Buchvorstellung: Esels Welt

Hier findet man Rezensionen über Bücher (und teilweise andere Medien), welche die Thematik des Boards betreffen.

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Ulrich Voigt
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Beitrag von Ulrich Voigt »

Hallo wulin,
Esels Welt und Das Jahr im Kopf können auch direkt über den Verlag bestellt werden (= mail an shop@likanas.de + genaue Adresse) und wird dann per Rechnung auch nach China geschickt. Als Seefracht kostet ein Buch dann € 35,- incl. Versand. Per Luftpost kostet es € 35 + Porto.

U.V.
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Ulrich Voigt
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Beitrag von Ulrich Voigt »

Ulrich Voigt hat geschrieben:nach China
Die Bestellung ist grundsätzlich auch per fax oder per Brief möglich:

Likanas GmbH, Bornstr. 6, 20146 Hamburg
fax = 0049 - 40 - 41 49 81 82

In dem Falle könnte die Adresse gegebenenfalls auch in chinesischer Schrift angegeben werden.

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wulin
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Beitrag von wulin »

Hallo Herr Voigt,

vielen Dank fuer die hilfreiche Antwort!

wulin
Sinologe
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Beitrag von Sinologe »

Ich denke ich bin geneigt dieses Buch zu lesen.Ich denke es ist oder könnte zumindest ein Meilenstein sein.Chinesische Radikalliste, französische Vokabeln das macht Sinn. Lang lebe das Langzeitgedächnis! Ich frage mich allerdings ob man bei der Auswahl der untersuchten Philosophen nicht besser auf Hegel verzichtet hätte.Dafür hätte man glaube ich auf den um einiges menschlicheren Karl Marx eingehen müssen. Auch in Hinsicht auf die gegenwärige ökonomische(ökologische) Situation und vor allem zur Schaffung einer gesunden geschichtlichen (philosophschen) Bildung kenne ich von Seiten der Philosophie niemanden der Marx erreicht hätte. (Der Royce braucht einen ordentlichen Motor, einen leisen und sauberen.) Gerade die Deutschen, auch so mancher Mnemotechniker, haben es oft genug nötig sich von einer unterschwelligen und nicht bewusten Religiösität und einem ,vor allem für Ausländer, offensichtlichen Idealismus freizumachen. Die Sache muß einen praktischen Sinn haben! Da ich das Buch leider noch nicht gelesen habe bitte ich um Nachsicht, wenn Marx in diesem behandelt wird.
Um Geschichte zu verstehen, muß man den Lebensunterhalt (Ernährung, Wohnung) der Menschen in dem Zeitraum begreifen. Dies ist die Grundlage der Allgemeinbildung, Philosophie und Familie. Es ist das Ende der Religion und des Idealismus.
joz
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Beitrag von joz »

wie aüßert sich denn der ausländern leicht erkennbare deutsche idealismus genau?




cu
Manche Menschen gehen nie an ihre Grenzen, sonst würden sie mich dort stehen sehen.
Sinologe
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Beitrag von Sinologe »

Ein Memnotechniker z.B., der dem Ideal des perfekten Gedächnis nachjagt, der sich eine möglichst großen Menge an zweifelhaften Inhalten merken will, wie Telefonbücher, Autokennzeichen etc. und dabei die das Langzeitgedächnis betreffende Inhalte vielleicht wahllos zusammenstellt ohne an den praktischen Nutzen, langfristig gehört auch die Ernährung der Familie dazu, zu denken, wäre ein gutes(schlechtes) Beispiel.

Man kann aber auch den Fußball idealisieren, was zum Beispiel auf asiatische Völker, die z.B. häufig die Akrobatik(Zirkus, chin. Oper...) für die Sportart mit den höheren Ansprüchen halten, sehr barbarisch wirken kann.
Es ist Wahnsinn solchen Leuten derartig viel finanzielle Macht zu gewähren.Sie werden leider idealisiert.

Die Beispiele sind leider zahllos!


Kann ich hier eigentlich irgenwo nachträglich noch meinen Namen unterbringen?
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Ulrich Voigt
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Beitrag von Ulrich Voigt »

Sinologe hat geschrieben:Marx
Mich würde interessieren, was Marx zur Mnemotechnik oder zur Mnemonik zu sagen hatte. Mir ist nichts weiter bekannt und in Esels Welt wird man seinen Namen vergeblich suchen.
Die schärfste Konkurrentin für Marx, Karl ist dort übrigens nicht etwa Hegel, sondern Marilyn Monroe (S. 196).
U.V.
Sinologe
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Beitrag von Sinologe »

Mich würde auch interessieren was Marx direkt dazu gasagt hat oder hätte. Einen direkten Diskurs über Mnemotechnik konnte ich auch noch nicht entdecken. Ich habe aber auch noch nicht alles von ihm gelesen.Er hat vielleicht dieses Wort einfach nicht in den Mund genommen. Mir ging es vor allem darum, dass man bei einer Betrachtung der deutschen Philosophie Marx nicht nach hinten sondern nach ganz vorne stellen sollte, schon allein wegen seiner weltgeschichtlichen Bedeutung. Es ist klar, dass dies erfordern würde ihn gut genug zu verstehen um, bezüglich einer für beide Seiten profitablen Vernetzung, selber auf Ideen zu kommen. Das ist Arbeit, die Wirkung auf die Mnemotechnik wäre aber vieleicht ebenfalls eine weltgeschichtliche. Mit ihm könnte manl eine wirksame Mnemotechnik bezüglich der Geschichtswissenschaft, der Philosophie und daraus folgernd auch der Philologie begründen. Sei es dass er "nur" zu den technisch versiertesten naturlichen Lernern gehörte. Ist eine solche technische Meisterschaft, ein Verständnis für die Basis des wirkunsvollsten natürlichen Lernens nicht auch schon Mnemotechnik?
Wäre es nicht optimal, die Technik des natürlichen Lernen zu perfektionieren und dazu die Erkenntnisse der modernen Mnemotechnik hinzuzunehmen(oder umgekehrt :lol: )?

Zur beherrschung des natürlichen Lernes hat er jedenfalls sehr viel greadezu revolutionäres geschrieben. Nachzulesen z.B. in der Studienausgabe Karl Marx und Friedrich Engels Band 1 "Philosophie"(8.95 Euro). Er wählt aber auch hier nicht den dirketen Weg sondern erwartet, dass man die Schlüsse selber zieht.Schon wieder Arbeit.


Diese Konkurenz von Frau M. ist natürlich mächtig aber hoffentlich nicht übermächtig.

Ich habe mir ihr Buch jetzt aus der Unibibliothek ausgeliehen und werde meinen evt. Kommentaren jetzt die Weisheit der echten Erfahrung hinzufügen.
Esels Welt steht in der historischen, philosophischen und der Staatsbibliothek von Hamburg.Nicht schlecht würd ich sagen!
Pat
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Beitrag von Pat »

Ich weiß nur, daß er in seiner Londoner Zeit vergeblich versucht hat, seine schachspielerischen Fähigkeiten zu verbessern (Königsgambit etc...).
Er schien darüber recht deprimiert zu sein :) .
Das lachende Gesicht kommt nicht aus Schadenfreude, sondern weil er anscheinend auch der Vorstellung anhing, schachliche Qualitäten oder ihr Fehlen ließen Rückschlüsse auf die Intelligenz zu.
Anders kann ich mir ein solch intensives Versuchen, ein bloßes Spiel besser zu beherrschen, (Und die Niedergeschlagenheit im Augenblick des Scheiterns) nicht erklären.

Daß er einer der bedeutendsten deutschen Philosophen wäre, ist natürlich Geschmackssache.

Hitler ist auch nicht einer der bedeutendsten deutschen Politiker.

Beide haben aber die Welt (Gewiß nicht zum besten) beeinflußt.

Der deutsche 'Idealismus' scheint mir nicht so schädlich zu sein.

Im Ausland werden die Schwächen der Deutschen wohl eher in ihrer vermeintlichen Neigung zu Massenphänomenen und in ihrem gewiß tendenziell vorhandenen Hang zur übermäßigen Schematisierung sämtlicher Lebenssachverhalte gesehen.
Sinologe
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Beitrag von Sinologe »

Das ich hier meine Meinung repräsentiere dürfte hoffe ich klar sein.

Hitler mit Marx zu vergleichen und nur zu wissen das er mal versucht hat Schachzuspielen wird meiner Antwort nicht gerecht.(muß ich jetzt immer sagen :"finde ich?")
Er hat selber mal gesagt es gäbe niemanden der weniger Marxist wäre ,als er selber. Für das was man ihm in den Mund legt kann er nichts.
Ich bin der Meinung wenn man sich geschichtlich nur mit Krieg oder anderen negativen Dingen befasst, ein sehr schiefes und unmenschliches Bild entsteht.
Marx wollte Frieden, ein ökologisches Bewustsein eine gerechte Verteilung der Güter usw.
Ich hoffe sie verwechseln ihn nicht mit Mao(Scherz! -nicht böse sein)
Ach ja, und ich bin kein Kommunist!( das hätten sie auch nichz gedacht, oder?-Vorsicht, wieder Scherz!)



Ich bin jetzt dabei die 214 Radikale der chinesischen Sprache, die ich bereits vorher gelernt habe, mit ihren Nummern zu verbinden und benutzte die Technik aus Esels Welt. Das geht erstaunlich schnell.
Ich will sehen ob, ich von dort aus einen Bogen zu den etwa 600 gebräuchlichen Komponenten der Zeichen, die ich auch zu großen Teilen beherrsche, schlagen kann um mein Wissen weiter zu systematisieren. Erst mit den Komponenten hat man nämlich eine Art komplettes Alphabet für alle Zeichen.(ein Zeichen d.h. ein oder mehrere Komponenten)
Die hohe Wissenschaftlichkeit von Esels Welt bereitet mir eine echte Freude, da mir Autoren wie z.B.Tony Buzan einfach zu oberflächlich erscheinen und allenfalls Appetit auf dieses Thema machen. Noch schlimmer finde ich wenn viele, nach Überarbeitung schreiende Techniken, einfach voneinander abgeschrieben werden ohne die nötigen Entwicklungen voranzutreiben.
Zu Hegels Kritik an der Mnemotechnik die in Esels Welt erwähnt wird kann man wie ich schon vermutet habe sagen, dass sie wie so vieles von ihm lächerlich ist. Seine bis zur Schwindeligkeit abstrahierende Philosophie, und damit leider nichts sagende, hat in echter Mnemotechnik jedenfalls genausowenig zu suchen wie die katholische Kirche.

schöne Grüße ans Forum
Volker Schmitz
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Ulrich Voigt
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Beitrag von Ulrich Voigt »

Sinologe hat geschrieben:Hegel [...] lächerlich
Wenn Du, wie ich es getan habe, bevor ich mich getraute, in Esels Welt über Hegel zu schreiben, einerseits Giordano Brunos De Imaginum, Signorum et Idearum Compositione, andererseits dazu Hegels Kapitel Giordano Bruno lesen würdest, - schon würdest Du Dein Verdikt über Hegel zurücknehmen. Es würde sich einfach in Luft auflösen. Und das wäre gewiß kein Verlust.
Bevor ich nämlich im Zusammenhang mit meiner Erforschung der Geschichte der Mnemonik an Hegel geraten bin, hatte ich ein ähnliches Vorurteil (allerdings nicht wegen Marx, sondern wegen Schopenhauer, der Zeit seines Lebens nicht müde wurde, Hegel als Scharlatan zu diffamieren).
Bedenke auch, daß Marx in Hegel DEN PHILOSOPHEN gesehen hat. Wie kann Hegel da so viel Lächerliches geschrieben haben?! Daß Marx glaubte, er könne die Philosophie (= Hegel) endlich auf die Beine stellen, war vielleicht verständlich, aber vollkommen illusionär.
U.V.
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Ulrich Voigt
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Beitrag von Ulrich Voigt »

Ulrich Voigt hat geschrieben:Marilyn Monroe (S. 196).
Manchmal zog sich Marilyn ihre mit Muscheln behangenen Mokkassins an, nahm ihren Muff aus Maulwurfsfell und fuhr ganz allein mit ihrem Motorrad hinaus. Sie lag dann neben ihrem Motorrad in einem Mohnfeld wie eine Mumie aus Marzipan, ihre Himbeeren leuchteten noch roter als der Mohn und Ameisen liefen über sie hin.

Eine, zugegeben, leicht morbide Phantasie.
morbide = Marilyn = Marx = Mabuse = Mooshammer = Mohammed = 3.
So, und jetzt das Ganze mit Marx, aber wie?!
Pat
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Beitrag von Pat »

An sinologe:

Bitte nehmen Sie meinen Kommentar nicht als Kritik an ihren persönlichen Vorstellungen und Überzeugungen. Diese werden hier vollkommen respektiert.

Mit meiner Erwähnung von 'You-know-who' wollte ich nicht etwa Marx mit ihm vergleichen, sondern nur meine Sichtweise darstellen, daß die Beurteilung als 'bedeutend' nicht davon abhängig gemacht werden sollte, welche weltgeschichtliche Auswirkung die Lehre eines Philosophen hervorgerufen hat.

'Bedeutend' trägt für mich auch eine wertende Komponente, der durch eine ausschließliche Betrachtung des objektiven Effekts nicht hinreichend Genüge getan wird.

Meine 'Nebeneinandererwähnung' sollte nur ad absurdum verdeutlichen,
daß man sonst Personen wie den Herrn mit H auch als 'bedeutend' bezeichnen müsste.

Marx' philosophische Leistung wird von uns unterschiedlich bewertet.
So hat es das Schicksal nun einmal gefügt. Anerkennung verdient aber jedenfalls seine Ambition eines umfassenden Gesellschaftsentwurfes.

Zum 'Idealismus': Ist nicht Marx mit seiner Anprangerung von ungerechter Güterverteilung und Güternutzung einer der idealistischsten (Im untechnischen Sinne) deutschen Philosophen?

Über den Reflex, jeden, der Marx nicht völlig verachtet (Was ich gewiß auch nicht tue) als Kommunisten anzusehen, sollte man objektiv seit den Irrungen der McCarthy-Ära und subjektiv seit dem Beginn der eigenen geistigen Reife hinweggekommen sein, so auch ich. :wink:

Ihre höhere Bewertung der Marxschen Verdienste genießt für mich jene letzte Unangreifbarkeit, die in einem Umfeld der Achtung geistigen Diskurses aus sich selbst heraus entsteht.

Zu ihren mnemotechnischen Erfahrungen:
Es freut mich sehr zu hören, daß sie so positive Erfahrungen mit gedächtnisunterstützenden Methoden gemacht haben.
Die Anwendung der Mnemotechnik auf nontrivialen Lernstoff ist eines der Gebiete, auf dem ich am intensivsten versuche, neue und effektive Wege der Anwendung der Grundlagen zu finden, wobei ich überzeugt bin, daß
es mit der richtigen Abstufung von Bild, Anordnung, Verknüpfung und Intensität möglich sein muß, auch einmal Gelesenes als 'geistiges Gebilde'
nahezu vollständig erinnern zu können.

An einem anderen Ort dieses Forums habe ich dies als den 'heiligen Gral der Mnemotechnik' bezeichnet.
Ich habe nicht vor, als Parzival oder Lancelot zu enden.
Ich denke, wir alle nicht ...

Simon Reinhard
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