Tipps für die Teilnahme an Gedächtnismeisterschaften

Mnemotechnik als Mentalsport. Hier dreht sich alles um Meisterschaften, mentale Höchstleistungen, neue sowie alte Rekorde im Bereich des Gedächtnissports.

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Mr. Brain
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Friede, Freude, E...

Beitrag von Mr. Brain »

@ Calla: So ein Monokel ist ja auch leicht zu merken und unter einem Hut kann man vieles verstecken.


@ Phexx: Stimmt, das ist ein kleiner aber feiner Unterschied. Naja, jedenfalls haben wir alle etwas daraus gelernt.
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Philodoof
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Beitrag von Philodoof »

Mein Bild für 20 ist Nazi, ein noch viel lustigerer Nachname. :wink:
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Calla
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Beitrag von Calla »

@ Philodoof: Ein "sehr extremes" Bild, ich mag mir garnicht deine Assotiationen dazu ausmalen; nach den Regeln der Mnemo-Technik wahrscheinlich o.k. aber für mich etisch und moralisch nicht zu vertreten.

Mein Bild für diese Zahl ist Nessie; aber nicht dass Seeungehuer aus Lochness sondern das Mädchen aus DWK (Die wilden Kerle - wegen meiner Kinder).

Gruß Calla
Wer etwas erreichen will, das er noch nie hatte, wird etwas tun müssen, das er noch nie getan hat
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Philodoof
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Beitrag von Philodoof »

Extrem ist gut. Das lässt sich besser merken. Emotionen wie Angst, Anbscheu etc. helfen das Bild einzuprägen. Natürlich habe ich auch Bilder mit positiven Enotionen (Beispiel: 40 = Rose) - auf die Mischung kommt es an, damit auch schon ein bloßes Erinnern an die Emotion die Möglichkeiten der Bilder stark einschränken kann. :) Und: "die Gedanken sind frei, wer kann sie erraten?! Sie fliegen vorbei, wie nächtliche Schatten." *sing* :wink:
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Mr. Brain
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Tipps zur Teilnahme an G.-meisterschaften - Übersetzung I a

Beitrag von Mr. Brain »

Tipps zur Teilnahme an Gedächtnismeisterschaften - Übersetzung

Gute Ergebnisse in Gedächtnismeisterschaften hängen davon ab, dass man die richtigen Dinge richtig macht [Effektivität und Effizienz]. Dies beinhaltet jedoch nicht nur die Kenntnis einfacher und fortgeschrittener Gedächtnistechniken sowie kontinuierliches Training. Es ist darüber hinaus auch wichtig zu wissen, wie man sich am besten auf eine Gedächtnismeisterschaft vorbereitet und welche Fehler man besser vermeiden sollte. In diesem Artikel werde ich auf bekannte und häufige Fehler eingehen und besprechen, wie man die Teilnahme an Gedächtnismeisterschaften so gestalten kann, dass man das Gesamtergebnis maximiert.

Dieser Artikel beschäftigt sich nicht mit dem regelmäßigen Training sondern behandelt die Wettkampfvorbereitung und das Verhalten im und nach dem Wettkampf. Einige der im Text genannten Fehler stammen aus eigener (leidvoller) Erfahrung, über andere Fehler habe ich gelesen bzw. diese wurden mir (teilweise auch indirekt) berichtet.

Die Idee diesen Artikel zu schreiben ist bei einem Abendessen in Cambridge entstanden, an dem einige Teilnehmer der gerade beendeten Meisterschaft teilnahmen und sich in fröhlicher Runde über Erfahrungen bei Meisterschaften austauschten. [Die Anregung zu dieser Übersetzung stammt von 940.7241. Falls du nicht weißt wer das ist, könnte es sein, dass du entweder noch nicht reif für Gedächtnismeisterschaften bist, oder du bist noch nicht lange Mitglied in diesem Forum oder du benutzt ein anderes Zahlensystem als ich oder dir gehen solche Zahlenspielereien einfach auf die Nerven und du warst klug genug diesen überflüssigen Satz gar nicht erst zu lesen. Für die Übersetzung habe ich mich für die Du-Form entschieden, da die meisten aktiven Gedächtnissportler jünger als dreißig Jahre sind. Auf weibliche Formen verzichte ich im Text, da Mädchen und Frauen ganz normale (geschlechtsneutrale) Gedächtnissportler sind. Anmerkungen, die zum aktuellen englischen Text ergänzt worden sind habe ich in eckige Klammern gestellt. Wie du sicherlich bereits gemerkt hast, ist dieser Text keine wörtliche Übersetzung des Originals, da mir dies zu langweilig wäre. Da ich nicht weiß, wie die Forumssoftware auf sehr lange Textstücke reagiert, werde ich diese Übersetzung vermutlich in mehreren Teilen über einige Tage verteilt veröffentlichen.]

VOR EINER MEISTERSCHAFT:

Packe die Sachen, die du brauchst:
• SCHREIBMATERIAL wie einen Stift und etwas Papier um zwischen den einzelnen Disziplinen Notizen machen zu können. Bei einer meiner ersten Meisterschaften musste sich einer der Teilnehmer sogar einen Stift ausleihen, anscheinend hatte er aber bereits sehr viel Routine, so dass er die Meisterschaft auch ohne größere Vorbereitung gewinnen konnte. Stell sicher, dass dein Kugelschreiber nicht schmiert, ansonsten wirst du eventuell Probleme haben einige der Ziffern korrekt lesen zu können.
• ZUSÄTZLICHES BÜROMATERIAL (sofern benötigt): wie ein Lineal (in angemessener Größe!), einen Radiergummi, Buntstifte oder Textmarker, einen Bleistift (am besten einen Druckbleistift, bei dem das Abbrechen der Mine unproblematisch ist) und einen Bleistift-Spitzer und andere ähnliche Dinge. Bleistifte sollten stumpf sein, um das Zerreisen von Papier zu vermeiden.
• ZEITMESSGERÄTE wie eine Uhr oder einen Timer zum Hoch- oder Runterzählen der Zeit. Wenn dein Zeitmessgerät Geräusche von sich gibt, solltest du sicherstellen, dass du es adäquat bedienen kannst, damit du nicht andere Teilnehmer durch Pieptöne störst. Das gilt insbesondere in der Lernphase.
• ESSEN UND GETRÄNKEVORRÄTE: Bei einigen Meisterschaften gibt es freie Verpflegung in den Pausen gibt. Da dies nicht immer der Fall ist, bist du auf der sicheren Seite, wenn du dein eigenes Essen und deine eigenen Getränkevorräte mitbringst. Ein Vorteil dieser Vorgehensweise ist, dass du bereits im Vorfeld geplant hast, was du essen willst und damit vermeidest von unpassendem Essen verführt zu werden. [Falls du unpassende Nahrung wie Süßigkeiten dabei hast: gib sie einem anderen Gedächtnissportler, damit schaffst du dir Freunde und sorgst gleichzeitig dafür, dass deine Konkurrenten weniger gut abschneiden als sie könnten.]
• ELEKTRONISCHE AUSSTATTUNG: Denk darüber nach, welche elektronischen Geräte du vor, während oder nach der Meisterschaft benutzen möchtest, einschließlich Zeitmessgeräten, Kameras (einschließlich Batterien), Aufladegeräte und Steckdosenadapter (z.B. in England erforderlich).
• Bringe deine GLÜCKSBRINGER mit, falls du welche brauchst und vergiss sie nicht im Zug! Glücksbringer können z.B. ein T-Shirt, eine Kappe (ich rede hier nicht über Reklamemützen), ein Gürtel, ein Plüschtier oder ähnliches sein. [Ergänzung zum Originaltext: Der beste Glücksbringer sind wahrscheinlich Menschen, die dir Mut zusprechen.]
• Bringe die ADRESSE des Veranstaltungsortes und einen STADTPLAN oder ein Navigationsinstrument mit [damit meine ich nicht einen Kompass], oder schaue dir vorher im Internet an, wie du von deiner Unterkunft zum Veranstaltungsort gelangst. Stell sicher, dass du den Veranstaltungsort der Meisterschaft einfach finden kannst. Das ist ein einfacher Weg um Stress und Pech schon zu Beginn einer Meisterschaft zu vermeiden. [Ergänzung zum Originaltext: Stell sicher, dass die Verkehrmittel, die du benutzen möchtest zum benötigten Zeitpunkt auch einsatzfähig sind, bei Bussen solltest du also auch die Wochenendpläne überprüft haben].

[Den nächsten Abschnitt veröffentliche ich vermutlich morgen. Wer Abweichungen zum Original feststellt, darf diese gerne kommentieren.]
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Boris
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Beitrag von Boris »

Super! Vielen Dank!
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Mr. Brain
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Tipps zur Teilnahme an G.-meisterschaften - Übersetzung I b

Beitrag von Mr. Brain »

Tipps zur Teilnahme an Gedächtnismeisterschaften - Übersetzung (Forts.)

Trainiere jede Disziplin wenigstens einmal zu Hause:
• ROUTENPUNKTE: Stelle sicher, dass du genug Routenpunkte für jede Disziplin hast. Wenn du Routenpunkte während einer Meisterschaft zweimal benutzen möchtest [weil du entweder zu wenige Routenpunkte (loci) hast, oder nicht alle loci schnell genug aufrufbar sind] versuche diese bei der zweiten Nutzung mit einem anderen Inhaltstyp zu füllen. Ein Beispiel hierzu: Eine Route wird beim ersten Mal mit Kartenbildern befüllt und das zweite Mal mit Zahlen oder umgekehrt [vorausgesetzt du verwendest verschiedene Zahlen- und Kartenbilder], dies verhindert Chaos in deinem Kopf. Du solltest auch planen welche Routenpunkte du für welche Routen verwenden möchtest, das gilt insbesondere wenn dein Pool an Routen bzw. Routenpunkten relativ klein ist. Nebenbemerkung loci ist die Pluralform für das lateinische Wort locus, was soviel wie Ort (für einige Leute auch Örtchen) bedeutet, also eine Umschreibung für einen Ort darstellt, der bei der Benutzung von Gedächtnistechniken für das Einprägen von Objekten benutzt wird.
• LANGE DISZIPLINEN: eine mentale Marathon-Disziplin ist nicht nur eine erweiterte Kurzstrecken-Disziplin. Beim Memorien in einer Marathondisziplin (z.B. eine Stunde Zahlen oder Karten) muss man die Wiederholungshäufigkeit und die Wiederholungszyklen ggf. auch die Lerngeschwindigkeit an die lange Zeitdauer anpassen. Ohne wenigstens einmalige Simulation hast du keine genaue Vorstellung davon, welche Wiederholungsintervalle du einhalten musst und riskierst, dass du mit Null Punkten abschneidest. Wenn du sogar die Großmeisternorm schaffen möchtest mit (im Normalfall) nur einem Versuch pro Jahr bei den Gedächtnisweltmeisterschaften solltest du diesen Punkt sehr ernst nehmen.
• ZIEHE LINIEN zur Strukturierung deiner Nummernblätter: Du solltest dir bewusst sein, dass im Unterschied zu Computer gestütztem Training (CBT) keine Linien zu Beginn der Lernphase gezogen sind, weder auf den Lern- noch auf den Wiedergabeblättern. Darauf solltest du vorbereitet sein. Das bedeutet, das du wählen musst, ob du Linien einzeichnen willst oder nicht. Wenn du keine Linien einzeichnest musst du absolut konzentriert sein, ansonsten bist du bald im Wald der Ziffern verloren (besonders dann, wenn die Ziffern nur aus Nullen und Einsen bestehen). Wenn du die Linien selbst einzeichnest, wirst du im Unterschied zum Software-Training Zeit verlieren, die dir für die Wiederholung fehlt. Deswegen ist es vielleicht eine gute Taktik beim Wettkampf weniger (Binär-)Ziffern als zu Hause zu probieren. Darüber hinaus haben die meisten Leute Probleme Linien zu ziehen, die nicht gerade sind. Wenn du z.B. sechs Ziffern pro Routenpunkt memorierst, werden vier Ziffern am Ende jeder 40er-Zeile übrig bleiben. Natürlich könntest du die jeweils letzten vier Ziffern als eigenständige Säule separat memorieren, aber wenn du nur diese eine Spalte vergisst, erhältst du vielleicht Null Punkte für die gesamte Disziplin. Denke frühzeitig darüber nach, wie du dieses Problem lösen möchtest!
• BEGRENZTES TRAININGS-MATERIAL: Wenn dein Trainingsmaterial begrenzt ist (wie bei den Beispiel-Blättern in der Disziplin abstrakte Formen [abstract images]) solltest du darüber nachdenken, wie du dein Training optimieren kannst. In diesem Fall kann es wichtig sein, zu welchem Zeitpunkt du trainierst. Du solltest dich nicht darüber wundern, wenn du während eines Wettkampfes auf dir unbekannte Elemente triffst. Versuche deine Geschwindigkeit und deine Wiederholungsintervalle dementsprechend anzupassen.
• ZEITGEFÜHL: Versuche ein gutes Zeitgefühl zu entwickeln. Die Kenntnis wie viel Zeit übrig ist, kann sehr wichtig sein, wenn du während der Memorierphase das Gefühl hast, dass es sinnvoll ist deine Vorgehensweise den aktuellen Umständen anzupassen.
• ZUSAMMENFASSEND kann man mit den Worten von Ben Pridmore sagen: es ist wichtig jede Disziplin [zumindest einmal] genau so trainiert zu haben, wie diese in einer wirklichen Meisterschaft vorkommt.
• HÖR AUF ZU TRAINIEREN! Einige Tage vor der Meisterschaft solltest du aufhören zu trainieren, um deine Routenpunkte frisch für die Meisterschaft zu halten.
• Meiner Meinung nach ist ERFOLG das ERGEBNIS einer guten Vorbereitung, gewürzt mit ein bisschen Glück.
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Mr. Brain
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Tipps zur Teilnahme an G.-meisterschaften - Übersetzung I c

Beitrag von Mr. Brain »

Tipps zur Teilnahme an Gedächtnismeisterschaften - Übersetzung (Forts.)

Berücksichtige deine physiologischen Grundbedürfnisse:
• Mache PHYSISCHEN SPORT neben deinem regelmäßigen Gedächtnistraining, wenigstens einmal pro Woche! Sport ist wichtig um deinen Körper mit Sauerstoff zu versorgen und kann dazu beitragen neue Gehirnzellen zu bilden. Obwohl die letzte Runde bei den Gedächtnisweltmeisterschaften 2009 zwischen Ben Pridmore und Gunther Karsten von Ben gewonnen wurde, gehe ich davon aus, dass Gunthers Sport (und Ess) –Gewohnheiten näher am Idealzustand liegen als Bens. Wenn du hervorragende Techniken hast, fleißig trainierst und viel Talent hast, kannst du natürlich auch eine Meisterschaft gewinnen, ohne allzu sehr auf deine physiologischen Grundbedürfnisse zu achten, jedenfalls so lange wie deine Konkurrenten andere Fehler machen.
• Sorge für AUSREICHENDEN SCHLAF vor einer Meisterschaft!
• VERMEIDE das TRINKEN VON ALKOHOL ab dem Tag vor der Meisterschaft! Zusätzlich solltest du deinen gewöhnlichen Alkoholkonsum auf maximal ein bis zwei Getränke pro Tag beschränken.
• TRINKE GENÜGEND WASSER!
• TRINKE NICHT ZU VIEL FLÜSSIGKEIT! Während einer einstündigen Disziplin kannst du die Toilette für mindestens eine Stunde nicht besuchen, das sollte klar sein.
• ERNÄHRE DICH VERNÜNFTIG! Lasse dein Frühstück nicht aus, andernfalls kann deine Aufmerksamkeit rapide abnehmen. Iss nicht zu viel und versuche dich ausgewogen zu ernähren. Als ich 2007 eine Bretzel während der Meisterschaft essen wollte, sagte Tony Buzan sinngemäß zu mir: Es ist besser Essen wegzulegen, als deinen Körper mit unpassender Nahrung währen einer Meisterschaft zu belasten. Er fügte hinzu, dass ich alles essen könnte, was ich wolle, vorausgesetzt, dass ich dies bis zum Ende der Meisterschaft aufschiebe.
• BEGRENZE DEINEN ZUCKERKONSUM besonders während der Meisterschaft! Auch wenn einige Gedächtnissportler sogar Weltrekorde aufstellen während sie sich gleichzeitig mit Zucker zuschütten, kann übermäßiger Zuckerkonsum später zu Problemen führen. Eine direkte Folge kann sein, dass du bereits nach einer halben Stunde müde wirst. Natürlich kannst du dann noch mehr Zucker nachschütten, aber am Abend bist du dann wahrscheinlich so erschöpft, dass du am nächsten Tag evtl. Probleme hast dich zu konzentrieren. Wenn du regelmäßig viel Zucker ist, kann dies langfristig auch zu Gesundheitsproblemen führen. Wie auch immer: Vergiss nie, dass Süßigkeiten gut schmecken und genieße dein Leben! Ich empfehle, dass du deinen Zuckerkonsum solange aufschiebst wie es gerade noch möglich ist, doch am Ende musst du deine persönliche Schnellstraße zum Erfolg finden. Gedächtnisweltmeister Ben Pridmore würde vermutlich sagen: So lange du Gedächtnisweltmeister und Nummer 1 der Welt bist, kannst du alles essen, was dir gefällt. Für Meisterschaften empfehle ich reines Wasser in Kombination mit Früchten und Nüssen.
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Mr. Brain
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Tipps zur Teilnahme an G.-meisterschaften - Übersetzung II a

Beitrag von Mr. Brain »

Tipps zur Teilnahme an Gedächtnismeisterschaften - Übersetzung (Forts.)

WÄHREND EINER MEISTERSCHAFT:

• SEI FRÜH AM VERANSTALTUNGSORT! Berücksichtige, dass der Verkehr stocken könnte und dass der Veranstaltungsort evtl. kurzfristig ohne dein Wissen geändert wird.
• VERSCHIEBE NEUERUNGEN AUF DEINE TRAININGSEINHEITEN! Es ist möglich durch Änderungen der Vorgehensweise in letzter Minute in einer Meisterschaft besser abzuschneiden. Bisher habe ich im Wettkampf z.B. bei der Disziplin abstrakte Formen (abstract images) immer eine andere Strategie im Wettkampf verfolgt als im Training, mit der Folge dass meine Wettkampfresultate weit besser sind, als meine Trainingsergebnisse. Wie dem auch sei, bei meiner letzten Gedächtnismeisterschaft probierte ich drei neue Dinge – zweimal mit Ergebnissen, die deutlich schlechter waren, als die meisten meiner früheren Ergebnisse Ein Beispiel für einen Strategiewechsel könnte der Wechsel von einer linearen Lernweise zu einer Lernweise der einfachsten Objekte bestehen. Manche Leute können erfolgreich diejenigen Geschichtsdaten oder Namen und Gesichter heraussuchen, die den geringsten Lernaufwand für sie verursachen. Wie dem auch sei, bedenke, dass du auch weitere Zeit benötigst, um das Lernmaterial zu überfliegen. Diese Zeit ist evtl. besser investiert, wenn du ein vorgegebenes Intervall einfach der Reihe nach auswendig lernst. Wenn du neue Strategien hörst, präge dir diese gut ein oder schreibe sie auf, aber warte bis du wieder zu Hause bist, bevor du sie ausprobierst.
• ÜBERLEGE WIEVIELE PUNKTE DU BEKOMMEN KANNST! Dies gilt sowohl für die einzelnen Disziplinen, als auch für die gesamte Meisterschaft in drei verschiedenen Szenarios: für den Fall der am wahrscheinlichsten ist (er dürfte in der Nähe deiner Durchschnittswerte liegen), sowie für einen Minimal- und einen Optimal-Fall! Entscheide dich, ob dein Ziel Gold, Silber oder Bronze-Plätze sind (für die gesamte Meisterschaft oder nur für einige Disziplinen), ob du einen nationalen (oder regionalen) Rekord brechen möchtest (auch wenn nur wenige Leute in der entsprechenden Klasse teilnehmen, kann dies für die beteiligten Personen spannend sein), ob du der bester Newcomer werden willst oder einfach damit zufrieden bist deine eigenen Rekorde zu wiederholen oder zu übertreffen (wie z.B. persönliche Bestleistungen, Trainingsrekorde, Gesamtergebnisse usw.).
• BESTIMME DEINE ZIELE UND DEINE RISIKOBEREITSCHAFT! Bestimme deine Ziele und passe deine Risikobereitschaft dementsprechend an! Du kannst nicht davon ausgehen, dass du all deine Trainingsrekorde in einer richtigen Meisterschaft wiederholen kannst, besonders dann nicht, wenn du nicht alle Disziplinen am Stück trainiert hast. Ein Top10-Gedächtnisportler sagte mir einmal, dass wenn du einen Rekord im Training schlagen kannst, kannst du ihn auch in einem Wettbewerb wiederholen. Natürlich stimmt das, man könnte sogar hinzufügen, dass selbst wenn du einen Rekord im Training nur beinahe erreicht hast, kannst du die entsprechende Leistung im Wettkampf schaffen. Ein Beispiel hierzu: Bis jetzt waren meine Ergebnisse in der Disziplin abstrakte Formen (abstract images) im Wettbewerb immer höher als zuvor im Training! In der Lage sein etwas zu erreichen bedeutet aber nicht, dass dir das immer im Wettkampf gelingt. Wenn du versuchst in einer Wettkampfdisziplin etwas zu erreichen, das über deinem durchschnittlichen Leistungsniveau [der nahen Vergangenheit] liegt, gehst du ein hohes Risiko ein, in dieser Disziplin sehr schlecht abzuschneiden. Der Top10-Gedächtnissportler fügte seiner ersten Aussage hinzu, dass der Hauptgrund einen Sieg zu verschenken sei, dass man nicht genug Risiko eingehe. Ich bin nicht der gleichen Meinung. Um dies zu erläutern bitte ich dich dir die Ergebnis der Weltmeisterschaften von 2007 und 2008 anzusehen. Wenn du dir die Ergebnisse der Weltmeisterschaft von 2007 anschaust siehst du, dass Ben Pridmore damals einen Weltrekord gebrochen hat, aber in den zwei Kartendisziplinen für seine Verhältnisse sehr schlecht abgeschnitten hat. Deswegen hieß der neue Weltmeister Gunther Karsten [gut für Deutschland], der nicht einen einzigen Weltrekord bei dieser Meisterschaft brechen könnte. 2008 änderte Ben seine Strategie und brach nicht einen einzigen Weltrekord, wurde dafür aber wieder Gedächtnisweltmeister. Gunther dagegen brach zwei Weltrekorde, aber auch das half ihm nicht die Weltmeisterschaften zu gewinnen. Fairerweise muss man allerdings ergänzen, dass Deutschland zumindest Mannschaftsweltmeister wurde. Fazit: Bis an die Grenze der Leistungsfähigkeit zu gehen ist ein guter Weg um einzelne Disziplinen zu gewinnen, dein Selbstvertrauen zu stärken, dich selbst zu motivieren and deine Gegner zu verunsichern, aber es hilft dir nicht unbedingt dabei eine Meisterschaft zu gewinnen, da die Risiken, die du dafür eingehen musst eventuell zu hoch sind.
• BENUTZT DAS KONZEPT DES ERWARTUNGSWERTES! Das Eingehen von Risiken kann die Führung in einzelnen Disziplinen sichern. Wie dem auch sei, wenn du eine Meisterschaft gewinnen möchtest, ist es wichtig, dass du nicht allzu oft Disziplinen mit geringen Punktzahlen abschließt. Um dein Gesamtergebnis zu maximieren, empfehle ich die Verwendung des statistischen Konzeptes des Erwartungswertes (EW), das auch mit dem Gesetz der großen Zahlen umschrieben werden könnte. Ich versuche dies an einem Beispiel zu erläutern. Wenn dein Rekord beim Memorieren von „speed cards“ bei 60 Sekunden liegt (dies entspricht zur Zeit 500 Punkten) mit einer Wahrscheinlichkeit von 10 Prozent (d.h. diese Leistung gelingt dir nur jedes zehnte Mal fehlerfrei), wenn deine Durchschnittszeit bei 75 Sekunden liegt (400 Punkte wert) mit einer Wahrscheinlichkeit von 50 Prozent und wenn deine sichere Zeit bei 150 Sekunden liegt (200 Punkte wert) mit einer Wahrscheinlichkeit von 95 Prozent, dann erhältst du folgende Erwartungswerte: 500*0,1 = 50, 400 * 0,5 = 200, 200*0,95 = 190. In diesem Fall bekommst du auf lange Sicht den höchsten Erwartungswert bei einer angestrebten Zeit von 75 Sekunden mit 200 (EW) Punkten. Wenn du alle Karten richtig wiedergibst, bekommst du natürlich 400 Punkte für diese Leistung. Nachdem du dieses Ziel geschafft hast, kannst du immer noch die 60 Sekunden probieren. Wenn du natürlich Risiken vermeiden möchtest kannst du auch erst die 150 Sekunden probieren und wenn du die Punkte unbedingt für die von dir gewünschte Platzierung brauchst kannst du auch direkt die 60 Sekunden versuchen. Die Kenntnis deiner Erwartungswerte braucht dich allerdings nicht davon abzuhalten, deine Wettkampftaktik der aktuellen Situation im Wettbewerb anzupassen.
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Tipps zur Teilnahme an G.-meisterschaften - Übersetzung II b

Beitrag von Mr. Brain »

Tipps zur Teilnahme an Gedächtnismeisterschaften - Übersetzung (Forts.)

• SEI ZUVERSICHTLICH! An einem guten Tag kannst du vermutlich fast alles erreichen, selbst wenn du ein Anfänger im Gedächtnissport bist. Zum Beispiel hat es der erst 17-jährige Dennis Müller geschafft, nach nur 6 Monaten Training auf Platz 22 der Weltrangliste vorzurücken und er hat immer noch die Chance besser als jeder andere in diesem Sport zu werden. Joshua Foer, ein Reporter, der über die nationalen Gedächtnismeisterschaften in den USA berichtete, wurde nur ein Jahr später der Sieger dieser Meisterschaft und verdiente dadurch später viel Geld . [Nur um keinen falschen Eindruck zu erwecken: beide Gedächtnissportler haben in ihrer kurzen Trainingszeit hart an sich gearbeitet und ein gutes Einkommen hängt gewöhnlich von mehreren Faktoren ab. Nur durch ein gutes Gedächtnis allein kannst du kaum Geld verdienen, da die Preisgelder im Vergleich zu populäreren Sportarten recht begrenzt sind.] Als ich ein Schüler war, hatte ich manchmal Probleme mich auch an relativ kleine Informationsbrocken zu erinnern, wie z.B. eine Liste mit 7 Wörtern. In meiner Schulzeit habe ich einmal sogar den Text für ein Theaterstück vergessen, das wir eine Woche geprobt hatten. Mein Text bestand aus nur drei Worten! Nachdem ich grundlegende Gedächtnistechniken während meiner Studienzeit an der Universität gelernt hatte, konnte ich ca. 20 bis 30 Informationseinheiten (wie z.B. Wörter) in 5 Minuten lernen. Zu dieser Zeit kamen alle Weltmeister aus England und es schien kaum denkbar, dass jemand, der nicht Brite war, Gedächtnisweltmeister werden könnte. Heute muss sich England seine Vorreiterrolle mit Deutschland teilen, in den meisten Gedächtnissport –Bereichen ist Deutschland mittlerweile sogar das Vorbild für die Welt geworden. Andere Länder wie Indien, China, die USA oder auch bevölkerungsärmere Länder wie Schweden werden in den nächsten Jahren vielleicht folgen. Ich verblieb auf dem Niveau meines Universitätsstudiums für ca. zehn Jahre und dachte, dass ich bereits 80 Prozent meiner geistigen Möglichkeiten ausgeschöpft hatte. Die Teilnahme an der Gedächtnisweltmeisterschaft schien aufgrund meiner nur leicht überdurchschnittlichen Leistungen ausgeschlossen zu sein. Nachdem ich gehört hatte, dass es auch nationale und internationale Wettkämpfe gibt, begann ich zum ersten Mal systematisch zu trainieren. Heute habe ich im Wettbewerb bereits 40 Wörter in 5 Minuten in einer Meisterschaft geschafft. Im Training schaffte ich sogar 70 Wörter ohne einen einzigen Fehler, dies entspricht einer Geschwindigkeit, die, wenn ich sie in naher Zukunft im Wettkampf wiederholen könnte, mich für die Top 10 der Weltrangliste in dieser Disziplin qualifizieren würde. Mittlerweile denke ich, dass die Hälfte meines Potentials für den Gedächtnissport noch nicht ausgeschöpft ist. 2009 werde ich vermutlich zum ersten Mal an den Gedächtnisweltmeisterschaften teilnehmen und mich mit den besten Gedächtnissportlern der Welt messen. Ich bezweifle zwar, dass ich jeweils Gedächtnisweltmeister werden kann (zumindest in der Mannschaftswertung ist dies in den nächsten Jahren nicht völlig ausgeschlossen), aber mit Berücksichtigung meiner bescheidenen Gedächtnis-Leistungsfähigkeit in der Vergangenheit bin ich bereits recht zufrieden mit dem was ich bis heute erreicht habe. Mittlerweile habe ich bereits viele Personen selber trainiert und begriffen, dass jeder wesentlich besser sein kann, als dies zu Beginn vorstellbar ist.
• DENKE SCHNELLER! Versuche den Hochgeschwindigkeitsmodus deines Denkens zu aktivieren. Die richtige Ernährung einschließlich genügend Wasser, frischer Luft während der Meisterschaftspausen und Motivation können dir helfen dies zu erreichen.
• DENK LANGSAM! Nimm dir die Zeit, die du brauchst um alles so sicher zu lernen, dass du es später fehlerfrei rekonstruieren kannst. In einer Meisterschaft ist es wesentlich wichtiger mit einer Geschwindigkeit die du gerade noch beherrschen kannst zu lernen, als die Geschwindigkeit der Top-Athleten zu imitieren. Wenn du versuchst schneller zu sein als du bist (ich rede hier vom Wettkampf, nicht vom Training), bekommst du vermutlich nicht mehr Punkte, wie du es erhoffst, sondern dein ohnehin bescheidener Punkteberg verringert sich noch weiter. Wenn du auf ein Lernobjekt stößt, dass unlernbar erscheint, versuche einen kühlen Kopf zu bewahren und benutzte deine Kreativität um nach neuen Assoziationen zu suchen.
• MARKIERE LERNOBJEKTE! Vermeide es dir wiederholt Lernobjekte (wie z.B. Wörter) anzuschauen, die du bereits nahezu perfekt beherrschst. Wenn du dir sicher bist, dass du etwas richtig gelernt hast, brauchst du es auch nicht unbedingt ein weiteres Mal zu wiederholen [falls du sie trotzdem wiederholen willst, versuche sie nur kurz zu überfliegen]. Versuche diese Lernobjekte (zumindest geistig) zu markieren, um zu verhindern, dass du sie noch einmal anschaust. Das Markieren von Lernobjekten kann auch dann wichtig sein, wenn du entschieden hast, schwierige Lernobjekte auszulassen [das ist natürlich nur in einigen Disziplinen sinnvoll].
• ÜBERPRÜFE DEINE ANTWORTEN BEZÜGLICH IHRER PLAUSIBILIÄT! In den längeren Kartendisziplinen sollte dein Antwortbogen 13 Karten jeder „Farbe“ enthalten, ansonsten sollte dir klar sein, dass dein Antwortbogen mindestens einen Fehler enthält. Um genügend Zeit für die Überprüfung zu haben, solltest du relativ schnell deinen ersten Antwortversuch aufschreiben.
• NIMM MEISTERSCHAFTEN ERNST! Du zeigst, dass du die Meisterschaften ernst nimmst, wenn du z.B. dein Wiedergabedeck in der Disziplin „speed cards“ bereits vor der Wiedergabephase geordnet hast, aber auch dadurch, dass du dein Mobiltelefon und andere mögliche Geräuschquellen vor der Lernphase ausgeschaltet hast.
• ENTSPANNE DICH! Du solltest Meisterschaften ernst nehmen, aber eine Meisterschaft ist auch immer zugleich ein soziales Ereignis, also nutze die Zeit um mit anderen Leuten zu reden und genieß diese Zeit. Wenn du Karten in der Disziplin „speed cards“ lernst ist es besser die Zeit ruhig und sicher nach 30 Sekunden zu beenden, als bereits nach 27 Sekunden fertig zu sein während du die Karten mit lautem Geräusch auf den Tisch knallst und riskierst, dass alle Karten auf dem Fußboden landen. Was auch immer passieren mag, wie unzufrieden du auch bist: du darfst wütend sein, aber versuche zu verhindern, dass die Wut dich völlig übermannt. Niemand ist perfekt – es sei denn dein Name ist „Niemand“.
• ÜBERPRÜFE DEINE BEWERTUNG! Wenn du dich wunderst, warum deine Punkte so gering ausgefallen sind, solltest du vielleicht die Überprüfung deiner Antwortbögen beantragen. In den meisten Fällen wird die Bewertung korrekt sein, aber manchmal machen auch Korrektoren Fehler.
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Tipps zur Teilnahme an G.-meisterschaften - Übersetzung III

Beitrag von Mr. Brain »

Tipps zur Teilnahme an Gedächtnismeisterschaften - Übersetzung (Forts.)

NACH EINER MEISTERSCHAFT:

• GRATULIERE DEM GEWINNER und danke allen Leuten, die die Meisterschaft organisiert und durchgeführt haben! Oftmals sitzen die meisten dieser Leute unbemerkt in einem anderen Raum und arbeiten ehrenamtlich den ganzen Tag, zum Beispiel als Korrektor, und ermöglichen dir damit die Teilnahme an einer gut organisierten Meisterschaft.
• GENIESE DEN ABEND mit alten und neuen Freunden! JETZT kannst du alkoholische Getränke zu dir nehmen [vorausgesetzt du bist alt genug], aber natürlich darfst du auch Orangensaft trinken. Wenn du Getränke für deine Freunde bestellst, versuche zu behalten, was sie haben wollten. JETZT hast du die Möglichkeit alles Mögliche zu essen (so lange du es bezahlen kannst). Wenn du dich dafür entscheidest in einer Karaoke-Bar zu singen, versuche einen Song auszuwählen, dessen Tonart zu deiner Stimmlage passt. Versuche deinen Weg nach Hause zu finden (für den Fall, dass du zu viel getrunken hast, rufe ein Taxi). JETZT ist die Zeit gekommen deine Kumpel damit zu beeindrucken, dass du die Geburtstage ihre Eltern auswendig weißt. Verrate ihnen nie deine Gedächtnistricks – die anderen Gedächtnisathleten sind vielleicht enttäuscht, wenn sie hören, wie einfach man sich manche Dinge einprägen kann.
• ANALYSIERE DIE MEISTERSCHAFT! Analysiere die Ergebnisse der Meisterschaft einschließlich der Erfahrungen die du gemacht hast, überarbeite deine Strategie, trainiere und versuche bei der nächsten Meisterschaft mehr Punkte zu bekommen (oder sogar zu gewinnen). Falls du bereits ein Gedächtnisweltmeister sein solltest, vergesse niemals: Die Welt ist nicht genug!
• TEILE DEINE EINSICHTEN UND FOLGE DEINEN EIGENEN TIPPS! Abschließend möchte ich noch sagen: wenn du etwas analysiert, erfahren, gelesen, gehört, gesagt hast oder Einsichten gewonnen hast, was man bei der Teilnahme an einer Meisterschaft noch verbessern kann – Teile deine Einsichten mit deinen Kameraden und versuche wenigstens einige deiner eigenen Tipps zu befolgen.


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Andere Leser profitieren mehr von diesem Artikel, wenn du ihn dadurch verbesserst, dass du ihn kommentierst. Damit meine ich, dass du meine Vorschläge diskutierst, die Liste der Vorschläge und der allgemeinen Fehler erweiterst und deine eigenen Erfahrungen mitteilst. Es spielt keine Rolle, ob Leute Gedächtnissportler in einem sehr fortgeschrittenen oder sehr frühen Stadium sind, jeder kann von jedem anderen noch etwas lernen.
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Beitrag von Mr. Brain »

Nachdem so viele Newcomer bei der Süddeutschen Meisterschaft 2009 teilgenommen haben und nicht alle davon ihre Trainingsergebnisse reproduzieren konnten, würde es mich interessieren, ob einige der Newcomer etwas dazugelernt haben und Tipps für die Teilnahme an Gedächtnismeisterschaften haben. Auch die alten und erfahrenen Hasen wie Johannes, Cornelia, Boris, Simon, Alisa, Dennis (naja ganz so alt und erfahren ist er ja noch nicht, aber dafür hat er schon viel in kurzer Zeit erreicht) und Gaby könnten noch den einen oder anderen Tipp beisteuern. Falls keiner mehr etwas zur Vorbereitung und aktiven Teilnahme beizusteuern hat (kann ich mir eigentlich nicht vorstellen), könnten wenigestens noch einige Bemerkungen zum Rahmenprogramm und der Partizipation der Zuschauer gemacht werden.
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Philodoof
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Beitrag von Philodoof »

Habe insgesamt einiges gelernt, aber so allgemeines eher weniges.

Da habe ich glaube nur gelernt, dass man selbst die Kartenwiedergabe realitätsgetreu trainiert haben sollte. Ich war gar nicht mal in der Lage in 5 Minuten ein echtes Kartenspiel wieder zusammenzustecken. :(

Ansonsten hatte ich natürlich allgemeine Probleme, die mir größtenteils aber auch schon vorher klar waren, wo ich ich einfach keine Ahnung habe, wie ich die Probleme hätte großartig vermeiden können. So zum Beispiel war ich erwartungsgemäß in ein paar Disziplinen tierisch aufgeregt. Vor allem am Anfang, aber auch bei den Speed Cards dann wieder - dieses professionelle Brumborium mit den Zeitnessgeräten etc. hatte mich ungemein nervös gemacht.

Dann ist es bei mir so, dass ich schon grundsätzlich Konzentrationsprobleme habe und mich sehr leicht ablenken lasse. Ein Kopfhörer würde da zwar sicher etwas helfen, doch vor meinem ersten echten Kontest war ich mir sehr unsicher, ob ich danach wieder auf Wettbewerbe gehen wollte, da ich ja noch nciht wusste ob das Spaß macht(es macht mir aber Spaß :wink: ) und daher habe ich mir nciht für möglicherweise einen einzigen Wettkampf so ein Gerät anschaffen wollen. Auch sind für mich längere Pausen fatal. Ein Grund weshalb ich die Binaries nach der Mittagspause so verkackt hatte. Ich brauche in der Regel ein Warm-Up, das mache ich vor den OMC-Challenges auch seit einiger Zeit. Vorher hatte ich fast immer die erste Disziplin versemmelt, weil ich da noch nicht konzentriert genug war. Mit Warm-Up meine ich richtiges Memorieren. Bloß die Route durchgehen reicht bei mir nicht, weil ich das langeweilig finde, denn die habe ich ja schon so oft gesehen und Langeweile baut das bei mir auch keine Konzentration auf. :wink: Aber mein Warm-Up-Prozedere lässt sich auch leider nur schwer mit dem offiziellen Zeitplan vereinbaren.

Das sind nun eben wie angekündigt weitestgehend offene Probleme, also nichts was ich gelernt hätte, aber dich hat ja auch interessiert, warum es nciht so sehr klappte.

Gelernt habe ich zum Beispiel, was Dennis und Doros Synästhesie wirklich bedeutet. Ich hatte das falsch verstanden und da war ich nciht der einzige. :wink:
Auch habe ich viele Impressionen von anderen Gedächtnissportlern erhalten, wenn man über die Techniken sprach, mit denen man zu Werke geht. Manches davon werde ich sicherlich auch einmal ausprobieren oder Anregungen daher als Baustein für neue Ideen verwenden. Vielleicht bringt es mich ja voran.
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Mr. Brain
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Brim, Bram Brumborium

Beitrag von Mr. Brain »

Da hat der Philodoof gesprochen. Na, das sind doch schon wertvolle Hinweise 782!

- realititätsgenaues Training (über den Punkt bin ich bis jetzt bei jeder Meisterschaft gestolpert, aber langsam wird es besser (weil ich schon bei einigen Meisterschaften war :lol: )
-Zeitmessgeräte - ich mag sie: die 75 Sekunden in Cambridge sahen so hübsch aus; das dann nicht alle Karten gestimmt haben ist dann auch nicht mehr so wichtig
-Mittagspause und Mittagessen sind immer problematisch - vielleicht faste ich bei der nächsten DM
-Warmup: kannst du wahrscheinlich mit der Zeit noch etwas abkürzen


Zum Thema Brim, Bram Brumborium:

"Ihr sprecht schon fast wie ein Franzos;
Doch bitt ich, laßt's Euch nicht verdrießen:
Was hilft's, nur grade zu genießen?
Die Freud ist lange nicht so groß,
Als wenn Ihr erst herauf, herum
Durch allerlei Brimborium,
Das Püppchen geknetet und zugericht't
Wie's lehret manche welsche Geschicht."

das stammt von Johann Wolfgang Brain (ich weiß allerdings nicht so genau was es eigentlich bedeutet)

tja und das mit der Synästhesie können Dennis oder Doro vielleicht selbst kurz erklären, vermutlich kann man das nicht trainieren.
34.942 = ?
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Philodoof
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Beitrag von Philodoof »

Das mit der Synästhesie habe ich doch jetzt verstanden und unter dem aufgeführt, was ich gelernt habe. :wink:
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