Gedächtnispalast - Anfänger in der Praxis
Verfasst: Mi 26. Feb 2020, 13:34
Ahoi allerseits,
über diesen Beitrag versuche ich ein wenig Inspiration und Verbesserungsvorschläge bzgl. der Anwendung verschiedener Mnemotechniken innerhalb eines Gedächtnispalasts zu erhalten.
Kurz zu mir: ich bin 36 Jahre alt, verheiratet, zwei kleine Mädels (1 & 3) und lege im November eine Externenprüfung zum Fachinformatiker im Bereich Anwendungsentwicklung ab. Zeit steht mir in sehr begrenztem Umfang zur Verfügung (glücklicherweise derzeit zumindest ca. 15-17 Std pro Woche).
Das Spektrum der zu lernenden Inhalte ist recht breit gefächert: Hardware, Netzwerk & Administration, Softwareentwicklung, Softwarequalität, Datenbanken, Internet, Medien, Umfeld Betrieb, Rechnungswesen, Marketing usw usf…
Vor drei Jahren habe ich einige Bücher zum Thema Mnemonik gelesen und herumexperimentiert, weil ich o.g. Vorhaben zuvor bereits anpeilte, aber dann doch nochmal auf Eis legte. Letztlich habe ich so die gängigen Techniken zum Laufen bekommen: Majorsystem (111 Zahlen), diverse Routen, Verbilderung von Informationen etc… Ob ich diese Techniken nun „richtig“ anwende, stelle ich teilweise infrage.
Meinen Gedächtnispalast habe ich damals bereits angefangen und habe dort Geburtstage und Handynummern gespeichert, aber die habe ich nach drei Jahren ohne Wiederholung größtenteils wieder vergessen. Aber er wurde reaktiviert und wird nun sukzessive auf einem neuen Stockwerk mit Infos, die ich in Form von 600 Karteikarten vorgefertigt zur Prüfung bestellen konnte, gespickt. Einerseits ist das ein wenig von Nachteil, weil die Reduktion und das Auseinandersetzen mit den Detailinhalten wegfällt, aber auf der anderen Seite spare ich Zeit. Diese Karten bilden auch nur eine gewisse Basis.
Bisher habe ich so ca. 60 Karten abgelegt (in vielleicht zwei Wochen – zu langsam). Ich bin momentan noch ziemlich in der Findungs- & Entwicklungsphase, deshalb hoffe ich, dass die kontinuierliche Übung die Effizienz steigert.
Als ich vor kurzem anfing, habe ich eine Treppe ins nächste Stockwerk im Kopf gebaut und davor Morpheus platziert, der eine Pille anbietet, um mir das Stockwerk mit „01“ zu kennzeichnen. Anschließend gings oben nach links. Ich stehe vor einem Tisch auf dem in einem Einkaufskorb einige rote Ziegelsteine angeboten werden (harte Ware = Hardware). Als Erinnerungsstütze kritzelte ich ein wenig auf Papier.
Nach der Tür in einem Gang angekommen, kamen dann die ersten Infos. Die Einheiten von Byte ( Kilo, Mega, Giga, Tera, Peta usw..), dann rechts ein Zimmer mit Infos zu Prozessoren. Im Zimmer Route --> Schreibtisch mit Bildschirm und kleinem PC (CPU/GPU-Bild Richter mit Fadenkreuz auf der Brust / bunter Richter). Der CPU-Richter sitzt im Rechner und schmeißt weiße Soldaten nacheinander im Rechner herum (universeller Befehlssatz, sequenzielle Abarbeitung). Der andere schmeißt mehrere Spezialeinheiten auf einmal im Bildschirm herum (spezialisierter Befehlssatz, Parallelisierung). Weiter, es folgt eine Bierbank für die MIPS (wie Mipa/Mittagspause - million instructions per second), ein Laufband auf dem am Fließband an Semikolons operiert wird (FLOPS – floating point operations per second), dann kommt das ALU-Werk und schließlich der Adress- und Datenbus.
Entschuldigt, wenn ich das so detailliert darstelle, aber ich versuche den Entwicklungsprozess darzustellen.
Hier habe ich nun einfach angefangen, die Karten eines Bereiches zu lernen. Ohne mir vorher großartig einen Überblick zu verschaffen und die Karten noch stärker zu kategorisieren. Diese Vorgehensweise habe ich dann schnell wieder verworfen, weil ständig Infos dazukamen, die ich einem Routenpunkt als zugehörig empfand, aber nicht mehr sinnvoll strukturiert unterbrachte.
Dann strukturierte ich ein wenig um. Treppe rauf, große, runde Eisentür, die mittels Knopfdruck in der Wand verschwand. Ich stehe in einem großen Raum. Links die CPU, rechts die GPU usw… ich fange wieder an die Räume mit den Infos zu spicken. Bisher und immer noch entstehen die Räume ganz konkret anhand der Informationen und deren Bilder – also es gibt in den Räumen keine Haken an denen ich gezielt Informationen anhänge, sondern die Bilder der Informationen sind quasi die Routenpunkte (macht man das so???).
Okay, so weit so gut, ich war einigermaßen zufrieden. Nun hatte ich aber die Befürchtung, ich könnte ein Bild vergessen und somit eine Information verlieren und es nicht einmal bemerken. Außerdem war ich unzufrieden mit der dürftigen Kritzelei nebenher. Also besorgte ich mir ein billiges Tool um 3d Häuser/Räume zu gestalten. So baute ich meinen bisherigen Palast nach und weiter aus.
Anmerken möchte ich ebenfalls noch, dass ich lediglich Informationen bebildert und geringfügig animiert (also sie bewegten sich ein kleinwenig -gedanklich). Bei Informationen, die eine einigermaßen komplexen Beschreibung wiedergeben sollte, funktionierte das dann aber auch nicht mehr.
Beispiel: Z-Buffering einer Graka, was dafür zuständig ist, welches Objekt in einem 3d Raum ein anderes Objekt überdeckt und welche Pixel somit angezeigt und welche nicht angezeigt werden müssen. Neben den Farbinformationen eines Pixels, gibt es dann eben noch die Tiefeninformation (in 8, 16, 24, 32-Bit).
Dem Problem, welchem ich gegenüberstehe, ist, dass ich teilweise Sachen lerne, zu denen ich keinen Bezug habe (o.s. war zumindest geringfügig ein Bezug da). Diese Informationen können willkürlich in der Prüfung auftauchen und müsste ich wohl auch eher in diesem kurzen prägnanten Stil beantworten, aber derlei gibt es eben recht viele. Neben dem Kerngeschäft, der Programmierung und Anwendungsentwicklung, was ich gerne mache und regelmäßig praktiziere (natürlich noch nicht hochprofessionell) und mir somit leichter fällt.
Aber zurück zum Thema:
Das obige Beispiel in eine Geschichte gepackt --> Zoro im Einsatz beim „Ermitteln“. „Reispuffer“ in der einen, „Lupe“ in der anderen Hand. Drei verdächtige, verschiedenfarbige „Pacman“ (Obejkte), hinter dem in der Mitte (Objekte verdecken einander) schauen Pixiflügel (welche Pixel sind sichtbar?) hervor. Werden gebeten Ihre Personalien (Farbinformationen) auszuhändigen, Sie holen ihre Brieftasche hervor und kramen tief (Tiefeninformation) nach den 8,16,24,32-Gelscheinen.
Hierzu existiert nun im GPU/Grafik-Raum ein Bild von Zorro und den drei Pacman als Routenpunkt. Sollte ich eventuell für einen Themenbereich, wie nun beispielweise der GPU/Grafik eine zusammenhängende Geschichte stricken und hangel mich dann durch ein paar wenige Bilder im Raum als Reize voran? Die Infos im Raum sind bisher bspw.: Spezialisierter Befehlssatz, hohes Maß an Parallelisierung, Full-HD (1920 x 1080) / Ultra-HD (3840 x 2160), Shutter-Technik (einigermaßen komplex), Polarisationstechnik (einigermaßen komplex).
Für die Shutter-Technik steht hinten links im Raum ein Schreibtisch (in meinem 3d Haus). Da habe ich im Kopf einfach eine LSD-Brille platziert. Wie sieht eine LSD-Brille aus? Keine Ahnung. In dem Fall tropft aus den Gläsern Flüssigkristalle und die Gläser wechseln abwechseln zwischen transparent und lichtundurchlässig synchron mit dem Bildschirm hin und her, so dass für jedes Auge ein anderes Halbbild entsteht.
Daneben liegt noch die Brille für Polarisationstechnologie, aber damit will ich nun nicht weiter langweilen, weil ichs ähnlich wie zuvor gemacht habe.
Ich sehe nur diese Brille mit den blauen Brillengläsern (im Kopf) und dem schließt sich eine Assoziation eines Kritzelbildes auf meinem Block an, über welches weitere Informationen nochmal deutlicher werden. Also keine Geschichte, nur ein Bild, welches eine Assoziationskette auslöst, was sicherlich nicht für langes Speichern geeignet ist.
Alles in allem merke ich, dass hier einige Dinge vor sich gehen, die das Vergessen begünstigen. Die vorgenannte Information ist wackelig
Im Hardwarebereich gibt es nun noch einige weitere Räume für Speichermedien, RAM etc… Bilder für lose Informationen und noch eine weitere kleine Geschichte für eine komplexe Information. Vieles ist eine Mischung aus Bild, kleinen Bewegungen, Assoziationsketten.
Jetzt geht’s weiter in den zweiten großen Abschnitt des Stockwerks – Netzwerk und Administration. Dieses Mal habe ich alle Karten vorher gesichtet und versucht zu gruppieren/kategorisieren und dann am Bildschirm eine Raumstruktur entworfen (mit Gängen, Zugängen, Raumketten). Das sieht im Gegensatz zu dem vorherigen Gebilde ein wenig „wuselig“ aus, aber birgt eine gewisse Struktur.
Zwischenzeitlich geht’s im Gedächtnispalast folgendermaßen voran: Palast wird betreten, ein gutes Stück geradeaus kommen wir zur Treppe und steigen ins 1 Stockwerk hinaus. Zur linken der Hardwareabschnitt und zur rechten der neue Abschnitt. Wir betreten einen längeren Gang mit den ersten Informationen:
Die wichtigsten Routingprotokolle --> BGP (Border Gateway Protocol), RIP (Routing Information Protocol), OSPF (Open Shortest Path First), IGRT (Interior Gateway Routing Protocol), EIGRT (Enhanced Interior Gateway Routing Protocol). Abkürzungen, davon viele und wie sie ausgeschrieben heißen. Da fehlen mir nun wieder größtenteils die Berührungspunkte.
Aber gut… joah, ich hab nun für jedes Protokoll ein kleines Bild/Objekt im Gang platziert. BGP (Steinblock mit einer Pfundnote), RIP (Grabstein), OSPF (O’zapft is bemalte, schräge Zwischenwand), IGRP (Rotes Kreuz Teppich + Tisch – Ihhh Grippe), EIGRP (Rotes Kreuz Teppich + Tisch – mit Eiertextur).
Blöderweise brauche ich nun einen Weg um die Abkürzungen und eben deren ausgeschriebene Bedeutung zu speichern.
Was mach ich nun mit den ausgeschriebenen Bedeutungen? Einige Buchstaben kürzen i.d.R. dasselbe Wort ab (aber nicht immer!). „P“ – Protocol; „R“ – Routing; „I“ – Information, „G“ – Gateway. An manchen Objekten führte ich noch Modifizierungen durch, bei denen ich es zum Lernzeitpunkt als nötig erachtete (späterhin stellte ich fest, dass es bei mehr Informationen nötig war, als ich ursprünglich annahm). Bei BGP brauche ich für Border ein Geländer am Stein und für Gateway dahinter eine Tür. Für OSPF brauche ich eine Öffnung in der Wand, durch die ein roter Teppich führt (weg von der eigentlichen Route). In dem Fall konnte ich das genauso in meinem 3D-Programm schnell basteln.
Es warten noch einige Abkürzungen und Bedeutungen mehr (in anderen Bereichen), wie bspw. RFC, FTP, SFTP, NFS, SMB, IMAP, POP3, SMTP, DNS, NNTP, NTP, http, HTTPS, HTML usw… Für viele davon habe ich bereits Objekte erzeugt, aber das gefällt mir nicht, weil ich mich bei vielen auf mein geringfügiges Wissen in dem Bereich verlasse und hoffe, die Abkürzungen & Bedeutung so rekonstruieren zu können. Also die Information hängt nicht eindeutig und präzise am Haken. Da bin ich wirklich unkreativ. Mir fällt es schwer diese Informationen geschickt umzubasteln.
Ein weiteres Beispiel für eine wohl unnötige und umständliche Bastelei:
Ein Ethernet-Paket besteht aus dem Paket und innerhalb dessen aus einem Abschnitt Frame. Das Paket/Frame besteht aus: Präambel, SFD (Start Frame Delimiter), Ziel-MAC-Adresse, Quell-MAC-Adresse, Typenfeld, Padding, Nutzdaten, CRC-Prüfsumme. Der Raum hierzu birgt erst den Aufbau eines Datenpakets ab (Header, Payload und Trailer) und rechts dann die genannten Information in Form folgender Bilder ein Kühlschrank (Ethernet), Mülleimer (Ziel-MAC-Adresse), Wasserspender (Quell-MAC-Adresse), Mann auf einem Feld (Typenfeld), Schaukelpferd in einer Truhe (Nutzdaten), Feuerstelle (CRC-Prüfsumme) – aus dem Kühlschrank wird ein Ampelsaft (Präambel) genommen, 100% Saft (SFD), der Mann paddelt (Padding) zum Schaukelpferd. Die Segmente, die im Frame stecken, sind eingerahmt. Das ist auch wirklich so (bis auf die Actionen) inkl. Rahmen im 3D-Programm visualisiert.
Ich bin einfach nicht zufrieden mit dem Ergebnis. Viele Informationen sind im Kopf, aber leider merke ich, dass bestimmte Dinge nicht fest verankert sind.
Beispiel: Nach dem Gang mit den Routingprotokollen kommt ein Raum für „PPPoE“ – Protokoll f. die Verbindung vom Router zum Internetprovider. Dargestellt als ganz banales Bild Zwei Kugeln verbunden mit einem Rohr, welches wiederum auf einem Kühlschrank ruht --> Point to Point Protocol over Ethernet. Gestern musste ich wirklich nochmal auf die Karte schauen, weil ich wegen dem dritten „P“ unsicher wurde, denn auf meinem Bild im Kopf waren ja lediglich zwei Punkte (point to point) zu sehen.
Vorab möchte ich mich für das wirre überfliegen meiner Gedankenbilder entschuldigen und mir fällt es schwer gerade ganz konkrete Fragen zu formulieren. Ich hoffe, dass Ihr anhand meiner Beispiele vielleicht ein Problem in meiner Denkweise erkennt, die mich daran hindert, die Techniken gewinnbringender anzuwenden.
Sollte ich mit ausschweifenderen Geschichten dafür sorgen, dass die Informationen sich die Bälle zuwerfen oder interagieren? Aber da könnte es ggf. zu ungewollten Überlappungen kommen.
Sollte ich fixe Haken (Routenpunkte) unabhängig von den Informationen bereitstellen oder ist es okay einen Routenpunkt über die Information zu kreieren?
Mein System ist auch nicht so strukturiert, dass ich eine gewisse Anzahl an Informationen in einem Raum unterbringe, weil ich für einen Informationskomplex teils mehrere Objekte in den Raum stelle. Sollte ich eine Information (egal wie komplex) auf ein Bild/Objekt reduzieren?
Vielleicht habt ihr ja den einen oder anderen Verbesserungsvorschlag.
Alle Lerninhalte hier, habe ich auch wirklich aus meinem Kopf heraus dargestellt – also könnten sich da auch bereits Fehler eingeschlichen haben.
Vielen Dank vorab!
über diesen Beitrag versuche ich ein wenig Inspiration und Verbesserungsvorschläge bzgl. der Anwendung verschiedener Mnemotechniken innerhalb eines Gedächtnispalasts zu erhalten.
Kurz zu mir: ich bin 36 Jahre alt, verheiratet, zwei kleine Mädels (1 & 3) und lege im November eine Externenprüfung zum Fachinformatiker im Bereich Anwendungsentwicklung ab. Zeit steht mir in sehr begrenztem Umfang zur Verfügung (glücklicherweise derzeit zumindest ca. 15-17 Std pro Woche).
Das Spektrum der zu lernenden Inhalte ist recht breit gefächert: Hardware, Netzwerk & Administration, Softwareentwicklung, Softwarequalität, Datenbanken, Internet, Medien, Umfeld Betrieb, Rechnungswesen, Marketing usw usf…
Vor drei Jahren habe ich einige Bücher zum Thema Mnemonik gelesen und herumexperimentiert, weil ich o.g. Vorhaben zuvor bereits anpeilte, aber dann doch nochmal auf Eis legte. Letztlich habe ich so die gängigen Techniken zum Laufen bekommen: Majorsystem (111 Zahlen), diverse Routen, Verbilderung von Informationen etc… Ob ich diese Techniken nun „richtig“ anwende, stelle ich teilweise infrage.
Meinen Gedächtnispalast habe ich damals bereits angefangen und habe dort Geburtstage und Handynummern gespeichert, aber die habe ich nach drei Jahren ohne Wiederholung größtenteils wieder vergessen. Aber er wurde reaktiviert und wird nun sukzessive auf einem neuen Stockwerk mit Infos, die ich in Form von 600 Karteikarten vorgefertigt zur Prüfung bestellen konnte, gespickt. Einerseits ist das ein wenig von Nachteil, weil die Reduktion und das Auseinandersetzen mit den Detailinhalten wegfällt, aber auf der anderen Seite spare ich Zeit. Diese Karten bilden auch nur eine gewisse Basis.
Bisher habe ich so ca. 60 Karten abgelegt (in vielleicht zwei Wochen – zu langsam). Ich bin momentan noch ziemlich in der Findungs- & Entwicklungsphase, deshalb hoffe ich, dass die kontinuierliche Übung die Effizienz steigert.
Als ich vor kurzem anfing, habe ich eine Treppe ins nächste Stockwerk im Kopf gebaut und davor Morpheus platziert, der eine Pille anbietet, um mir das Stockwerk mit „01“ zu kennzeichnen. Anschließend gings oben nach links. Ich stehe vor einem Tisch auf dem in einem Einkaufskorb einige rote Ziegelsteine angeboten werden (harte Ware = Hardware). Als Erinnerungsstütze kritzelte ich ein wenig auf Papier.
Nach der Tür in einem Gang angekommen, kamen dann die ersten Infos. Die Einheiten von Byte ( Kilo, Mega, Giga, Tera, Peta usw..), dann rechts ein Zimmer mit Infos zu Prozessoren. Im Zimmer Route --> Schreibtisch mit Bildschirm und kleinem PC (CPU/GPU-Bild Richter mit Fadenkreuz auf der Brust / bunter Richter). Der CPU-Richter sitzt im Rechner und schmeißt weiße Soldaten nacheinander im Rechner herum (universeller Befehlssatz, sequenzielle Abarbeitung). Der andere schmeißt mehrere Spezialeinheiten auf einmal im Bildschirm herum (spezialisierter Befehlssatz, Parallelisierung). Weiter, es folgt eine Bierbank für die MIPS (wie Mipa/Mittagspause - million instructions per second), ein Laufband auf dem am Fließband an Semikolons operiert wird (FLOPS – floating point operations per second), dann kommt das ALU-Werk und schließlich der Adress- und Datenbus.
Entschuldigt, wenn ich das so detailliert darstelle, aber ich versuche den Entwicklungsprozess darzustellen.
Hier habe ich nun einfach angefangen, die Karten eines Bereiches zu lernen. Ohne mir vorher großartig einen Überblick zu verschaffen und die Karten noch stärker zu kategorisieren. Diese Vorgehensweise habe ich dann schnell wieder verworfen, weil ständig Infos dazukamen, die ich einem Routenpunkt als zugehörig empfand, aber nicht mehr sinnvoll strukturiert unterbrachte.
Dann strukturierte ich ein wenig um. Treppe rauf, große, runde Eisentür, die mittels Knopfdruck in der Wand verschwand. Ich stehe in einem großen Raum. Links die CPU, rechts die GPU usw… ich fange wieder an die Räume mit den Infos zu spicken. Bisher und immer noch entstehen die Räume ganz konkret anhand der Informationen und deren Bilder – also es gibt in den Räumen keine Haken an denen ich gezielt Informationen anhänge, sondern die Bilder der Informationen sind quasi die Routenpunkte (macht man das so???).
Okay, so weit so gut, ich war einigermaßen zufrieden. Nun hatte ich aber die Befürchtung, ich könnte ein Bild vergessen und somit eine Information verlieren und es nicht einmal bemerken. Außerdem war ich unzufrieden mit der dürftigen Kritzelei nebenher. Also besorgte ich mir ein billiges Tool um 3d Häuser/Räume zu gestalten. So baute ich meinen bisherigen Palast nach und weiter aus.
Anmerken möchte ich ebenfalls noch, dass ich lediglich Informationen bebildert und geringfügig animiert (also sie bewegten sich ein kleinwenig -gedanklich). Bei Informationen, die eine einigermaßen komplexen Beschreibung wiedergeben sollte, funktionierte das dann aber auch nicht mehr.
Beispiel: Z-Buffering einer Graka, was dafür zuständig ist, welches Objekt in einem 3d Raum ein anderes Objekt überdeckt und welche Pixel somit angezeigt und welche nicht angezeigt werden müssen. Neben den Farbinformationen eines Pixels, gibt es dann eben noch die Tiefeninformation (in 8, 16, 24, 32-Bit).
Dem Problem, welchem ich gegenüberstehe, ist, dass ich teilweise Sachen lerne, zu denen ich keinen Bezug habe (o.s. war zumindest geringfügig ein Bezug da). Diese Informationen können willkürlich in der Prüfung auftauchen und müsste ich wohl auch eher in diesem kurzen prägnanten Stil beantworten, aber derlei gibt es eben recht viele. Neben dem Kerngeschäft, der Programmierung und Anwendungsentwicklung, was ich gerne mache und regelmäßig praktiziere (natürlich noch nicht hochprofessionell) und mir somit leichter fällt.
Aber zurück zum Thema:
Das obige Beispiel in eine Geschichte gepackt --> Zoro im Einsatz beim „Ermitteln“. „Reispuffer“ in der einen, „Lupe“ in der anderen Hand. Drei verdächtige, verschiedenfarbige „Pacman“ (Obejkte), hinter dem in der Mitte (Objekte verdecken einander) schauen Pixiflügel (welche Pixel sind sichtbar?) hervor. Werden gebeten Ihre Personalien (Farbinformationen) auszuhändigen, Sie holen ihre Brieftasche hervor und kramen tief (Tiefeninformation) nach den 8,16,24,32-Gelscheinen.
Hierzu existiert nun im GPU/Grafik-Raum ein Bild von Zorro und den drei Pacman als Routenpunkt. Sollte ich eventuell für einen Themenbereich, wie nun beispielweise der GPU/Grafik eine zusammenhängende Geschichte stricken und hangel mich dann durch ein paar wenige Bilder im Raum als Reize voran? Die Infos im Raum sind bisher bspw.: Spezialisierter Befehlssatz, hohes Maß an Parallelisierung, Full-HD (1920 x 1080) / Ultra-HD (3840 x 2160), Shutter-Technik (einigermaßen komplex), Polarisationstechnik (einigermaßen komplex).
Für die Shutter-Technik steht hinten links im Raum ein Schreibtisch (in meinem 3d Haus). Da habe ich im Kopf einfach eine LSD-Brille platziert. Wie sieht eine LSD-Brille aus? Keine Ahnung. In dem Fall tropft aus den Gläsern Flüssigkristalle und die Gläser wechseln abwechseln zwischen transparent und lichtundurchlässig synchron mit dem Bildschirm hin und her, so dass für jedes Auge ein anderes Halbbild entsteht.
Daneben liegt noch die Brille für Polarisationstechnologie, aber damit will ich nun nicht weiter langweilen, weil ichs ähnlich wie zuvor gemacht habe.
Ich sehe nur diese Brille mit den blauen Brillengläsern (im Kopf) und dem schließt sich eine Assoziation eines Kritzelbildes auf meinem Block an, über welches weitere Informationen nochmal deutlicher werden. Also keine Geschichte, nur ein Bild, welches eine Assoziationskette auslöst, was sicherlich nicht für langes Speichern geeignet ist.
Alles in allem merke ich, dass hier einige Dinge vor sich gehen, die das Vergessen begünstigen. Die vorgenannte Information ist wackelig
Im Hardwarebereich gibt es nun noch einige weitere Räume für Speichermedien, RAM etc… Bilder für lose Informationen und noch eine weitere kleine Geschichte für eine komplexe Information. Vieles ist eine Mischung aus Bild, kleinen Bewegungen, Assoziationsketten.
Jetzt geht’s weiter in den zweiten großen Abschnitt des Stockwerks – Netzwerk und Administration. Dieses Mal habe ich alle Karten vorher gesichtet und versucht zu gruppieren/kategorisieren und dann am Bildschirm eine Raumstruktur entworfen (mit Gängen, Zugängen, Raumketten). Das sieht im Gegensatz zu dem vorherigen Gebilde ein wenig „wuselig“ aus, aber birgt eine gewisse Struktur.
Zwischenzeitlich geht’s im Gedächtnispalast folgendermaßen voran: Palast wird betreten, ein gutes Stück geradeaus kommen wir zur Treppe und steigen ins 1 Stockwerk hinaus. Zur linken der Hardwareabschnitt und zur rechten der neue Abschnitt. Wir betreten einen längeren Gang mit den ersten Informationen:
Die wichtigsten Routingprotokolle --> BGP (Border Gateway Protocol), RIP (Routing Information Protocol), OSPF (Open Shortest Path First), IGRT (Interior Gateway Routing Protocol), EIGRT (Enhanced Interior Gateway Routing Protocol). Abkürzungen, davon viele und wie sie ausgeschrieben heißen. Da fehlen mir nun wieder größtenteils die Berührungspunkte.
Aber gut… joah, ich hab nun für jedes Protokoll ein kleines Bild/Objekt im Gang platziert. BGP (Steinblock mit einer Pfundnote), RIP (Grabstein), OSPF (O’zapft is bemalte, schräge Zwischenwand), IGRP (Rotes Kreuz Teppich + Tisch – Ihhh Grippe), EIGRP (Rotes Kreuz Teppich + Tisch – mit Eiertextur).
Blöderweise brauche ich nun einen Weg um die Abkürzungen und eben deren ausgeschriebene Bedeutung zu speichern.
Was mach ich nun mit den ausgeschriebenen Bedeutungen? Einige Buchstaben kürzen i.d.R. dasselbe Wort ab (aber nicht immer!). „P“ – Protocol; „R“ – Routing; „I“ – Information, „G“ – Gateway. An manchen Objekten führte ich noch Modifizierungen durch, bei denen ich es zum Lernzeitpunkt als nötig erachtete (späterhin stellte ich fest, dass es bei mehr Informationen nötig war, als ich ursprünglich annahm). Bei BGP brauche ich für Border ein Geländer am Stein und für Gateway dahinter eine Tür. Für OSPF brauche ich eine Öffnung in der Wand, durch die ein roter Teppich führt (weg von der eigentlichen Route). In dem Fall konnte ich das genauso in meinem 3D-Programm schnell basteln.
Es warten noch einige Abkürzungen und Bedeutungen mehr (in anderen Bereichen), wie bspw. RFC, FTP, SFTP, NFS, SMB, IMAP, POP3, SMTP, DNS, NNTP, NTP, http, HTTPS, HTML usw… Für viele davon habe ich bereits Objekte erzeugt, aber das gefällt mir nicht, weil ich mich bei vielen auf mein geringfügiges Wissen in dem Bereich verlasse und hoffe, die Abkürzungen & Bedeutung so rekonstruieren zu können. Also die Information hängt nicht eindeutig und präzise am Haken. Da bin ich wirklich unkreativ. Mir fällt es schwer diese Informationen geschickt umzubasteln.
Ein weiteres Beispiel für eine wohl unnötige und umständliche Bastelei:
Ein Ethernet-Paket besteht aus dem Paket und innerhalb dessen aus einem Abschnitt Frame. Das Paket/Frame besteht aus: Präambel, SFD (Start Frame Delimiter), Ziel-MAC-Adresse, Quell-MAC-Adresse, Typenfeld, Padding, Nutzdaten, CRC-Prüfsumme. Der Raum hierzu birgt erst den Aufbau eines Datenpakets ab (Header, Payload und Trailer) und rechts dann die genannten Information in Form folgender Bilder ein Kühlschrank (Ethernet), Mülleimer (Ziel-MAC-Adresse), Wasserspender (Quell-MAC-Adresse), Mann auf einem Feld (Typenfeld), Schaukelpferd in einer Truhe (Nutzdaten), Feuerstelle (CRC-Prüfsumme) – aus dem Kühlschrank wird ein Ampelsaft (Präambel) genommen, 100% Saft (SFD), der Mann paddelt (Padding) zum Schaukelpferd. Die Segmente, die im Frame stecken, sind eingerahmt. Das ist auch wirklich so (bis auf die Actionen) inkl. Rahmen im 3D-Programm visualisiert.
Ich bin einfach nicht zufrieden mit dem Ergebnis. Viele Informationen sind im Kopf, aber leider merke ich, dass bestimmte Dinge nicht fest verankert sind.
Beispiel: Nach dem Gang mit den Routingprotokollen kommt ein Raum für „PPPoE“ – Protokoll f. die Verbindung vom Router zum Internetprovider. Dargestellt als ganz banales Bild Zwei Kugeln verbunden mit einem Rohr, welches wiederum auf einem Kühlschrank ruht --> Point to Point Protocol over Ethernet. Gestern musste ich wirklich nochmal auf die Karte schauen, weil ich wegen dem dritten „P“ unsicher wurde, denn auf meinem Bild im Kopf waren ja lediglich zwei Punkte (point to point) zu sehen.
Vorab möchte ich mich für das wirre überfliegen meiner Gedankenbilder entschuldigen und mir fällt es schwer gerade ganz konkrete Fragen zu formulieren. Ich hoffe, dass Ihr anhand meiner Beispiele vielleicht ein Problem in meiner Denkweise erkennt, die mich daran hindert, die Techniken gewinnbringender anzuwenden.
Sollte ich mit ausschweifenderen Geschichten dafür sorgen, dass die Informationen sich die Bälle zuwerfen oder interagieren? Aber da könnte es ggf. zu ungewollten Überlappungen kommen.
Sollte ich fixe Haken (Routenpunkte) unabhängig von den Informationen bereitstellen oder ist es okay einen Routenpunkt über die Information zu kreieren?
Mein System ist auch nicht so strukturiert, dass ich eine gewisse Anzahl an Informationen in einem Raum unterbringe, weil ich für einen Informationskomplex teils mehrere Objekte in den Raum stelle. Sollte ich eine Information (egal wie komplex) auf ein Bild/Objekt reduzieren?
Vielleicht habt ihr ja den einen oder anderen Verbesserungsvorschlag.
Alle Lerninhalte hier, habe ich auch wirklich aus meinem Kopf heraus dargestellt – also könnten sich da auch bereits Fehler eingeschlichen haben.
Vielen Dank vorab!