Denken,Lernen Vergessen - frederic Vester

Hier findet man Rezensionen über Bücher (und teilweise andere Medien), welche die Thematik des Boards betreffen.

Moderatoren: Hannes, Boris

Phexx
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Beitrag von Phexx »

DocTiger hat geschrieben: Ich habe ja gesagt, in der Praxis spielen Vorkenntnisse keine Rolle. Dein Beispiel war eher ein Stunt, kein Praxisbeispiel. Ich rede von einem bestimmten Lernenden zu einem bestimmten Zeitpunkt eine bestimmte große Stoffmenge zu lernen. Stoffmenge ist für mich definiert durch die Anzahl der Stichworte die ich für einen Lernstoff brauche.
da kann ich dir nicht zustimmen. 500*4 Powerpoint Folien sind einiges an Stoff. Und im Gegensatz zu der Medizinvariante von der du geprägt bist, hat man dann eben 5 solche Prüfungen direkt aufeinanderfolgend pro Semester, anstatt eine große.

Es lernen ja auch viele erst richtig kurz vorm Physikum richtig für das Physikum. Wenn die keine Vorkenntnisse hätten, müssten sie dringend mehr zeit einplanen.
Wer unbedingt auf Vorkenntnissen rumreiten will, der kann ja die Menge des Stoffes durch die Vorkenntnisse verringern. Aber wie gesagt, keine Chance das zu quantifizieren, und ich würde dringend davon abraten, Stoff zu unterschätzen nur weil man glaubt Vorkenntnisse zu haben.
Deswegen ist die methode ein solches zu lernendes buch z.b. erstmal in 15minuten durchzuspeadreaden, und dabei zu markieren, was sich nicht mit zu lernendem Stoff deckt, bzw. nicht gelernt werden muss, da schon Vorwissen vorhanden ist.

Da sollte man eher den Prozess zeitlich einplanen, sich einen Überblick über den Sinn zu verschaffen. Vielleicht hättest durch intensiveres Sinn und Struktur suchen auch ein leicht verbessertes bild von deinen lerninhalten kriegen können. Vielleicht sind sie ja gar nicht so chaotisch, wie du das im gefühl hast.
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Mindman
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Beitrag von Mindman »

der vergleich hinkt. Häufig zu langes zeitintervall dazwischen. Ausserdem wäre der Vergleich besser, wenn jemand der was ganz anderes studiert, auf einmal diese Prüfung schreiben würde, ob der mehr zeit benötigen würde. Und dazu kommt noch, dass beim zweiten Versuch ja viel mehr Druck da ist, da er sonst ja bald rausfliegt, oder länger braucht.
Das fände ich mal einen spannenden Ansatz: Jemand der z. B. Englisch oder Philosophie studiert, aber die Mnemotechniken gut drauf hat, schreibt testweise eine bestimmte Medizin-Klausur mit. Natürlich hat er die gleichen Materialien, die gleiche Zeit-Menge und auch die gleiche Kenntnis von den Mnemotechniken. Das wäre mal ein interessanter Vergleich.
Haben wir eine Gedächtnisförderung?
Und wenn ja - warum nicht?
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DocTiger
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Beitrag von DocTiger »

Ein Latein/Griechisch Student wäre interessanter ;-)

Aber naja. Zunächst mal ich bin kein Human- sondern Tiermediziner, bei uns gibt es auch Prüfungszeiten. Und ich bin immernoch der Meinung, dass wir mehr und memotechnisch aufwendigeren weil bedeutungsarmen Stoff haben.

Mir ging es ursprünglich um ein Modell, was erklärt warum bei viel Stoff so viel mehr Zeit notwendig ist, als bei wenig Stoff und in Erweiterung warum "vorlernen" dann mehr subjektiven als objektiven Wert hat. Durch die quadratische Beziehung des Lernaufwands und die Vergessenskurve sinkt der Nutzen des "vorlernens" pro genutzter Zeiteinheit bei steigender Stoffmenge. Da interessieren mich Vorkenntnisse überhaupt nicht, weil ich in der Lernplanung diese Vorkenntnisse nicht ändern kann, zumindest nicht signifikant, eben wegen der Vergessenskurve, und es bleibt gefährlich, solche Vorkenntnisse in eine Lernplanung einzubeziehen.

Selbst die anatomischen Begriffe die ich schon kenne, muss ich immernoch konkret bildlich speichern, sonst kann ich sie nicht in allen korrekten Kontexten aufsagen.

"Mal eben schnell speedreaden" funktioniert meiner Meinung nach nicht besser als das Inhaltsverzeichnis durchzulesen, dauert dafür aber eher länger... Wenn etwas an mir vorbeirauscht kann ich die ganzen Themen nicht klar voneinander trennen. Vielleicht bleibt ja 10% vom Stoff dabei hängen, aber das ist nicht mal ein kleiner Schritt in Richtung Bestehen.
Lerntechnik Praxis: http://bit.ly/8ONmbS
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Mindman
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Beitrag von Mindman »

Mir ging es ursprünglich um ein Modell, was erklärt warum bei viel Stoff so viel mehr Zeit notwendig ist, als bei wenig Stoff und in Erweiterung warum "vorlernen" dann mehr subjektiven als objektiven Wert hat. Durch die quadratische Beziehung des Lernaufwands und die Vergessenskurve sinkt der Nutzen des "vorlernens" pro genutzter Zeiteinheit bei steigender Stoffmenge. Da interessieren mich Vorkenntnisse überhaupt nicht, weil ich in der Lernplanung diese Vorkenntnisse nicht ändern kann, zumindest nicht signifikant, eben wegen der Vergessenskurve, und es bleibt gefährlich, solche Vorkenntnisse in eine Lernplanung einzubeziehen.
Ja, der Grundgedanke des Modells ist sicherlich richtig so.
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Phexx
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Beitrag von Phexx »

Mindman hat geschrieben:
Das fände ich mal einen spannenden Ansatz: Jemand der z. B. Englisch oder Philosophie studiert, aber die Mnemotechniken gut drauf hat, schreibt testweise eine bestimmte Medizin-Klausur mit. Natürlich hat er die gleichen Materialien, die gleiche Zeit-Menge und auch die gleiche Kenntnis von den Mnemotechniken. Das wäre mal ein interessanter Vergleich.
das hat doch der eine Gedächtnissportler aus Schwende/oder so gemacht, oder? Hab leider gerade weder Namen noch Bild oder sonstwas parat. Hab das nur mal auf der Homepage von einem in der Biographie gelesen. ^^
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