Im Alphazustand Vokabeln lernen, etc.

Alles was Lerntechniken und Lernstrategien betrifft, insbesondere aber nicht ausschließlich gehören hier auch die Anwendungen von Mnemotechnik herein.
Wie kann ich am besten für Prüfungen lernen, wie merke ich mir Namen, wie lerne ich Zahlen oder Formeln etc.

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Julian
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Im Alphazustand Vokabeln lernen, etc.

Beitrag von Julian »

Hallo, lernt wirklich schneller, wenn
man sich zum Vokabelnlernen in einen
Alphazustand versetzt?

Wenn ja: Trifft das auch auf das Lernen
des Mastersystems zu?
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DocTiger
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Beitrag von DocTiger »

Ich glaube, der optimale Lernzustand ist eine Art Trance, denn die Verbesserung der Vorstellungskraft und die tiefe Verarbeitung von Informationen geht immer mit Trancesymptomen einher, eben auch den entsprechenden Gehirnwellen, die dir aber völlig egal sein können, du musst dich nur bemühen, den Stoff so intensiv wie möglich visualisieren.
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Kevin
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Beitrag von Kevin »

Was ist überhaupt der Alpha-Zustand?

Im Alpha-Zustand erzeugt unserer Gehirn Summenoberflächenpotenziale von einer Frequenz von 8-12 Hz, welche im EEG abgeleitet werden können. Das trifft auf über 80% der Weltbevölkerung zu, die nicht gerade erregt sind, schlafen oder deren Gehirn eine ernsthafte Funktionsstörung hat.

So gesehen ist fast jeder der wach ist im Alpha-Zustand. Du wahrscheinlich auch.
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DocTiger
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Beitrag von DocTiger »

Hm, also dass ist dann wiederum zu einfach gesagt. Klar, es ist nicht mehr als Entspannung, und ich lege keinen großen Wert darauf, welche Gehirnströme ich jetzt habe, aber die meisten Menschen können lernen, einen praktischeren Lernzustand zu erreichen.
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captchris
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Beitrag von captchris »

Dass sich fast jeder wache Mensch im Alphazustand befindet, ist so nicht richtig. Vielmehr ist es der Betabereich, in dem wir uns häufiger befinden. Alpha ist wünschenswert, zum Beispiel für Lernphasen. Wir sind dann sehr entspannt, trotzdem wach und aufmerksam. Dieser angesprochene Trancezustand (Theta) aber ist eher für die Lernnachbereitung günstig. Dies geschieht ja auch im Traumschlaf, wo Erlebnisse oder auch Erlerntes verarbeitet und eben im Langzeitgedächtnis gespeichert werden.
Wen es interesseirt, der sollte sich mal in die Veröffentlichungen von Claudius Nagel (Mindshop) einlesen.
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DocTiger
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Beitrag von DocTiger »

Ich sehe allgemein in der Frage, welcher Frequenzbereich am sinnvollsten ist, sehr skeptisch. Selbst wenn es darauf eine zufriedenstellende Antwort gäbe, gibt es ja immer noch keinen Weg, diese Frequenzen "einzustellen".

Zum Beispiel gibt es viele verschiedene Nuancen in Trance, die sich weder durch ein System von drei oder vier Levels (Wach,Alpha, Theta, Schlafen) noch in Trancetiefen ausdrücken lässt. Dazu gibt es auf Wikipedia einen interessanten Artikel über Schamanismus, in der verschiedene Aspekte schamanischer Trance geschildert werden.

Wichtig ist also die Frage: Welche Eigenschaften soll unser Lernzustand haben und wie erreichen wir ihn? Konzentration, Entspannung, Ausblendung der Aussenwelt, lebhafte Fantasie.

Einen simplen "record" Knopf im Gehirn gibt es nicht (bei mir zumindest nicht).
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Andi
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Beitrag von Andi »

captchris hat geschrieben: Wen es interesseirt, der sollte sich mal in die Veröffentlichungen von Claudius Nagel (Mindshop) einlesen.
oder er lese hier: http://www.brainboard.eu/phpbb/viewtopic.php?t=1845
„Die Leistungsfähigkeit des Hirns nimmt zu, je mehr man es in Anspruch nimmt.“
Alfred Herrhausen (1930-1989), dt. Bankier
Willwissen09
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Beitrag von Willwissen09 »

@Julian

Schau Dir mal die Suggestopädie an. Oder Superlearning Sprachkurse.
Da geht es darum, im Entspannten Zustand zu lernen.

Allerdings muss noch aktiviert werden, was hier etwas leichter von statten geht.
Ist zumindest mein subjektiver Eindruck.

Gruß
Will
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Julian
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Beitrag von Julian »

Ok, werde ich tun.
Danke!
Frederica
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Beitrag von Frederica »

Ich verstehe allg. die Forderungen nach "Entspannung" beim Lernen nicht!

Klar: Entspannung vs. Angst; unter Angst/ Druck/ Zeitdruck prägt man sich nicht viel ein, weil man noch an so viel anderes denkt 8was passiert, wenn man es nicht schafft, z. B.).

Für mich ist der optimale Lernzustand eher so etwas wie leichte "Erregung" (nicht sexuell nat. :P ), gespannte Konzentration, ungefähr so, wie man sehr gut behält, was in einem Roman vor kam, auf den man lange und mit Spannung gewartet hat.
Eben lernen mit Begeisterung wäre für mich wichtiger als Lernen mit Entspannung, weil ich in echter Entspannung dann noch alle möglichen anderen Gedanken habe, in konzentrierter "Erregung" oder wie man das nennen soll aber voll auf das Thema konzentriert bin (Flow eben :wink: ).

Wo & wann lernt man Vokabeln besser: Wenn man sie in der Badewanne Hört/ liest (Entspannung) oder wenn man sie nachschlagen muss, um seinen Lieblingsroman oder eine wichtige Anleitung (für etwas, das einem wirklich am Herzen liegt) zu lesen/ verstehen?
In zweiten Fall ist man ja eher gespannt und behält sie dann m.E. besser.

LG,
Frederica
Lesefaul
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Beitrag von Lesefaul »

Hi Frederica,

Du hast schon recht.

Doch allerdings lernen wir oft etwas, für das wir uns nicht begeistern können.
Da hilft dann wenigstens die Entspannung.

Diesen Flow erlebe ich nur bei Themen, die mich interessieren und die mir Spaß machen.
Bei allen anderen Themen, eben leider nicht.

Vokabel lernen ist via Alpha-Learning oder Suggestopedie etwas angenehmer. Einfacher auch nicht,
da mann noch aktiv damit umgehen muss. Ist halt "nur" ein Hilfsmittel, was funktioniert.

Ich hatte eine Arbeitskollegin, die hat Italienisch per Superlearning gelernt und konnte das auch
super anwenden. Ihrer Aussage nach, kann sie Italienisch besser als Englisch.

Letztendlich muss jeder selber entscheiden, welche Hilfmittel er nutzt.

Gruß
Lesefaul
Kevin
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Beitrag von Kevin »

Klar, es ist nicht mehr als Entspannung, und ich lege keinen großen Wert darauf, welche Gehirnströme ich jetzt habe, aber die meisten Menschen können lernen, einen praktischeren Lernzustand zu erreichen.
richtig, aber nennt es dann bitte nicht aplpha-Zustand
Dass sich fast jeder wache Mensch im Alphazustand befindet, ist so nicht richtig.
und ob das war ist, dass kannst du in jedem seriösen EEG-Buch nach lesen. Alpha-Wellen sind bei über 80% der Bevölkerung der Grundrhythmus im EEG.

http://books.google.es/books?id=HLrMphn ... us&f=false
Lesefaul
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Beitrag von Lesefaul »

Hallo Kevin,

den Alpha-Zustand, eine Frequenz von 8-12 Hz durchläuft jeder jeden Tag
mindestens zweimal vollautomatisch. ;-)

Jetzt bin ich z.B. NICHT im Alpha-Zustand, sondern im Beta Zustand.

Den NLPler Zufolge ist man ständig in einer Trance. Dem stimme ich nicht 100%ig zu.

Diese ganzen Begriffe Hypnose bzw. hypnoider Zustand, Trance, Alpha-Zustand usw.
werden meist wild durcheinander geworfen bzw. synonym verwendet.
Leider. Der Hypnotiseur hat es dann schwer, das wieder richtig zu stellen, was allerdings
zum ausführen einer Hypnose unerheblich ist. Funzt so oder so.

Hier findest Du dazu auch etwas:
http://de.wikipedia.org/wiki/Bewusstseinszustand

Gruß
Lesefaul
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DocTiger
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Beitrag von DocTiger »

Frederica, ja den Effekt kenne ich auch. Aber ich finde es in der Praxis nicht praktikabel oder reproduzierbar, weil ab einer gewissen Menge fällt es mir schwer diese Spannungshöhepunkte endlos zu verlängern. Dagegen fällt es mir in einem eher (zumindest geistig) entspannten Zustand leichter, mit intensiver Vorstellungskraft auch trockenen Stoff interessant zu machen.
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