Wie viele Seiten pro Tag?

Wie funktioniert Schnelllesen? Welche Techniken gibt es? Wie kann man es erlernen?

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Frederica
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Wie viele Seiten pro Tag?

Beitrag von Frederica »

Hallo,
ich entschuldige, mich, wenn s das Thema schon gibt, ich konnte es unter "lesen; wie viele Seiten pro Tag" nicht finden.

Ich mache gerade den "Speed reading for professionals"-Kurs.
http://www.amazon.de/Speed-Reading-Prof ... 026&sr=1-1[/url].

Das ist erstaunlicherweise das erste Buch zum Schnelllesen, das zu funktionieren scheint (bei mir).

Es ist ein Kurs, der die Augenbewegungen auf der Seite trainiert.

Wie viele Seiten eines Romanes bzw. schwierigen und einfacheren Fachbuches darf ich da erwarten pro Tag z schaffen?

Was wäre untere Grenze, was unrealistisch hoch?

Meine Schätzungen gehen von 70 Seiten bis 200 am Tag; natürlich nicht mit 100% Verständnis, sondern als "hat man schon mal gelesen".

Wie viele Seiten Fachbuch lest Ihr am Tag, oder zählt das keiner?

(Zählen finde ich ganz gut, um die Zeit abzuschätzen & damit man nicht vor einem Berg Arbeit steht ohne zu wissen, wie lange es dauert, den ab zu arbeiten.)

LG,
Fredrica
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DocTiger
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Beitrag von DocTiger »

Ich benutze kein Speedreading, außer mich interessiert ein Stoff nur peripher und dann werd ich eh langsamer.

Wenn ich Fachbücher lese, dann will ich meistens alles behalten was ich für wichtig eracht (also fast alles). Dann schaff ich meist so 2 Seiten in 10 Minuten, vielleicht 30 Seiten am Tag, manchmal auch mehr wenn ich 48h vor der Prüfung hochmotiviert bin.

Aber die Geschwindigkeitsbegrenzung ist für mich die Notwendigkeit, zu wiederholen, weil ich davon ausgehe, dass man immer schneller vergisst als man lernt.
Lerntechnik Praxis: http://bit.ly/8ONmbS
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RobinMs
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Beitrag von RobinMs »

In einigen Speedreading-Büchern wird ja behauptet, dass das Gehirn Informationen besser und schneller verarbeiten kann wenn man schnell liest... :roll:

Ich schaffe es noch nicht mal Ansatzweise ein Buch wie z.B. "Das Jahr im Kopf" mit 700 wpm zu lesen !!!!
Für Romane, Emails usw. benutze ich Speedreading....

Gruss


Robin
Lesefaul
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Beitrag von Lesefaul »

Hallo Fredrica,

erzähl mal mehr über die Methode in Deinem Buch.

Worin unterscheidet sie sich zu z.B. Tony Buzan's Buch?
Gruß
--->Lesefaul

Skype: Lesefaul2010
Frederica
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Beitrag von Frederica »

Hallo Lesefaul,
Tony Buzans Buch zu dem Thema habe ich nicht gelesen.
Ich habe v. a. Paul Scheeles "Photoreading" (funktioniert, jedenfalls bei mir, nicht wie beschrieben) und andere Bücher in der Bibliothek und Infos im Internet gelesen, die mich immer zu dem Schluss kommen ließen, dass die Methoden entweder generell stark übertrieben dargestellt werden oder eben bei mir nicht funktionieren.

Ich hatte mal im Institut für Didaktik der Biologie danach gefragt, dort sagen diverse Biologen, dass Photoreading, also unbewusst lesen und später aktivieren gar nicht funktionieren könnte.

Speed-reading sagt nun, dass man die Augenbewegungen auf der Seite trainieren muss.
Man fängt an, indem man einen Stift o. Ä. unter der Zeile bewegt (wie Lesen mit dem Finger in den ersten GS-Jahren).
Der Stift = Pacer (man kann auch ein Essstäbchen o. Ä. nehmen) gibt die Bewegung und Geschwindigkeit der Augen vor.
Das soll man anhand leichter Lektüre zehn Tage trainieren.

2. Schritt ist dann, nur noch die Mitte der Zeile zu "unterstreichen" mit dem Stift, etwa so:
Dadurch soll die Augenbewegung "wie beim Tennis" verhindert werden und man soll, wiederum anhand eigener leichter Lektüre lernen, den Rest der Zeile peripher wahr zu nehmen.

3. Schritt: Jetzt soll man den Stift nur noch in der Mitte der Zeile halten, wie hier, und somit die Augenbewegung noch weiter einschränken & das periohere Sehen ausbauen.
Okay, Demo klappt nicht, etwa so:
hhhhh ggg kkkkkkk ffff kkkkkk llll zzzzzz
hhhhhg ggg jjjj gfffffffff rrtttt ooooo aaaa
dd ffff jjjjjjjj dd ttttttt oooooooo öö errr zz

und so:
kkkkkkkf dddddd jjjj ööö jjjjj
öööööö eee tttuuo äää ee
llll rrrr tttzz jjuuu eeeee ü

Später kommen dann immer weniger Lesepunkte auf der Seite hinzu, ungefähr im Zick-zack-Kurs, wie beim "diagonalen Lesen".

Ziele des Speedreading sind:

- Subvokalisieren nicht löschen (geht mMn nicht), sondern nur nicht jedes Wort einzeln lesen/ mitsprechen, sondern Wörter in Gruppen von mindestens 3 wahrnehmen ("Bedeutungseinheiten")
- Steigerung des Gelesenen MIT Verständnis(erhöhung) von ca. 175 WpM auf ca. das Dreifache, also ca. 500 bis 600 WpM
- das wird erreicht durch Lesen in "Chunks"/ Bedeutungseinheiten und
- Backtracking/ Zurückspringen verhindern, indem man als neue Maxime statt "nachlesen, weil ich etwas nicht verstanden habe" "weiterlesen, damit ich es verstehe" einführt (klar, in den meisten Büchern wird etwas nicht nur einmal gesagt)
- bei Verständnisschwierigkeiten dals Stichwort "schneller" einführen, statt wie bisher "langsamer, um es besser zu verstehen"
- WICHTIG, besonders für mich :wink: ERST lesen, DANN nachdenken.
Also beim Speedreading NUR suf den Pacer (Stift) und den Inhalt konzentrieren, lernen oder darüber nachdenken findet später separat statt.
Meine Analogie: Kinofilm: Da MUSS man weiter geucken und kann auch nicht anhalten, weil man etwas nicht sofort versteht, meist löst sich im Laufe des Films das Unverständnis auf.
- Lesetempo so ERHÖHEN, dass die volle Konzentration beim Text bleibt.
ist für mich auch logisch, je langsamer man liest, desto mehr Gedanken kann man sich darüber machen, was man nicht verstanden hat und später nach schlagen will, wie viele Seiten man noch schafft :wink:, ob man schon alles auswendig kann etc.
- WICHTIG: Trotz Pacer entspannt lesen, nicht hetzten.
Der Pacer soll zwar das Tempo vorgeben, aber es soll langsam erhöht werden; ist der Pacer zu schenll, versteht man nichts mehr.
Anfangs hetzt man allerdings noch ein wenig (sage ich); dann sollte man trotzdem die Geschwindigkeit zurücknehmen, bis man wieder zumindest das meiste versteht.
- Vorher - jetzt wird's lustig :P - soll man Augenmuskeln und Gesicht entspannen, indem man eine "Schweineschnute" macht und ruckartig in alle Richtungen schaut (Übung ist m. E. bekannt).

Prinzipien sind also:
-Unterstreichen
- Pacer
- "soft focus", also entspannt nur die Mitte der Seite ansehen & peripher den Rest sehen.

Später kommen noch diagonales Lesen und Verständnistricks (Assoziationstechniken?) hinzu, aber soweit bin ich noch nicht (man soll immer erst die Übungen machen, bevor man weiter liest).
Ich berichte dann - wie gesagt, ist ein 30 Tage Programm. :wink:

LG,
Frederica

P. S. Ich studiere noch & habe gerade als Zusatzfach mit Geschichte angefangen.
Dort wird immer betont, Geschichte sei ein "Lesestudium".
Man findet allerdings in der Bibliothek kein einziges Buch zum Thema Schnelllesen, Photoreading, Speedreading und es gibt an der ganzen Uni keinen Kurs zum Thema!
Mein Vater durfte vor 40 Jahren "diagonales Lesen" an der Uni lernen, konnte allerdings nicht mehr sagen, wie es geht.
Sollten solche Techniken nicht heute verbreiteter sein?
Toscuran
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Beitrag von Toscuran »

Mein Vater durfte vor 40 Jahren "diagonales Lesen" an der Uni lernen, konnte allerdings nicht mehr sagen, wie es geht.
Sollten solche Techniken nicht heute verbreiteter sein?
Ich weiß nicht genau wie Diagonales lesen definiert ist, aber ich würde es so definieren: Man liest nur diagonal über die Seite und versucht mit möglichst wenigen gelesenen Wörtern (-> bringt Geschwindigkeit) möglichst viel zu verstehen

Das ist meiner Ansicht nach etwas ganz anderes als das Schnell-lesen, wo man versucht möglichst alle Wörter zu lesen, jedoch mit einer effizienteren Technik.
Man findet allerdings in der Bibliothek kein einziges Buch zum Thema Schnelllesen, Photoreading, Speedreading und es gibt an der ganzen Uni keinen Kurs zum Thema!
Das wird wohl daran liegen, dass sich mit dem Thema (fast) niemand richtig gut auskennt und sehr viel nur auf spekulation beruht.
Ich behaupte einfach mal ein großer Teil von Leuten hat noch nie von Schnell-lesen gehört.
Subvokalisieren nicht löschen (geht mMn nicht), sondern nur nicht jedes Wort einzeln lesen/ mitsprechen, sondern Wörter in Gruppen von mindestens 3 wahrnehmen ("Bedeutungseinheiten")
Ist dieser Punkt auch näher erläutert?
Wie soll man es schaffen Wörtergruppen durch eine subvokalisation zu erkennen?
Und selbst wenn man das Subvokalisieren abstellt: Dann bleibt der einzige Weg Wörter aufzunehmen, der Optische über das Wortbild.
Wortbilder gibt es schon sehr viele; wenn du allerdings die Wortbilder für z.B. alle 3er Kombinationen von Wörtern lernen willst sind das nochmal ein gutes Stück mehr
Übrigens kann man das Subvokalisieren abstellen (ich selbst kann es nicht, kenne aber einige Leute, die das können)


Edit: Wieviel Übungszeit ist pro Tag bei diesem Programm geplnt?
mfg
Toscuran
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Beitrag von Frederica »

Toscuran hat geschrieben: Wie soll man es schaffen Wörtergruppen durch eine subvokalisation zu erkennen?
Und selbst wenn man das Subvokalisieren abstellt: Dann bleibt der einzige Weg Wörter aufzunehmen, der Optische über das Wortbild.
Ich habe es so verstanden, dass man drei Wörter mindestens mit den Augen erfasst und als ein Wort subvokalisiert, also statt "sie_ging_zum_Einkaufen"
"sieging zumEinkaufen" oder "siegingzumEinkaufen".
Viele gämgige Wendungen nimmt man ja eh schon als Wortgruppe wahr, z. B "zum Einkaufen", "nicht_Fisch nicht Fleisch" usw.

Man soll jeden Tag 10 Seiten eines selbst gewählten Buches mit der methode lesen; wie viel Zeit man dafür braucht, ist jedem selbst überlassen.

ich habe es mal so verstanden, dass man üben soll und mit der Übung die Schnelligkeit steigt, bis man nach 10 Tagen die nächste Stufe erreichen kann.

Nicht subvoklaisieren kann ich mir nur bei Menschen vorstellen, die in Bildern o. Ä. denken.

LG,
Frederica
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RobinMs
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Beitrag von RobinMs »

Man soll nicht alle Wörter lesen, sondern nur die Wörter, die Informationen enthalten...
Wichtige Wörter subvokalisieren oder besser noch visualisieren

(Das Visualieren verbessert die Merkfähigkeit)

(Das Visualisieren ist so eine Sache, wenn man es kann verbessert meine Lesegeschwindigkeit enorm...)

By the way...
Viele gämgige Wendungen nimmt man ja eh schon als Wortgruppe wahr, z. B "zum Einkaufen", "nicht_Fisch nicht Fleisch" usw.
Solche Wortgruppen kann man super in ein Bild umwandeln...

Gruss Robin
Toscuran
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Beitrag von Toscuran »

Da normalerweise die hauptsächliche Informationsaufnahme über das Subvokalisieren vonstatten geht, kannst du es auch erst weglassen wenn du es schaffst den Wörtern optisch Sinn zu entziehen; d.h. sie zu visualisieren oder gleich aus dem Wortbild (also dem Muster das die Buchstaben ergeben) einen Sinn zu entnehmen
Im Prinzip muss man sozusagen in Bildern denken.

Wie Robin schon sagte, verbessert das die Geschwindigkeit enorm
mfg
Toscuran
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Panthera
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Beitrag von Panthera »

Frederica hat geschrieben:Man findet allerdings in der Bibliothek kein einziges Buch zum Thema Schnelllesen, Photoreading, Speedreading und es gibt an der ganzen Uni keinen Kurs zum Thema!
Schau mal in der örtlichen Bibliothek nach oder frage nach dem Bestelldienst. Kann allerdings sein, dass dieser was kostet.

Komischerweise habe ich in der Wirstschaftswissenschaftlichen Bibliothek der Uni ein Schnelllese-Buch gefunden. Sie hatten wohl am Ende des Jahres noch genügend Etat über. (Das wäre heute undenkbar)

Wo studierst du denn?

Antwort auch gerne als PM

Annika
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