Starres Bild <-> flexibles Bild und Fragen zu Geschwin

Mnemotechnik als Mentalsport. Hier dreht sich alles um Meisterschaften, mentale Höchstleistungen, neue sowie alte Rekorde im Bereich des Gedächtnissports.

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tim
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Starres Bild <-> flexibles Bild und Fragen zu Geschwin

Beitrag von tim »

Hi,

ich habe mich jetzt eine Weile mit Mnemotechniken beschäftigt (und Gefallen daran gefunden :)), um meinem Ziel mehere Rubik's Cubes blind zu lösen ein Stückchen näher zu kommen.
Im Moment habe ich für jedes Teil eine Kategorie, wie zum Beispiel "Meer", also so Sachen wie: Seeigel, Fisch, Schiff, Algen, etc.
Zum Speichern der Bilder benutze ich Routen. Ich merke mir immer zwei Bilder auf einem Routenpunkt. Ich muss immer etwa 10-13 Bilder auf meiner Route abspeichern, also 5-7 Routenpunkte benutzen. Im Moment brauche ich für 11 Bilder im Schnitt 105s, das macht 9,5s, die ich brauche um ein Bild abzuspeichern. Ich denke, dass ich diese Zeit durch üben noch mindestens halbieren kann. Aber bevor ich mich zu sehr auf diese Technik einschiesse, hätte ich noch ein paar Fragen:
Im Moment verwende ich keine festen Bilder, sondern nur Kategorien. Das gibt mir viel Flexibilität, um es möglichst "gut" mit dem aktuellen Routenpunkt und dem 2. Bild zu verbinden.
Was sind hier eure Erfahrungswerte, wie starr ein Bild sein sollte ("roter Spaten" vs. "Gartenwerkzeug") um es optimal einsetzen zu können und vor allem schnell zu sein.
Ist ein Objekt-Verb-System einem reinen Objekt-Objekt-System vorzuziehen, wenn es um die Merkgeschwindigkeit geht? Ich habe mit ersterem noch keine Erfahrung, wollte es aber mal ausprobieren.
Da ich in der nächsten Zeit nicht viel Zeit habe, wollte ich noch fragen, wie denn ein möglichst effizientes Training aussieht? Sollte ich einfach Würfel nach Würfel in mein Gehirn speichern, versuchen die gespeicherten Informationen wieder abzurufen und das irgendwie x mal in 30 minuten? Oder gibt es noch andere Möglichkeiten sein Gehirn zu trainieren. Habe dazu bisher leider kaum Informationen gefunden :/.

Vielen Dank für die Geduld :).
Grüße Tim

P.S.: Ich hab kurz überlegt, wohin ich das jetzt poste, hab mich dann aber für Gedächtnissport entschieden, da die Geschwindigkeit im Vordergrund steht und es mit Disziplinen des Gedächtnissportes verwandt ist.
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accumbens
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Beitrag von accumbens »

Hallo Tim

Grundsätzlich ist es meine Erfahrung, dass man sich nicht viel Mühe geben muss, wenn man dafür sorgen will, dass ein Bild am Routenpunkt (RP) haften bleibt. Das heißt, dass ich sagen würde, dass du optimalerweise nicht in Kategorien, sondern in konkreten Bildern (Objekten/Personen) denken solltest. Häufig besitzt ein einziges Objekt schon endlose Wandlungsmöglichkeiten, so dass die Verknüpfung von zwei oder mehr Bildern an einem RP eigentlich kein Problem darstellt (auch Tische können rauchen, fließen, dich zulabern...). Der Vorteil an konkreten Objekten anstelle von Kategorien ist natürlich Geschwindigkeit. Man kann 20 Bilder mit etwas Training innerhalb von 10sec oder noch schneller an RPen abspeichern. Also insgesamt würde ich sagen, dass Bilder so speziell wie möglich sein sollten.

Viele Grüße
Jan
tim
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Beitrag von tim »

Ok, vielen Dank für deine Ratschläge, ich werde sie mir mal zu Herzen nehmen und die Kategorien durch Bilder ersetzen (bei der ein oder anderen Kategorie hab ich eh immer das gleiche Bild genommen)
Wielange hat es bei dir(euch) ungefähr gedauert, bis ihr auf Zeiten von <1s pro Bild gekommen seid? (Damit ich nicht alzu schnell die Motivation verliere, weil ich denke, dass ich das eh nicht schaffe ;))

Viele Grüße
Tim
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accumbens
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Beitrag von accumbens »

Na ja. Das hängt natürlich stark von der Anzahl der benötigten Bilder ab. Bei Karten und Ziffern habe ich als blutiger Anfänger damals bestimmt drei Monate gebraucht, um weniger als eine Sekunde pro Bild zu erreichen. Und das war dann nicht wirklich wettbewerbsreif, weil ich bei meinen ersten Wettkämpfen ca zwischen 2 und 3 Sekunden pro Bild (also Karte oder 2 Ziffern) gebraucht habe. Allerdings mit einem Objekt pro RP. Ich trainiere gerade zwei Bilder pro RP und bin auf Anhieb unter 1 sec pro Karte gelandet (was ich total überraschend fand, weil ich seit drei Jahren keine Karten mehr in der Hand hatte). Also es gibt auf jeden Fall einige Details und Abhänigkeiten, die man beachten muss, wenn man abschließend vorhersagen will, wie lange man wahrscheinlich trainieren muss. Aber drei Monate klingt für mich zum Beispiel bei 50 verschiedenen Bildern plausibel.
tim
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Beitrag von tim »

Ich habe etwa 22 Bilder, wobei ich maximal 12 davon pro Würfel brauche :).
Wegen der Erfahrung mit 2 Bildern pro Routenpunkt: Ich habe ganz zu Beginn mit der Routenmethode und einer reinen Geschichtenmethode experimentiert. Ich war bei der Geschichtenmethode rund 50% schneller als mit der Routenmethode. Der Unterschied ist inzwischen nicht mehr so drastisch, aber immernoch spürbar. Ich brauche also noch viel Zeit, um jedes Mal die Teile mit dem Routenpunkt zu verbinden. Je mehr Bilder pro Routenpunkt, desto seltener muss man diesen Aufwand betreiben. Ich komme aber leider nicht drum herum, genau zwei Bilder pro Routenpunkt zu speichern, sonst würde ich gerne mehr nehmen :).

3 Monate. Ok, auf geht's :)
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accumbens
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Beitrag von accumbens »

Vielleicht noch ein letzter Gedanke... Die Routenmethode sollte ab 5 oder 6 zu merkenden Bildern in jedem Fall schneller sein als eine Geschichtenmethode. Der Grund, warum ich mit meiner Abwandlung der Routenmethode (zwei statt drei Bilder pro RP) schneller bin als vorher, hat sicher spezielle Gründe. Routen sind ein Muss gerade in Bezug auf Geschwindigkeit. Die "Verknüpfung" von zwei Bildern an einem RP ist trivial (z.B. eines über dem anderen, eines rechts neben dem anderen,...). Du solltest Mut zur Geschwindigkeit haben und nicht zu ausführlich an deinen Verknüpfungen überlegen. Probier lieber Geschwindigkeit und maximal zwei Bilder pro RP (was bei dir offenbar auch nicht anders geht). Also versuche durch deine Route zu "rasen". Zumindest sollte dies Teil deines Trainings sein. Die Sicherheit kommt durch Übung.
tim
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Beitrag von tim »

accumbens hat geschrieben:(z.B. eines über dem anderen, eines rechts neben dem anderen,...)
Das ist interessant. Ich versuche im Moment kleine Minigeschichten zu bauen, die ihren Ursprung in irgendeinem Teil des Routenpunktes haben (Ein Baum kommt aus dem Abfluss des Waschbeckens und bringt ein Auto mit). Das kostet mich denke ich sehr viel Zeit. Ich habe immer Angst, die Sachen zu vergessen, wenn ich sie nicht fest mit dem Routenpunkt verbinde. Es kostet mich noch sehr viel Überwindung, einfach so drüberzurasen, ohne mich auf das verlinken zu konzentrieren, aber ich denke, das ist genau der richtige Weg um schneller und sicherer zu werden. Danke für die vielen wertvollen Tipps :).
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