Wie entwickelt und oder nutzt Ihr Eure Lernpläne ?

Alles was Lerntechniken und Lernstrategien betrifft, insbesondere aber nicht ausschließlich gehören hier auch die Anwendungen von Mnemotechnik herein.
Wie kann ich am besten für Prüfungen lernen, wie merke ich mir Namen, wie lerne ich Zahlen oder Formeln etc.

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trainee
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Wie entwickelt und oder nutzt Ihr Eure Lernpläne ?

Beitrag von trainee »

Ich bin dabei, ein neues Themengebiet / Fachgebiet zu lernen und sichte im Moment den Stoff (Inhalte, Umfang). Ich will einen Lernplan erstellen, der

- Zieldaten zum Abschluss von Teilabschnitten dieses Gebiets enthält
- täglich in einen zugehörigen Stundenplan greift
- den Umfang der selbst erstellten Stenoschriften und Mindmaps begrenzt
- Ist-Zustand mit Soll-Zustand im Zeitfenster bis zur Lern-Deadline berücksichtigt.

Es handelt sich um wissenschaftliche Fließtexte mit Organigrammen und Bildern. Ausserdem fließen Rechenbeispiele aus Statistik und kaufmännischen Bereichen ein. Keine bildliche Mathematik wie Geometrie, aber durchaus grafische Darstellung von Entwicklungen über einen Zeitraum (wie z.B. Absatzzahlen)

Wie nutzt Ihr selbst Lernpläne oder Stundenpläne, Tagespläne, Wochenpläne zum Lernen?
Karl
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Beitrag von Karl »

Nunja, ich nutze den Lernplan zur Orientierung (Ist-Soll Vergleich). Eben dazu, wozu er da ist.
Meine kurze Erfolgsstory Ersten Erfolge
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DocTiger
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Beitrag von DocTiger »

Das Problem mit "Plänen" ist, dass sie viel Arbeit kosten und wenig bringen. Klar man glaubt das wäre dann organisierter, aber erstens tun es die meisten nicht, geben schnell auf und dann ist bei umfangreichem Stoff der Plan recht wenig komplex: vorderer Buchdeckel bis hinterer Buchdeckel.

Außerdem läuft es in langwierigen Projekten erstmal darauf hinaus, wieviel Zeit du pro Tag aufwenden kannst und willst. Es ist nicht so schwierig zu entscheiden welcher Lernstoff dir zum jetztigen Zeitpunkt am meisten bringt.

Dann klingt deine Beschreibung noch so, dass du wirklich "alles" und "für immer" behalten willst, was normalerweise nicht notwendig oder ratsam ist. Kompromisse dabei bringen meistens bessere Noten und andere Ergebnisse.
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Frederica
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Beitrag von Frederica »

Ich würde erst mal den Ist-Zustand messen:
Wie viel lese und lerne ich pro Tag, ohne Druck?

Darauf basierend kann ich dann überlegen, wie viel ich pro Tag lernen kann.

Schon bei 90 Seiten pro Tag, bei drei Fächern 30 Seiten pro Fach, ist man bei 2700 Seiten pro Monat, das wären schon zwei sehr umfangreiche Lehrbücher oder 5 durchschnittliche Lehrbücher.

Falls Du mit Mnemotechniken arbeitest, aber noch wenig Übung hast, würde ich (..habe ich, jedenfalls...) mir ein Heft zulegen mit Routen und Ideen für die Masterzahelen-Begriffe und ein anderes, in das ich die gelernten Begriffe mit den Merkhilfen (bei Zahlen die Geschichten in Stichworten; bei Routen ein Stichwort zur Route) festhalten.
So kann man den Stoff auf schnell rekonstruieren, wenn er nicht mehr ganz frisch ist.
Ich würde mir dann pro Tag eine bestimmte Anzahl an per Mnemotechniken zu merkenden bzw. "konstruierten" Begriffen vornehmen, ODER eine bestimmte Zeit, die ich pro Tag mit dem Lernen verbringe, am Anfang nicht zu lange.
Dann würde ich nach einiger Zeit hochrechnen, wie schnell ich mit der derzeitigen methode meinen Stof gelernt habe.

Für Bücher etc. würde ich mir mehrere Bücher und Inerneressourchen zum Thema ansehen und dann mit dem leichtesten (Niveau, Sprache) anfangen.
Am besten wenn es die Zeit erlaubt, mit einem Überblick über das Thema.
Davon würde ich schon mal die wichtigsten Begriffe per Route (Spickzettelprinzip: Immer mehr Informationen in einer Routebündeln) lernen.

Dann würde ich die Literatur sichten, die ich lesen muss, und versuchen, dabei möglichst gut verständliche Büher zu wählen (man muss nur selten wirlichj aus dem BuchXY lernen, sondern kann oft auch Alternativen wählen).

Ich würde mir dann wiederum ein weiteres Heft nehmen und dort alle zu lesenden Bücher und/oder Seiten notieren und dann täglich eintragen, welche Buch und welche Seiten ich gelesen und welche ich memoriert habe.

Anfangen würde ich immer mit einer Liste von Definitionen, so dass man schon einen Überblick und Grundwissen hat und das Material leichter lesen kann.

Anlehnen kann man sich oft an Vorlesungen und Schullehrpläne, die im Netz frei verfügbar sind, wenn man nicht weiß, was man wann in welchem Tempo lernen könnte.

LG,
Frederica
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DocTiger
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Beitrag von DocTiger »

Das klingt nach gesundem Menschenverstand. Aber zumindest bei mir hat das so nicht funktioniert.

Anstatt eines Heftes für die Routen mache ich mir per Brainstorming eine Liste auf ein Blatt Papier, da sich meine Routen eh von Prüfung zu Prüfung ändern.

Das man sich das Buch zum lernen aussuchen kann, empfand ich immer als die Ausnahme, und "Einfachkeit" ist irgendwie das letzte Kriterium. Bei fähigkeitsorientierten Prüfungen (für die man eh keine Memotechnik braucht) und eventuell in Fächern, wo jährlich viele zehntausend Studenten diese Prüfungen haben (auch das ist nicht immer der Fall) kann es sein, dass es Alternativen von Quellen gibt.
Für mich wären die Kriterien so zu verstehen:

1. Alles was ich brauche
2. Möglichst wenig zusätzlich
3. Kosten
4. Sprache (Englisch ist für mich eigentlich kein Problem, außer dass ich dann in der Prüfung übersetzen muss)
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trainee
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Beitrag von trainee »

Danke für alle Antworten! Mir hilft der Plan schon sehr zur Selbstkontrolle, dass ich mich überhaupt bewege und nicht 5 Prozent der Zeit, die ich fürs Lernen verwenden sollte, lerne, sondern mehr. :)

Frederica: Ich habe hier das Staub Hörbuch Paket zu Mnemotechniken. Hab da beim Durchfliegen nichts über die von dir erwähnten "Routen" gefunden. Wo kann ich mehr über das Verknüpfen oder Erstellen/Erfinden dieser Routen lesen? (Ich vermute, es handelt sich um das Prinzip, seinen eigenen "Film zu drehen" und die zu lernenden Dinge in die Handlung einzubinden?)

trainee
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DocTiger
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Beitrag von DocTiger »

Ich hab das auf meiner Homepage detailliert beschrieben. Aber nicht davon ausgehen, dass es viel mit Staub's Mega Memory zu tun hat.
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trainee
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Beitrag von trainee »

Ich vermute, du meinst diese Seite auf deiner Website?

http://andreasklostermann.de/lerntechnik/locitechnik/

Ich verstehe die Routendefinition allerdings nicht. :-(
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DocTiger
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Beitrag von DocTiger »

Was genau? Also manche dieser Dinge erschließen sich auch erst nach der praktischen Anwendung....
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trainee
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Beitrag von trainee »

Die Wortwahl Definition in mein Posting war unglücklich gewählt. Ich verstehe die ganze Erklärung nicht. Gibt es irgendwo noch eine einfachere Erklärung oder eine, die das auf Beispiele oder visuell auf ein verständlicheres Level herunterbricht?
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DocTiger
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Beitrag von DocTiger »

Hm hast du den Rest der Artikel auch gelesen? Mir fällt keine Seite ein die einfacher sein könnte, und ich nicht verlinkt hätte. Eventuell musst du diese Seiten mehrfach lesen bevor es "klick" macht, oder du konzentrierst dich erstmal auf sowas wie Zahlen auswendig lernen, dazu gibt es ja genügend Anleitungen.
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