Lerntechniken fürs Studium - jede Menge Fragen...

Alles was Lerntechniken und Lernstrategien betrifft, insbesondere aber nicht ausschließlich gehören hier auch die Anwendungen von Mnemotechnik herein.
Wie kann ich am besten für Prüfungen lernen, wie merke ich mir Namen, wie lerne ich Zahlen oder Formeln etc.

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Studentin
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Lerntechniken fürs Studium - jede Menge Fragen...

Beitrag von Studentin »

Hallo,

ich bin neu im Forum und habe einige Fragen (ich hab schon gesehen, dass es ähnliche Threads gibt, die haben mir leider nicht wirklich weitergeholfen).

Ich studiere Rechtswissenschaften, aber nur nebenberuflich, dh ich hab max 2h am Tag Zeit zu lernen. Ich muss dementsprechend komplexen, umfangreichen Stoff langfristig lernen und das in der wenigen Zeit, die mir zu Verfügung steht.

Ich habe schon ein paar Ratgeberbücher gelesen, die mir auch in einzelnen Punkten weitergeholfen haben, aber so ganz habe ich noch keine richtige Technik gefunden, mit der ich mich wirklich wohl fühle:

Ich teil die Lehrbücher in kleine Portionen und diese teile ich wieder auf die einzelnen Lerneinheiten ein. Ich versuch mich (was nicht immer 100% klappt) möglichst an diesen Zeitplan zu halten, regelmäßig zu lernen, mich nicht ablenken zu lassen und Pausen zu machen. (Die 2h am Tag sind meistens 3 Einheiten a 40 min mit Pause dazwischen.)

Ich lese die Lehrbücher, markiere mir die wichtigsten Sachen und versuche das Ganze dann noch Mal zu exzerpieren oder eine Mind Map zu machen. (Mindmap mach ich inzwischen am PC mit Freemind.) Anhand der Zusammenfassungen wiederhole ich dann den Stoff. Beim Wiederholen gehe ich auf und ab, gestikuliere, rede vor mich hin und versuche es mir selbst in meinen eigenen Worten zu erklären.

Vom Stoff her ist es so, dass man einerseits „Regeln“ zu lernen hat (Wenn Voraussetzung A UND B UND (C ODER D) erfüllt sind, DANN folgt daraus Rechtsfolge X.), andererseits aber auch Definitionen und (lateinische) Fachbegriffe können muss. Von jeder Regel gibt es Ausnahmen, von den Ausnahmen wieder Ausnahmen, usw. Das Ganze wird dann nicht theoretisch abgefragt, sondern ist auf konkrete, praktische Sachverhalte anzuwenden, dh Auswendiglernen alleine ist zu wenig, man muss alle Zusammenhänge und Querverbindungen verstehen und verinnerlichen.

Es ist nicht so, dass meine „Lerntechnik“ nicht funktionieren würde, aber mein Problem ist, dass es für mich einfach zu zeitaufwendig und ineffizient ist. Ich würde gerne die Effizienz steigern, möglichst wenig zusammenfassen und möglichst viel direkt aus den Büchern lernen und es mir trotzdem merken können (auch noch nach der Prüfung…).

Da man alle Lernmethoden erst ausprobieren und üben muss, hab ich irgendwie Angst, dass ich viel Zeit auf eine Methode aufwende, die sich dann am Ende für meine Zwecke gar nicht eignet. Ich hab aber leider eben nicht so viel Zeit zum Experimentieren… Viele Methoden scheinen mir auch nicht für die Praxis des Studierens geeignet zu sein (Die Ratgeberbücher von den Gedächtnisweltmeistern/-innen beziehen sich oft „nur“ auf das Merken von Pincodes, Namen, Daten etc, aber das sind Einzelinformationen und nicht unbedingt vernetztes, komplexes Wissen.)

Welche Technik haltet ihr für diese Anforderungen geeignet? Gibt es hier Studierende, die Erfahrung mit ähnlich komplexen Stoffmengen haben? Was haltet ihr von Speed Reading? Kann man tatsächlich bei höherer Geschwindigkeit mit besserem Verständnis lesen und funktioniert das auch mit wissenschaftlichen, umfassenden Texten? (Ich hab mich noch nicht wirklich damit befasst, aber wenn das stimmt, dann wäre es für mich ideal!)

Danke im Voraus!
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Andi
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Beitrag von Andi »

Hallo,

also ich finde deine Aufbereitung des Lernstoffes nicht schlecht, gute Ansätze. Von Mind-Maps am PC halte ich nicht sehr viel. Ich (persönlich) finde die von Hand erstellten lassen sich (bei mir) besser einprägen.

Nun zur Geschwindigkeit kann ich nur sagen: „Gut Ding braucht Weile“. Aber du kannst Speed Reading gerne ausprobieren, es hilft. Nur gilt hier wiederum: „Übung macht den Meister“ und wie du ja schreibst hast du nur begrenzt Zeit.

Noch ein Tipp (die anderen Forenmitglieder werden sicher nur teilweise meiner Meinung sein):

Wenn du Lerntechniken speziell Stoffaufbereitungstechniken suchst, empfehle ich dir die Bücher von Vera F. Birkenbihl. Sie greift einige tolle Ansätze (KaWa`s, ABC-Listen) etc. auf.

Nun, mehr kann ich dir leider auch nicht weiterhelfen, schau einfach unser Forum durch.

Gruß
Andi70012


PS: Mir fiel gerade noch ein: Christian Grüning ist Rechtsanwalt, er bietet auf seiner Webseite: http://www.verlag-gruening.de/visual_cards.htm bereits vorgefertigte Mind-Maps zu rechtlichen Themengebieten an
„Die Leistungsfähigkeit des Hirns nimmt zu, je mehr man es in Anspruch nimmt.“
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Lesefaul
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Beitrag von Lesefaul »

Hallo Studentin,

Wow, 2 Stunden am Tag! Das ist ehrlich gesagt nicht viel.
Aber es kommt ja auch darauf an, wie man lernt.
Mir persönlich wäre die Zeit zu wenig.

Aber vielleicht hilft Dir noch folgendes:
Auf MP3 als "Hörbuch" sprechen. Kostenlose Software No 23 Recorder.
Dann kann man das prima unterwegs hören.
Alternativ geht auch ein digitales Diktiergerät.
Habe mir vor ein paar Tagen eins von Olympus geholt, da ich dann nicht
ständig den PC anhaben muss.

Videokamera ist auch hilfreich.
Mach ein Rollenspiel mit Dir selber. Einmmal Lehrer, einmal Schüler.
Man erkennt manchmal seine Problem, in seinen Beobachtungen,
Sowas mache ich z.B. nur am Wochenende.

Wenn Du im Moment wenig Zeit hast, lass das mit SpeedReading.
Mach es Dir einfacher.
Nimm ein Fachbuch und Stoppe 1 Minute. Dann versuch Tag für Tag
etwas "zügiger" zu lesen. Gewöhn Dich erstmal an den Ablauf, dann ans Verständnis.
Gewöhnungszeit ist, auch wenn Du einen Kurs besuchen solltest, um die drei Wochen.
Allerdings kommt man auch wieder schnell auf sein altes Tempo, wenn man nicht übt.
Manchmal hilft auch, ohne das man Musik hört, da dadurch etwas Zeitgefühl entsteht,
ein Fachbuch so schnell es geht zu lesen. Dann, anschliessend sein wichtiges Lehrbuch zu nehmen
und zu lesen. Vielleicht fällt Dir auf, das Du damit auch etwas schneller liest. ;-)
Das geschieht ganz automatisch nebenher. Nutze ich oft als Umschalten von Arbeit auf Lernen. :-)
Aber manchmal bin ich nicht nur "Lesefaul". *hüstel*

Mittlerweile lese ich jedes Kapitel in meinem Lehrheft 2x. Einmal schnell. Entspanne kurz.
Dann ein zweites mal mit Farbmakierer.
Das versuche ich dann kurz und knapp in eine Mindmap einzutragen.
Freemind gefällt mir nicht so sehr. Ich zeichne auf ein Whiteboard mir eine Konzeptmap.
Da habe ich etwas mehr Text oder Zeichnungen, was mir eher hilft.

Habe heute gesehen, das es mittlerweile auch digitale Notizblöcke gibt, sollen bis zu 100 Seiten speichern,
ohne PC und man kann sogar ergänzen.

Allerdings sollte man sich auch nicht so sehr von Technik abhängig machen. Aber wenn es unterstützt, warum nicht?

Für Faktenwissen nutze ich VTrain, da es komplett Multimedial unterstützt und auch ein Superlearning-Mode gibt.

Wichtig finde ich auch, ist etwas Selbsthypnose: Du kannst das!!! Du schaffst das!!!

Dann, am allerwichtigsten, wenn man gelernt hat, finde ich: Darüber reden! Anwenden!
Lerngruppen bilden.

Erzähl mal bitte auch von Deinen weiteren Erfahrungen beim Lernen Deines Bereiches.

Finde ich spannend.

Gruß
Lesefaul
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DocTiger
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Beitrag von DocTiger »

Also selbst für dich sollte es funktionieren, den Stoff in Happen mit Stichworten aufzuteilen und über die entsprechende Mnemotechnik zu lernen.

Wunder kann man davon nicht erwarten, zumindest nicht wenn man nicht auch entsprechend Zeit aufwendet, und die hast du ja nicht. Da ist eben die Frage, ob das von dir gesteckte Ziel mit der von dir zugeordneten Lernzeit zu bewältigen ist. Vielleicht ist es dass nämlich nicht.

Mein Problem damit ist, dass 2 Stunden am Tag sehr wohl recht viel Zeit sind, aber das ist ja nur die halbe Wahrheit. Wenn man sowas "nebenbei" macht, dann ist es ja garnicht so einfach, JEDEN Tag 2 Stunden dafür so zu planen, dass man konzentriert, aufnahmefähig und vor allem willig ist, ohne nach zwei oder drei Wochen in eine Motivationskrise zu kommen.

Ich hab zwar schon mehr Zeit pro Tag über Wochen mit Lernen verbracht, aber da habe ich auch keinen Vollzeitjob nebenher gehabt, und nach ein paar Wochen war dann auch erstmal Schluss.
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Studentin
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Beitrag von Studentin »

Hallo,

ich danke euch allen für alle eure Anregungen.

„Stroh im Kopf“ habe ich vor vielen Jahren gelesen – hat mir gut gefallen, aber ich erinnere mich nicht mehr wirklich daran.

Von Grüning hab ich „Garantiert erfolgreich lernen“ gelesen. Seine fertigen Mind-Maps bringen mir leider nichts, weil ich aus Österreich bin. Ich hab mir aber die „Gratisproben“ auf der Homepage angeschaut und mir ist aufgefallen, dass er sich selbst auch nicht an das „1 Wort pro Zweig“ haltet – das beruhigt mich ja sehr, denn ich bekomme das auch nicht zusammen. :lol:

Mind-Maps mach ich deswegen am PC, weil ich sie übersichtlicher finde, und man leichter Sachen ausbessern kann. Anmalen und dazuzeichnen kann man ja immer noch nach dem Ausdrucken. Aber ich hab sowieso das Gefühl, dass sich Mindmaps nicht für alle Themen eignen. Manchmal sind Tabellen oder klassische Exzerpte einfach feiner. Conceptmaps kenn ich bis jetzt nicht, aber ich werde sie mir anschauen.

Am liebsten wäre mir sowieso, wenn ich diesen „Ich muss es aufschreiben, damit ich es nicht vergesse.“-Zwang überwinden kann.

Digitales Diktiergerät hätte ich. Vielleicht sollte ich das mal ausprobieren. Bis jetzt habe ich mich eher für den visuellen als den auditiven Typen gehalten, aber ein Versuch kann ja nicht schaden.

Wie ist das, eigentlich mit dem Markieren im Buch? Wie viele Farben verwendet ihr? Habt ihr ein dabei „System“ (eine Farbe bedeutet etwas Bestimmtes)? Bearbeitet ihre eure Bücher sonst noch irgendwie (Reinschreiben, Symbole)?

Schnelllesen eignet sich für meinen momentanen Stoff sowieso nicht (Römisch Recht – viel zu viele lateinische Vokabeln, die ich noch nicht kenne…), aber langfristig würde ich doch gerne besser werden. Ich erwarte mir ja keine Rekorde oder so, aber sagen wir mal 10% schneller auf die Dauer eines Studiums gerechnet, wäre auch schon was!

Mit Mnemotechnik muss ich mich - glaub ich - erst langsam anfreunden. Bin mir nicht so sicher, ob das etwas für mich ist. Werde mal ein bisschen im Forum stöbern.
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DocTiger
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Beitrag von DocTiger »

Wie ich schon öfters mal geschrieben habe reihe ich Stichworte des Lernstoffs, selbst wenn es sich um hunderte von Seiten handelt, wie auf einer Perlenkette hintereinander, ohne Rücksicht auf die Struktur zu nehmen.

Der einfachste Weg, das mit einer Wiederholungschance zu verknüpfen ist, sich die Stichworte mit nem Marker zu markieren. Mehr als eine Farbe brauche ich nicht, ich hab nur eine Schnur, und außerdem müsste ich ja sonst ständig verschiedene Stifte auf und zu machen. Wäre mir zu lästig!
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Lesefaul
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Beitrag von Lesefaul »

Hallo,

Stroh im Kopf ist ganz hilfreich.
Garantiert erfolgreich lernen ist auch nur eine Zusammenfassung, wie es sie von Tony Buzan zu Speedreading und Mindmap gibt.

Mich stört bei der Mindmap das "1 Wort pro Zweig". Ich habe vor Jahren mit der Standard Mindmap gearbeitet.
Gundlagen hatte ich aus dem Buch " Mind Mapping und Gedächtnistraining" von IngeAbmar Svantesson, ist wirklich gut erklärt.
Dann einige Zeit nicht mehr und hintennach konnte ich mit der MM nichts mehr anfangen.

Die Software für MM finde ich zu unflexibel. Allerdings auf Papier ist es nicht viel anders. ;-)

Bin ich Deiner Meinung, das man MM nicht für alles nehmen kann.
Was ich Conceptmaps nenne sind glaub ich auch keine wirklichen Konzeptmaps.
Da steht etwas mehr auf den Ästen und Ergänzungen. Allerdings kann ich damit auch Jahre später noch was anfangen.
Naja, hat damit doch jeder so seine Methode, das umzusetzen.

Aufschreiben bleibt etwas besser haften als "nur" lesen.

Du kannst ja auch nach dem Lernen eine Zusammenfassung aufsprechen und dann unterwegs anhören.

Farben nutze ich im Lehrheft nur gelb. Nach dem ersten Durchlesen gehe ich mit gelb durch.
Mache dann eine Pause und versuche das zusammenzufassen.

Schnelllesen funktioniert, meiner Meinung, nur da, wo man die Wörter auch kennt. Erleichtert das Verständnis.

Ansonsten probiert mal, wie ich es beschrieben hatte, damit sollten 10% möglich sein.

@DocTiger
Jeder hat so seine Methode. Aber es gibt auch Buntstifte, die man nicht auf und zu machen muss. ;-)
Nur vorher anspitzen.

Gruß
Lesefaul
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DocTiger
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Beitrag von DocTiger »

Das beste Argument für meine Methode ist eigentlich, dass es kaum jemanden im Gedächtnissport gibt, der nicht die Locimethode anwendet. Es wird zur Zeit keine Technik diskutiert, die da rankommen könnte. Nur die S3M Methode ist nicht komplett aus dem Rennen, aber die war mir immer zu unhandlich wenn ich sie probiert habe.
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Andi
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Beitrag von Andi »

Hallo DocTiger,

was ist den die S3M Methode? Kenn ich gar nicht.

Meinst du vielleicht die SQ3R-Lesemethode? Also die 5 Schritte:
1. Survey (Überblick)
2. Question (Fragen)
3. Read (Lesen)
4. Recite (Rekapitulieren)
5. Review (Rückblick)

Wenn du die obengenannte meinst, was hälst du von dieser?
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Cara
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Re: Lerntechniken fürs Studium - jede Menge Fragen...

Beitrag von Cara »

Hallo,
Dein Hauptproblem ist die fehlende Zeit: Studierst du auf Diplom oder auf Staatsexamen? Die Stoffmenge wird nämlich gigantisch zum Examen hin, und ist mit zwei Stunden am Tag fast nicht zu schaffen. Es ist so: Man lernt mit Mnemotechniken eigentlich nicht weniger, sondern mehr, da man sich ja noch die Eselsbrücken einprägt. Das Erlernen von Mnemotechniken hat bei mir auch eine Weile gedauert, so dass du entscheiden musst, ob du überhaupt genug Zeit hast, um dir eine solche Technik anzueignen.
Abraten würde ich dir von der Locitechnik, da bei Jura sehr viel mehr Zusammenhänge wichtig werden, wofür sich die reine Locitechnik m.E. nicht eignet. Man könnte die Strukturen mit der Locitechnik lernen, aber an diese kann ich mich auch ohne Mnemotechnik erinnern, so dass ich diese hier nicht benötige. Meiner Meinung nach ist Speed Reading unpassend für Jura, da das Fach eben viel Verständnis benötigt, und wenn man da so durchfliegt, das mehr Schaden als Nutzen bringt.

Mit Strukturen zu arbeiten ist bei Jura sehr wichtig, da man so das Grundgerüst hat, und zusammen mit dem Gesetzestext dann schon gar nicht mal so schlecht dasteht. Ansonsten muss man halt Fälle lösen, hier würde ich an deiner Stelle mit den mnemotechnischen Grundtechniken arbeiten, um mir die Fälle und Probleme einzuprägen. Auch die Definitionen sind viel einfacher mit Transformation zu bewältigen, da diese ja oft sehr abstrakt sind.
Also z.B.: Drohung ist das Inaussichtstellen eines empfindlichen Übels auf welches der Drohende Einfluss hat, oder Einfluss zu haben vorgibt.
Ich stelle mir einen Kübel(Übel) vor, der von einem Folterknecht(Drohende) mit Gülle befüllt wird, (Einfluss hat). Dann stellt mich der Folterknecht vor die Wahl: (Inaussichtstellen) den Kübel mit dem Übel oder den anderen Kübel der leer ist.(Einfluss zu haben vorgibt).

Gruss: Cara
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DocTiger
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Beitrag von DocTiger »

Nein, ich meine die Methode wo man eine vierstellige Zahl, also zwei Bilder, mit einem Stichwort verknüpft, wobei sich eine Sequenz aus 10000 Plätzen ergibt. Ich werde das nicht weiter ausführen, da Anleitungen dazu vorhanden sind, und ich diese Technik nicht benutze oder empfehle.
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rage4500+
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Beitrag von rage4500+ »

An ungewöhnlichen Techniken fällen mir noch ein.

Diktiergerät besprechen und

1. Nebenbei beim Fernsehen mit laufen lassen

2. Unter normale Musik untermixen

3. Im Schlafen nebenbei täglich 2 mal hören. Besser als Tv laufen zu lassen

4. Nebenbei, z.b beim Busfahren sich regelmäßig an das Wissen errinern

5. Das Thema besprechen

6. In eigenen Worten Lernen

7. Praxisbeispiele auf Video / in Wirklichkeit ansehen

8. Hörbuch

Ansonsten geh arbeiten wie alle anderen auch. Du Brauchst keine Motor Jacht und mich später einsperren.

Ps: wenn du's schafft errinerine dich bitte an Rage4500+

Sitz der rage fast in haft -
er dir mal geholfen hat
gimgim
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Beitrag von gimgim »

Gibt es ähnliche Hilfen auch für Medizin-Studenten bzw. welche Methode würde sich für Mediziner am Besten eignen (vor Allem das Auswendiglernen von Körperteilen + ihrer Funktion).

(Entschuldigt bitte diese forsche Hereingabe, aber ich leider unter chronischem Zeitmangel, weshalb es möglich ist, dass meine Suche bisher nur von oberflächlicher Natur war.)
Studentin
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Beitrag von Studentin »

Hallo zusammen,

es gibt mich noch, ich hab mich nur länger nicht mehr eingeloggt - aufgrund von Zeitmangel, wie ihr euch vorstellen könnt.

Ich wollte euch kurz berichten, wie es mir bis jetzt ergangen ist:
bei der letzten Prüfung habe ich mir Mühe gegeben, so wenig wie möglich aus den Büchern zu exzerpieren und stattdessen, zu markieren und Bemerkungen in die Bücher zu schreiben. Nur Themen, die ich schwer verstanden habe, habe ich noch Mal extra zusammengefasst. Das hat mir viel Zeit gespart. Lateinische Begriffe für Römisch Recht habe ich ganz "altmodisch" mit Karteikarten gelernt und versucht, dabei möglichst assoziativ vorzugehen und die Begriffe vor dem inneren Aug zu visualisieren.

Inzwischen habe ich mir ein paar Bücher zu Gedächtnistraining, Lernen, Schnelllesen besorgt. Ich habe mir überlegt, dass man das Mastersystem gut für Paragraphen verwenden könnte. Meistens darf man zwar den Gesetzestext bei den Prüfungen verwenden, aber es spart sicher Zeit, wenn man nicht lang rumblättern muss, um die richtige Stelle zu finden.

Loci könnte sich für die richtige Reihenfolge von Fallprüfungsschemata eignen oder auch um sich die wichtigsten Stichworte eines Kapitels zu merken. Ich hab mich erst ein bisschen eingelesen und werde es vielleicht zuerst mal vorsichtig bei kleineren Dingen ausprobieren, ob's mir passt.

Insgesamt denke ich mittlerweile, dass es wohl nicht DIE richtige oder falsche Methode gibt. Vielleicht ist es am besten einfach auszuprobieren, was funktioniert. Hängt sicher vom Stoff, von der Tagesverfassung, vom Vorwissen usw ab.

Ich werd sicher am Thema dran bleiben und immer wieder im Forum mitlesen, auch wenn ich nicht so viel Zeit zum regelmäßigen Schreiben habe.

Danke an alle.
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DocTiger
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Beitrag von DocTiger »

Ich glaube, für dich wird der Lernrhythmus sehr wichtig werden, da du ja so wenig Zeit hast, dass dein Vorhaben leicht dran scheitern könnte.

Wichtig wäre, nicht ganz so viel Zeit in das "Lernen Lernen" zu stecken. Nicht garnichts, aber auch definitiv nicht mehr als in den eigentlichen Stoff.

Wenn du die Lociliste oder das Majorsystem einsetzen willst, trainiere es "unverfänglich" mit dem MemoryXL Trainer, und erschaffe dir soviel Routen wie möglich. Vier oder fünf Routen sind für einen bescheidenen Anfang ausreichend, sollten aber schnell erweitert werden.

Dieses Training sollte oft, aber nicht lange sein. Also lieber täglich oder ein paar mal pro Woche eine halbe Stunde, als einmal pro Woche drei Stunden.

Ähnliches gilt für den anderen Stoff. Lieber für jeden Tag 15 - 30 Minuten reservieren, und sich zwingen zumindest anzufangen, egal welche Umstände, ist besser als "Ganz oder garnicht" an bestimmten, wenigen Tagen drei oder vier Stunden zu belegen. Letzteres führt oft genug zu "garnicht", und wenn man mal angefangen hat, dann ist die größte Hürde schon genommen.
Lerntechnik Praxis: http://bit.ly/8ONmbS
Studentin
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Beitrag von Studentin »

Lernrhythmus schaut derzeit so aus, dass ich in der Früh vor der Arbeit 3x40min lerne. Am Wochenende mehr. Ich mach mir mittlerweile einen genauen Plan, was mein Ziel pro Tag, Woche, Monat ist. Früher hab ich einfach nur so irgendwie drauflos gelernt. Jetzt ich einen guten Überblick, was bis wann zu machen ist bzw ob ich zu eng geplant habe und ich umplanen muss. Bin also brav...

Das mit Loci-/Majorsystem hat derzeit sicher keine Priorität, aber es sind interessante Ideen und ich werde mich mit ihnen auseinandersetzen, soweit ich eben die Möglichkeit dazu habe.

Wo ich noch ein bisschen Probleme habe, ist ein geeigneten Wiederholungsrhythmus zu finden. Ich hatte mal im Sommer versucht: 1. WH am selben Tag, 2. WH am nächsten Tag, 3. WH nach einer Woche, 4. WH nach einem Monat. Das ist aber für große Stoffmengen sehr aufwändig.

Ich dachte eher so zu lernen:
1. Text überfliegen
2. Text genauer lesen
3. Markieren, glossieren, event. bei schwierigeren Themen Exzerpt schreiben oder Mind-Map, Tabelle, Grafik... machen
4. WH nach einer Woche
5. WH nach einem Monat

Oder vielleicht gehe ich beim Wiederholen nur zu sehr ins Detail? Wie wiederholt man "richtig"?
Lesefaul
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Beitrag von Lesefaul »

Hi Studentin,

Wie klappt das bei Dir mit dem "Verstehen" bei Deinen Plänen?

Ich arbeite anhand von Lehrheften (Fernstudium). Und muss sagen, die Pläne hätten funktioniert, wenn das "Verstehen" auch gleich dabei wäre.

Mathe mache ich die ganzen Aufgaben schriftlich, ohne den Erklärungen des Autors, da sie mir kaum was bringen. Dann mache ich die Übungsaufgaben und stelle fest, das ich eigenlich gar nichts weiß.
Vorher habe ich die Aufgabe nur grob durchgerechnet und mir die Erklärungen dazu angeschaut, was mich anfangs sehr viel Zeit gekostet hatte.
Ergänzungsliteratur ist auch nicht immer hilfreich, da andere Autoren ein anderes Augenmerk haben. Also auch da wieder Zeit vergeutet.
Was bleibt? Im Forum alles durchdiskutieren, und das kostet Zeit, der Hammer.

Auswendig lerne ich mittels VTrain (Lernkartei), aber sonst versuche ich mir mit einer pseudo-Mindmap das zu verdeutlichen.
Gruß
--->Lesefaul

Skype: Lesefaul2010
Lesefaul
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Beitrag von Lesefaul »

Hi Studentin,

Wie klappt das bei Dir mit dem "Verstehen" bei Deinen Plänen?

Ich arbeite anhand von Lehrheften (Fernstudium). Und muss sagen, die Pläne hätten funktioniert, wenn das "Verstehen" auch gleich dabei wäre.

Mathe mache ich die ganzen Aufgaben schriftlich, ohne den Erklärungen des Autors, da sie mir kaum was bringen. Dann mache ich die Übungsaufgaben und stelle fest, das ich eigenlich gar nichts weiß.
Vorher habe ich die Aufgabe nur grob durchgerechnet und mir die Erklärungen dazu angeschaut, was mich anfangs sehr viel Zeit gekostet hatte.
Ergänzungsliteratur ist auch nicht immer hilfreich, da andere Autoren ein anderes Augenmerk haben. Also auch da wieder Zeit vergeutet.
Was bleibt? Im Forum alles durchdiskutieren, und das kostet Zeit, der Hammer.

Auswendig lerne ich mittels VTrain (Lernkartei), aber sonst versuche ich mir mit einer pseudo-Mindmap das zu verdeutlichen.
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