Gedächtnis. Vor allem nicht mit ausreichender Klarheit. Man denkt halt oft: " Ey das kann ich jetzt". Aber dann zu einem späteren Zeitpunkt stellen sich dann wieder bohrende Fragen und Unsicherheit ist dann ein echter Zeitkiller.
Zudem hab ich festgestellt, dass ich ziemlich genau weiss, was ich zu diesem Bild bzw. zu Dem, wofür es steht, noch herausgefunden habe. Man kann die Bilder dann auch dementsprechend erweitern. Ist also ganz praktisch.
Ich mache mir also wenig anspruchsvolle Routen direkt beim Lernen. Wenn man eh gezwungen ist, die Sachen oft durchzugehen, lohnt es sich für mich nicht, mir groß Gedanken über die Qualität zu machen.
ich hab auch große Probleme in den Routen zu springen, wenn sie über eine große räumliche Ausdehnung verfügt.
Beispiel für eine Route: Mein Schreibtisch. Da liegen allerhand Sachen drauf. Ordner, Bücher, Schreibtischlanpe, Stifte etc... .

MFG
Kneckie
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DocTiger
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Beitrag von DocTiger »

Hm bei Dingen wie Mathe geht es ja oft um komplizierte Formeln. Da würde ich empfehlen, die visuelle Vorstellung dieser Formeln zu üben. Du konstruierst dann im Kopf ein Bild der Formel, und holst dir die Anhaltspunkte dafür anhand einer Liste.
Nachdem du eine Formel mehrmals, zum Beispiel einmal pro Tag für ein paar Tage aus dem Kopf reproduziert hast, brauchst du die Liste nicht mehr, weil die Formel für dich so selbstverständlich ist, wie eine Route selbst.
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Philodoof
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Beitrag von Philodoof »

Wieviele Routenpunkte sind denn empfehlenswert mindestens aufzuweisen?

Ich konstruiere mir gerade eine Route und will sie natürlich weder zu kurz werden lassen, noch überflüssig lang.
mind.it
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Beitrag von mind.it »

Hm, ich bin auch gerade am Anfang mit Routen. Telefonummern gehen mit Masterworten schon recht gut, vor allem weil ich sie assoziativ an die Person hängen kann.

Nächstes Projekt wären Begriffslisten, wie zb. bei SpeedWords.

Musste dann so bei 20 Worten einsehen, dass ich ständig scheitere. Die Verkettung bricht oft ab, weil die Worte für mich nicht zusammen passen, und ich habe dann zuviele Mini-Geschichten um sie mir zu merken. Ich habe mir jetzt testweise eine 10er-Route von vertrauen Orten gebaut und überlege wie ich sie einsetzen kann.

a.) jeweils einige Worte verketten und diese Bilder an einen Routenpunkt legen oder

b.) jedes Wort mit einem Master-Codewort assozieren (20 Stück z.B.), und die Päarchen dann frei verklumpen zwecks Integration "passender" Themen, und durch die Masterworte dann die Reihenfolge wieder entfalten.

c.) Oder jedes Wort an einen Routenpunkt und diese Päarchen dann verklumpen?

d.) Oder sollten meine Geschichten einfach besser, länger werden?

Geht mir darum, dass mich der Zwang zur strikten Reihenfolge bei SpeedWords doch sehr stört, es wäre leichter wenn ich frei sortieren könnte und später noch weiss, was an welcher Stelle stand...

macht diese Idee mit dem Verklumpen / frei sortieren überhaupt Sinn bei dieser Anwendung?

Thomas
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DocTiger
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Beitrag von DocTiger »

Für Speed Disziplinen ist es besser ein Bild pro Routenpunkt zu benutzen. Dein Problem ist wahrscheinlich, dass es dir unmöglich scheint, so viele Routenpunkte zu haben.

Mach dir solche Listen. Wo immer du sie findest! Je mehr Punkte desto besser...
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Pat
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Beitrag von Pat »

Du mußt jetzt nicht notwendigerweise ein Bild pro Ort haben.
Zwei Bilder ergeben oft gute, kurze Geschichten.
Du wirst merken, daß Du mit ein wenig Übung zwischen jedem Wortpaar eine Geschichtenverbindung erzeugen kannst.

Mehr als drei Worte würde ich nicht zu einer Geschichte verbinden, wenn es Dir wirklich um Geschwindigkeit geht.

20 Worte in fünf Minuten sollten auf jeden Fall gehen, beim meinem Üben mit dem Trainer habe das noch ohne Orte gemacht, weil mir damals die Erstellung von Orten noch zu aufwendig war.

40 Worte waren dann eine Grenze, die erst mit Orten zu schaffen war.

Anfangs hatte ich noch 5 Worte auf einem Ort, dies war für mich aber zu lang.

Du hast 300 Sekunden, wenn Du Dir für die Erstellung jeder Zweiergeschichte und deren Setzen auf einen Ort je 10 Sekunden nimmst, dann kannst Du die 10 Orte drei Mal wiederholen. Das sitzt dann auf jeden Fall.

Schöne Grüße,

Simon
mind.it
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Beitrag von mind.it »

DocTiger hat geschrieben:Für Speed Disziplinen ist es besser ein Bild pro Routenpunkt zu benutzen. Dein Problem ist wahrscheinlich, dass es dir unmöglich scheint, so viele Routenpunkte zu haben.

Mach dir solche Listen. Wo immer du sie findest! Je mehr Punkte desto besser...
Ich denke mit den Geschichten habe ich noch viel vor mir, sie fangen nämlich erst gerade an plausibler und dichter zu werden, auch wenn sie anfangs irre wirken. Ich denke ich übe erstmal weiter Geschichtenbildung, und schaue dann ob ich die, die ich nicht mehr "backen" kann, nacheinander auf Routenpunkte lege (auch das ist noch lange nicht intuitiv, es hackt noch gut) Was den Speed angeht, ist das nicht mein vorrangiges Ziel (ich habe nur dem Worlaut von Speednumers übernommen) und komme gerade gut runter vom "theoretischen" Ansatz, mit dem ich zwar allgemein Datenstrukturen nett komprimieren kann oder darüber diskutieren was effizienter wäre... aber das bringt gar nix wenn ich es nicht auch intuitiv tun kann. Also üben üben üben :)
mind.it
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Beitrag von mind.it »

Pat hat geschrieben: 20 Worte in fünf Minuten sollten auf jeden Fall gehen, beim meinem Üben mit dem Trainer habe das noch ohne Orte gemacht, weil mir damals die Erstellung von Orten noch zu aufwendig war.
Hi Simon,
ich habe heute die 20 Worte gepackt, die 5 Minuten waren gerade genug. Ich habe keine Routen benutzt, sondern Szenen aus 2-4 Worten "um mich herum" plaziert, falls sie keine Geschichte ergeben, und bin sie dann einige Male in der gefühlten Abfolge durchgegangen. Es half auch die Worte innerlich laut auszusprechen, wenn ich die Szenen sehe.

Übrigens gehen 7 Worte noch komplett aus dem auditiven Kurzzeitgedächtnis (bin auch Ohrenmensch) wenn ich sie schnell genug hingetippt bekomme...

Gruß
Thomas
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