"Aufwärmen" beim Speed Reading?

Wie funktioniert Schnelllesen? Welche Techniken gibt es? Wie kann man es erlernen?

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Jigsaw
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"Aufwärmen" beim Speed Reading?

Beitrag von Jigsaw »

Hallo.

Bin noch neu hier und dieses ist mein erster Post :-)
Ich beschäftige mich noch nicht lange mit dem Speed Reading aber ich muss sagen es fasziniert mich sehr und klappen tuts auch noch :-)
Dennoch hätte ich einige Fragen dazu und hoffe ihr postet zahlreich eure Erfahrungen und könnt mir evtl. ein paar Tips geben :-)

1) "Wärmt" ihr euch eigentlich auf bevor es ans "eingemachte" geht?
Ich habe bemerkt das wenn ich eine Klausur oder eine Leistungskontrolle geschrieben habe das es dann einfach "besser" klappt mit dem Schnelllesen vieleicht ist es auch nur Einbildung ... wie sind da so eure Erfahrungen und wenn ihr euch aufwärmt würde mich interessieren mit was für Lektüre ich euch aufwärmt

2) Habt ihr soetwas wie einen Trainingsplan?
Ich habe im Buch "Train Your Brain" gelesen das Rüdiger Gamm sich für Wettkämpfe einen Trainingsplan erstellt hat mit den verschiedensten Gruppen. Macht es eurer Meinung nach Sinn wenn ich mich an einem Tag mit Gruppierung und mit Geschwindigkeit befasse und den anderen Tag mit Textverständniss?
Wie sind da eure Erfahrungen? Habt ihr sowas?

3) SpeedReading und Mnemotechnik ... kann das funktionieren oder bremst das eine das andere aus?
Ich glaube das ist so ziemlich die blödeste Frage zu diesem Thema denn zu Visualisierungen habe ich ja schon etwas gelesen aber es beschäftigt mich nun doch schon etwas länger :-)

Danke im vorraus für die Antworten

Gruß

Patrick
Willwissen09
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Beitrag von Willwissen09 »

Wärm Dich mit Übungen auf, wenn Du magst.

Hauptsache Du glaubst nicht an den Gewöhnungs-Kram mit der Autobahn, wie
er in vielen Büchern steht.
Was glaubst Du, wieviele die Ausfahrt verpasst haben. ;-)

Ein Wort ist doch nun mal was anderes als ein Bild. Auch wenn es Wortbilder gibt.

Ich mache meist ein Training mit 5 Minuten so schnell wie möglich.
Dabei fällt mir irgendwie auf, das ab der dritten Minute die Wörter schärfer werden. Auf Verständnis gehe ich da nicht.
Erst danach geh ich auf Verständnis und komme um die 20 WPM schneller vorwärts.

Keine Ahnung, wie lange das Gehirn braucht, bis dieser Schnelllesevorgang zur unbewussten Kompetenz wird. Jemand eine Idee?

Gruß
Will
Toscuran
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Beitrag von Toscuran »

ich glaube es ist schwer bis garnicht möglich dass das Schnell-Lesen zur Normalität wird, wenn man früher ein "normaler leser" war.

ich habe noch von niemandem, der das Schnell-Lesen nachträglich gelernt hat gehört, dass er diese Technik zum Genusslesen oder zur Entspannung einsetzt, da der Genussfaktor des lesens immer verloren geht

Nur Leute, die schon ihr ganzes Leben lang so schnell Lesen können (und teilweise schwierigkeiten mit "normalem Lesen" oder Vorlesen haben) berichten davon, dass sie während sie so schnell Lesen abschalten und entspannen können. Allerdings strengt diese Leute das normale Lesen an

Wenn alerdings jemand andere Erfahrungen hat, bin ich natürlich auch für andere Meinungen offen

@willwissen: Du schreibst du kommst wenn du auf Verständniss gehst 20WPM schneller vorwärts.
Aber schneller als wann? Was ist da deine Vergleichsgeschwindigkeit.

Außerdem: sind es wirklich oft ca 20 WPM?
Meiner Einschätzung nach kann sogar die Tagesform 20 WPM oder mehr ausmachen oder hast du als Vergleichspunkt immer eine Geschwindigkeit des selben Tages?
mfg
Toscuran
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µBx
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Beitrag von µBx »

@Toscuran

Also ich persönlich verwende auch Schnelllese Techniken bei Romanen wie z.b. Isaac Asimov und ähnlichen "Genussbüchern". Doch statt einen Roman mit meiner Durchschnittsgeschwindigkeit von 600 wpm zu lesen lese ich ihn meist gechillter , meist um die ~500 wpm. Das reicht schon um mich zu entspannen.
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Toscuran
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Beitrag von Toscuran »

Du hast recht. Mit 500 wpm kann man noch entspannt lesen, wenn man überhaupt so schnell lesen kann.
Für jemanden der sich bemühen muss um auf die 500 wpm zu kommen, kann hier von Entspannung natürlich keine Rede sein aber das ist ja ein anderes Thema.

Das wird daran liegen dass zumindest theoretisch Geschwindigkeiten bis ca 600 wpm mit der normalen Lesetechnik machbar sind und das Gehirn sich deswegen nicht so sehr umstellen muss.

Sobald du aber über ca. 600wpm kommst (eher schon vorher)musst du irgendeine Technik anwenden, da hier das normale Lesen ausgeschöpft ist.
Das Schnell-lesen, das ich meinte bezog sich auf höhere Geschwindigkeiten als 700-800 wpm und das kann meiner Meinung nach nie entspannend sein wenn man es nicht von klein auf kann.

Deinen Fall würde ich mal als Grenzfall bezeichnen, da du dich nicht in Geschwindigkeiten bewegst, für die meine These zutrifft.
mfg
Toscuran
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µBx
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Beitrag von µBx »

hm, eigentlich kann ich mir gut vorstellen das jmd der mit 1300 wpm lesen kann und zum genusslesen auf 900 - 1000 runter drosselt es durchaus genießen kann.

Naja, wenn ich bei ~900 wpm angekommen bin melde ich mich nochmal :P aufjedenfall eine interessante Frage
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Beitrag von fernstudent »

Also ich habe meine alten Seminarunterlagen wieder gefunden und dort haben wir explizit der Aufwärmen vor dem eigentlichen Schnelllesen mit aufgeführt.

Schade, dass ich es die letzten Jahre nicht gemacht habe.... ich sollte jetzt wieder damit anfangen.
Willwissen09
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Beitrag von Willwissen09 »

Hi,

das "Aufwärmen" ist häufig ein:
-durchblättern des Lesestoffes, um einen Überblick zu bekommen.
-Inhaltsverzeichnis genauer anschauen, um einen Überblick zu bekommen.
-Stichwortverzeichnis genauer anschauen, um einen Überblick zu bekommen.

Also mehr das Vorbereiten und Fragen stellen, um den Lesestoff interessanter zu machen.

Es soll ja auch dazu dienen, zu entscheiden, ob man das Buch liest, oder nicht.

Tja, für Schul-/Studium-Lehrstoff gilt das leider nicht, da muss man durch, ob man will oder nicht.

Aber vielleicht gelingt das ja durch das Fragen stellen.

@Toscuran:
Ja, Tagesschwankungen hat man immer. Wenn man allerdings größtenteils gut drauf ist, dann wieder weniger. Ich lese meistens bei 350 WPM.

Gruß
Will
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µBx
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Beitrag von µBx »

will wissen das was du nennst ist das skimming, aber aufwärmen heisst für mich in dem fall augen gymnastik ... um wieder die augen an die schnelle monotone bewegung zu 'erinnern'
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Beitrag von fernstudent »

Yepp, aufwärmen ist mit der angestrebten Geschwindigkeit minus 20% sich einlesen, damit sich die Augen und der Geist schon mal auf den zu lesenden Text vorbereiten kann.

Wie im Sport auch. Oder rennst du sofort einen Marathon ohne Erwärmung?
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