PI-Permutation

Mnemotechnik als Mentalsport. Hier dreht sich alles um Meisterschaften, mentale Höchstleistungen, neue sowie alte Rekorde im Bereich des Gedächtnissports.

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Hannes
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Beitrag von Hannes »

Hallo,

folgendes habe ich mit Erfolg gerade ausprobiert: (vieleicht gab es einen ähnlichen Vorschlag schon).

Für die ersten 100-Stellen der Zahl Pi gilt folgendes:

Ziffer: Stellen

0: 32, 50, 54, 65, 71, 77, 85, 97
1: 01, 03, 37, 40, 49, 68, 94, 95
2: 06, 16, 21, 28, 33, 53, 63, 73, 76, 83, 89, 93
3: 09, 15, 17, 24, 25, 27, 43, 46, 64, 86, 91
4: 02, 19, 23, 36, 57, 59, 60, 70, 87, 92
5: 04, 08, 10, 31, 48, 51, 61, 90
6: 07, 20, 22, 41, 69, 72, 75, 82, 98
7: 13, 29, 39, 47, 56, 66, 96, 99
8: 11, 18, 26, 34, 35, 52, 67, 74, 78, 81, 84, 88
9: 05, 12, 14, 30, 38, 42, 44, 45, 55, 58, 62, 79, 80, 100

Wenn ich keinen Fehler gemacht habe sind dies die Ziffern mit den zugehörigen Stellen.

Nun habe ich mir für die Ziffern von 0-9 eine Assoziation einfallen lassen und als Startpunkt für meine Geschichte verwendet. Diese besteht dann aus den Bildern des Mastersystems welche den Stellen für die jeweilige Ziffer entsprechen:

Beispiel:

7: Assoziation: 7 Zwerge

Geschichte: Tom (13) bei den 7 Zwergen zu Hause sorgt mit der Peitsche (29) für Zucht und Ordnung. Die Zwerge müssen mit dem Mob (39) aufwischen und dabei Röcke (47) tragen. Plötzlich hört Tom draussen eine Leija (56) spielen. Er geht hinaus und der Musiker fordert ihn zum Schachduell auf (66). Tom verliert kläglich und besorgt sich ein Buch (96) übers Schach spielen. Als er es aufschlägt findet er darin eine Puppe (99)

Das habe ich 10x gemacht für alle Ziffern von 0-9.

Für die ganze Prozedur habe ich mir nur knapp eine halbe Stunde Zeit genommen und die Geschichten nur kurz erstellt ohne sie zu wiederholen.

Die Geschichten perfekt zu können ist dabei jedoch nicht so wichtig, da man den Zusammenhang sofort rekonstruieren kann wenn man z.B. die 66. Stelle benennen soll und somit auf den Aufhänger, in diesem Fall die 7 Zwerge-> 7, schließen kann.
Die Geschwindigkeit, mit der dies nach so kurzer Zeit möglich war, hat mich dabei als Anfänger in Sachen Pi-Permutation wirklich überrascht.

Ziemlich sicher ist jedoch auch, dass diese Methode wirklich eher etwas für Kurzstrecken (N=100) zu sein scheint.
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Ulrich Voigt
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Beitrag von Ulrich Voigt »

Hannes hat geschrieben:folgendes habe ich mit Erfolg gerade ausprobiert
Es freut mich sehr, daß hier erfolgreich mit der Scheinklumpenmethode operiert wird.
Die Geschwindigkeit hat mich dabei überrascht.
Der Weg besteht aus drei Schritten: 47 => Rock => 7 Zwerge => 7, von denen der erste bei weitem der schwierigste ist, denn er setzt voraus, daß Du die dabei benutzten 100 Wörter wirklich sicher beherrschst. Alles steht und fällt damit, daß Du hier schnell bist und quasi ohne nachzudenken das richtige Wort parat hast. Und das wird ohne längere Übung kaum möglich sein. In meiner Sprache: Du mußt eine 100-Garderobe beherrschen.
In Das Jahr im Kopf, wo es ja um Kalender geht, versuche ich auf S. 57 - 68, solch einen Apparat über die Monate Januar (= 1) bis Oktober (=0) lernbar zu machen. Im Dezember (S. 74 - 77) verwende ich die 100 Wörter dann (genau so wie Du per Scheinklumpenmethode), um für die Zahlen K (E) = (E + E div 4) mod 7 (E zwischen 00 und 99) einen schnellen Zugriff zu ermöglichen.
N = 100
Pro 100 Stellen benötigt man bei diesem Verfahren eine 100-Garderobe. Realistisch ist damit N = 1.000 (zehn 100-Garderoben).
Da die benutzten Wörter alle zweistellig sind, könnte man auch dazu übergehen, sich mit ihnen nicht jeweils nur eine, sondern zwei benachbarte Stellen zu merken. In dem Falle benötigt man pro 200 Stellen eine 100-Garderobe. Esels Welt S. 233 - 242 behandelt das für N = 2.000. Ich denke immer noch, daß N = 5.000 die vernünftige obere Grenze darstellt.

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Hannes
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Beitrag von Hannes »

Ulrich Voigt hat geschrieben: Pro 100 Stellen benötigt man bei diesem Verfahren eine 100-Garderobe. Realistisch ist damit N = 1.000 (zehn 100-Garderoben).
Könnte man nicht ein und die selbe Garderobe 10-fach verwenden?
Das heisst für die Stellen 101-200 assoziiere ich etwas neues für die Ziffer 7 und fahre dann genau so fort wie beim ersten Durchgang.

Am Ende hätte man 10 verschiedene Geschichten (Verklumpungen) für jede Ziffer. Wenn man dann die verschiedenen Hunderter-Blöcke noch in Kategorien einteilt (0xx = Märchen; 1xx = Wald u.s.w.) weiß man genau in welcher von diesen man nun bei der Stelle 882 nach der Fahne suchen muss.

Somit käme man für N = 1000 mit einer Garderobe aus und bräuchte lediglich die 10 Kategorien. (vorausgesetzt wir sind uns einig über den Begriff Garderobe, bin mir da nicht ganz sicher :roll: )

Gruss Hannes
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Ulrich Voigt
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Beitrag von Ulrich Voigt »

Hannes hat geschrieben:Könnte man nicht ein und die selbe Garderobe 10-fach verwenden?
Ja, natürlich könnte man das. Mit derselben Logik könnte man auch eine und dieselbe 10-Garderobe 100-fach verwerten. Auch das ist praktikabel.

Warum ich das aber nicht tue, hat folgenden ökonomischen Grund:

Um mit einer einzigen 100-Garderobe N = 1.000 zu bewältigen, benötige ich 100 (= 10 x 10) Bilder (oder "Geschichten").

Wenn ich dagegen zehn 100-Garderoben besitze, so bleibt es auch bei N = 1.000 immer noch bei nur 10 Bildern.

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Hannes
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Beitrag von Hannes »

Möglicher weise ist diese Variante wirklich ökonomischer, obwohl ich nicht sicher bin ob 10 "Geschichten" mit, in diesem Fall je ca. 100 Bildern, sich einfacher merken lassen.

Die Variante mit nur einer Garderobe wurde dadurch motiviert:
Ulrich Voigt hat geschrieben: Der Weg besteht aus drei Schritten: 47 => Rock => 7 Zwerge => 7, von denen der erste bei weitem der schwierigste ist, denn er setzt voraus, daß Du die dabei benutzten 100 Wörter wirklich sicher beherrschst. Alles steht und fällt damit, daß Du hier schnell bist und quasi ohne nachzudenken das richtige Wort parat hast. Und das wird ohne längere Übung kaum möglich sein. In meiner Sprache: Du mußt eine 100-Garderobe beherrschen.
Denn wie sie angedeutet haben, muss man eine 100-Garderobe perfekt beherschen, was sich sicher leichter bewerkstelligen lässt als 10!
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Ulrich Voigt
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Beitrag von Ulrich Voigt »

Hannes hat geschrieben:obwohl ich nicht sicher bin ob
Solche Dinge lassen sich in der Tat nur durch Ausprobieren klären. "Grau ist alle Theorie ..."
Dann geht es um die Frage der Dauerhaftigkeit. Meine Strategie, die Bildermenge zu reduzieren und dafür komplexe Bilder in Kauf zu nehmen, ist nur sinnvoll, wenn man es darauf anlegt, das Ganze auf Dauer im Gedächtnis zu verankern.
"In Kauf zu nehmen"? Man wird es vielleicht nicht glauben, aber komplexe Bilder vergessen sich schwerer als einfache, denn sie haben mehr Leben, mehr Ecken und Kanten sozusagen.
Wenn man aber glaubt, solche komplexen Bilder würden im Endeffekt zu einer unangenehmen Verlangsamung führen, da man ja vermuten muß, daß das Herumsuchen in den einzelnen Bildern wer weiß wie viel Zeit beansprucht, so irrt man sich. Bei dem anvisierten Wettkampf mit Rüdiger Gamm und wer weiß wem noch, wird man sehen, daß ich damit für N = 5.000 ein flottes Tempo hinlege.
eine 100-Garderobe perfekt zu beherschen, läßt sich sicher leichter bewerkstelligen als 10!
Das stimmt allerdings. Wer kann schon von sich sagen, daß er mehrere 100-Garderoben beherrschen würde!
Für N = 5.000 benutze ich fünfundzwanzig 100-Garderoben, die ich offen gesagt auch nicht wirklich beherrsche, sondern nur in Teilen; anders als die hier vorausgesetzte Methode ist in meinem System eine solche Beherrschung nämlich gar nicht notwendig.
Würde jemand meine fünfundzwanzig 100-Garderoben wirklich beherrschen, so könnte er damit eine 5.000-stellige Zahl lernen, ohne sich eine einzige Notiz zu machen.
Andererseits: In Das Jahr im Kopf wird simultan mit zwei 100-Garderoben gearbeitet (eine für den Mond, eine für Pessach) und dort ist es zwingend notwendig, sie auch beide wirklich blind zu beherrschen.

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Ulrich Voigt
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Geschichte / Scheinklumpen

Beitrag von Ulrich Voigt »

Hannes hat geschrieben: 29 = Peitsche ?
Wie kann das sein? Ein Versehen?
13 = Tom, 29 = Peitsche, 39 = Mob, 47 = Rock, 56 = Leija, 66 = Schach, 96 = Buch, 99 = Puppe
Zum Begriff Garderobe
Der Schritt 47 => Rock ist an und für sich nicht zwingend. In meinem Zahlenwörterbuch finde ich 47 => Reck, Recke, Ruck, Ricke, Argo, Eroica, Orgie, Heureka, Harke, Irak, Riga, Rock, Rocky, Erika, Urca, Uruguay, Rigi, Rukh, Riego, und da es eigentlich für den vorliegenden Zweck keinen zwingenden Grund gibt, die Wörter exakt zweistellig zu nehmen, könnte man diese Menge noch beträchtlich erweitern, nämlich durch 47 => Irokese, Arcus, Orkus (470), Rücksitz (4700), Roxana (4702), Rucksack (4707), Racket, Rakete, Regatta (471), Erektion, Arkadien (4712), Rektor (4714), Orgetorix (471470), Rücken, Orkan, Hurrican, Regen, Rügen, Orgon, Oregon, Uruguiana (472), Origenes (4720), Arkansas (47200), Argentinien (472122), Herkenrath (47241) usw.
Um also am Ende schnell und unfehlbar den Schritt 47 => Rock machen zu können, müssen 100 Wörter im Vorwege ausgesucht und unter einen Hut gebracht werden. Dementsprechend stehen sie dann als geschlossener Apparat zur Verfügung. Diesen Apparat bezeichne ich als Garderobe, da er ja mit seinen Wörtern gleichsam Haken bildet, an denen ich immer wieder neue Sachen anhängen kann. Da es sich hier um 100 Wörter handelt, spreche ich von einer 100-Garderobe.

Zur Konstruktion der Phantasie
Deine Garderobe besteht offenbar nur aus Substantiven und Namen. Verben und Adjektive werden also in der Konstruktion der mnemotechnischen Geschichte zu Jokern. "Die Zwerge müssen mit dem Mob (39) aufwischen und dabei Röcke (47) tragen". Das leuchtet ein. Die Zwerge könnten aber auch unter ihren Röcken Mobs tragen und damit bei Schneewittchen großen Eindruck machen. Da von den 7 Zwergen die Rede ist, dürfte Schneewittchen ebenfalls als Joker dazugehören, denn es fällt schwer, es wegzudenken. Unter einem Joker verstehe ich ein Wort, das in der Konstruktion benutzt werden darf, aber selbst keine mnemotechnische Funktion besitzt.
Da die 100-Garderobe ja feststeht, sind solche eigentlich überflüssigen Wörter problemlos. Da sie nicht in der Garderobe vorkommen, wird man sie automatisch ignorieren. Genau genommen werden also alle Wörter, die nicht zur Garderobe gehören, zu Jokern. "Er geht hinaus und der Musiker fordert ihn zum Schachduell auf (66)." Hier ist der Musiker ein Joker: Man muß eben wissen, daß er nicht zum Apparat gehört. Guter Stil ist aber, die Zahl der Joker möglichst niedrig zu halten.
Warum die "Geschichte" einen Klumpen bildet? Weil es nicht wichtig ist, daß die 7 Zwerge zuerst Röcke anziehen und dann erst Schach spielen, sie könnten das auch umgekehrt halten. Es kommt nicht darauf an, die Sequenz 29, 39, 47, 56, 66, 96, 99 in dieser Reihenfolge zu wissen, denn es geht immer nur um die Zugehörigkeit zur 7. Und dafür wiederum geht es nur darum, daß die benutzten Wörter gut zusammengeklumpt sind.
Warum die "Geschichte" einen Scheinklumpen bildet? Weil ich die natürliche Reihenfolge 13, 29, 39, 47, 56, 66, 96, 99 auch dann wieder herstellen kann, wenn ich die Wörter nicht in dieser Reihenfolge gelernt habe.

Gemischte Garderoben, einfache Garderoben
Deine Garderobe mischt Substantive unterschiedlichster Bedeutung und ist bestens dafür geeignet, "Geschichten" zu entwerfen. Von diseser Art sind auch die beiden Garderoben in meiner Kalenderrechnung.
Eine andere Lage entsteht, wenn man zum Erlernen von Zahlen eine Mehrzahl von Garderoben einsetzt. Wenn die alle gemischt aufgebaut wären, so würde das Auseinanderhalten schwierig. Ich arbeite hier mit einfachen Garderoben, bei denen jeweils 100 Wörter auf einer Linie liegen, z.B. 100 Namen oder 100 Tiere oder 100 Pflanzen. Ich benutze auch 100 Verben und 100 Adjektive.
Angenommen man will 10 Garderoben simultan benutzen, dann mischen sich ihre 10 Themen. Die zehn einfachen 100-Garderoben bilden zusammen einen gemischten 1000-Apparat.
Wenn man damit arbeitet wird es paradoxer Weise einfacher, 1000 Stellen zu lernen als 100, denn mit einer auf ein Thema fixierten Garderobe läßt sich nicht gut arbeiten.

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Hannes
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Re: Geschichte / Scheinklumpen

Beitrag von Hannes »

Ulrich Voigt hat geschrieben:
Hannes hat geschrieben: 29 = Peitsche ?
Wie kann das sein? Ein Versehen?
Ich muss zugeben die 29 ist immer noch ein Relikt aus der Zeit als ich anfing mich mit Mnemotechnik zu befassen. Urspünglich kam ich über 29= Nappa zur Lederpeitsche. Dieser Schritt vollzieht sich wenn überhaupt nur noch unterbewusst, da ich Nappa inzwischen mit Peitsche gleichsetze. Meine Bequemlichkeit und die Tatsache, dass ich diese 100-Garderobe inzwischen perfekt behersche, ließen mich dies bei behalten.

Inzwischen behersche ich relativ gute eine 1000-er Garderobe nach ähnlichem Schema wie meine 100-Garderobe.

Eine wie von ihnen beschriebene 1000-Garderobe zu erstellen, wäre aber ein sehr interessantes Ziel für die Zukunft. Ich hoffe dafür die Zeit finden zu können, denn die Vorteile dieser Methode leuchten mir ein.

Ist es wirklich möglich sich 100 Pflanzen nur im Geiste so unterschiedlich vorzustellen, dass man sie hinterher nicht wieder verwechselt?
Pat
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Beitrag von Pat »

Grüß Dich, Hannes.

Wie schnell bist Du denn ungefähr, wenn es darum geht, die Pi-Zahl zu nennen?

Hast Du es bereits einmal mit den vollen 100 Stellen getestet?

Es wird ja wirklich interessant, wenn uns besagtes Programm erst zur Verfügung steht.
Zur allgemeinen Beteiligung würde es bestimmt auch beitragen, wenn die erreichte Zeit mittels Passwort an eine auf einer Webseite (Am geeignetsten natürlich die Seite der 'Freunde der Zahl Pi') einsehbare Bestenliste gesendet werden könnte.

So wird es bekanntermaßen auf Memoryxl.de gehandhabt.

Da es sich nur um eine Liste handelt, sollte das nötige Procedere (Anmeldung, Weiterleitung, Speicherung) und somit auch der Programmieraufwand recht gering sein, im Vergleich zum damit gewonnenen Reiz sogar (sieben)zwergenhaft. :wink:

Noch schöne Grüße und viel Vergnügen beim Klumpenkneten,

Simon

P.S.:
Womit übst Du eigentlich die Historischen Daten, mit Ausdrucken der AndiBell-Seite oder mit dem Tool von Mirko (Das ja leider weder Eingabefunktion noch [dann gezwungenermaßen] Auswertung besitzt) ?
Pat
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Beitrag von Pat »

Ich stimme Ihnen übrigens zu, Herr Voigt.

Diese Disziplin könnte wegen ihrer strukturellen Einfachheit und somit ihrer höheren mnemotechnischen Verläßlichkeit auf viele eine ähnliche Faszination wie die Karten ausüben.

Ich merke es ja selbst, daß die Vorstellung reizvoll ist, dies (Zumindest bis unter die von Herrn Gamm genannte Grenze) zu perfektionieren.

Schnell und meditativ im gleichförmig-automatisierten Ablauf, welche Disziplin kann das schon von sich behaupten?

Sonst legt man ständig Bilder auf Orten ab, um sie zu erinnern und doch wieder zu vergessen.

Hier greift man auf dasselbe, mit filligraner Geduld oder mit grobem Fleiß gewirkte Wissen immer aufs Neue zurück und erhält somit eine willkommene Abwechslung.

Gerade weil er ja die mnemotechnischen Möglichkeiten demonstriert, Wissen auch dauerhaft zu speichern (Was ja den typischen Disziplinen fehlt), dürfte gerade der Pi-Wettlauf Eindruck auf Außenstehende machen.

Der schnelle Zugriff auf Teile einer vermeintlich gewaltigen Informationsmenge ist ja genau das, was die Meisten täglich erstreben und dabei scheitern.

Und so nähern uns ...

Zudem bringt uns die Methode, die sich letztlich (Außerhalb des menschlichen Faktors) als am effektivsten erweist, vielleicht gewissen neuen Einsichten zur Erleichterung eines 'registermäßigen Zugriffs' näher.

Wenn ich mich recht erinnere, haben Sie in diesem Forum ja auch einmal erwähnt, daß Sie die Möglichkeit, in aufgenommener Information wie in einem Register blättern zu können, als forschenswertes Ziel ansehen.

Von der Trivialität der 100 Zahlen sollte man sich hierbei in Bezug auf einem potentiellen Erkenntnisgewinn nicht täuschen lassen.

Bald werden einige Läufer auf die Uhr sehen und ihre Zeiten vergleichen.

Mit erwartungsvollen Grüßen,

Simon
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Hannes
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Beitrag von Hannes »

Pat hat geschrieben: Wie schnell bist Du denn ungefähr, wenn es darum geht, die Pi-Zahl zu nennen?

Hast Du es bereits einmal mit den vollen 100 Stellen getestet?
Ich hatte ja, wie du weißt, mich am Freitag einmal damit beschäftigt und mich selber nur ein paar Stellen abgefragt. Die gesamte Zahl habe ich nicht wiedergegeben.

Die Klumpen habe ich bisher auch nicht einmal wiederholt. Als ich nun auf Anregung deines Beitrages einmal die Zahlen wiedergeben wollte musste ich doch feststellen, dass die Klumpen (bis auf die 7 Zwerge :wink: ) doch sehr sehr brüchig geworden sind und ich keine richtige Zuordnung mehr machen konnte.

Daher habe ich mir vorgenommen, mit den neuen Erkenntnissen durch Herrn Voigt, die Sache noch etwas systematischer zu gestalten und neue effektivere Klumpen mit mehr System zu bilden.

Ich gebe dir Recht! Wenn das Tool mit Bestenliste herauskommen würde, wäre auch ich mit Sicherheit im Kampf um die Plätze dabei :roll: .
Mit diesem Einstieg könnte ich mir dann vieleicht sogar vorstellen mich an N=X000 zu versuchen. Was es natürlich ermöglichen würde den anstehenden Wettkampf einmal in Betracht zu ziehen.... :wink:

Gruss Hannes

P.S. Ich nutze die Seite von Andi Bell! Habe sie gespeichert und etwas modifiziert so das ich jetzt 100 Daten auf einem Blatt habe.
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Ulrich Voigt
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Re: Geschichte / Scheinklumpen

Beitrag von Ulrich Voigt »

Hannes hat geschrieben:Nappa <=> Peitsche
Ja, sowas passiert! Ich hatte mir das schon vorgestellt. Ich würde es aber doch lieber ändern und mit "Nappa" arbeiten. Die Röckchen der 7-Zwerge könnten doch z.B. aus Nappa sein.
Ist es wirklich möglich sich 100 Pflanzen nur im Geiste so unterschiedlich vorzustellen, dass man sie hinterher nicht wieder verwechselt?
Zunächst einmal ist es gar nicht so leicht, überhaupt 100 passende Pflanzen aufzutreiben. Zwar kommt es mir zugute, daß ich eine Zeitlang in Brasilien gelebt habe. Dennoch führte kein Weg daran vorbei, daß ein paar neue Arten gezüchtet wurden:

Süßkartoffeln Zeder Hyazinthe Sumpfdotterblume Sauerampfer Sellerie Eiche Zuckerrohr Zwetschgenbaum Zypresse Distel Dattelpalme Tanne Tomate Trauerweide Tollkirsche Tuja Tigerlilie Teufelskralle Taubnessel Enzian Nadelkiefer Hahnenklee Annemohne Nervengras Nelke Nachtschattengewächs Ankergras Hanf Hainbuche Mais Modigliani-Lilie Mandelbaum Mammutbaum Mirabelle Melone Majoran Mahagoni Muffgras Himbeere Rose Rhododendron Ahorn Rhombuspflanze Röhrling Erle Orchidee Erektionskraut Riffelgras Rhabarber Lustiges Lieschen Lotus Oleander Limone Lorbeer Öl-Lilie Leechy Alge Löwenzahn Alpenveilchen Jasmin Schattengewächs Schneeglöckchen Schimmel Schierling Schlüsselblume Schachtelhalm Jaca Schwertlilie Haschbohne Kastanie Gitterbaum Kanonenbaum Gummibaum Granatapfel Glockenblume Cajú Kaktus Kiefer Kapwein Weizen Weide Fingerhut Wimpernrose Hafer Apfelbaum Wachholder Fuchsie Pfifferling Webergras Hibiskus Petersilie Banane Bambus Brennessel Blaubeere Busch Abacade Puffbohne Pappel

Wer möchte wohl mit solch einer 100-Garderobe Zahlen lernen??!! Aber im Verein mit hinreichend vielen ganz anders thematisierten Garderoben funktioniert das ausgezeichnet. Nein, ich habe keine besondere Mühe, mir meine Pflanzen vorzustellen. Sie brauchen allerdings eine lebendige Umgebung.

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Beitrag von Ulrich Voigt »

Pat hat geschrieben:So wird es bekanntermaßen auf Memoryxl.de gehandhabt.
Ich werde die Anregung mal weitergeben.

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Beitrag von Ulrich Voigt »

Hannes hat geschrieben:musste ich doch feststellen, dass die Klumpen doch sehr sehr brüchig geworden sind und ich keine richtige Zuordnung mehr machen konnte.
Vielleicht darf ich Dir dazu einen kleinen Rat geben? Ich habe mit dieser Methode nämlich Erfahrung.

Ich denke, daß Du bei der Konstruktion der "Geschichte" noch zu sehr von dem Gedanken einer bloßen Faden-Geschichte ausgehst; man sieht ja, wie Du die Wörter in ihrer natürlichen Reihenfolge verbindest. Die Sache wird dadurch flach und das Risiko, daß man sich im Endeffekt doch nicht so schnell zurechtfindet, wird groß. Es gibt ja immer nur eine Stelle innerhalb der Geschichte, an der man fündig werden kann.
Klumpentechnik:
Wirkungsvoller ist es, tatsächlich einen Klumpen zu konstruieren, in dem möglichst alles mit allem direkt verbunden ist. Die Puppe z. B. trägt einen Rock und sie kann auch Schach spielen, der Rock ist aus Nappa und liegt meist auf der Leija. "Tom" heißt die Puppe und wird von den 7-Zwergen auch als Mob benutzt, worüber der eine 7-Zwerg, der selbst Tom heißt, ein Buch geschrieben hat: Jetzt ist die Puppe mit allem direkt verbunden und ebenso würde ich mit jedem anderen Teil verfahren. Am Ende ist es so, daß bei jedem der zu diesem Klumpen gehörigen Wort stets zugleich der ganze Klumpen aufleuchtet (und nicht nur der kleine Ausschnitt eines Fadens, auf dem es sich befindet). Ich nenne das mnemotechnische Meditationsarbeit: Ich meditiere über jedem einzelnen Wort so lange, bis es alles, aber auch wirklich alles, an sich gesaugt hat. Zu dieser Technik, die wie ich vermute, in aller Regel vernachlässigt wird, liest man in Esels Welt S. 165: "Dies ist dann der zeitraubende Teil der Arbeit." Es wird auch uns Eseln halt nichts geschenkt! Wenn die zugrunde gelegte "Geschichte" gut eingefädelt ist, bringt diese Art von Arbeit aber Spaß. Sie entspricht dem Lustgefühl der Kühe, wenn sie auf der Wiese liegen, die Sonne genießen und - wiederkäuen. Ich hatte immer Spaß an dieser Art von Meditation beim Fahrradfahren. Das Resultat ist: Die absolute Sicherheit.

Und dann noch etwas. Ich versehe diese 10 Klumpen mit Farben, wie in Esels Welt S. 185 beschrieben. Hier, beim Klumpen Nr. 7 (violett) stelle ich mir alles irgendwie violett vor. Der Weg 47 => Rock => 7-Zwerge => 7 ist in dem Moment beendet, wo ich diese Farbe sehe. Und das geschieht verdammt schnell.

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Beitrag von Hannes »

Ulrich Voigt hat geschrieben: Vielleicht darf ich Dir dazu einen kleinen Rat geben? Ich habe mit dieser Methode nämlich Erfahrung.
Sicher! Danke für die Beschreibung!

Artet eine solche Verklumpung nicht enorm aus, wenn man diese für 100 oder mehr "Einzelteile" ausführen muss?

Warum ist die 7 violett? Das erinnert mich an den Farbcode für elektrische Widerstände.
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Beitrag von Ulrich Voigt »

Hannes hat geschrieben:Artet eine solche Verklumpung nicht enorm aus?
Doch. Ich benutze hier nicht von Ungefähr das Wort Arbeit. Man muß andererseits auch nicht pedantisch nun wirklich alles einzeln durchklumpen, denn von einer bestimmten Stelle ab geschieht das dann schon von ganz allein. Auf keinen Fall aber dulde ich Informationen, die nur einsam "am Faden" hängen.
Warum ist die 7 violett?
Die 7 ist gar nicht violett, sondern braun, da hab ich mich vertan. Sorry! Very sorry!!

Ich benutze
1 = rot, 2 = orange, 3 = gelb, 4 = grün, 5 = blau, 6 = violett, 7 = braun, 8 = gold, 9 = schwarz, 0 = weiß.

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Beitrag von Ulrich Voigt »

Pat hat geschrieben:Diese Disziplin könnte auf viele eine ähnliche Faszination wie die Karten ausüben.
Ich habe in der letzten Woche regelmäßig N = 100 geübt und gemerkt, daß das leicht zur Sucht werden kann. Ich mußte mich richtig zwingen, wieder aufzuhören, denn es gibt ja wahrlich auch anderes zu tun!
Meine Bestzeit ist bislang 1 m 5 s und ich gedenke, solange weiter zu üben, bis ich verläßlich unter 1 m komme. Dann will ich zufrieden sein, denn mein Ehrgeiz steht hier nicht auf Sieg, sondern nur auf Vermeidung einer Blamage.
Ähnlich ist es übrigens bei (N = 5000, n = 10, k = 500).
Bei (N = 5000, n = 2, k = 2500) allerdings sollte ich einen Sieg anstreben, denn hier habe ich einen technischen Vorteil, den man auch mit großer Begabung nicht ganz leicht ausgleichen kann. Oder doch? Man wird es sehen.

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Beitrag von Ulrich Voigt »

Im Rahmen der diesjährigen Weltmeisterschaft der Kopfrechner in Gießen besteht am Freitag 3. November vielleicht die Möglichkeit, etwas Pi-mäßiges vorzustellen.

Gibt es hier Leute, die bei der Pi-Permutation zu (N=100, n = 1, k = 100) mitmachen würde? Ich wäre dabei, wenn so etwas wie ein kleiner Wettkampf möglich wäre.

Das wäre doch eine nette Gelegenheit, diesen Sport einmal vorzuführen!

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Beitrag von Ulrich Voigt »

(N=100, n = 1, k = 100)

Im Rahmen der diesjährigen Weltmeisterschaft der Kopfrechner im Mathematikmuseum in Gießen findet am Freitag 3. November ab 17:30 eine "Freestyle show" statt, bei der ich die Pi-Permutation zu (N=100, n = 1, k = 100) als Sport vorstellen werde.

Das Programm, das ich dabei benutze, gibt es zum download auf www.likanas.de > Aktuelles > PI CONTEST.

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Beitrag von Ulrich Voigt »

Ulrich Voigt hat geschrieben:(N=100, n = 1, k = 100)
Wie angekündigt, habe ich das dort gestern vorgeführt. Die Zeit: 48,43 sec.

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