Wie merke ich mir Geburtstage

Alles was Lerntechniken und Lernstrategien betrifft, insbesondere aber nicht ausschließlich gehören hier auch die Anwendungen von Mnemotechnik herein.
Wie kann ich am besten für Prüfungen lernen, wie merke ich mir Namen, wie lerne ich Zahlen oder Formeln etc.

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CAIROS

Wie merke ich mir Geburtstage

Beitrag von CAIROS »

Hallo, zusammen,
wie kann ich jemanden, der keine Basisbilder zur Verfügung hat, auf die Schnelle erklären, wie er sich die Geburtstage all seiner Bekannten merken kann?
Über eine schnelle Hilfe wäre ich Euch wirklich dankbar.
Klaus Horsten
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Beitrag von Klaus Horsten »

Hallo Jens,

vielleicht geht es so:

1. alle Geburtstage von allen sammeln und zusammen ordnen -
also nicht der Reihe nach einzeln lernen
2. dann alle, die in einem Monat Geburtstag haben, zusammen gruppieren, z.B. März: Eugen, Irene, Karl; Juni: Ilsa, Ludwig, Hans
3. Dann alle, die in einem Monat Geburtstag haben, in ein Zimmer sperren
4. es muss 12 Zimmer geben, je Monat (z.B. Küche = März)
5. dann jedem ein Symbol in die Hand: Irene in der Küche trägt die schwarze Katze (=13. März) ...

(= ungeprüft, ohne Gewähr)
CAIROS

Beitrag von CAIROS »

Für die Monate einzelne Zimmer zu nehmen hatte ich auch schon.

Aber genau bei der "Katze" klemmt es, da dem Gegenüber keine (!) Bilder bekannt sind.
Klaus Horsten
Superbrain
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Beitrag von Klaus Horsten »

Abstrakt gesagt:
Es muss irgend eine Assoziation zwischen Zahl und einem Bild da sein. Entweder ist sie schon da oder sie muss geschaffen werden.

Ansonsten kann die Aufgabe, so wie sie gestellt ist, nicht erfüllt werden.
CAIROS

Beitrag von CAIROS »

Danke für Deine Mühe, Klaus, ich kam auch auf kein anderes Ergebnis.
Phexx
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Beitrag von Phexx »

mit den 10 bildern für je eine ziffer eines

0 = ball
1= kerze usw.

die kann man ja in 5minuten lernen.
xfalke
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Beitrag von xfalke »

Hallo Jens,

eine konkrete Lösung habe ich nicht parat, aber ein paar Ideen;

so, wie Du das darstellt, scheint die Pertson geburtsblind zu sein; wenn ja, dann gäbe es drei Möglichkeiten:

1. das haptische Gedächtnis
2. das räumliche Gedächtnis
3. das musikalische Gedächtnis

zum haptischen Gedächtnis fallen mir meine Blind-Klettererfahrungen ein: eine Trainingsmethode bestand darin, eine Sport-Kletterroute (in der Halle und von oben durch die Trainerin gesichert) mit verbundenen Augen so lange abzuklettern, bis ich wusste, wo jeder Griff (im Verhältnis zum vorigen) liegt - eine echte, eindeutige Route, ohne benennbare Basisbegriffe sozusagen ... (es gibt übrigens auch eine Körpertherapie für Blinde, bei der Klettern ein zentraler Bestandteil ist); vielleicht wär das ein Ansatz;

und auch der Körper selbst ist ja ein haptisches Lexikon (Onkel Hans und Tanten Erna sind gespeichert auf jenem Klettergriff, wo ich mich so nach links dehne (=April), wobei mir bei Onkel Hans die linke große Zehe (=
der 25. des Monats) juckt ... etc.

aber auch eine Tanz-Choreografie mit 12 Bewegungsmustern wäre eine haptische Erinnerungsstütze;

zum räumlichen Gedächtnis: Blinde (das weiß ich aus allernächster Anschauung) teilen Ihre Umgebung, aber vor allem den Teller, von dem sie essen, in ein Uhren-Ziffernblatt ein - sprich: die Pommes liegen von 12 bis 3 Uhr, das Schnitzel liegt zwischen 3 und 8 Uhr etc. - auch das wäre ein Ansatz; da ließen sich zumidnest 12 Monate drauß machen;

aber auch Fahrtrourten in der Stadt oder Routen in der Wohnung lassen sich (auch ohne Begriffe) blind zu Routen zusammensetzen;

zum musikalischen Gedächtnis denke ich, kommt es darauf an, ob die Person ein absolutes oder ein relatives Gehör besitzt; und es kommt darauf an, wie fein das ausgeprägt ist - beim absoluten Gehör, wenn es fein ist, ließen sich die 12 Halbtöne der Tonleiter für eine Grundstruktur heranziehen, wenn es nicht so fein ist, dann zumindest die Töne über eineinhalb Oktaven hinweg;

beim relativen Gehör müssten entweder die Silben der Solimisation (Do, Re, Mi, Fa ...) herhalten, oder einfache Kinderlieder mit kleinem Tonumfang;

das wären alles Ideen zur Grundstruktur für Monate; für die Monatstage könnten dann eventuell Reime, Sätze mit 31 bzw 30 Wörtern etc. herhalten - da bin ich selber ein wenig ratlos

wie gesagt: Spontanideen;
mfG
xfalke
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Mindman
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Beitrag von Mindman »

Den einzelnen Personen entsprechend Kinderlieder oder überhaupt Lieder zuzuordnen finde ich eine gute Idee, gefällt mir.

Ansonsten würde ich erst mal fragen, wie der Proband (der Blinde) die Personen erkennt, deren Geburtstag er sich merken möchte, und ob er denen jeweils eine akustische Besonderheit zuordnen kann. Diese akustische Besonderheit dann z. B. mit einem Lied verbinden. Z. B. Person A spricht mit einer sehr tiefen Stimme. Hat am 21. März Geburtstag. Codierung: man stellt ihn sich vor, wie er mit besonders tiefer STimme alle meine Entchen (Ente = 21) singt und das in der Küche (Küche = März... siehe Beispiel oben) begleitet von der Spülmaschine (als Küchengerät, um den März noch mal zu verstärken).

So in etwa. Auch nur spontan gedacht.

Viel Erfolg,
Mindman
Haben wir eine Gedächtnisförderung?
Und wenn ja - warum nicht?
CAIROS

Beitrag von CAIROS »

Hallo zusammen,

ich habe nunmehr meinem Gesprächspartner davon überzeugen können, sich endlich die Bilder anzueignen.

Die Diskussion fand ich aber sehr interessant. Im Umkehrschluss zeigt sie wieder einmal, wie wichtig unsere Techniken für das Lernen sind.

Der berühmte Satz "Da muss ich ja noch mehr lernen, als sowieso schon" wurde wieder einmal ins Positive gekehrt.

Vielen Dank an alle, die sich so tolle Gedanken gemacht haben.
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