Warum Pi lernen?

Mnemotechnik als Mentalsport. Hier dreht sich alles um Meisterschaften, mentale Höchstleistungen, neue sowie alte Rekorde im Bereich des Gedächtnissports.

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Der Max
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Warum Pi lernen?

Beitrag von Der Max »

Warum lernen viele Menschen Pi? Was ist der Beweggrund? Welchen Sinn sehen sie persönlich darin?
Bild
Cornel
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Beitrag von Cornel »

Pi ist eine Zahl, mit der jeder etwas anfangen kann, andere für Mnemotechniker interessante Zahlen wie Wurzel2 oder Eulersche Zahl sind nicht ganz so bekannt.
Pi wirkt wie eine Folge von Zufallszahlen, diese zu "beherrschen" finde ich ist eine interessante Herausforderung, der Erfolg dabei lässt sich auch gut feststellen.
Um von Pi eine gute Anzahl an Stellen auswendig zu können, benötigt man ein gutes System, das Aufsagen von Pi sehe ich als den Beweis dafür, dass man ein gutes System hat, dieses kann man dann auch für andere "Sportarten" nutzen.

Wenn man Pi beherrscht gibt es verschiedene Möglichkeiten, sein Wissen zu testen, zB: das Aufsagen von Pi, das Bestimmen der Ziffer einer bestimmen Stelle, das Bestimmen der Position einer Ziffernfolge, ...
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Andy-T
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Beitrag von Andy-T »

Dafür hat sicher jeder seinen eigenen Grund. Im Prinzip gebe ich Cornel recht. Die Zahl ist einfach interessant und fasziniert viele Menschen.

Ich habe damals angefangen Pi auswendig zu lernen, bevor ich von Gedächtnistraining wusste oder hörte dass andere Menschen diese Zahl lernen. Dabei habe ich über Tage hinweg jeden Abend einige Minuten gelernt und bin am Ende auf 200 Stellen gekommen. Ganz ohne ein System natürlich, da ich sowas nicht kannte. In Mathe hat mich diese nicht endende Zahl einfach gereizt und ich wollte wie Cornel sagte "sie beherrschen" oder einfach genauer kennen als andere in der Klasse. Also hab ich angefangen zu lernen (natürlich auch um meine Mitschüler zu beeindrucken).

Heute lache ich über die langwierige Arbeit die ich dareingesteckt habe wie die meisten hier warscheinlich auch :D

Aber ich lerne sie nach wie vor alle paar Monate auf ein paar hundert Stellen.
Warum? Die Zahl finde ich immernoch interessant.

EDIT:
Wer wie ich gerne Zahlen vom Blatt und nicht vom Bildschirm lernt, kann die Zahl einfach im Internet auf viele tausend Stellen finden und ausdrucken ohne lange selbst "sinnlose" Zahlen aufzuschreiben!
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joz
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Beitrag von joz »

ich habe pi gelernt, weil der deutsche rekord für jeden mit ausdauer zu packen ist( musste aber feststellen, dass ich diese ausdauer nicht habe und habe bei 1250 stellen aufgehört)





cu
Manche Menschen gehen nie an ihre Grenzen, sonst würden sie mich dort stehen sehen.
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Mindman
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Beitrag von Mindman »

Ich persönlich sehe nicht so viel Sinn darin die Zahl Pi auswendig zu lernen, außer zu Demonstrationszwecken.

Aber ich bin auch nicht besonders mathematisch interessiert, mich interessiert mehr die praktische Anwendung der Mnemotechniken, nicht der Gedächtnissport. Für mich machen die Gedächtnistechniken keinen Sinn, wenn ich sie im realen Leben nicht anwenden kann.
Aber jeder hat eben andere Prioritäten.

Gruß,
Mindman
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Andy-T
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Beitrag von Andy-T »

@ Mindman:

da gehts dir so wie ich es gern hätte wie es mir gehen soll!

Ich möchte die Techniken auch gerne sinnvoll einsetzten, aber abgesehen von Einkaufslisten, "To-do-Listen", spontan ma ne Nummer lernen oder Referate tu ich das leider nicht.
Für was benutzt du das noch?

Gruß Andy
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Mindman
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Beitrag von Mindman »

Hallo Andy,

das sind doch schon so einige Anwendungsgebiete, vor allem, wenn du die Techniken für Referate benutzt.

Ich habe gerade damit das Periodensystem der Elemente gelernt, also die Position (Ordnungszahl) der Elemente. Das funktioniert wunderbar mit dem Major-System.

Dann benutze ich Bilder, um mir Auflistungen zu merken, z. B. in Informatik (Java) die 4 Schritte, zur Entwicklung einer Klasse. Daneben habe ich es auch benutzt, um mathematische Ausdrücke zu lernen. Wobei ich festgestellt habe, daß es schwierig ist, sich sehr ähnliche mathematische Ausdrücke zu merken, vor allem wenn immer die gleichen Symbole und Zahlen in verschiedenen Kombinationen vorkommen, z. B. x, log, ln, Wurzel...). Da ähnelt sich alles doch sehr. Zumal es zu vielen kleinen Ausdrücken bzw. Rechenregeln keine wirklichen Überschriften gibt, an die ich sie hängen könnte.

Ich will demnächst auch mit Routen wirklich was lernen, also was ablegen. Habe mich bisher nur vereinzelt damit beschäftigt. Vielleicht hilft das dann doch mehr, um mir recht ähnliche Sachen zu merken.

Ich persönlich habe festgestellt, daß die Mnemotechniken den Anfangs-Merk-Aufwand verringern. Also, daß, wenn ich mir erst mal das Bild konstruiert habe, es dann doch gleich recht gut sitzt. Aber mehrfache Wiederholungen, z. B. (frühestens) am nächsten Tag, erspart es nicht. Die Techniken erleichtern dann jedoch auch diese Wiederholungen.

Dann natürlich noch für die alltäglichen Dinge, wie z. B. Kontonummer, BLZ, Geheimzahl... Besonders schön auch das Namen Behalten auf Parties und dann alle mit Namen verabschieden (natürlich als unwissender einfacher Partygast).

Mein Traum wären Bücher (z. B. Biologie, Mathe, Chemie...), die komplett mittels Memotechnikhinweisen ausgearbeitet wären. Also Bücher, in denen man zu Beginn die grundlegenden Techniken lernt und im Rest des Buches dann überall Vorschläge und Hinweise bekommt, wie man den Lernstoff (z. B. Biologie) am besten mittels der Techniken lernen und abspeichern kann. Das müßte das Lernen doch enorm vereinfachen.

Ich werde aber in den nächsten Jahren meines Studiums versuchen die Techniken noch mehr einzusetzen.

Gruß,
Jörg
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Andy-T
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Beitrag von Andy-T »

Danke sehr.

Für Kontonummern oder Bankleizahlen brauche ich das an sich nicht, da ich mir solche kurzen Zahlen nicht mit diesen Techniken merke.
Auch Namen lerne ich "normal" besser.

Aber ich habe auch so meine Probleme die Techniken in der Ausbildung zu nutzen. Dort lernen wir sehr viele Chemische Reaktionen und Abläufe. Ich weiß einfach nicht wie ich Moleküle und co da "verdaubarer" machen kann.

Aktuelles Beispiel Veresterung. Ist zwar nicht so wahnsinnig kompliziert, aber mir fällt nichts ein wie ich damit außer normal lernen, arbeiten soll.

Zu dem Periodensystem:

Major ist gleichbedeutend mit Master oder? Wie hast du das gemacht?
Interessiere mich auch generell für das Periodensystem, kenne mich allerdings nur in den ersten 22 Elementen aus. Dafür mit EN, Masse (mit Nachkommastellen) und Ordnungszahl. Hast du das auch mit untergebracht? Würde mich sehr interessieren!

Gruß Andy
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Mindman
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Beitrag von Mindman »

Ja, Major ist gleichbedeutend mit Master. Habe das ganz einfach gemacht. Einfach die Ordnungszahl mit dem entsprechenden Element verbunden. Also z. B. für Vanadium (Ordnungszahl 23):

23 steht bei mir für Nemo (der Clownfisch aus dem gleichnamigen Film). Ich habe mir also einen Clownfisch vorgestellt, wie er am Steuer eines Vans sitzt und damit durch die Gegend fährt.

Und so ähnlich mit allen anderen Elementen (außer den Lanthanoiden und den Actinoiden, die ich nicht für sinnvoll halte zu lernen, abgesehen vielleicht von Uran und Plutonium).

Elektronegativität und Masse habe ich noch nicht gelernt, aber das möchte ich demnächst dann noch mit unterbringen. Obwohl es da in vielen Fällen auch ausreicht, wenn man sich die Gesetzmäßigkeiten dazu anschaut. Also, daß die Masse zu Beginn meist ungefähr mit dem Zweifachen der Ordnungszahl übereinstimmt. Dann, daß die Elektronegativität von links nach rechts zunimmt, zumindest für die ersten Schalen (= Reihen), und ebenso von oben nach unten abnimmt, vorallem für für die ersten und letzten Hauptgruppen. Als letzte Information sollte man die Edelgase bzw. deren Ordnungszahl im Kopf haben (Abstand von einem zum anderen: erst 2 x 8, dann 2 x 18, dann 32). Dann kann man nämlich recht einfach im Kopf das Bild des Periodensystems rekonstruieren oder auch bei gegebenem Element bzw. Ordnungszahl einordnen, wo sich das Element befindet und damit welche ungefähren Eigenschaften es hat.

Bezogen auf chemische Abläufe und Formeln habe ich mich noch nicht wirklich dahinter geklemmt, da noch nicht nötig. Aber ich würde so vorgehen, daß ich den einzelnen Atomsorten bzw. Gruppen (z. B. Carbonylgruppe, Ketogruppe, Aldehydgruppe, Hydroxygruppe, Rest... usw.) ein Bild zuordnen würde. Der Nachteil daran ist dann eben wieder, daß sich die Bilder, wenn man viele Formeln lernt, vielfach wiederholen und das, z. B. in der organischen Chemie, häufig immer die gleichen paar Elemente bzw. Gruppen beinhaltet werden. Die Zahlen in Formeln oder Verbindungen würde ich dann über das Majorsystem in Bilder umwandeln. Aber ich könnte mir auch vorstellen z. B. für CH3 oder CH2 einfach für H3 oder H2 ein spezielles Symbol zu haben. Verstehst du was ich meine? Auch hier geht es darum mehrere kleine Informationen auf eine Information zu "verschmelzen" (chunks), so daß ich mir weniger merken muß.

So weit meine eigenen Überlegungen.

Gruß,
Mindman
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Andy-T
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Beitrag von Andy-T »

Das mit dem Periodensystem klingt gut.
Falls das noch andere Leute interessiert, die aber nicht so weit lernen wollen, hier eine einfache Eselsbrücke für die ersten Elemente:

LiBeBCNOFNe ( Li=Lithium, Be=Beryllium, B=Bor usw.)
NaMgAlSiPSClAr

Abgesehen von H und He sind die ersten Reihen enthalten. Einfach laut aussprechen. Dann lässt sich das ganz einfach zuordnen.


Die Idee für einzelne Gruppen Bilder zu machen finde ich gut, aber ich glaube ich komme besser zurecht, indem ich mir einfach weiterhin visuell die Strukturen einpräge. Damit bin ich soweit gut ausgekommen.
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slash7
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Beitrag von slash7 »

LiBeBCNOFNe ( Li=Lithium, Be=Beryllium, B=Bor usw.)

Liebe
Berta
Bitte
C(k)omm
Nicht
ohne
Frische
NElken
PatrickU.

Beitrag von PatrickU. »

Ich merke mir jede woche ein Grüppchen von 10 Ziffern. Jede Woche halt deswegen, dass die aktuellen Ziffern im Kopf eingebrannt sind bis nächste woche. Momentan lerne ich 20 Ziffern in der Woche, da ich ein wenig eingeübt bin. Ich weiss nicht wie man sich an ein solches System, wie oben beschrieben, halten kann. Das würde mich völlig aus der Fassung bringen. Ich kann mich einfach gut an das Bild der Zahlen erinnern.
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