Noch ein Buch üb. Gedächtnistechniken–v. D. Seitz (Autorin)

Hier findet man Rezensionen über Bücher (und teilweise andere Medien), welche die Thematik des Boards betreffen.

Moderatoren: Hannes, Boris

Phexx
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Beitrag von Phexx »

Anne hat geschrieben:Gruselige Diskussion.
Nur mal so als Spontanreaktion einer Neu-Userin, die eigentlich keine Ahnung hat.

Ich denk, ich werd mir das Buch kaufen. 8)
Viel Spaß :-) und vor allem Willkommen an Bord. Keine Bange wegen dem merkwürdigen Bild, dass der Thread hier vermittelt. Die Mnemotechnik Community ist hier in Deutschland sehr offen, intrigenfrei und freundlich. Das ist zumindest mein Bild nach 1,5 Jahren Kontakt. :)

@Andi, ich finde deine Kritik wie gesagt nur irrelevant und uninteressant, weil ich das buch unabhängig von deinen kritikpunkten gern mag. Habs gerade einem Mitbewohner angedreht, und ihn endlichauchdazu gekriegt es zu lesen, mit vielen "das liest sich mehr wie ein roman, als wie harte lernkost-argumenten.^^

Ich lese viel lieber deine Recherchen zu den Auswirkungen von Nahrungsmitteln etc. auf das Gehirn :)

Als ich "ich finde die merkhilfen gut" geschriebenhabe, habe ich michnatürlich auf die merkhilfen z.b. auf www.memoryxl.de bezogen, da ich nach deinem post schon gesehen habe, dass in doros buch keine für die 10 zahlen sind.

Allen Neulingen sei hier also geraten mal einen Blick auf die Grundlagen zu Zahlen merken zu werfen auf www.memoryxl.de als nette ergänzung und wiederholung zum hier besprochenen buch.



btw @ Doro et al. =) lustige idee=)
Anne
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Beitrag von Anne »

Phexx hat geschrieben:
Viel Spaß :-) und vor allem Willkommen an Bord. Keine Bange wegen dem merkwürdigen Bild, dass der Thread hier vermittelt.
Danke fürs Willkommen und den "Trost" :wink:
Ich hatte mich ja selbst immer für ne rechthaberische Totargumentiererin gehalten, muss aber sagen, dass ich mich grade auf einen der letzten Plätze verwiesen fühle.

Aber sei's drum, ich werde lesen und berichten.
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Mindman
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Beitrag von Mindman »

DocTiger hat geschrieben: Ich bin schon immer gegen memotechnische Aufbereitung gewesen. Wenn ich Themen auswendig lerne, dann setze ich die Stichpunkte so spärlich wie möglich. Wenn ich nach ein paar Monaten dasselbe Thema nochmal lerne, setze ich sie noch spärlicher oder zumindest anders. Für jeden Lerner zu jedem Zeitpunkt sind diese Stichpunkte anders.
Ich denke das kommt schon noch stark auf den Lerninhalt an. Wenn ich Seitenweise Fremdwörter, Fachwörter, Medizinisches auswendig lernen muss, dann ist vielleicht eine generelle Methode ausreichend bzw. besser. Aber warum soll man beim Lernen von Stoff nicht von Erfahrungen anderer Leute zu diesem Stoff profitieren? Warum eine kleine Route benutzen, wenn man den entscheidenden Stoff z. B. in einem kleinen Merkspruch oder einer sehr einprägsamen Kurzgeschichte verbildlichen kann? Das sind die vielen "kleinen" Dinge, die man in den verschiedenen Fächern auch lernen muss und dabei direkt von vorgefertigten Merkhilfen profitieren könnte. Ein durchgängig allein auf diese Weise "vor-präpariertes" Fachgebiet (z. B. Biologie) wäre einfach besser und angenehmer zu lernen. So ein Buch würde ich mir sofort kaufen (und nicht nur ich). Beispiel dafür sind die Lernsprüche zum Periodensystem in Chemie.

In anderen Fachgebieten würde ein bestimmtes Mnemotechnisches System vielleicht einen riesigen Gedächtnis-Vorsprung verschaffen. Und sei es nur ein System, welches sich die klassischen Mnemotechniken, richtig angewandt, zu Nutze macht (also z. B. mit Master- und Routensystem), diese aber in ein schlüssiges Gesamtsystem einbettet. Fachgebiete wie die Philosophie, Mathematik, Medizin oder Informatik sind einfach sehr unterschiedlich. Auf dem einen Gebiet kommt es vielleicht sehr auf Formeln, Zeichen und Zahlen an, auf dem anderen eher auf Texte, Verständnis-Stränge oder Argumente.

In dieser Hinsicht würde ich mir solche Bücher dringend wünschen! Und ich nehme es mir als Bio- und Chemielehrer fest vor ein solches Buch zu schreiben, nachdem ich über einige Jahre, zusammen mit den Schülern, versucht habe den Stoff entsprechend mnemotechnisch zu durchdringen.

Gruß,
Mindman
Haben wir eine Gedächtnisförderung?
Und wenn ja - warum nicht?
Phexx
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Beitrag von Phexx »

Mindman hat geschrieben:Aber warum soll man beim Lernen von Stoff nicht von Erfahrungen anderer Leute zu diesem Stoff profitieren?
Das ist ja eigentlich der Sinn von Lehrern..

In dieser Hinsicht würde ich mir solche Bücher dringend wünschen! Und ich nehme es mir als Bio- und Chemielehrer fest vor ein solches Buch zu schreiben, nachdem ich über einige Jahre, zusammen mit den Schülern, versucht habe den Stoff entsprechend mnemotechnisch zu durchdringen.

Gruß,
Mindman
Oh, motivierter Lehrer? Die Hoffnung stirbt zuletzt. ;-)

Alleine so eine Art roter Faden.. warum lernen wir was und in welcher Reihenfolge, wäre schon einiges! Und gerade in Bio und Chemie muss ja immer gewaltig auswendig gelernt werden.

Ich hab ein bisschen mit Systemen zum Merken von Strukturformeln herumexperimentiert. Hat eigentlich ganz gut geklappt.
Hast du da schon was gutes entwickelt/gelernt?
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Mindman
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Beitrag von Mindman »

Phexx hat geschrieben:
Oh, motivierter Lehrer? Die Hoffnung stirbt zuletzt. ;-)
Ja, momentan noch sehr motiviert :-) Aber ich steh ja noch am Anfang meiner Lehrerkarriere.
Alleine so eine Art roter Faden.. warum lernen wir was und in welcher Reihenfolge, wäre schon einiges! Und gerade in Bio und Chemie muss ja immer gewaltig auswendig gelernt werden.
Mehr in Bio als in Chemie. In Chemie brauchst du von Anfang an das Verständnis. Danach kannst du dir sehr vieles logisch herleiten. In bio gibt es viel mehr nicht logische Fakten und Auswendiglern-Wissen.
Ich hab ein bisschen mit Systemen zum Merken von Strukturformeln herumexperimentiert. Hat eigentlich ganz gut geklappt.
Hast du da schon was gutes entwickelt/gelernt?
Nein, bisher noch nicht wirklich bzw. nur ansatzweise. Welches System hast du dir überlegt?
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Phexx
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Beitrag von Phexx »

Mindman hat geschrieben: Ja, momentan noch sehr motiviert :-) Aber ich steh ja noch am Anfang meiner Lehrerkarriere.
Immer dran denken, wenn die Kinder anstrengend sind:

Everything a human does or sais, is either a sign of love or a cry for help!

Nein, bisher noch nicht wirklich bzw. nur ansatzweise. Welches System hast du dir überlegt?
ich hab ein bisschen in form von C=Cow und Anzahl in Majorform etc herumexperimentiert. Damit war ich eigentlich sehr fix unterwegs. Hast du mal ein Beispiel parat für so eine Strukturformel, die sie auswendig können müssen?
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DocTiger
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Beitrag von DocTiger »

Das Problem mit den Strukturformeln ist wohl abhängig von der jeweiligen Domäne. Im biologischen Kontext kann man sich dann vor "Cows" garnicht mehr retten.

Eine Freundin von mir meinte, sie könnte sich die Strukturformeln am Besten aufgrund der chemischen Namen merken. Aber naja, die ist auch Chinesin...

Strukturformeln komplizierter Objekte benötigen mehr so was wie eine mnemotechnische "markup" Sprache.

Zum Beispiel wenn das Grundgerüst C Atome sind, dann die Anzahl Derselben mit einem Modifikator (vereist,verbrannt...) für Kette oder Ring, dann eine Liste von Paaren wo ein Bild für die Position in der Kette und eines für die Modifikation an dieser Stelle (Doppelbindungen, besondere Gruppen, etc.). Nach dem Grundgerüst kommen auf ähnliche Weise die Verzweigungen der Kohlenstoffkette, mit Position und Länge.

Aber oft wäre dieser Ansatz viel aufwendiger und vor allem nutzloser, als eine gute Visualisierungskraft für Strukturformeln zu entwickeln.
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Phexx
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Beitrag von Phexx »

deswegen hab ich die anzahl ja majorkodiert.
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Beitrag von DivineTraube »

Mindman hat geschrieben: In dieser Hinsicht würde ich mir solche Bücher dringend wünschen!
Ohne zuviel verraten zu wollen, an einem Buch dieser Art schreibe ich bereits mit einem Freund. Weitere Details will ich erstmal noch nicht verraten, da das Buch auf einer so interessanten Idee basiert, dass man sie mir glatt klauen könnte :D
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Beitrag von DocTiger »

Phexx: Moment, ich habe angenommen, das Position der Modifikationen sowie Anzahl der Hauptkettenatome ebenfalls Majorcodiert vorliegen. Mit Visualisierung meine ich, dass man die Strukturformel besser als Bild visualisieren/lernen sollte anstatt sich eine komplizierte Strategie zurechtzulegen.

Inwiefern ändert deine Aussage du benutzt dafür Major den Aufwand?
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Mindman
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Beitrag von Mindman »

Phexx hat geschrieben: ich hab ein bisschen in form von C=Cow und Anzahl in Majorform etc herumexperimentiert. Damit war ich eigentlich sehr fix unterwegs. Hast du mal ein Beispiel parat für so eine Strukturformel, die sie auswendig können müssen?
Da muss ich DocTiger zustimmen, gerade in der organischen Chemie gibt es Unmengen von Formeln mit C-Atomen drin und wenn du da immer C=Cow machst, dann verwechselst du alles und jeden.
Man "jongliert" dann eher mit chemischen Gruppen, also z. B. Aldehyd-Gruppe (CH0), Carbonsäuregruppe (COOH), Alkoholgruppe (OH), Benzolring (C6H6) usw. Also wäre es sinnvoll für die einzelnen Gruppen ein entsprechendes Bild zu finden. Oder noch besser: mehrere Bilder pro Gruppe, damit man variieren kann.
Aber das Auswendiglernen von Formeln, zumindest von komplizierten Summenformeln, macht meistens sowieso keinen Sinn. Verstehen ist in der Chemie das Wichtigste. Mit Verständnis kann man sich schon sehr viel herleiten.

Trotzdem, hier mal ein Beispiel, da ist das Kennen der Struktur (nicht Summenformel) von Vorteil:

Name: Kristallviolett
Systematischer Name: (4-(4,4'-Bis(dimethylaminophenyl) benzhydryliden)cyclohexa-2,5-dien-1- yliden)dimethylammoniumchlorid
Formel: C25H30ClN3 (braucht niemand auswendig zu wissen!)
Strukturformel: http://de.wikipedia.org/wiki/Kristallviolett
(alle Ecken sind C-Atome)

Jetzt darfst du dich austoben :-)

Wichtig finde ich persönlich noch, viele Reaktionsgleichungen zu können, darunter sind viele, die man sich nicht auf den ersten Blick einfach so herleiten kann. Dazu hatte ich glaube ich mal hier im Board irgendwo was geschrieben. Sag Bescheid, wenn du's nicht findest.

Beispiel: Alkoholtest der Polizei (Blasen):

K2Cr207 + CH3CH2OH + H2SO4 --> CH3CHO + K2SO4 + Cr2(SO4)3 + H20

Ergebnis: Cr2(SO4)3 = grün ===> Alkohol in Atem ===> Alkohol getrunken

Versuch dich mal daran :-)
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Beitrag von Mindman »

DivineTraube hat geschrieben:
Mindman hat geschrieben: In dieser Hinsicht würde ich mir solche Bücher dringend wünschen!
Ohne zuviel verraten zu wollen, an einem Buch dieser Art schreibe ich bereits mit einem Freund. Weitere Details will ich erstmal noch nicht verraten, da das Buch auf einer so interessanten Idee basiert, dass man sie mir glatt klauen könnte :D
Cooooool! 8)

Hm... kannst du wenigstens verraten, ob es sich auf genau ein Fach nur bezieht oder fächerübergreifend? Ganz toll wäre: welches Fach? ;-)
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Beitrag von Phexx »

Systematischer Name: (4-(4,4'-Bis(dimethylaminophenyl) benzhydryliden)cyclohexa-2,5-dien-1- yliden)dimethylammoniumchlorid

wie spricht man das denn aus? Klammerauf4strichklammerauf4komma4apostrophstrichbisklammeraufdimethylaminophylklammerzubenzhydrylidenklammerzucyclohexastrich2kommastrichdienstricheinsstrichylidenklammerzudimethylammoniumchlorid?

Die Darstellung auf Wikipedia ist für mich auf den ersten Blick die Geschichte davon, wie sich zwei Gruppen aus jeweils 3 chinesen auf kristallvioletten harleys treffen, um auf dem chinesen treffen mit NEIN zu stimmen.

links sind sie noch am ankommen, rechts sind sie bereits zusammen.

so kann ich die formel nach ca 30sek-1min nachzeichnen.
bei der nächsten nehme ich wieder andere wörter für die elemente.
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DocTiger
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Beitrag von DocTiger »

Kannst du damit auch nachzeichnen, wo die Doppelbindungen sind? Soweit ich weiß macht das bei den aromatischen Ringen eh keinen Unterschied (Chemie zu lange her), aber die in der Mitte muss genau da sein wo sie ist, nämlich in Richtung zur positiv geladenen Ecke.

Beispiele helfen hier wenig, es ist kein Problem eine Strukturformel auswendig zu lernen. Es ist ein großes Problem, einige hundert davon auswendig zu lernen und dann gleichzeitig perfekt zu beherrschen inklusive der kleinsten Details die durcheinandergehen.

Ich lade sowas in mein mentales Holodeck, als 3D Objekt. Dort kann ich zum Beispiel die Gruppen an den einbindigen Achsen drehen, was an der doppelbindung nicht geht, weil da ein größerer Widerstand entsteht. Die positive Ladung ist ebenfalls ein distinktives Gefühl der Anziehung des negativen. Schwer zu beschreiben.
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Beitrag von Phexx »

DocTiger hat geschrieben:Die positive Ladung ist ebenfalls ein distinktives Gefühl der Anziehung des negativen. Schwer zu beschreiben.

wo wir wieder bei den unbildlichen worten angekommen wären :D
Ich denke hunderte würden so auch gut gehen. Ich habs so ähnlich visualisiert wie du und soviel wie möglich nicht gemerkt, was man sich erschließen kann. z.b. ist der entstehungsprozess(?) da ja größtenteils nachvollziehbar.
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Mindman
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Beitrag von Mindman »

Phexx hat geschrieben:wie spricht man das denn aus? Klammerauf4strichklammerauf4komma4apostrophstrichbisklammeraufdimethylaminophylklammerzubenzhydrylidenklammerzucyclohexastrich2kommastrichdienstricheinsstrichylidenklammerzudimethylammoniumchlorid?
Nein, ganz so schlimm nicht, man spricht die Kommata und Apostrophe nicht. Die weitere Aussprache dürfte deinem Versuch entsprechen :)
DocTiger hat geschrieben:Kannst du damit auch nachzeichnen, wo die Doppelbindungen sind? Soweit ich weiß macht das bei den aromatischen Ringen eh keinen Unterschied (Chemie zu lange her), aber die in der Mitte muss genau da sein wo sie ist, nämlich in Richtung zur positiv geladenen Ecke.

Beispiele helfen hier wenig, es ist kein Problem eine Strukturformel auswendig zu lernen. Es ist ein großes Problem, einige hundert davon auswendig zu lernen und dann gleichzeitig perfekt zu beherrschen inklusive der kleinsten Details die durcheinandergehen.
Stimmt, es ist meist immens wichtig wo die Doppelbindungen sind (abgesehen von den "6er-Benzolringen"). Hast du ganz richtig erfasst.
Meiner Meinung nach setzt das Auswendiglernen vieler verschiedener Strukturen ein teilsystematisches Vorgehen voraus. Eben eventuell Bilder für verschiedene Teilstrukturen zu finden oder das Ganze irgendwie auf ne Route zu bringen.
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DocTiger
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Beitrag von DocTiger »

Bei dieser Sorte Information geht man immer zwischen Assoziation und Differenzierung hin und her, wie Yin und Yang. Einerseits gleichmachen, andererseits die Unterschiede wahrnehmen und gesondert kodieren. Aber in jedem Fall so wenig kodieren wie möglich.

Bei Strukturformeln (ich brauch die ja nie wieder, also nur retrospektiv...) wäre es echt wichtig, ein Gefühl dafür zu entwickeln. Ich stelle mir sowas vor wie etwa in Star Trek - Raumschiff Voyager, wo die Wissenschaftler sich sowas gerne auf dem Holodeck visualisieren, dreidimensional, beweglich, mit Eigenleben und anfassbar.
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CAIROS

Beitrag von CAIROS »

Eins vorneweg: Ich habe die ersten Beiträge gelesen und dann bewusst aufgehört, um diese Zeilen zu schreiben.

Als Anfänger und Autodidakt war ich froh, mehrere Bücher über die Mnemotechniken in den Händen zu halten. Oftmals halfen mir die Beispiele - Sternzeichen, Kanzler usw. mit der Geschichtenmethode usw. - sehr. Je mehr Beispiele, desto eher löste sich meine Skepsis gegenüber den Methoden.

Leider haben mich von Anfang an die unterschiedlichen Interpretationen des Major-Systems gestört. Noch heute habe ich mein erstes, welches sich erheblich von dem hier behandelten unterscheidet. Das macht das Nachvollziehen mancher Diskussionen nicht gerade einfacher.

Als Autor habe ich mich hochgearbeitet: Selbstverlag, Schulbuchverlag, Beck-Verlag.

Alle Verlage haben ihre Vor- und Nachteile, wobei stets die Nachteile überwiegen.

Gemein haben sie aber eins: Geld lässt sich mit den Büchern nicht verdienen. Mir dienen sie als Reputation für meine eigentlichen Einahmequellen Vorträge und Seminare. Nicht mehr und nicht weniger.

Bei mir war es ausschließlich so, dass die Verlage auf mich zukamen. Die Beck-Bücher waren alle - auch die zukünftigen - Auftragsarbeiten des Verlags.

Zwar kann ich den größten Teil der Inhalte mit(!)bestimmen, aber das war es dann meist auch schon. Titel, Gestaltung, Umschlaggestaltung u.dgl. darf/muss ich absegnen.

Ich hatte Gelegenheit, mich mit Doro auf der Buchmesse zu unterhalten. Sie hat in der Tat schon im Vorfeld das geäußert, was sie hier auch gepostet hatte (ja, so weit hatte ich noch gelesen). Schon damals gab ich ihr Recht. Sie ist jung, kann durchaus mit Mnemotechniken Geld verdienen. Ein Buch - gleich welchen Inhalts (Sorry an alle Idealisten) - bei einem renommierten Verlag platziert zu haben, ist beim hartumkämpfen Seminarmarkt viel, sehr viel wert.

Doro beweist von Wettkampf zu Wettkampf ihre Leistung. Sich gegen Lektoren und Vertrieblern beim Verlag durchzusetzen, gehört wahrlich nicht zu ihren Aufgaben.

Ich hätte - und habe es ja oft genug - genauso gehandelt.

Im übrigen hoffe ich bei dieser Diskussion, dass keiner meine nächsten beiden Bücher - Veröffentlichung im Februar 2011 - lesen will. Ein Verriss ist das einzige was ich erwarte.

- Das Sprachenbuch wurde so verändert, dass ich mich inhaltlich kaum damit identifizieren kann. Aber ich habe ein Buch zu den Vorträgen, die oft gebucht werden.

- "Der große Gehirntrainer" ist ein größeres Buch. Hier habe ich mich so massiv mit dem Verlag angelegt, dass das Verhältnis mehr als angespannt ist. Ohne eine entsprechende Honorierung und einen positiven Haken, den mein Berater entdeckt hatte, hätte ich den Bäddel komplett hingeschmissen.
Jetzt freue ich mich sogar darauf, weil wir halt noch ein Ass im Ärmel haben.
Frederica
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Beitrag von Frederica »

Ich stimme Cairos zu.

Ich kann solche (Buch-) Diskussionen gar nicht verstehen.
Zu fast jedem beliebigen Thema gibt es haufenweise Bücher, niemanden regt das auf.
Nur weil EIN Mensch schon über etwas geschrieben hat, sollten die anderen es lassen?!

Man kann immer etwas noch anders beschreiben, so dass Menschen es aus einem anderen Blickwinkel sehen und besser verstehen; viele Leser wollen auch mehrere Bücher, mehrere Beispiele, mehrere Erfahrungen.

Nehmt Euch doch mal in Euren Lieblingsgebiet oder dem Fachbereich, den Ihr jetzt lernen müsst, ein beliebiges Buch und stellt Euch vor, es gebe NUR das.
Gruselig, hm?

Stil & Gewichtung der Inhalte ist doch immer etwas anders.

Das sieht man schon bei amazon-Rezensionen/ Diskussionen über Stadardlehrbücher: Dort gibt es immer geteilte Meinungen, der eine kann mit Buch A super lernen, dem anderen fällt es mit Buch B deutlich leichter.
Gruselig, wenn es jetzt nur EIN Buch über z.B. Strafrecht, Chemie für Mediziner, Lingusitik für Einsteiger etc. gebe!

Warum soll es im Gedächtnissport anders sein?

Zudem sind solche Bücher zu einem großen Teil Motivationsbücher, müssen also den Leser individuell ansprechen, und dafür muss es eine Vielfalt geben.
Klar will man auch als Autor verdienen, aber wenn das Buch dann gut gemacht ist und einigen Lesern weiter hilft, warum soll man dann kein neues Buch über ein altes Thema schreiben?

LG
Frederica
CAIROS

Beitrag von CAIROS »

Ich habe gerade mein neuestes Buch "Der große Gehirntrainer" (Titel wurde vom Verlag bestimmt) vom Lektor erhalten. Was er aus meinem ursprünglichen Buch gemacht hatte, geht unter keine Kuhhaut. Mir bleibt nun nur zu schlucken oder mein Honorar zurückzuüberweisen und auf eine Veröffentlichung zu verzichten.

Meine Entscheidung: Es reicht in der Arbeitswelt leider aus, veröffentlicht zu haben - gleich, welchen S....dreck. Lediglich die Reputation zählt. Um also weiterhin auf dem Trainermarkt mitmischen zu können, schlucke ich.

So viel zur Freiheit des Autoren.
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