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langfristiges Grossprojekt: Bachelorarbeit über div. D.

Verfasst: Sa 24. Apr 2010, 17:04
von lusthansa
Hallo,

ich studiere im 3. Semester Pädagogik. Ich bin am nachgrübeln über mein zukünftiges BA - Arbeitsthema ... kann man gar nicht früh genug mit anfangen, auch wenn ich sicher noch 6 Semester brauche wegen Nebenjobs ;-)

Ich hatte also folgende "Inspiration":

Gegeben sei in IQ-Test XYZ die Frage:

"Sortiere das Element raus, was NICHT passt":

a) Amsel
b) Drossel
c) Fink
d) Meise

korrekte Antwort: Meise. Begründung: Meise ist kein Zugvogel, Star würde die Reihe richtig ergänzen (vgl. das alte Kinderlied)

meine Behauptung: es ist eine Person NICHT dumm, wenn sie sagt: c) ist richtig UND wenn diese begründen könnte: Fink passt NICHT, denn es ist die einzige Antwort mit gerader Buchstaben - Anzahl.

a (5), b (7) und d (5) haben UN-gerade Anzahlen.

Ich behaupte: Es gibt viele Leute, die im IQ-Test xyz schlechtere Werte im IQ - Ergebnis / im Score kriegen, weil sie "divergent" antworteten. Daher sollte man sich im Rahmen einer universitären Abschlussarbeit der Sache annehmen und existente IQ - Tests zusammen mit den Lösungen durchgehen auf weitere "richtige" Antworten, um evtl. die IQ-Tests zu verbessern und evtl. sogar einen Score für "divergentes Denken" einzuführen (wie auch immer operationalisiert & definiert).

Frage: Gibt es so was schon? Ist das Thema interessant und machbar? Wie könnte man sowas großflächig angehen?

lg lusthansa

Verfasst: Sa 24. Apr 2010, 20:53
von cawi
Gegenfragen:
- Meinst Du, jemand lässt Dich in die Musterlösungen schauen oder gar (Teile davon) veröffentlichen?
- Woher kennst Du mögliche weitere Lösungen möglichst vollständig?
- Ist es ein Zeichen von Intelligenz, wenn man aus den verschiedenen Lösungsmöglichkeiten die "beste" angibt?

divergentes Denken

Verfasst: Sa 24. Apr 2010, 21:28
von lusthansa
Hi,

Die Musterlösung kann ich legal über die Testotheken der Bibliotheken der natur- und erziehungswissenschaftlichen Fakultäten der Uni Salzburg besorgen ...

zu Deiner 2. Frage: Das ist das größte Problem und daher ja auch für eine große wissenschaftliche Arbeit eine interessante Herausforderung: Ich müsste über z. B. die Uni Trier an die Normierungsdaten - am besten mit Grundangaben der Stichproben - Leute für bestimmte Lösungsantworten herankommen.

es ist meiner Meinung nach KEIN Zeichen von Intelligenz, die "beste" Antwort anzugeben, sondern ein Zeichen von gleichartiger Intelligenz, wenn man eine "andere" Antwort (aber MIT GUTEM GRUND!!) angibt. Genau solche Gründe will ich untersuchen. Gerade im Bereich Zahlenreihe gibt es da bestimmt einiges zu machen!!!

Habe mir nochmal ein Beispiel ausgedacht (numerische Intelligenz) um das "Divergenzproblem" zu verdeutlichen:

Aufgabe: Setze die Reihe fort:

27, 18, 28, 18,

a) 29
b) 28
c) 18
d) 27

Die meisten Personen vermuten eine 2fach verschachtelte Zahlenreihe ... einmal 27, 28, 29, 30, 31 und so weiter, dazwischen konstant 18 und kreuzen a) an. b) wäre aber auch richtig, wenn man sich das Ergebnis der Exponentialfunktion f(x)=e^x für x = 1 anschaut und das Resultat in 2ergruppen gliedert: Die Eulersche Zahl 2,71828182845905 sieht dann nämlich wie 27 18 28 18 28 aus und b) wäre "korrekt".

Sowohl Leute die a aber auch die, die b sagen müssten eigentlich "einen Intelligenzpunkt" bekommen.

Könnte man beliebig fortsetzen.

lg lusthansa

Verfasst: Mo 26. Apr 2010, 23:59
von Phexx
finde ich auch.

allerdings hat man für so eine frage in den meisten iq tests, die ich gesehen habe ja nur ein paar sekunden zeit. Da könnte man eine Begründung nicht aufschreben.. dann müssten auch die zeiten für die bearbeitung angepasst werden.

bei den vögeln demonstriert die offizielle antwort allerdings auch allgemeinbildung; die buchstabenzahl nicht.

div. Denken

Verfasst: Di 27. Apr 2010, 7:29
von lusthansa
Ja, die Zeit müsste angepasst werden. Wäre dann eher ein Thema für Master / Dr., weil ich habe in Zukunft im BA net so viel Zeit ... ich würde halt nur Lösungsmöglichkeitsalternativen entwickeln wollen und vorschlagen, in welche Kategorie die z. B. nach dem im BIS verwendeten Intelligenzmodell passen. Ist klar, dass ein Buchstabenanzahlantworter mehr Punkte für math. Int. bekommt und weniger für Wissen, aber die Frage mit den Vögeln ist auch doof, da nicht culture - fair.

LG Lusthansa

Verfasst: Di 27. Apr 2010, 20:37
von DocTiger
Für mich wäre es auch der Fink gewesen, der steht nämlich im Stammbaum der Vögel ganz woanders und hat einen Körnerfresserschnabel, anstatt wie die anderen drei einen spitzen Langen für Insekten/Würmer.

Verfasst: Do 29. Apr 2010, 4:18
von Tiffi
Meines Erachtens sagen Intelligenstests mehr etwas über deren Ersteller aus, als über den Testkandidaten.