Frage zum Lernen von Ziffernfolgen via Majorsystem

[Linus]

Hallo zusammen,

ich habe vor ein paar Tagen angefangen Nachkommastellen von Pi zu lernen. Dabei benutze ich die Methode, die in diesem Artikel erläutert wird:
http://www.memoryxl.de/medien/in-den-me ... rakus.html

Also: Ich benutze ein zweistelliges Majorsystem, um die Ziffern in Bilder umzuwandeln und merke mir diese mit Geschichten. Dabei wechselt alle 5 Bilder der "Schauplatz", welche alphabetisch identifiziert sind (Atomkraftwerk, Berg, China, Dom, ....). Da der Artikel nur ein Bericht und kein detaliertes Tutorial ist, wird die Methode dort auch nicht wirklich genauer beschrieben.

Ich bin nun erst bei 150 Stellen und merke schon kleine Probleme: Zum einem hänge ich manchmal, weil mir der nächste "Schauplatz" nicht einfällt. Und das obwohl ich den Anfangsbuchstaben ja kenne. Und ohne den Schauplatz komme ich dann auch nicht auf diesen Teil der Geschichte. Gibt es dort einen Trick oder muss ich einfach nur diese (ja nicht besonders viele) Orte durch Wiederholung lernen?
Mein zweites Problem besteht darin, dass innerhalb der "5-Begriff-Geschichten" Unsicherheiten bezüglich der Reihenfolge entstehen. Kommt selten vor, aber ich habe Angst, dass es immer wieder zu einem Problem werden könnte. Ich erinner mich also immer an die 5 Begriffe des entsprechenden Segmentes (sofern mir der Ort einfällt^^) aber manchmal bei zwei speziellen nicht an die Reihenfole (....sitzt er nun mit seinem NEFFEN am FEUER oder sitzt er an nem FEUER neben seinem NEFFEN? etc.). Wie kann ich sowas umgehen?

Freue mich über Antworten!

Viele Grüße

[Flossi]

Servus,

bei den Orten hilft es sicher, sie so oft zu wiederholen, bis sie sitzen. Was mir spontan als Merkhilfe einfällt, wäre, einen typischen Gegenstand aus dem nächsten Gebiet einzubauen. Das Atomkraftwerk liegt also an einem Bergfuß, der Berg bietet einen Ausblick auf China, in China wird die Kuppel für den Dom gefertigt usw.

Bei den Geschichten würde ich darauf achten, dass die Dinge wirklich nacheinander auftauchen. Er kommt also nicht zu einem Lagerfeuer, neben dem der Neffe sitzt. Stattdessen hockt er sich an ein Feuer. Plötzlich stürmt der Neffe heran und tritt es so verbissen aus, dass die Glutfünkchen aufstieben.

Liebe Grüße

[Linus]

Danke! Das sollte mir weiterhelfen.

[Zylbath]

Bei der Reihenfolge von solchen Bildern ist es auch hilfreich, Bilder zu nehmen, die stärker an die Syntax gebunden sind, damit die Reihenfolge klar ist. Wenn man zwei Bilder direkt nebeneinander hat, die beide nur adverbiale Bestimmungen sind, wird nicht immer klar, wierum sie gehören, da sie auch in der Syntax untereinander austauschbar sind: "neben dem Neffen am Lagerfeuer" oder "am Lagerfeuer neben dem Neffen" Ich würde daher immer versuchen, Kausalitätsketten zu bilden, bei denen das eine Bild für das nächste verantwortlich ist: "Der Neffe steckt das Feuer an." ist zum Beispiel ein ziemlich klarer Fall, da man selten die Passivierung "Das Feuer wurde vom Neffen angesteckt." benutzen würde. Wenn du die Bilder also mehr dahin ausrichtest, dass sie die Subjekt- und Objektpositionen einnehmen anstatt Angaben über Ort, Zeit und Weise, dann fällt die Reihenfolge auch leichter.

[Linus]

Danke! Habe jetzt an einigen Stellen noch etwas an der Geschichte geschraubt um die Reihenfolge ganz klar zu machen und es klappt fehlerfrei.

Ich bin jetzt fast bei 260 und damit am Ende des Alphabets. Der Artikel schlägt ja vor, danach das Alphabet nochmal zu durchlaufen, aber diesmal anstelle von Orten (groß) sich "kleine Gegenstände" auszudenken. Ich bin mir nur noch etwas unsicher, wie ich diese kleinen Gegenstände dann verwenden muss. Das Festlegen des Schauplatzes gab mir immer einen sehr guten Rahmen, in den ich die Geschichte fügen konnte und "kleine Gegenstände" kommen mir eher so vor, als würde ich jetzt 6 anstelle von 5 Begriffen pro Teilgeschichte haben, der Begriff sticht nicht so stark aus den anderen heraus. Und bei Orten finde ich es viel leichter eine Geschichte anzuknüpfen als an Ameise, Bauklotz, Chip etc. Oder merke ich mir dann zB Ameise als "kleinen Gegenstand" und verwende das dann für die Geschichte wieder als Ort (Ameisenbau oder so)?

Viele Grüße

[Flossi]

260 Stellen fehlerfrei aufzusagen, ist doch schon mal eine Leistung, auf die man stolz sein kann

Ich würde sagen, es schadet auf keinen Fall, Hauptdarsteller und Gegenstand an einen passenden Ort zu verpflanzen, z.B. neben einen Ameisenhaufen im Wald, auf eine Baustelle und in einen Computerladen. Wäre auch ein wenig seltsam, würden sich die Geschichten im leeren Raum abspielen.

Liebe Grüße

[Linus]

Ich finds auch cool, schon nach so wenigen Tagen sich mehrere hundert Zahlen gemerkt zu haben, aber eigentlich ernte ich nur, was andere gesät haben, denn wenn man so gute Syteme erst einmal an die Hand bekommt, ist das memorieren selber ja (solange es in diesem kleinen Rahmen bleibt) sehr leicht. Ich mach einfach mal weiter und geb irgendwann eine Rückmeldung, wie weit ich gekommen bin (die tausend Ziffern sind mein Ziel, aber davon bin ich noch weit entfernt) und ob sich weitere Fragen ergeben haben. Vorallem bin ich gespannt, ob ich anfange Fehler zu machen, wenn ich das ganze mal ein paar Wochen liegen gelassen hab.

Bis dahin schonmal vielen Dank für alle Antworten!