Ursachen für Intelligenz

Über Intelligenz, Intelligenztests, IQ-Test-Training und deren Aussagefähigkeit

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Ulysses
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Ursachen für Intelligenz

Beitrag von Ulysses »

Das ist aus Mega Brain von Michael Hutchison:
"In letzter Zeit ist man vielfach zu der Vermutung gelangt, daß ein Schlüssel zur
intellektuellen Fähigkeit im Verhältnis zwischen Glia und Neuronen im Kortex zu
suchen ist. Beim Menschen ist dieses Verhältnis zehn zu eins. Das menschliche
Gehirn ist etwa fünf Mal so groß wie das eines Schimpansen, wobei es jedoch nur
etwa 30 bis 50Prozent mehr Neuronen hat. Die intellektuelle Kluft, die den
Menschen vom Schimpansen trennt, scheint also von der größeren Zahl von
Gliazellen im menschlichen Gehirn zu kommen.
(...)
Klar ist
jedoch, daß ein zahlenmäßiger Anstieg von Gliazellen, wenn er aus geistiger
Stimulation resultiert, zu einer höheren geistigen Funktionskraft beiträgt. Marian
Diamond vermutet, daß ein hohes proportionales Verhältnis von Gliazellen zu
Neuronen durchaus eine Rolle in der intellektuellen Überlegenheit bestimmter Genies
spielen könnte. Frau Diamond bekam von dem Pathologen, der im Jahre 1955 die
Autopsie an Einstein vorgenommen hatte, einige Proben jenes genialen Gehirns
und untersuchte Abschnitte des Neokortex, um das Verhältnis von Gliazellen zu
Neuronen zu bestimmen. Da, wie ihre Arbeit zeigt, Tiere mehr Gliazellen pro
Neuron haben, wenn sie in Umgebungen aufwachsen, die zu geistiger Aktivität
anregen, «sind wir von der Hypothese ausgegangen, daß wir in manchen Zonen
von Einsteins Gehirn mehr Gliazellen finden würden, wenn er darin aktiver war.»
Sie fand heraus, daß Einsteins Gehirn in allen vier untersuchten Gehirnbereichen
tatsächlich mehr Gliazellen pro Neuron hatte als damit verglichene andere
Gehirnexemplare von elf männlichen Durchschnittspersonen im Alter von 47 bis 80."

Und aus der Welt:
"Die Rolle der Gene bei der Entwicklung der Intelligenz
eines Menschen studieren Wissenschaftler an eineiigen Zwillingen,
die getrennt voneinander aufwachsen. Weil ihre Erbsubstanz identisch,
die Umgebung, in der sie aufwachsen aber verschieden ist, lassen
sich Unterschiede im Verhalten auf Umwelteinflüsse zurückführen. Auch
Adoptivkinder, deren Intelligenz die Forscher mit den leiblichen Kindern in
der Familie vergleichen, geben Aufschluss über den Einfluss des sozialen
Umfelds. Bei einem Vergleich verschiedener Zwillings- und Adoptionsstudien haben Intelligenzforscher einen bemerkenswerten
Trend beobachtet: Der Einfluss der Gene scheint sich mit zunehmendem
Alter zu verstärken. „Während im Erwachsenenalter die Intelligenzverteilung innerhalb der Bevölkerung
etwa zu 60 Prozent auf genetische Unterschiede zurückzuführen ist, sind es in der Kindheit nur etwa 40 Prozent“, erklärt Professor Rainer Reimann vom Institut für Psychologie und Sportwissenschaft
der Universität Jena. In ganz frühen Jahren ist der Einfluss
der Umgebung sogar noch stärker, wie Wissenschaftler in einer Studie mit
Zwillingskindern aus mehr als 13 000 Familien herausgefunden haben: Bei
zweijährigen Kindern waren die Unterschiede nur zu etwa 20 Prozent auf die Gene zurückzuführen. „Mit zunehmendem
Alter entscheiden Kinder selber, was sie tun. Sie suchen sich aktiv die
Umgebung und die Beschäftigung, die ihnen Spaß machen“, erklärt Frank
Spinath vom Institut für Psychologie der Universität Bielefeld diese Tendenz. „Dass die Familie gerade in der frühen
Kindheit einen so großen Einfluss hat, bietet natürlich zahlreiche Möglichkeiten, die Entwicklung von Kindern
zu fördern“, sagt der Psychologe, der an der englischen Zwillingsstudie
mit beteiligt war."

Interessamt finde ich, dass es Persönlichkeitseigenschaften sind, die einen Vorteil verursachen und kein neuronaler Unterschied. Wenn jemand neugierig veranlagt ist, dann entwickelt er dadurch auch eine höhere Intelligenz als ohne diese Veranlagung zur Neugierde.

Was denkt ihr?
Markus
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Beitrag von Markus »

@ DaVinci
Eine interessante Frage: Woher kommt Intelligenz?
Das Problem dabei ist nur, dass niemand das exakt weiß und die Prozentangaben- etwa 30% Umwelt, 70% Gene- nicht direkt beweisbar sind.
Wenn du das Thema "Intelligenz" sooooo spannend findest, würde ich mir an deiner Stelle erstmal eine wirklich fundierte Meinung bilden.
Am Ende würdest du (vielleicht) feststellen, dass das Thema nicht der Hammer ist. Denn Intelligenz hat man, oder eben nicht( Sehr platt und oberflächlich gesagt).
Über Intelligenz als Laie zu reden, zu schreiben, ist meist ziemlich dumm,
es kommt auf den alltäglichen Einsatz derselbigen an!
Ulysses
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Beitrag von Ulysses »

Das Problem bei den Zwillingsstudien und den Prozentangaben ist:
1. Es wird kein genetischer Anteil, sondern nur der Angeborene gemessen (wenn man von Messen reden kann)
2. die sozialen Verhältnisse unterschieden sich nicht groß
3. Die Intelligenz muss nicht direkt vererbt sein, sondern es können genauso gut vererbte Persönlichkeitseigenschaften sein, die die Intelligenz fördern bzw. verursachen.
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Sergio69
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Beitrag von Sergio69 »

DaVinci hat geschrieben:es können genauso gut vererbte Persönlichkeitseigenschaften sein
seit wann kann man persönlichkeitseigenschaften vererben? die hängen zum grossteil vom umfeld und von der erziehung ab. ausser ein paar einzelfälle die von natur aus hyperaktiv oder aggressiv sind, glaube ich kaum dass sowas vererbbar ist.
Ulysses
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Beitrag von Ulysses »

Man weiß zb dass Neugierde vererbt wird.
Natürlich nicht zu 100%.

Aber wer sagte doch so schön: "Die Neugierde ist edlen Menschen angeboren"
Ulysses
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Beitrag von Ulysses »

Der Mann, der mir das erzählt hat, ist Prof. Manfred Fichter, ein Experte auf dem Gebiet der Magersucht.
Noch mehr als die Aussge zur Neugierde hat mich allerdings erstaunt, dass Magersucht zu gewissen Teilen vererbt sein soll.
Aufgrund dieser Aussage habe ich ihn auch angesprochen, worauf er mir das über die Neugierde erzählt hat.
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Sergio69
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Beitrag von Sergio69 »

hört sich mehr nach einer theorie an. dass die tochter der magersüchtigen mutter auch magersüchtig wird kann man erahnen, aufgrund der vorbildfunktion. aber ob das jetzt wirklich in den genen liegt? glaubwürdig wären solche studien, wenn die kinder getrennt von den eltern aufwachsen würden.
Ulysses
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Beitrag von Ulysses »

Ich kann es mir auch nur schwer vorstellen.
Wenn, wären es aber auch nur die Persönlichkeitseigenschaften.....
CREativBRAinSOLution
Foren-Neuling
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(intelligent) sein oder nicht (intelligent) sein...

Beitrag von CREativBRAinSOLution »

(intelligent) sein oder nicht (intelligent) sein, wer stellt hier die richtigen Fragen

Wird ein Mensch der Größe nach vermessen, dann wird man seine Höhe in Zentimetern nie vergessen.
Herr Stern, Wilhem, bei Nutzung von I und Q Augenmaß und Grenzen uns anrät,
sonst man leicht Dunkelheit und Verdammnis sät.
Die Schächtelchen und Schubladen sind schnell kreiert,
denen es an allem fehlt, danach am meisten giert.

Und wenn sonst kein Ziel, außer dem sortieren,
wo Liebe, Vorbild, Bildung täte Not,
mit brauner Farbe in Gehirne schmieren,
um des Volkes Zorne werde Rot.

Bildungsfreiheit, die muss her,
aber zu blöken ist halt minder schwer,
zu hocken auf hohen Zinnen,
locker kann Sarah da die Weisheit entrinnen.

Selbst ist Frau,
drum packen wir´s an,
junge und alte Gehirne ran,
Regelerkennungsmaschinen,
Probleme lösen hier und jetzt,
damit auch in Zukunft das Leben rockt und fetzt.

liebe Grüße
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Julian
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Registriert: Do 18. Mär 2010, 16:16
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Beitrag von Julian »

Schönes Gedicht!
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