Sinn der Unterteilung in 5 bzw. 10 Punkte pro Raum? Lohnt es sich?

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Wie kann ich am besten für Prüfungen lernen, wie merke ich mir Namen, wie lerne ich Zahlen oder Formeln etc.

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Tobs
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Sinn der Unterteilung in 5 bzw. 10 Punkte pro Raum? Lohnt es sich?

Beitrag von Tobs »

Hallo erfahrene Mnemotechniker, :D

als Anfänger erschließt sich mir nicht, welchen Sinn es hat, sich bei einer Route auf die gleiche, glatte Anzahl (5,10,20...) an Punkten in einem Raum festzulegen? :|
Bisher weiß/vermute ich:

Pro: :mrgreen:
-Man merkt leichter, wenn man etwas vergessen hat/einen Punkt übersprungen hat, erinnert sich leichter
-Man kann leichter durchnummerieren, bzw. muss sich fürs Nummerieren weniger merken, da man von jedem Raum ja wieder hochzählen kann (warum man die
Punkte auswendig nummeriert haben soll, verstehe ich auch nicht, ist doch viel zu viel Aufwand und bringt nix, oder?)
-Man hat weniger Hemmungen eine neue Route zu erstellen, weil man nicht ewig überlegen muss, ob ein bestimmter Gegenstand jetzt ein Routenpunkt sein sollte
oder nicht, sondern gleich die fünf/zehn/... wichtigsten auswählen kann/muss (Genug Routen zu finden ist ein großes Problem bei mir)
-Es ist übersichtlicher
Contra: :cry:
-Man verschwendet VIELE Routenpunkte :cry: :cry: :cry:
-Man kann kleine Räume mit nur 1 bis 2 Punkten nicht verwenden, bzw. muss sie umständlich zu 5ern zusammenfassen

Irgendwie bin ich von meinen Vermutungen nicht ganz überzeugt. Ich glaube auch nicht, dass ihr alle das so umsetzt. Ist das Geschmackssache? Oder lohnt sich das wirklich sehr? Ich hab es mal mit meinem Keller ausprobiert (3 Räume mit je 5 Punkten), es ging gefühlt auch nur etwas besser als mit spontan erstellten Routen. Was würdet ihr mir empfehlen, wie macht man es "richtig"?

Mit freundlichen Grüßen, Tobias :wink:
Flossi
Stammgast
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Re: Sinn der Unterteilung in 5 bzw. 10 Punkte pro Raum? Lohnt es sich?

Beitrag von Flossi »

Hi Tobias,

so ein System lohnt sich besonders, wenn es darum geht, durchnummerierte Sachen zu lernen, die beliebig angesprungen werden sollen. Ich habe zum Beispiel die Gegenstände meines Majorsystems auf einer derart präparierten Route platziert. Es gibt zwanzig größere Bereiche, zumeist Häuser oder Wohnungen von Verwandten. Jeder Bereich besteht aus fünf 'Räumen', die jeweils zehn Loci enthalten. Habe ich nun vergessen, wofür die Zahl 220 steht, dann springe ich einfach in den dritten Raum im fünften Bereich und wende mich nach links. Et violà, dort liegt eine Ananas auf dem Tisch. Das ist vor allem am Anfang nützlich, wenn das System noch nicht sitzt, oder nach längeren Phasen der Inaktivität. Die Lern- bzw- Auffrischzeit reduziert sich dadurch drastisch. (Ich habe noch einen zweiten Trick benutzt, aber das würde jetzt zu weit führen.) Ein weiteres Anwendungsbeispiel wären Bücher: Man legt auf jedem der 10 Loci des Raumes einen Gegenstand ab, der an die zugehörige Buchseite erinnert. Auf die Art lässt sich ein vorzügliches Erinnerungsgerüst basteln.

Ob sich dieses Vorgehen lohnt, sollte meiner Meinung nach jeder für sich selbst entscheiden, auch im Hinblick auf den konkreten Anwendungsfall.

Grüße,
Flossi :D
FrASo
Stammgast
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Re: Sinn der Unterteilung in 5 bzw. 10 Punkte pro Raum? Lohnt es sich?

Beitrag von FrASo »

Du solltest mehrere Routen für unterschiedliche Zwecke haben. Wo es nicht auf die Nummerierung ankommt, kannst Du anders konstruieren. Und auch für die Nummerierung gibt es noch andere Möglichkeiten.

Ausprobieren solltest Du es aber, schließlich ist ja auch die Frage, womit Du klar kommst. Ich z.B. würde dazu keine realen Orte nehmen. Aber das ist für jeden unterschiedlich.

Für den Anfang nimm Orte an einem Weg, den Du so gut kennst, dass Du ihn nie vergessen wirst. Dann besteht die Schwierigkeit nur darin, sich zu merken, welche Orte relevant sind, welche nicht. Das mit festgelegter Zahl an Orten pro Raum übe erst später ein.

Vorher kannst Du eine Route bei einem Spaziergang durch unbekanntes Terrain suchen. Eine in der Fantasie entwerfen. Räume wie es Dir richtig erscheint verrouten.

Wenn Du ein Bisschen Übung hast, fällt anderes leichter.

Fang mit einem Weg an, den Du wirklich gut kennst. Der alte Schulweg, der Weg zur Kirche, der Weg zum Bäcker. Räume erschienen mir immer als schwieriger, aber natürlich kennt jeder seine Wohnung aus dem Eff Eff. Nur kennt man sie evt. zu gut, zu detailliert: Was ist ein Routenpunkt, was Hintergrund? Und: Es kann von Nachteil sein, in der eigenen Wohnung Dinge in den Hintergrund treten zu lassen und sich so von ihnen geistig abzuwenden.

Am Anfang kann es auch helfen, sich eine Route zu notieren.
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