Lernmethoden - wie in der Praxis anwenden?

Alles was Lerntechniken und Lernstrategien betrifft, insbesondere aber nicht ausschließlich gehören hier auch die Anwendungen von Mnemotechnik herein.
Wie kann ich am besten für Prüfungen lernen, wie merke ich mir Namen, wie lerne ich Zahlen oder Formeln etc.

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51015wien
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Lernmethoden - wie in der Praxis anwenden?

Beitrag von 51015wien »

Hallo alle zusammen!!

Ich hab eine Frage - ich hab etliche Bücher für divere Lernmethoden daheim aber so richtig kann ich mich damit nicht anfreunden?!

ZB die Loci-Methode: Hört sich ja super an aber wie soll ich damit für meine BWL Klausur lernen - 150 Seiten Skript und ich hab keine Ahnung, welche Methode ich da verwenden kann?
Dann hab ich noch eine Marketingprüfung - eigentlich ganz simpel: 1600 Fragen gibt es im Pool und die lernt man mehr oder weniger auswendig, weil die genau so zur Prüfung kommen.
Wie kann ich diese Sachen einfach und nachhaltig lernen?

Hat jemand von euch vielleicht einen Tipp, wie ich solche Mengen an Stoff lernen kann?

LG
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DocTiger
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Beitrag von DocTiger »

"einfach und nachhaltig" ist so eine Sache... Will man den Stoff quasi "für immer" lernen, muss man ihn über Monate hinweg einige Dutzend mal wiederholen - egal welche Lerntechnik! Außer natürlich du hast ein von natur aus perfektes Gedächtnis.

Eine Frage ist, wie wichtig dir das langfristige Behalten ist. Als Vorsatz klingt das immer super, aber es kostet um ein Vielfaches mehr an Zeit- Und die hat eben nicht jeder! Bei mir war die absolute Priorität darauf, Prüfungen so gut wie geht zu bestehen, daher habe ich zuerst dafür geplant, und klar, den meisten Stoff habe ich wieder vergessen. Wenn ich bedenke was das für Stoff war, bin ich sogar froh drüber!

Ein richtiger Lernplan beinhaltet einen Abrufzeitraum, eine Lernzeitspanne und den Lernzeitaufwand. Wenn man das hat, kann man auch über Lerntechniken reden.
Lerntechnik Praxis: http://bit.ly/8ONmbS
51015wien
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Beitrag von 51015wien »

Ok, dann lassen wir mal nachhaltig aus dem Spiel und konzentrieren wir uns aufs Bestehen der Prüfung... Damit wäre mir sehr geholfen - mein Problem ist eigentich folgendes: bei der loci methode soll man sich ja eine route ausdenken (bestimmtes zimmer, weg zur uni, was auch immer) und dort dann seine "stichwörter" geistig ablegen...

Wie soll das bitte funktionieren, wenn ich pro Skritpseite gefühlte 35 Stichwörter brauche, damit ich weiß, wo ich bei der Prüfung mein Kreuzchen machen soll?! Mit -zich Stichwörter brauch ich ja auch -zich stationen oder?!?!?!
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DocTiger
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Beitrag von DocTiger »

Bei "gefühlten 35 Stichwörtern" ist das wirklich viel Aufwand. Wenn du wirklich so viele brauchst, lohnt es sich trotzdem, weil der Stoff dann konventionell erst recht nicht lernbar wäre. Das grenzt ja an Telefonbücher!

Aber normalerweise ist es nicht zu schlimm. Du machst zwei typische Anfängerfehler, die ich auch gemacht habe: 1. Du hast zu wenig Routen 2. Du hast zu viele Stichpunkte.

Routen braucht man in Massen. Und es gibt ja auch viele davon..Arztpraxen, Wohnungen, interessante Geschäfte...

Die Stichpunkte sollten so knauserig wie möglich sein. Wenn du 35 Stichpunkte pro Seite Fließtext hast, dann würde das ausreichen um aus dem Stehgreif einen Vortrag zu halten.

Das willst du aber wahrscheinlich nicht, sondern wahrscheinlich willst du bei der Klausur oder Prüfung in deinem Gedächtnis graben und möglichst alles wiederfinden. Ich gehe einfach mal davon aus, das du in der Prüfung nicht total in Hetze bist!

Stell dir vor du würdest in der Prüfung eine Mindmap zu einem Thema aus dem Kopf erstellen. Ein paar (oder auch mehr) zentrale Knotenpunkte würden dann ausreichen, um auf alle Zusammenhänge, aber auch andere sinnmachende Details zu kommen.

Deine Stichpunkte sollten ein minimales Gerüst sein, dass du aus dem Gedächtnis füllen kannst. Bei sinnvollem Stoff geht das. Bei einem Telefonbuch oder einem Listenwerk geht das nicht!

Außerdem könntest du die Geschichtenmethode benutzen. Du hängst vielleicht 10 Symbole hintereinander in eine Geschichte, und das erste Bild verankerst du an einem Routenpunkt. So kannst du dir an einer Route mit 10 Punkten 100 Stichworte merken.

Ich finde es heute umständlicher, als die "flache" Routenmethode, aber früher hab ich sie gerne benutzt, ist wahrscheinlich für Anfänger ganz praktisch.
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Anevay
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Beitrag von Anevay »

Wenn du eine Prüfung hast, wird es doch auch Unterricht geben. Einen Teil nimmt dir doch dann eh das konventionelle Verstehen ab. Ich würde das, was leicht verständlich ist und so auch leicht haften bleibt, "einfach so lernen" und nur die Teile, die partout nicht gemerkt werden können, per Mnemotechnik lernen.

"Die lernt man (wer ist man?) einfach auswendig" - ich glaube das nicht wirklich, demnächst habe ich auch eine längere Ausbildung zu absolvieren und die Inhalte interessieren mich - meiner Erfahrung nach brauche ich dann nicht mehr viel lernen, nur das, was mir speziell schwer fällt.

Das soll keine Kritik an dir sein. Da ich ein bequemer Mensch bin, bin ich bestrebt, mir Lernaufgaben so einfach wie möglich zu machen. Und alles per Mnemotechnik ohne Inhaltsverständnis lernen wäre mir persönlich viel zu anstrengend.
Glaube nicht alles was Du denkst. ^^
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