Lernen für Informatik

Alles was Lerntechniken und Lernstrategien betrifft, insbesondere aber nicht ausschließlich gehören hier auch die Anwendungen von Mnemotechnik herein.
Wie kann ich am besten für Prüfungen lernen, wie merke ich mir Namen, wie lerne ich Zahlen oder Formeln etc.

Moderatoren: Hannes, Boris

Antworten
KatzeK
Foren-Neuling
Beiträge: 3
Registriert: Do 09. Feb 2012, 0:27

Lernen für Informatik

Beitrag von KatzeK »

Hallo,

ich bin Informatik-Studentin im ersten Semester. Mir macht das Studium Spaß. Trotzdem habe ich ziemliche Probleme mit der Stoffmenge, zumal der Stoff ja auch sehr mathematisch gehalten und nicht leicht zu verstehen ist.

Ich habe die Mnemo-Techniken bereits ausprobiert. Allerdings wende ich sie glaube ich nicht richtig an. Ich habe - als ich es versucht habe - versucht, mir jedes Detail auf diese Weise einzuprägen. Aber das soll man nicht, oder? Ich habe irgendwie etwas von Stichwörtern gelesen, die man sich merkt und aus denen man dann den Gesamtstoff herleitet. Wäre es so richtig? Und geht sowas auch mit Mathe samt Symbolen und Zeichen?

Hat vielleicht jemand noch andere Tipps zur Lerntechnik für Mathe und Informatik? Würde mich wirklich freuen!

Liebe Grüße von der Katze
Benutzeravatar
AndreasF
Superbrain
Beiträge: 151
Registriert: Di 28. Jun 2005, 20:33
Wohnort: Baden-Württemberg

Lernen für Informatik

Beitrag von AndreasF »

Hallo KatzeK!

Die beste Quelle fürs Studium dürfte die Seite von DocTiger sein.

http://www.andreasklostermann.de/lerntechnik/

Darüber hinaus gibt es ggf. hier noch weitere Interessante Adressen:

http://www.brainboard.eu/phpbb/viewtopic.php?f=8&t=2558

mfg
AndreasF
Carpe diem et noctem ...
MetaSystem

Re: Lernen für Informatik

Beitrag von MetaSystem »

Hey was genau in Informatik willst du denn lernen? Mathe geht wohl großteils durch verstehen und vor allem üben. Programmieren ebenfalls, wobei da als "Lerntechnik" praktische Projekte angehen ganz gut funktioniert (z.B. sucht man sich ein größeres dickes Projekt aus an dem man wirklich Interesse hat und programmiert dann viele ganz kleine Teile die man schon zusammenbringt). Prozessregelung,... geht mit Verstehen und Loci,... aber dazu siehe Vorposter.
KatzeK
Foren-Neuling
Beiträge: 3
Registriert: Do 09. Feb 2012, 0:27

Re: Lernen für Informatik

Beitrag von KatzeK »

Guten Morgen,

vielen Dank für eure Antworten!
MetaSystem hat geschrieben: Mathe geht wohl großteils durch verstehen und vor allem üben.
Ich weiß zum Beispiel, dass in der Mathe-Klausur im nächsten Semester zu gut zwei Drittel auswendig gelernte Definitionen gefragt sind. Die muss ich ja irgendwie (und am besten dabei schnell und sicher) in den Kopf kriegen. Auf Verständnisebene habe ich es in Mathe schon probiert. Aber da versteht man halt und kann deshalb noch nicht unbedingt reproduzieren.
MetaSystem hat geschrieben: Programmieren ebenfalls, wobei da als "Lerntechnik" praktische Projekte angehen ganz gut funktioniert (z.B. sucht man sich ein größeres dickes Projekt aus an dem man wirklich Interesse hat und programmiert dann viele ganz kleine Teile die man schon zusammenbringt).


Und das ist bestimmt gut für das allgemeine Verständnis der Programmiersprache. Aber wenn es jetzt um ganz konkrete Probleme geht (Abstrakter Datentyp, Technik der Nachrichtenweitergabe, Mutatoren etc), dann habe ich durch ein großes Projekt zwar insgesamt besser Programmieren gelernt. Aber dann nicht unbedingt diese kleinen speziellen Dinge, die in der Klausur gefragt werden. Und da weiß ich eben nicht, was ich am besten mache. Ich habe es sowohl mit wiederholtem Nachprogrammieren der Übungsaufgaben als auch mit Verstehen probiert. Aber das ist irgendwie extrem zeitaufwändig und ich bekomme Panik, wenn ich irgendwas nicht verstehe, was ziemlich wahrscheinlich Basis für eine Klausuraufgabe ist. Wenn ich da stattdessen alle Musterlösungen der Übungsaufgaben gut im Kopf habe, könnte ich diese eben in der Klausur als Basis verwenden, weil sich die Aufgaben nicht extrem von den Übungsaufgaben unterscheiden.
Benutzeravatar
DocTiger
Superbrain
Beiträge: 1663
Registriert: Di 11. Sep 2007, 7:12
Kontaktdaten:

Re: Lernen für Informatik

Beitrag von DocTiger »

Das Problem kenn ich... ich bin auch ein recht guter Programmierer, aber die formale Theorie fehlt mir.

Für Formeln gibt es kaum Lerntechnikhinweise. Früher in einigen Fällen habe ich versucht, Symbole einzeln zu kodieren. Das geht nur schief und ist unpraktisch. Das eine was man machen kann, ist, die Formel in Gedanken an die Locipunkte zu schreiben/einzugravieren. Das nächste ist, die Grundidee der Formel irgendwie in ein Bild zu packen und abzulegen, vielleicht auch nur ein Lautbild für den Namen. Dann eventuell ein Bild für die "Form" der Formel, vielleicht ein Tisch oder sowas. Der Rest ergibt sich dann aus dem Gedächtnis, weil die meisten Formeln / Definitionen Sinn machen. Zuletzt noch auf Unterschiede achten, die man durcheinanderbringen kann. Die sollte man gesondert kodieren.

Im Bezug auf Details... es gibt meistens ein Stichwort was Dich auf mehrere Details bringt. Dann kodiere nur dieses Stichwort.

Bei manchen Sätzen/Theoremen sollte man vielleicht "enger" kodieren. Man braucht ein Gefühl dafür, was man vergisst.
Lerntechnik Praxis: http://bit.ly/8ONmbS
MetaSystem

Re: Lernen für Informatik

Beitrag von MetaSystem »

Ok Definitionen, also ich hatte kürzlich eine "Mathe" Prüfung die hauptsächlich aus Defintionsfragen bestand. Das gute war, dass der Prof. nicht unbedingt auswendig gelerntes sehen wollte, es reichte ihm wenn man die Begriffe in eigenen Worten erklären konnte (was ja eig. auch Sinn der Sache sein sollte). Wenn du also das ganze verstanden hast und die Formeln kennst (und eventuell bei ein paar Dingen nochmal nachliest) müsste diese Reproduktion gut funktionieren, wobei es zugegebenermaßen darauf ankommt wie dein Prof. drauf ist!? Wenn der 1 zu 1 das haben will was drinnen steht wirds blöder. In diesem Fall oder für blöde Definitionen hilft wohl nur Loci. Eine Definition die Ich mal abgespeichert hab war. Ein Wissenschaftler - Mann mit Bart - probiert herum (empirische Wissenschaft) er steigt eine Treppe hoch und wird immer Älter (länger anhaltend/überdauernd), er führt sich auf wie ein Psychopath (nichtpathologisch), er verwandelt sich in eine Ratte mit der Konditionierungsexperimente durchgeführt werden (Verhalten) die Ratten vervielfältigen sich (individuell) und es werden plötzlich wieder viele Menschen (Population) aus den Ratten, wobei man bei einem Menschen sieht dass er einen Diamanten im Bauch hat (Besonderheit).

Von empirische Wissenschaft - überdauernd - nichtpathologisch - Verhalten - individuell - Population - Besonderheit, komme ich dann auf:
Die differenzielle Psychologie ist die empirische Wissenschaft von überdauernden, nichtpathologischen, verhaltensrelevanten individuellen Besonderheiten des Menschen einer bestimmten Population.

Das wird ich dir aber nur empfehlen der Prof. (wie hier) den genauen Wortlaut haben möchte, oder du zu 100 Prozent weißt das die Def. kommt. Wenn du 100 solcher Definitionen lernen solltest wirst du sonst ja alt ;()
Wie Doc schon gesagt hat entsteht vieles aus Logik/Verständnis, der Mensch der sich aufführt wie ein gestörter (pathologisch) übersetz ich dann mit nichtpathologisch, weil mir klar ist dass die Differnzielle Psy. sich eben nicht nur mit klinischen Fällen oder ähnlichem beschäftigt.

Zu Info.: ja das mit den Projekten ist immer auf lange Sicht gedacht, wenn du jetzt für eine Prüfung ein zwei Progrämmchen codest wirst du nicht viel besser abschneiden. Hier kommt es auf kontinuierlich und Beharrlichkeit an. Ist ähnlich wie beim Lernen einer echten Sprache, da kannst du auch nicht schnell 2 Tage lernen und auf einmal ist man phänomenal besser.
....konkrete Probleme geht (Abstrakter Datentyp, Technik der Nachrichtenweitergabe, Mutatoren etc)...
Was genau meinst du, die Syntax von gettern und settern z.B. lernst du durch oftiges ausprobieren, der Nutzen sollte klar sein, wenn nicht wird er das nach mehrmaligen verwenden. Dadurch hast du das gelernt. Wie gesagt die Projekte sind für 2 Dinge da 1. Motivation (bzw. fürs dran bleiben) da man meist Müll für die Schule/Uni coden muss. und 2. Um langfristig einen Effekt zu erhalten. Wenn ihr Übungsblätter habt würde ich die einfach durchcoden (da die meisten eh so etwas ähnliches wie die Übungsblätter geben), dann eventuell noch die Aufgaben selbst etwas verändern,...

Ich weiß man hätte gerne so eine Wundertechnik um Programmieren,... schneller zu lernen, aber ich denke du sitzt mit Loci oder what ever sehr viel länger dran und hast nicht mal einen großen Effekt dabei.

Viel Erfolg dir jedenfalls (btw. was für eine Sprache lernst du denn gerade? Wenn du mal C# lernst und auf Simulationen/Spiele stehst würd ich dir AntMe zum programmieren empfehlen. Hat natürlich wenig Sinn wenn man schon gut programmieren kann (aber Spass machts trotzdem =) )
isebaby
Regelmäßiger Besucher
Beiträge: 17
Registriert: Fr 13. Jan 2012, 22:59

Re: Lernen für Informatik

Beitrag von isebaby »

Hey KatzeK,

die wichtigere Frage ist was genau machst du in Mathe?

1. Welchen Stoff? (diskrete mathematik? lin alg? analysis?)
2. Wie sieht so eine Klausur aus? Sollt ihr nur rechnen? Beweisen? beides?
3. Was musst du in deinem anderen Fach können? Begriffe? Programieren? etc....

Und


Wenn du LOCI nicht so gut drauf hast, mach Karteikarten und lerne sie später mit LOCI (iwann nach den Klausure)

Informatik Stoff lerne ich am besten mit LOCI/SCHLÜSSELWORTMETHODE.

Wenn die LOCI Methode iwann mal sitzt, dann wird dein Lernaufwand minimal.

Kurz vor der Klausur mit Loci hat bei mir relativ gut geklappt (und das als Anfänger).

Wenn du mir sagst was du genau lernen musst kann ich dir eine Richtung zeigen. (Beispiele wären sehr gut)
Zeta3
Stammgast
Beiträge: 60
Registriert: Di 01. Feb 2011, 22:37
Wohnort: Köln

Re: Lernen für Informatik

Beitrag von Zeta3 »

Hallo KatzeK,

ich schließe mich meinem Vorschreiber isebaby an. Du solltest schon (wenigstens!) ein konkretes
Beispiel nennen, wo Du dich schwer tust. Da Dein Stoff offenbar sehr mathematisch ist, kann ich Dir vielleicht
ein paar Tipps geben. Ich selbst habe in meinem Studium Mnemotechnik nicht benutzt, da ich keine Ahnung davon hatte.
Heute ist das anders.

Selbstverständlich solltest Du z.B. Formeln mnemotechnisch kodieren, wenn Dir die Kodierung persönlich gefällt und
sie Dir hilfreich erscheint.
1) Ein Beispiel :
Die Eulersche Polyederformel merke ich mir heute so : EFGKZ. Das sind alles Buchstaben dem Alphabet nach.
Das ist meine Merkregel ! Somit ist also alles klar.
Bedeutung : E=Ecken, F=Flächen, G = "=", K=Kanten, Z=2. Also lautet die Formel : E+F=K+2
(Zugegeben ein einfaches Beispiel. Aber Du hast ja keins genannt :-) )

2) zur Informatik :
Z.B. Das ISO/OSI-Schichtenmodell kann man sich gut mit Merksätzen einprägen.
Google mal nach "Merksätzen" oder "Eselsbrücken".

3) Definitionen
Sehr schwierig. Da diese meistens falsch "verkauft" werden. Ich meine, für Neulinge "fallen diese immer
unmotiviert vom Himmel". Das ist leider so. Besonders in der Mathematik.
Mein Tipp : Denke Dir bei jeder mathemtischen Defition ein Beispiel aus, das der Definition genügt und
ein Beispiel, das dieser Definition nicht genügt. Natürlich sollten die Beispiele aussagekräftig sein.
Dadurch, daß Du dir selbst die Beispiele ausgedacht hast, wirst Du sie auch einfacher im Kopf behalten.
Wieder ein einfaches Beispiel hierzu :
Viele vermissen bei der Primzahldefinition die "Prim"-Zahl 1. Wenn bei der Definitionsangabe nicht schon dabei
steht, daß bei Hinzunahme der Zahl 1 die eindeutige Primfaktorzerlegung flöten geht, gehört das Buch
eigentlich schon in den Mülleimer. (Merke 1**10 = 1**20 = 1 ) Aber wenn Du Dir das selbst klar machst mit Beispielen - ich glaube,
dann hast Du echt eine Chance beim Verstehen von mathematischen Definitionen.
Frage Dich bei jeder Definition : Warum ist das so definiert und nicht geringfügig anders ?


Zugegeben : Diese Überlegungen kosten alle etwas Zeit, die man in der Regel kurz vor Klausuren nicht hat.

viele grüße
zeta3
isebaby
Regelmäßiger Besucher
Beiträge: 17
Registriert: Fr 13. Jan 2012, 22:59

Re: Lernen für Informatik

Beitrag von isebaby »

Zeta3 hat geschrieben: 2) zur Informatik :
Z.B. Das ISO/OSI-Schichtenmodell kann man sich gut mit Merksätzen einprägen.
Google mal nach "Merksätzen" oder "Eselsbrücken".
Please do not throw salami pizza away

Den habe ich benutzt.
Antworten