Welche Schnelllesetechnik nutzt Ihr?

Wie funktioniert Schnelllesen? Welche Techniken gibt es? Wie kann man es erlernen?

Moderatoren: Hannes, Boris

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Welche Schnelllesetechnik nutzt Ihr?

Speedreading nach Buzan
7
58%
PhotoReading nach Scheele
1
8%
Schnelllesen nach Fam. Michelmann(Kurs)
0
Keine Stimmen
Schnelllesen nach Fam. Michelmann(nach Buch)
1
8%
Schnell-Lesen nach Backwinkel/Sturtz (Kurs)
0
Keine Stimmen
Schnell-Lesen nach Backwinkel/Sturtz (Taschenguide)
0
Keine Stimmen
Reading Dynamics
1
8%
RapidReading
1
8%
Sonstige Schnell(er)-Lese-Technik
1
8%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 12

Lesefaul
Superbrain
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Registriert: So 01. Mai 2005, 13:32
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Welche Schnelllesetechnik nutzt Ihr?

Beitrag von Lesefaul »

Welche nutzt Ihr und warum?

Wie sind Eure Erfahrungen?

Könnt Ihr Beispiele geben, wie effektiv das war:
Z.B.
Buch: sowieso
ISBN: ......
Seiten: ...... Seiten

Warum habe ich dieses Buch gelesen: .........
Welche Fragen habe ich mir gestellt: .........
Insgesammt benötigte Zeit: .........
Wie habe sind Notizen gemacht worden: ......... (Mindmap, Kurze Angaben, u.ä.)
usw.

Gruß
-----> Lesefaul
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Myelin-Maennchen
Stammgast
Beiträge: 90
Registriert: Mo 14. Jun 2004, 12:21

Beitrag von Myelin-Maennchen »

aloah herr lesefaul,

am schnellesen scheinst du ja als "fauler" leser sehr interessiert zu sein :lol:
da ich mich auch sehr lange mit diesen themen beschäftigt habe und anfangs ähnliche erwartungen gehegt habe, gebe ich dir mal gerne meine sehr persönliche und subjektive meinung zum thema wieder...

folgende bücher hab ich mir die letzten 2 jahre zum thema schnellesen erarbeitet:

- optimales lesen - ernst ott
- speed reading - tony buzan
- photoreading - paul scheele
- flächenlsesen - emlein, kaspar
- effektives lesen - brigitte chevalier
- effizient lesen - bohlen
- power reading - ostrov
- schneller lesen - backwinkel, haufe
- highspeed reading - deman
- professionelles speed reading - gerhard hörner
- diverse amerikanische speed reading & photoreading seminare auf video

nach langem ausprobieren, üben, trainieren und unaufhörlichem lesen bin ich zu dem entschluss gekommen, dass bei JEDER schnellesetechnik auch grundsätzlich "weniger" text "gelesen" wird.
fakt ist einfach, dass jeglicher text der nicht "wirklich" gesehen wird, also nicht mit einer fixation aufgenommen bzw. sich innerhalb der blickspanne befindet einfach nicht im hirn ankommt!
es werden sich mnemotechnische hilfen überlegt um sich 100 wörter oder zahlen in wenigen minuten einzuprägen.
paul scheele sagt: 1min = 25.000 wörter -> hey jungs mit euren mastersystemen und mnemotechniken seid ihr glaub auf dem falschen dampfer! :twisted:
für mich ist allein dieser vergleich schon ganz klar - es gibt einfach keine möglichkeit in 1 minute 25.000 wörter aufzunehmen. selbst die hälfte 12.500 wörter - NO WAY!!!
das kurzzeitgedächtnis soll zum derzeitigen stand der wissenschaft wie sicherlich alle hier wissen etwa 7+/-2 bits oder chunks zur gleichen zeit aufnehmen können. für mich bedeutet das, dass ich auf einmal etwa 7 "wichtige" wörter innerhalb einer zeile aufnehmen kann, alles andere haut einfach nicht hin bzw. bleibt auf der strecke. wenn man von einer sekunde pro aufnahme ausgeht wären das im idealfall 420 "wichtige" wörter. gehen wir mal davon aus, dass im text etwa 1/3 überflüssige wörter wie "und", "der", "die", "das", usw. sind, die überlesen/flogen werden können - dann komme ich auf eine theoretisch lesbare geschwindigkeit von 630 wörtern. runden wir das noch positiv auf, wegen "verständnis" und "texzusammenhang" usw. dann kann man im idealfall von einer realistischen zahl von 700 wörtern pro minute sprechen!
und genau diese zahl bestätigt meine persönliche erfahrung:

als ich mir mein erstes schnellesebuch gekauft habe (optimales lesen - ernst ott) hab ich bei meinem ersten lestest 240 wörter pro minute (wpm) gelesen, wobei ich mit sicherheit extra schnell "wegen dem test" gelesen habe. genauer habe ich etwa 200 wpm gelesen.

mittlerweile hat sich meine normale lesegeschwindigkeit auf 300-400 wpm bei ca. 100% verständnis eingependelt.
wenn ich zu gügig lese schaffe ich 400-500 wpm bei einem verständnis von ca. 90%.
leg ichs wirklich auf speed an schaffe ich auch 500-600 wpm, wobei hier das verständnis dann nur noch bei 70-80% liegt.
persönliche höchstleistungen sind 700-800 wpm wobei hier aber das verständnis unter 50% liegt!

also nochmal zum anfang zurückzukehren. jede art von übertriebenem schnellesen funktioniert für mich einfach nicht, da "grundsätzlich" weniger gelesen wird und das ganze schlichtweg "selbstbetrug" ist. je schneller die technik, desto mehr wird weggelassen - je mehr weggelassen wird, desto weniger weiß ich was vom text/inhalt/wissen.

natürlich kann man diverse techniken sinnvoll einsetzten. beim zeitschriften lesen z.b. artikel "überfliegen" bzw. speedlesen und sich nur bestimmte passagen im schnelldurchgang rauspicken oder gezieltes oder suchendes lesen, bei dem man bücher durchfliegt um bestimmte aspekte zu finden, die dann jedoch "langsam" gelesen werden...
ABER flächenlesen, photoreading usw. behaupten fest, dass man bei diesen hardcore-schnelllesetechniken auch "mehr" behält!?
für mich einfach nicht nachvollziehbar (siehe rechnung oben)!
zumal photoreading & co DEFINITIV keinerlei experimenteller oder gar wissenschaftliche beweise/tests vorzuweisen hat!

fazit: bullshit! :wink:

schnellesen: ja
photoreading & co: nein

empfehlen kann ich folgende bücher zum thema:

optimales lesen - ernst ott
effizient lesen - fred n. bohlen
effektives lesen - brigitte chevalier
speed reading - buzan (wobei hier teilweise auch in die esoterische ecke abgedriftet wird)

und nochmal: das stellt nur meine persönliche erfahrung und meinung dar! ich bin kein pädagoge oder sinst ein intelligenter mensch..., im gegenteil bin selber einer von denen der bei büchern wie "in 10 tagen zum superheld" usw. zugreift :roll:
falls es einen leser hier gibt der tatsächlich über 1000wpm bei 100% bzw. normalem verständnis, darf er sich umgehend zwecks "test-treffen" bei mir melden!

"just my 2 cents"

mTThs :shock:
Lesefaul
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Beitrag von Lesefaul »

Hi,

sehr interessant Deine Ausführung.

Zu diesem Schluss bin ich mittlerweile auch gekommen.

Schon heftig, was alles verkauft wird.

Ist schon ganz schön interessant, was man alles liest, um sich schnelllese-techniken anzueignen, bei denen man dann doch nicht wirklich was von hat. Ausser dann die Therapeuten, die einem das richtige lesen dann wieder beibringen können, da viele Lesestörungen hervorgerufen werden können.

Also ich brauche das Subvokalisieren, sonst kann ich das Buch gleich weglegen, bzw. brauche es nichtmal anfassen.

Allerdings habe ich nicht den Anspruch 10000 Wörter pro Minute zu lesen, was ja physikalisch überhaupt nicht geht.
300 bis 400 WpM würden mir schon langen, bei 80-100% Textverständnis.

Gruß
---->Lesefaul
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Thor Kaufman
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Beitrag von Thor Kaufman »

Hallo

Ernst Otts Buch habe ich auch teilweise gelesen, allerdings verfällt er ja auch der Ansicht, dass man seine Blickspanne erweitern kann uä. Ansonsten stehen einige recht nette Tipps drin für "konventionelles Lesen".

Ich würde mir wahrscheinlich höchstens noch das Michelmanns Training beibringen lassen, aber dafür fehlen mir momentan die Dollars. ;)
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Boris
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Beitrag von Boris »

Hallo MixMasterMind,

ganz würde ich deine Rechnung nicht teilen!
Die Aufnahmefähigkeit des Menschen ist höher!

Zum Beispiel mit dem Programm AceReader komme ich bei bis zu 600 WPM auf nahezu 100% Lesegenauigkeit. Dies ist das tempo wo ich wohl grade noch mitkomme.

Interessanter ist aber das noch schnellere. Wenn ich es so auf 1200 WPM stelle, habe ich bei den Tests eine signifikant höhere Richtigkeit als der Zufall sagen würde. Es sind immer vier Fragen mit drei Antwortvorgaben, ich komme bei 1200 WPM meist auf 2 bis 3 richtige. Also deutlich über Schnitt. Also kann mein Gehirn das schneller verarbeiten als ich es bewusst lese! Nur reicht mir halt meistens eine Leserichtigkeit von ca. 60% nicht. Ab 1500WPM ist es aber nur geraten.

Allerdings muss man beachten, dass die Tests alle englisch sind. Mit deutschen Texte gings evtl. noch etwas besser! Texte mit vielen Zahlen gehen damit aber auch gar nicht.
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Myelin-Maennchen
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Beitrag von Myelin-Maennchen »

hallo,

@thor
ernst ott und konsorten behaupten nicht die blickspanne zu erweitern sondern lediglich diese "auszunutzen" was der normale leser ja nicht macht. z.b. lässt sich die blickspanne nicht erweitern aber peripherisches sehen lässt sich durchaus trainieren bzw. "schärfen".
was ist denn so besonders an den michelmann trainings? kenne das buch effizient lesen, welches sich aber nicht erheblich von anderen methoden abhebt?

@boris
meine rechnung ist ja äußest amateur- und laienhaft - aber irgendwie muss ich ja meine geringe wpm-zahl rechtfertigen :lol: .
aber prinzipiell halte ich das nicht von sooo weit her geholt...
dass die aufnahmefähigkeit höher ist glaube ich durchaus, aber beim lesen spielen eben noch eine menge andere faktoren eine rolle, angefangen vom springen der augen - saccaden bis hin zum umblättern der seite, quasi mechanische vorgänge die ausbremsen.
den vergleich mit acereader find ich darum etwas ungerecht, da hier eben diese mechanischen dinge wegfallen und ledigliches "starren" ausreicht um in rasantem tempo den text vorbeigezischt zu bekommen.
mit acereader hab ich selbst auch schon werte über 1000wpm geschafft aber meist unter 70% leseverständnis...
wie gesagt mein statement oben ist völlig subjektiv und spiegelt nur meine "erfahrung" wieder und hat keinerlei wissenschaftlichen bestand...
aber bin immer für neues offen - ich mein je schneller desto besser! :mrgreen:

gruß

mixmastermind
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Thor Kaufman
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Beitrag von Thor Kaufman »

Hi MixMasterMad

ist schon ein Weilchen her, seit ich das Büchlein gelesen habe, ich erinner' mich halt an diese Trainings, dass man immer größere Wörter erfassen sollte bzw mehrere Wörter bis hin zu mehreren Zeilen, ist das etwa nicht "Blickspannenerweiterung"? Dann habe ich da wohl semantisch was falsch verstanden. ;)

Ich würde das Training bei den Michelmanns machen, weil sie mir seriös erscheinen, aufgrund ihrer Referenzen (u.a. Jagoda), wegen ihres Buches und weil es angeblich funktioniert.
Sie bringen Schnelllesen "im klassischen Sinne" bei, wenn ich das recht verstanden habe, also Subvokalisation zur Textorientierung ausschalten, dafür wird dann der Finger zur Orientierung eingesetzt.
Ergebnis: Man liest erheblich schneller.
Was bedeutet das außerdem, wenn das tatsächlich funktioniert? Dass man tatsächlich mehr Text wahrnehmen und verarbeiten kann als etwa eine halbe Zeile/Sakkade(/Sekunde/... wie auch immer), wie's scheint.
daywalker
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Beitrag von daywalker »

die Lesegeschwindigkeiten die man mit der Michelmann-Methode erreicht liegen bei 6000-10000 wpm. Ich kann meinem Vorredner nur zustimmen, was Seriösität usw. angeht.
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Boris
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Beitrag von Boris »

Also das scheint doch seeeehr viel zu sein...

Die Michelmann-Bücher gehören bei Amazon zu den Titeln mit den schlechtesten Bewertungsdurchschnitten.... Und wenn das nur in Einzelkursen mit Preisen in Höhe von "neuen Kleinwagen" (Zitat aus einem von denen selber verlinkten Artikeln) erreicht werden kann... ich weiß nicht...
gandalfthewhite
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Beitrag von gandalfthewhite »

MacroX hat geschrieben:die Lesegeschwindigkeiten die man mit der Michelmann-Methode erreicht liegen bei 6000-10000 wpm. Ich kann meinem Vorredner nur zustimmen, was Seriösität usw. angeht.
Hmm, meiner Meinung nach ist es nicht sehr seriös Lesegeschwindigkeiten von 6000-10000 WPM zu propagieren, die man jedoch nur in extrem teuren Seminaren erlernen kann. Oder meintest du vielleicht 600 (sechs hundert) bis 1000 (tausend) wpm?
daywalker
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Beitrag von daywalker »

meiner Meinung nach ist es nicht sehr seriös Lesegeschwindigkeiten von 6000-10000 WPM zu propagieren, die man jedoch nur in extrem teuren Seminaren erlernen kann
Ich meine schon wie ich es geschrieben habe. Das die Seminare teuer sind stimmt, aber wenn man die Technik dafür richtig lernt. Qualität hat manchmal seinen Preis. Es soll nicht aussehen als wolle ich die Michelmanns verteidigen. Vielleicht ist es ja auch Schwachsinn, dennoch haben sie Referenzen von nicht irgendwelchen Leuten!
Die Michelmann-Bücher gehören bei Amazon zu den Titeln mit den schlechtesten Bewertungsdurchschnitten....
Das liegt wahrscheinlich daran, weil Sie eine Menge Binsenweisheiten präsentieren und von anderen Schnelllese-Methode abraten. Kann es sein das die Leute den Nürnberger Trichter des Lesens suchen? Tja, wenn man behauptet das es ihn nicht gibt macht man sich unbeliebt.
Was mir in dieser Debatte fehlt ist die wissenschaftliche Grundlage. Wird nicht irgendwo geforscht? Wir leben doch im Informationszeitalter. Da ist die Fähigkeit Schnelllesen doch absolut gefragt. Verstehe das deshalb nicht... Wenn jemand über wissenschaftliche Aspekte bzgl. Schnelllesen bescheid weiß würde ich mich freuen, wenn diese Person davon berichtet.
Mephisto
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Schnellesen versus Hyper-Mega-Extra-Super-Photoreading

Beitrag von Mephisto »

MixMasterMad hat geschrieben:
.....ABER flächenlesen, photoreading usw. behaupten fest, dass man bei diesen hardcore-schnelllesetechniken auch "mehr" behält!?
für mich einfach nicht nachvollziehbar (siehe rechnung oben)!
zumal photoreading & co DEFINITIV keinerlei experimenteller oder gar wissenschaftliche beweise/tests vorzuweisen hat!

fazit: bullshit!
Dein Ansatz mit der Kalkulation ist goldrichtig, wenn ich auch in der Ausführung und im Detail die Rechnung etwas anders ansetzen würde. Das "Chunking" wurde dabei z.B. nicht berücksichtigt.
Nichts desto weniger trotz: Die Zusammenfassung ist eben so treffsicher wie knackig!. Vielleicht etwas schnörkellos aber sehr treffend. :lol:

MixMadterMad hat geschrieben:
schnellesen: ja
photoreading & co: nein
YES, Sir!
Dem ist nichts hinzuzufügen.

Mephisto :wink:
daywalker
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Beitrag von daywalker »

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