Das ist witzig, über die Seite bin ich vor kurzem ebenfalls gestolpert
Ich unternehme gerade wieder einen Anlauf, mir selbst das optische Schnell-Lesen anzutrainieren. (Der erste Versuch mündete in einer Sehnenscheidenentzündung am Handgelenk.) Der Plan sieht vor, Texte mit zwei- bis dreitausend WPM zu lesen und sie zugleich als visuelles Abbild zu speichern. Um die Erfolgsaussicht zu erhöhen, habe ich einen handfesten physiologischen Unterbau ausgetüftelt, der mit den wissenschaftlichen Fakten vereinbar ist. Was das reine Lesen betrifft, treten drei Haupthindernisse auf:
1. Rein optisch lesen, also ohne inneres Mitsprechen. Das Problem behebt sich mit der Zeit von selbst, wenn man mehrere Zeilen parallel liest.
2. Liest man mehrere Zeilen parallel, noch dazu abwechselnd vorwärts und rückwärts, dann werden die Worte und Satzfragmente in einem heillosen Durcheinander erfasst. Das Gehirn muss sie in die richtige Reihenfolge bringen. Das klingt heftiger, als es ist. Ich übe jetzt seit drei Wochen und merke praktisch nichts mehr davon, dass ich eigentlich kreuz und quer lese.
3. Liest man mehrere Zeilen parallel, tritt zudem eine weitere Hürde auf: Man muss mehrere Satzanfänge bzw. -enden im Gedächtnis behalten. Dann erst kann das Gehirn die Zeilen und Sätze lückenlos zusammenschnipseln. Dieser Punkt bereitet mir noch die meisten Schwierigkeiten.
Der derzeitige Stand lautet, dass mir ab und zu schon das reine Lesen ohne Verständnisverlust gelingt. Fühlt sich dann in etwa so an, als hätte ich den Text normal gelesen. Jetzt könnte man natürlich darüber diskutieren, wie viel beim normalen Lesen hängenbleibt.
Auf jeden Fall ein interessanter Thread!