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Gedächtnispalast und andere Fragen eines Neulings

Verfasst: Mi 25. Feb 2015, 0:35
von clempe
Hallo!

Ich habe gerade mich begonnen mit Gedächtnistraining und deren Techniken auseinanderzusetzen.
Am meisten beeindruckt mich der gedächtnispalast, allerdings hoffe ich von euch noch ein paar antworten zu bekommen :)
wenn ich in meinem "Palast" Erinnerungen gespeichert habe, wie finde ich eine bestimmte erinnerung? muss ich immer eine gewisse route abgehen?
vermutlich muss man auch regelmäßig alles wieder abgehen um die gemerkten dinge frisch zu halten oder?
habt ihr eventuell tipps wie man seine Paläste/palast am besten organisiert?

und eine wichtige konkrete frage zu meinem Studium (und ob sich der gedächtnispalast hierfür überhaupt eignet):

wie schaffe ich es verschiedene Schriftsteller mit Attributen wie wichtige werke, stil, Nationalität zu merken?

Vielen dank im voraus :D

Re: Gedächtnispalast und andere Fragen eines Neulings

Verfasst: Di 10. Mär 2015, 15:40
von Wodan
Hallo!

Nach meiner Erfahrung findest du, wenn du eine Erinnerung wirklich gespeichert hast, die Erinnerung sofort. Sie ist ja gespeichert, also weißt du, wo sie ist. Eine Ausnahme bildet die Geschichtenmethode. Hier kann es bei langen Geschichten sein, dass du die Geschichte durchgehen musst.

Mit den regelmäßigen Wiederholungen liegst du richtig. Machst du das nicht, verblassen die einzelnen Punkte mit der Zeit (Außer du hast sie schon in deinem Langzeitgedächtnis gespeichert, was aber schwer zu sagen ist). Meist wird empfohlen, dass man die Erinnerungen so setzt, dass man möglichst wenig machen muss (Ist im Grunde das gleiche Prinzip wie beim Leiter- bzw. Kartenkartensystem). Die Intervalle schwanken aber von Person zu Person, weshalb die meisten Angaben immer nur Richtwerte sind, an denen man sich orientieren kann.

Bei der Organisation eines Palastes sind dir keine Grenzen gesetzt. Es kommt auch drauf an, wie du "Gedächtnispalast" definierst. Nach meiner Definition sind das einfach Orte, die ich mir gemerkt habe, um dort Informationen abzulegen. Das heißt, dass alles dazugehört -> alle realen Loci-Routen, die ich mir angelegt habe, genauso wie imaginäre Orte, die ich geschaffen habe.
Vor einigen Monaten hab ich einmal damit angefangen, einen "Palast" in Form einer Stadt mit vielen verschiedenen Gebäuden anzulegen. Jedes Gebäude hätte zehn Unterteilungen (Zimmer), in denen ich jeweils zehn Infos ablegen wollte. Das wären pro Gebäude also 100 Locipunkte gewesen. Dazu hätte ich dort noch meine realen Locirouten eingebaut.
Ich verwende hier den Konjunktiv, da ich relativ bald wieder davon abgekommen bin und das Projekt jetzt seit ein paar Monaten auf seine Weiterführung wartet.
Wie gesagt, grundsätzlich sind dir keine Grenzen gesetzt; ich habe bspw. von Palästen gehört, die aus einzelnen miteinander verbundenen Räumen zusammengesetzt waren, die zusammen dreidimensionale Gebäude aller Formen (wie etwa einen rießigen, senkrecht stehenden Ring, etc.) ergaben.
Es kommt immer darauf an, wie viel Zeit man investieren will/kann. Je mehr Infos man speichert, desto größer wird auch der Palast. Es gibt deshalb auch viele, die pro Themengebiet einen eigenen Palast anlegen. Das ist dann übersichtlicher.

Ich hab während meines Studiums hauptsächlich mit der Locimethode gearbeitet, die hat am besten funktioniert. Ein Palast eignet sich meiner Meinung nach also sehr gut, wie auch immer der dann aussehen mag.

Um mir die Schriftsteller zu merken, würde ich mir einen Schriftsteller pro Punkt ablegen, alles sehr bildlich ausschmücken und dann jeden Punkt/Schriftsteller als Ausgangspunkt für eine kleine Geschichte zu nehmen, in der alle zusätzlichen Infos drinnen sind.

Ich hoffe, ich konnte dir helfen.

Alles Gute.