Geschwindigkeit - wie man schneller wird

Mnemotechnik als Mentalsport. Hier dreht sich alles um Meisterschaften, mentale Höchstleistungen, neue sowie alte Rekorde im Bereich des Gedächtnissports.

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Flauwy
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Geschwindigkeit - wie man schneller wird

Beitrag von Flauwy »

Als Gedächtnissportler hat man zwei entscheidende Ziele: Immer mehr Informationen in immer weniger Zeit.

Um der sehr häufig gestellten Frage "Wie werde ich besser?" zu begegnen, liste ich mal die Faktoren auf, die entscheidenden Einfluß auf Verbesserungen haben. Als Beispiel verwende ich die Disziplin Speed Numbers. Ich hoffe daraus eine interessante Diskussion anregen zu können, aus der sowohl Einsteiger, als auch Fortgeschrittene ihre Erfahrung ziehen zu können. Eure Meinung ist mir demnach sehr wichtig, versucht sie jedoch bitte strukturiert und übersichtlich zu halten, damit man diesen Beitrag besser überschauen kann.

1. Das Zahlensystem

Bekannte Systeme:
  • - 1-stellig (z.B. Zahlen-Form oder Zahl-Reim-System mit 10 Bildern)
    - 2-stellig (z.B. Master-System (kurz: MS) oder 100er-Garderobe)
    - 3-stellig (z.B. erweitertes MS mit 1000 Bildern oder Kapazitätserweiterung für das MS mit 10 Zuständen für die 100 Bilder)
    - 4-stellig (z.B. Person-Objekt mit 200 Bildern oder gar extrem erweitertes MS mit 10000 Bildern)
    - 6-stellig (Person-Verb-Objekt (kurz: PVO) auf der Basis des MS mit 300 Bildern)
Die erste Überlegung eines Anfängers wäre wahrscheinlich, je mehr Informationen pro Cluster (Informationshaufen), desto besser/schneller. Die Erfahrung im Gedächtnissport zeigt, das das nicht zwangsläufig so ist. So verwendet der Gedächtnis-Weltmeister Clemens Mayer "nur" das 2-stellige MS und weißt dennoch die fantastische Leistung von 280 Zahlen in 5 Minuten in einem Turnier auf. Und ich bin sicher, das da noch weit mehr bei ihm möglich ist, mit diesem System.

Der Weltrekord von 333 Zahlen in 5 Minuten wurde mit einem 3-stelligem System erstellt und zwar von Ben Pridmore. Das spricht auf den ersten Blick ganz klar für dieses System. Man muß jedoch dabei beachten, mit welcher Leidenschaft Ben trainiert und wieviel Zeit er in sein Tarining investiert. Ich denke das relativiert das ganze wieder etwas.

Boris verwendet ein 4-stelliges P-O-System. In Cambridge hat er damit sehr gute 236 Zahlen geschafft. Wir wissen jedoch von seinen hervorragenden anderen Disziplinen, das da noch mehr gehen müßte.

Andi Bell verwendet ein 6-stelliges PVO-System und erreicht damit 280 Zahlen im Turnier.


Die große Frage ist nun, was ist effektiver? Die Tatsache, das man durch zunehmend größer werdende Cluster Routenpunkte (RPs) spart, ist denke ich dabei nur peripher interessant.

Dazu möchte ich das 2er, das 3er und das 6er näher beleuchten:

Beim 2er muß man am wenigsten lernen. Das führt dazu, das am einfachsten Myelin durch üben aufgebaut werden kann, wodurch die Übertragunsgeschwindigkeit zwischen den Neuronen von 1 Meter pro Sekunde auf bis zu 100 Meter pro Sekunde erhöht wird. Sprich die Erkennungsrate der 2-stelligen Zahl wird drastisch erhöht. Kurz gesagt, je öfter man an etwas denkt, desto mehr Myelin wird an den entsprechenden Axonen angelagert und man erinnert sich zunehmend schneller an diese Information (Lernen durch Wiederholung). Man spart also kostbare Zeit beim memorieren.

Beim 3er muß man zehn mal soviele Bilder lernen, wodurch die Myelinisierung erschwert wird. Sicherlich kann man diese durch sehr hartes Training ausgleichen, meiner Meinung aber nur sehr sehr schwer eine ähnliche Geschwindigkeit erreichen, wie bei 100 Bildern (2er). Bedenkt dabei bitte, das wir bei einem trainierten Gedächtnissportler Unterschiede im Millisekunden Bereich betrachten, die sich in 5 Minuten jedoch addieren und einige Zahlen ausmachen können. Nichtsdestotrotz bietet dieses System ein gewaltiges Potenzial.

Das 6er ist quasi ein Hybrid zwischen dem 2er und dem 3er und unterscheidet sich von dem 4er nur unwesentlich. Man hat 100 Personen, 100 Verben und 100 Objekte, die im besten Fall miteinander assoziert werden, wodurch das Lernen reduziert wird (z.B. 20=Nase --> Pinocchio - schnauben - Nase). Der Vorteil dieses großen Clusters ist der relativ geringe Lernaufwand im Vergleich zum 3er, der Nachteil jedoch ist die Tatsache, das man eine Szene merkt und keine Einzelbilder. Die Gefahr, das man einzelne Teile vergisst ist omnipräsent, läßt sich im Training jedoch langsam reduzieren. Ein weiterer Nachteil ist, das die Kreativität eingeschränkt ist, durch die feste Szenen-Vorgabe - das wird aber im gleichen Moment wieder zum Vorteil, da man so wieder etwas Zeit spart.

Was nun besser ist, sei jedem selbst überlassen. (174185 wird entweder zu Theke/Ratte/Falle oder zu Tiger/Teufel oder zu Barkeeper beißt in eine Falle). Wer viel Zeit investieren möchte, sollte jedoch wahrscheinlich das 3er-System wählen, oder was meint ihr? Ich arbeite mit dem 6er.


Wir können also DREI wichtige Faktoren beim Zahlensystem festhalten:

1. Je kleiner der Cluster, desto schneller und sicherer hat man das Bild im Bewußtsein, desto mehr RPs brauch man aber auch (es sei denn man speichert mehrere Cluster auf einem RP und verklumpt diese zu einem großen Cluster, wodurch jedoch auch wieder Verwechslungen auftreten können - kam die Kette oder die Mumie zuerst?!?).

2. Je öfter man seine Bilder trainiert, um so mehr Myelin wird aufgebaut und die Übertragung nimmt RAPIDE zu.

3. Je größer der Cluster, desto weniger RPs brauch man und umso weniger Gesamt-Zeit wird beim Assoziieren von Bildern und RPs verbraucht.


2. Die Routen


Bei den Routen gilt das gleiche wie bei den Zahlenbildern: Je öfter man sie durchgeht, um so schneller und sicherer kann man sie wieder abrufen.

Routenpunkte kann man generell in 3 verschiedene Varianten unterteilen, wobei es hier vorerst egal ist, ob diese real oder erdacht sind:
  • - Räume/Plätze/Orte (z.B. Küche/Fußballplatz/London)
    - Objekte/Personen (z.B. Lampe/Gerhard Schröder)
    - Teilobjekte/Körperteile (z.B. Glühbirne-Ständer-Schalter-Kabel)
Vielmehr fällt mir hierzu auch nicht ein. Wie man eine perfekte Route erstellt, soll nicht dieses Thema sein. Vielmehr interessiert mich, wie man hier noch Geschwindigkeit heraus holen kann. Dazu rase ich eine Route in Gedanken entlang und versuche dabei schneller und schneller zu werden. In der Praxis ist das aber nicht besonders relevant, denn an der Route hapert es meistens nicht, da man diese in den meisten Fällen wesentlich schneller parat hat, als man sie überhaupt verarbeiten kann. Hier machen wir uns das grandiose Ortsgedächtnis des Menschen zu nutze.


Eine Frage, die relativ häufig auftaucht ist noch, ob man zuerst die Zahl übersetzt, oder den nächsten RP ins Bewußtsein holt. Ich übersetze zuerst und gehe dann zum RP. Mich interessiert brennend wie ihr das macht und was ihr meint was sinnvoller ist.


3. Das Assoziieren


Wir kommen zum wahrscheinlich wichtigsten Punkt des Merkens: Dem Assoziieren.

Hier lassen sich folgende Faktoren auflisten:
  • - Kreativität (wie schnell kann ich mir etwas überlegen, was zwischen dem Zahlenbild und dem RP passiert)
    - Verarbeitungskanal (sehe ich das Bild auch wirklich vor meinem inneren Auge? Oder höre bzw. fühle ich es, da manche Menschen weniger visuell als auditiv bzw. kinästhetisch sind?)
    - Vertrauen auf das eigene Gedächtnis (wie lange verharre ich innerlich bei einer bereits fertigen Assoziation, da ich denke sie weiter verfestigen zu müßen, bevor ich sie mir wirklich merke?)
    - Wiederholung (schaue ich mir die Assoziationen noch einmal an, nachdem ich sie alle durchgegangen bin und nehme damit einen relativ großen Zeitverlust in kauf?)

Die Kreativität läßt sich ziemlich gut trainieren. Jeder der sich mit Gedächtnissport beschäftigt, wird am Anfang die Erfahrung gemacht haben, das es oft nicht reicht, das Lasso auf den RP zu legen. Hinterher weiß man nur noch, das da was drauf lag, aber nicht mehr was es war. Deshalb kommt man schnell drauf, das Lasso anderweitig mit dem RP zu assoziieren (z.B. es drum herum wickelt, den RP am Lasso aufhängt oder das Lasso auf dem RP tanzen läßt).

Der Verarbeitungskanal ist schon schwieriger zu trainieren. Am Anfang waren meine Bilder keine Bilder. Es waren nur Ideen in einem schwarzem Raum, bestenfalls habe ich den RP gesehen, aber meistens habe ich auch diesen mehr als Idee im Kopf gehabt und nicht ein klares Bild vor dem inneren Auge gesehen. Das Resultat war, das ich vieles wieder vergessen hatte. Also mußte ich üben, mir meine Zahlenbilder und RPs vor dem inneren Auge aufmalen zu können, damit ich überhaupt in der Lage war, mir die Assoziationen bildlich vorzustellen. Ich habe gehört, das Katharina Bunk ihre Kartenbilder (bzw. ihre Personen, die sie für die einzelnen Bilder hat) eher "hört" als sieht und das ihre Personen an den einzelnen RPs etwas sagen. D.h. sie verarbeitet das ganze auf einem anderen Kanal. Diesen Kanal muß man jedoch erstmal für sich finden, denn möglicherweise ist das bildliche für einige gar nicht so vorteilhaft. So möge man mir verzeihen, das ich grundsätzlich von Bildern spreche, ein anderer vielleicht aber nur Töne hört.

Ein ganz heikler Punkt ist das Vertrauen in sein eigenes Gedächtnis. Um letztlich den Sprung zu schaffen, schneller und schneller zu werden, muß man sich auch trauen. Für mich perönlich eine äußerst schwierige Sache, die sich nur langsam einstellt. Ich weiß, ich kann etwa 150-170 Zahlen memorieren in 5 Minuten, ohne große Schwierigkeiten. Dabei ist meine Fehlerquote akzeptabel, vor allem da man vergessene Bilder oftmals wieder rekonstruieren kann. Wenn ich jedoch schneller sein möchte, muß ich mich an JEDEM EINZELNEN RP zwingen, etwas kürzer meine frische Assoziation zu betrachten. Das fällt mir persönlich unglaublich schwer und damit stehe ich, wie ich aus Erfahrung weiß nicht alleine da. Vielen Leuten fällt es schwer, einfach darauf zu vertrauen, getroßt eine Sekunde schneller pro Bild zu sein. Man ertappt sich jedesmal dabei, das man doch lieber noch die Assoziation dreht und wendet, bis man meint das es passt, obwohl man effektiv gar nichts mehr verändert hat, sondern einfach nur eine Sekunde länger auf das Bild gestarrt hat. Man könnte auch sagen, es fehlt einem der Mut, schneller zu werden.

Und letztlich sei die beliebte Wiederholung erwähnt, die sehr eng mit dem Punkt Vertrauen verknüpft ist. Wir wissen alle aus Erfahrung, das durch eine Wiederholung das Erinnerte gefestigt wird. Das wurde hier in meiner Auflistung auch nochmal mehr als deutlich und ist ein physikalischer Fakt, der durch die Myelinisierung entsteht. Jedoch kostet die Wiederholung SEHR VIEL ZEIT, selbst wenn man schon sehr schnell ist, verschenkt man dadurch möglicherweise einiges an Potenzial. Lieber ein wenig mehr Kreativität in die Assoziationen fließen lassen und dafür bei einer kurzen Disziplin wie Speed Numbers auf die Wiederholung verzichten.


So, ich bin am Ende mit meinem Latein und muß meinen Artikel erstmal auf mich selber wirken lassen. Vielleicht fällt mir ja dann noch etwas ein, was ich vergessen habe. Ich bin gespannt, was ihr zu ergänzen oder zu verbessern habt.

Liebe Grüße

Florian
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Hannes
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Beitrag von Hannes »

Zu 3. Vertrauen und Wiederholen

Vor allem das Problem mit dem Vertrauen ist auch mir sehr präsent. In Torglow habe ich mir bei den Speed Numbers nicht genug vertraut und bin daher etwas länger auf den Routenpunkten geblieben. Die Folge war: die Bilder bei denen ich dachte ich würde sie vergessen und die ich mir extra noch länger angeschaut habe, waren jene die ich am ehesten Vergass!
Dieses: "Das darf ich jetzt bloss nicht vergessen"- Gefühl bringt am Ende genau das Gegenteil hervor.
Normalerweise versuche ich wentlicher cooler an die Sache heran zu gehen und einfach das Bild abzulegen und dann weiter zu gehen. Bei den Binär-Zahlen in Cambridge ist mir das sehr gut gelungen und dort habe ich auch nicht wiederholt!

Ich versuche im Training mir das notwendige Vertrauen zu holen in dem ich erstmal vollkommen übertreibe. So habe ich im November letzten Jahren auch mein Training umgestellt. Zu einem Zeitpunkt an dem ich 207 Ziffern bei den Speed Numbers als bestes Ergebniss zu stehen hatte fing ich an einfach grundsätzlich 360! zu versuchen. Die Fehlerquote war enorm, doch zumindest im Training :roll: konnte ich mich dadurch schnell auf sichere 260 bringen und ab und zu auch mehr als 300 als korrekt abbuchen.

Im Wettbewerb fehlt mir dann aber wieder diese Lockerheit, womit wir wieder beim Thema mangelndes Vertrauen wären.

Die andere auch von Florian angesprochene Variante wäre: Einen sehr schnellen 1. Durchgang zu machen und dann zu wiederholen. Das sollte zumindest im 1. Durchgang ein höheres Vertrauen in sich selber bringen. Denn man weiß ja: "Die schau ich mir eh nochmal an". Also kann man auch schneller weitergehen.

Ja soweit meine ersten Gedanken dazu.
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brainuser
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Beitrag von brainuser »

Florian:

Eines vorab: ein sehr schöner Artikel, der auch für mich als "Nichtgedächtnissportler" sehr interessant ist!
Jeder der sich mit Gedächtnissport beschäftigt, wird am Anfang die Erfahrung gemacht haben, das es oft nicht reicht, das Lasso auf den RP zu legen. Hinterher weiß man nur noch, das da was drauf lag, aber nicht mehr was es war. Deshalb kommt man schnell drauf, das Lasso anderweitig mit dem RP zu assoziieren (z.B. es drum herum wickelt, den RP am Lasso aufhängt oder das Lasso auf dem RP tanzen läßt).
Zum Thema Kreativität:
Kostet es nicht Zeit, sich die jeweilige Verbindung erst zu überlegen? Ließe sich nicht Zeit beim Codieren einsparen, wenn man die (zugegebenermaßen vielen) möglichen Verbindungen Routenpunkt - Zahlencode trainiert/lernt.

Ich denke z.B. daran, als Training das Lasso über alle Routenpunkte tanzen zu lassen und dabei in Ruhe die möglichen "merkgünstigen" Verbindungspunkte zu konstruieren. Das könnte dann bei entsprechendem Training im Wettkampf in Zeitvorteilen resultieren ?!

Viele Grüße
Oliver
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Boris
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Beitrag von Boris »

Zu 1.

Man muss aber noch einen ganz wichtigen Punkt hinzufügen:

Egal ob 2er, 3er, 4er oder 6er Bildersystem kommt noch dazu, dass sich die Leute unterschiedlich viele Bilder auf einem Routenpunkt merken.
Bei Ben Pridmore ist zum Beispiel bekannt, dass er das 3er System hat. Aber davon tut er nicht ein Bild auf einen Routenpunkt, sondern drei! Also hat er 9 Ziffern auf einem Routenpunkt und zudem das Problem, auf einem Routenpunkt die Reihenfolge der Bilder nicht verwechseln zu dürfen.

Joachim Thaler ist das andere extrem: Er hat nur ein 2er System und tut davon auch nur ein Bild auf einen Routenpunkt, hat also wirklich nur 2 Ziffern pro Routenpunkt. Er hat 266 Ziffern bei den Speed Numbers gemacht.

Clemens Mayer ist hier wiederum "sehr speziell". Ohne das genauer zu erläutern verrät er nur, dass er unterschiedlich viele Bilder auf einen Routenpunkt legt. Je nachdem wie es grade passt.

Ich habe ein 4er System als Kombination von zwei 100er Listen wie von dir beschrieben und tue davon dann eine "Szene" auf einen Routenpunkt.



Zum Thema Kreativität/Wiederholung kann man sich auch viele Gedanken machen! Auch hier scheint es zwei Gruppen zu geben. Auf der eine Seite Leute wie ganz krass Lukas Amsüss, ich aber auch oder zum Großteil wohl auch Ben Pridmore die auch bei sowas wie 5 Minuten Ziffern mindestens einmal wiederholen, zum Teil sogar zweimal. Und bei Sachen wie 30 Minuten Ziffern am Ende jede Ziffer wohl viermal gesehen haben. Hier kann dann nicht mehr viel Zeit genommen werden, eine Assoziation anzulegen. Dafür wird sie mehrfach aufgerufen (durch Nerven-Impulse angeregt) und so gefestigt.

Auf der anderen Seite z.B. Gunther, diejenigen die in 5 Minuten gar nicht wiederholen und bei den langen Sachen auch nur einmal. Da bleibt natürlich mehr Zeit die Assoziation zu erzeugen, aber die muss dann auch sitzen.


@brainuser: Ich halte das nicht für sinnvoll. Dann hat man alle Assoziationen schon gesehen und ist dann sehr leicht verwirrt, welche es den diesmal eigentlich war. Grade die Spontantität bringt mir die besten Bilder.
Phantom
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Beitrag von Phantom »

Bei kürzeren Ziffernfolgen ist man wahrscheinlich sogar mit dem gewöhnlichen Mastersystem ohne Routen am schnellsten.
Natürlich ist diese Methode sehr fehleranfällig, könnte sich aber z.B. bei 'Zahlen auditiv' für viele lohnen. Sie schöpft sich wahrscheinlich dann aus, falls man am selben Tag zu viel damit trainiert, da die Verwechslungsgefahr mit vorher erstellten Bilderketten steigt.
Zahlendreher sind seltsamerweise das geringere Problem, schon häufiger kommt es vor, dass mehrere Master-Begriffe/Bilder einfach übersprungen werden, ohne dass man es merkt (z.B. in '...85 22 34 76 54 01 83 85 27...'
könnte jemand versehentlich nach der ersten 85[Falle/Fell] gleich die 27 nennen).

Was ich noch kritisch anmerken möchte ist, dass bei zu häufigem Anwenden dieses primitiven Systems die Routenmethode im Training vernachlässigt wird und man mit dieser zu langsam ist.

Zurzeit geht es mir nämlich so, dass ich bei zweimaligem Durchgehen in Speed Cards (per Hand, also nicht im XLTrainer) mit zweimaligem Durchblättern (1-mal --> keine Chance auf 52 Richtige) durchschnittlich 165 s benötige, mit Route dagegen in einem Durchgang :!: 230 s brauche.

Auch 126 Ziffern in weniger als fünf Minuten sind auf diese Weise erreichbar (allerdings auch nur in zwei Durchgängen).

120 gingen in ca. 180 Sekunden (davon 1.Durchgang 100 -- 120 s).

Kleinere Datenmengen (bis 60 Ziffern oder 144 Binärziffern gehen ohne Wiederholung auch sehr schnell).

Zu den Binärzahlen:
Ich versuche zurzeit Folgen aus jeweils fünf Bildern (1 Zeile auf den Ein-prägezetteln) auf einem Punkt abzulegen. Flexibilität und Kreativität sind
hierbei keine Grenzen gesetzt. Auch bei Erinnerungslücken ist es nicht so schlimm, da man die Wiedergabe einfach mit der nächsten Zeile fortsetzt.
Solange man noch weiß, welcher Routenpunkt welcher Zeile entspricht, besteht auch nicht die Gefahr, bei der gesammten Disziplin 'genullt' zu werden. Die Begriffe eines Rotenpunktes in der korrekten Reihenfolge wiederzugeben war auch hier bisher kein Problem für mich.
Schwieriger ist es, zu jedem Punkt auch die komplette Geschichte wieder-zugeben.

Aber wie gesagt: Ich fange erst damit an diese Methode zu trainieren.
Ergebnisse des Experiments werden also wahrscheinlich noch lange auf sich warten lassen.

Es ist ja immer so, dass man selbst mit einer deutlich überlegeneren Methode schlechter abschneidet als mit einer die in Fleisch und Blut übergegangen ist, falls man die bessere Methode kaum erprobt hat.
Ulysses
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Beitrag von Ulysses »

Boris hat geschrieben:Egal ob 2er, 3er, 4er oder 6er Bildersystem kommt noch dazu, dass sich die Leute unterschiedlich viele Bilder auf einem Routenpunkt merken.
Gibt es Leute mit PVO-System, die zwei oder gar nocht mehr ihrer Minigeschichten auf einen Punkt setzen?

Boris hat geschrieben:Auf der anderen Seite z.B. Gunther, diejenigen die in 5 Minuten gar nicht wiederholen und bei den langen Sachen auch nur einmal. Da bleibt natürlich mehr Zeit die Assoziation zu erzeugen, aber die muss dann auch sitzen.
Gunther ist ja besonders in den längeren Disziplinen sehr gut. Was meint ihr, in wie weit das auch an dieser Strategie liegt?

@Florian:
Wirklich ein ausgezeichneter Beitrag.
slash7
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Beitrag von slash7 »

Ich habe eine Frage zu diesen Systemen (sind ja vom Prinzip her alle gleich)

Wenn ich jetzt mühsam eine Geschichte erfunden habe für irgendein Fach (bsp geschichte), sollte ich sie dann aufschreiben, um mir beim Wiederholen leichter zu tun, oder soll ich mir , wenn ich sie mir nicht merke, ändern und mir eine neue (bzw. leicht veränderte) geschichte merken?
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Flauwy
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Beitrag von Flauwy »

Beides. Das Schreiben festigt die Erinnerung und das Verändern verbessert sie. Ist allerdings etwas Off-Topic, da es nichts mit der Geschwindigkeit an sich zu tun hat, sondern mit der Qualität, die ohne Zeitdruck entsteht.
slash7
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Beitrag von slash7 »

Du meinst beim ersten mal nicht aufschreiben, u wenn es dann nicht klappt eine veränderte geschichte aufschreiben? :?:
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Flauwy
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Beitrag von Flauwy »

Nein. Ich meine, das eine gute Geschichte eigentlich keine Niederschrift benötigt, sie jedoch postiv unterstützen kann. Auch schon beim ERSTEN mal. Sollte es dann immer noch nicht klappen, sollte man die Geschichte nochmal auf die 7 Mentalfaktoren überprüfen, denn wann man diese beachtet, kann eigentlich nix mehr schiefgehen.
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Flauwy
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Beitrag von Flauwy »

Ich möchte den Beitrag von mir über die Myelinisierung etwas relativieren. Nach einem Gespräch mit Henning Scheich, dem Direktor des Leibniz-Instituts für Neurobiologie in Magdeburg, weiß ich jetzt, das bei Lernvorgängen im Bereich des Gedächtnissports die Myelinisierung nicht so eine große Rolle spielt. Dieser physikalische Vorgang spielt eher bei langfristig abgespeichrten Informationen eine Rolle. Im Gedächtnissport werden die Inhalte aber über einen kürzeren Zeitraum wieder abgerufen. Dies geschieht zwar auch aus dem Langzeit-Gedächtnis, wird aber eher durch eine elektrische Aktivität in einem bestimmten Bereich des Gehirns gewährleistet. Beim abrufen der zuvor abgespeicherten Informationen, kann das Gehirn auf die immer noch vorhandenen elektrischen Felder zugreifen, die quasi wie ein Wegweiser zu den entsprechenden Erinnerungen führen. Für die oben genannten Erkenntnisse verändert sich jedoch dadurch nichts, denn auch diese elektrischen Felder werden durch Wiederholung erhalten. Erst nach einer längeren Phase, die ich leider gerade nicht exakt bestimmen kann (ich vermute so ca. ein Tag), wird die Myelinisierung wirklich relevant, da dann die elektrischen Felder verblasst sind.
Zuletzt geändert von Flauwy am Mi 13. Mai 2009, 23:05, insgesamt 1-mal geändert.
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accumbens
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Beitrag von accumbens »

Bin mir nicht sicher, ob dieser Beitrag hier passt, oder überhaupt für jemanden interessant ist, aber vielleicht hilft es einigen...

Ich bin gerade dabei, ein Person/Objekt System für die Karten zu üben. Wie oben beschrieben habe ich also feste Bilder (zwei beim PO) pro Karte. Ich trainiere gerade so, dass ich Kartenstapel immer wieder durchgehe und dabei die Bilder ins Bewusstsein rufe (mein Unterbewusstsein ist noch nicht verlässlich genug...). Man macht dadurch schnell Fortschritte. Irgendwann war ich so fix, dass ich mit folgendem Problem zu kämpfen hatte. Ich habe statt des Bildes nur den Namen der Person (besser Kreatur) oder des Gegenstandes gesagt und dabei nur ein schwaches Bild in meinem Bewusstsein erzeugt. Mir ist dann folgende Lösung eingefallen, die auch richtig gut bei mir funktioniert hat. Ich spreche ständig ein Wort aus (gogogogogogo... oder ooooooo) - nicht wirklich sondern nur im Kopf - und verhindere dabei, dass ich beim Recall der Bilder das bezeichnende Wort ausspreche. Zuerst habe ich (nicht überrascht) gemerkt, dass ich langsamer wurde. Aber letztlich habe ich nicht nur wieder zu den starken Bildern zurückgefunden, sondern durch das bewusstere Trainieren der Bilder auch innerhalb von einigen Durchgängen weitere 10sec gewonnen. Wenn man Karten richtig gut kann, dann ist das zusätzliche Aussprechen der Wörter wahrscheinlich eine weitere Gedächtnisstütze. Aber beim Training werde ich zukünftig immer beides (Wörter mitsprechen und nicht mitsprechen) ausprobieren.
elhombre
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Kartentraining re

Beitrag von elhombre »

Danke accumbens, für mich als Anfänger sehr interessant, kämpfe z.Zt.
mit den gleichen Problemen.
Genau das gleiche bei mir , ich sage immer zuerst das Wort und präge es mir nicht richtig ein, dadurch muss ich auch das Wort mehrfach wiederholen, um mir das Bild einzuprägen, das kostet viel Zeit.

Kleiner Scherz: geht auch ooooohooooooh ?
Gruss elhombre
do it
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Flauwy
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Beitrag von Flauwy »

Ich spreche ständig ein Wort aus (gogogogogogo... oder ooooooo) - nicht wirklich sondern nur im Kopf
Das habe ich in einem Speed-Reading-Buch mal gelesen (ich glaube es war Photo-Reading von Paul Scheele). Darin hat er beschrieben, dass es helfen soll sich eine Orange vorzustellen, die auf dem Hinterkopf liegt und kurz vor dem runterfallen ist. Damit belegt man den zweiten Aufmerksamkeitskanal und verhindert, dass man in Gedanken leicht abdriftet. Man erhöht als faktisch seine Konzentration.

Das gleiche machst du wohl auch, wenn du die ganze Zeit ein O im Kopf aussprichst.
Phexx
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Beitrag von Phexx »

Ich bin noch blutiger Anfänger, also meine Tips mit vorsicht genießen :-)

2er PO:
  • -Man kann die jeweils 100 Bilder schnell durchlaufen um fehlende Bilder zu rekonstruieren.. s. Gunter Karsten J.B.Kerner, oder Konstantin Skudler bei Stefan Raab 93sekunden
    -Man hat bessere Bilder, da man für die geringe Anzahl von Bildern eine sehr gute Auswahl treffen kann. Bei größeren Systemen wie 1000Po hat man eher auch schlechtere Bilder
    -Man hat als Nachteil eine größere Anzahl von Gesamtbildern, die man sich während des aktiven Memorierens merken muss, im Vergleich zu einem 3er PO
3er PO:
  • -durch anfügen von 300 weiteren PO kann man sein 1000PO auch als 2Karten System und als 9 Binary System verwenden
    -es ist schwieriger sich eine große Menge von Zahlen auf einen Blick anzusehen, als eine kleine. 110 001 010 ist schwieriger als 010
    - Man hat sogut wie nie die gleiche Kombination zwei mal
Anzahl Bilder pro Routenpunkt:
  • -Wenn ich 3 Bilder zu einer Merkszene verknüpfen soll, fällt mir das häufig schwerer, als wenn ich nur 2 Bilder verknüpfen muss.
Personen:
Gerade bei einem 1000erPO hat man eine gewaltige Menge an Personen.
Durch das Einfügen von Superhelden werden sie unterscheidbarer.
Spiderman unterscheidet sich stark von Helmut Kohl.
Bei ähnlichen Personen wird es allerdings schwieriger..
War Jack Sparrow im Supermarkt oder doch etwa Keira Knightly?

Ideen:
  • - Attribute als.. eine Art Gefühl über Punkt legen.. so wie "Männlich" .. oder "Weiblich" um die Auswahl einzuschränken
    - Musik zu den Figuren hören, während man das Bild speichert.
    - fragen.. was würde Spiderman mit diesem Objekt tun? Oder Was würde Jack Sparrow mit diesem Objekt tun?

Routen:

  • - Versuchen bei Wiederholung nur kurz ein Gefühl zu haben, ob man den Punkt noch weiß.. dann direkt weiter.. nur die ganz wiederholen, die einem nicht sofort das Gefühl geben, dass man sie noch weiß..
    - Versuchen mehrere Szenen auf einmal zu sehen, falls routenpunkte sichtkontakt haben
    - Falls möglich Bild mit Charakteristik von Routenpunkt zu Assoziieren, damit der Ort als Auslöser für das Bild da steht


Im Übrigen kämpfe ich seit Wochen mit meinem 1300er PO.

Tipp fürs Lernen:
  • -Alle Zahlen mal auf eine Route legen, damit man dann hoch und runter zählen kann
    -Alle Zahlen ohne Route(es sei denn man hat 1000Routenpunkte benutzt gehabt...) zu Mnemoszenen verknüpfen
Beispiel:


848 = Werwolf (ist jetzt ein tolles Majorbild, also auch ohne Hilfen gut merkbar.. mein 1000er ist aber nicht nach Major codiert, da es mir auch so schon schwer genug fällt 1300*2 gute Bilder zu finden)


848 = 84 und 48 = Fahrer und Reifen

Fahrer + Reifen + Werwolf

dann kann man über 84 48 rückschließen auf Werwolf.. die Brücke verschwindet mit der Zeit und man kriegt die Zahl direkt.[/list]

Personenbeispiel 2er Po:

07 66 62 51 36
85 95 31 13 18

07 + 66, Zigeuner und Schach

schlecht: der Zigeuner spielt Schach
besser: der Zigeuner lässt die geklauten Schachfiguren in seinen Beutel fallen

62 + 51, Chinese und Leiter

schlecht: der Chinese klettert die Leiter rauf
besser: der Chinese hat eine deutsche Leiter nachgebaut, die schief und krumm ist und der überall Sprossen fehlen

36 + 85, Mechwarrior und Pfeil

schlecht: Der Mechwarrior schießt mit einem Pfeil
besser: Pfeile zersplittern am Metall vom Mechwarrior weil das so fest ist

95 + 31, Ballack und Seekarten

schlecht: Ballack liest die Seekarten
besser: Ballack plant Seeroute zur Afrikawm auf Seekarte

13 + 18, Dennis Müller und Toffifee

schlecht: Dennis Müller ist Toffifee
besser: Dennis Müller übt abstract images mit unterschiedlich angeordneten Toffifees.



Wichtig ist es aber einfache Assoziationen zu finden, bei denen man schnell ist.

Dicker Mann auf Auto, Autodach biegt sich durch. Ist schnell, einfach und hält sich gut.
Dicker Mann steigt ins Auto, und probiert die unterschiedlichen Knöpfe und Hebel aus usw. wird schon ein bisschen lang und kompliziert.
Klaus Horsten
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Beitrag von Klaus Horsten »

Phexx hat geschrieben: 62 + 51, Chinese und Leiter

schlecht: der Chinese klettert die Leiter rauf
besser: der Chinese hat eine deutsche Leiter nachgebaut, die schief und krumm ist und der überall Sprossen fehlen

36 + 85, Mechwarrior und Pfeil

schlecht: Der Mechwarrior schießt mit einem Pfeil
besser: Pfeile zersplittern am Metall vom Mechwarrior weil das so fest ist

95 + 31, Ballack und Seekarten

schlecht: Ballack liest die Seekarten
besser: Ballack plant Seeroute zur Afrikawm auf Seekarte

13 + 18, Dennis Müller und Toffifee

schlecht: Dennis Müller ist Toffifee
besser: Dennis Müller übt abstract images mit unterschiedlich angeordneten Toffifees.
Sehr schöne Beispiele!

Ja, darum geht es. Die ersten Einfälle sind die langweiligen und schlechten.

Wie man sieht ist der Spruch "Die erste Idee ist immer die beste" falsch, wenn man ihn nicht genau einschränkt.
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Beitrag von Flauwy »

@Phexx:

Tolle Beispiele. Aber was ist ein 1000erPO-System? 1000 Personen und 1000 Objekte? Falls ja, hast du das umfangreichste Zahlen-System das ich kenne. Und auch das schwierigste. Mir fällt es schon schwer 100 Personen zu unterscheiden. 1000 ist für mich keine Option. Dennoch habe ich großen Respekt vor dir. Das nenne ich mal Motivation. :wink:
Phexx hat geschrieben:848 = 84 und 48 = Fahrer und Reifen
Fahrer + Reifen + Werwolf

dann kann man über 84 48 rückschließen auf Werwolf.. die Brücke verschwindet mit der Zeit und man kriegt die Zahl direkt.
Der Tipp gefällt mir sehr.
Klaus Horsten hat geschrieben:Ja, darum geht es. Die ersten Einfälle sind die langweiligen und schlechten.

Wie man sieht ist der Spruch "Die erste Idee ist immer die beste" falsch, wenn man ihn nicht genau einschränkt.
Das sehe ich anders, bzw. sehe ich es genauso, würde es aber anders formulieren. ;)

Wenn man gelernt hat bestimmte Assoziationen auszuschließen, weil sie schwer zu erinnern sind, dann stellen sich automatisch gute Bilder als erste Assoziatonen ein.


Um auf das Thema zurück zu kommen:

Wie kann man schneller erinnerungswürdige Assoziationen finden?

Ich denke, dass Training und Trainingsauswertung dabei eine entscheidende Rolle spielt. Wenn man feststellt, dass ein Bild häufig vergessen wird, dann sollte man es austauschen, oder verbessern. Ich stelle bei PVO zum Beispiel häufig fest, dass die Szene zu wenig mit dem RP interagiert. Dann vergesse ich auch, was passiert ist. In diesen Fällen habe ich dann tatsächlich schlechte Bilder gemacht.
Phexx
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!

Beitrag von Phexx »

Flauwy hat geschrieben:@Phexx:

Tolle Beispiele. Aber was ist ein 1000erPO-System? 1000 Personen und 1000 Objekte? Falls ja, hast du das umfangreichste Zahlen-System das ich kenne. Und auch das schwierigste. Mir fällt es schon schwer 100 Personen zu unterscheiden. 1000 ist für mich keine Option. Dennoch habe ich großen Respekt vor dir. Das nenne ich mal Motivation. :wink:
*g deswegen habe ich das ja gemacht!

Da passt alles rein.

Ich bin noch am experimentieren, wie ich die Karten am einfachsten einpasse.

Die Zahlenkartenkombinationen habe ich bisher so gebaut:

000-100 ist momentan noch mein zweiersystem.. das muss werde ich wohl noch ersetzen müssen.

Personen:
100-200 Kreuz - Kreuz
200-300 Kreuz - Pik
300-400 Kreuz - Karo
400-500 Kreuz - Herz

Objekte:
200-300 Pik - Kreuz
300-400 Karo - Kreuz
500-600 Herz - Kreuz

Personen:
500-600 Pik - Pik
600-700 Pik - Karo
700-800 Pik - Herz

Objekte:
600-700 Karo - Pik
700-800 Herz - Pik

Personen:
800-900 Karo - Karo
900-999 Karo - Herz

Objekte:
800-900 Herz - Herz
900-999 Herz - Karo

---------------------------------------


10 = 1, Bube = 0

Beispiel:

Karo 3 Herz 4
= 34 --> Person : 934

Pik 5 Kreuz 2:
=52 --> Objekt: 252


----------------------------------------

In die noch leeren hunderter passen auch noch alle Damenkombinationen.

Alle Kombinationen mit Assen und Königen müssen dann noch von 2000-2300

----------------------------------------

Auszug:

300 Spiderman Spiderrumschwingen
301 Doc Octopus Greifarme
302 Punisher Totenkopfshirt
303 Jumper Lkw
304 Hellboy Orangenhaut
305 Hancock Bierdose/rülpsen
306 IronMan Energiezelle
307 Optimus Prime Spielzeugoptimizer
308 Silversurfer Quecksilber
309 Das Ding Herz
310 Mr.Fantastic Satelit
311 Die Unsichtbare Brautstrauß
312 Die Fackel Oskar
313 Doctor Doom Eisen
314 Wolverine Stahlkrallen
315 Magneto Magnet
316 Storm Blitze
317 Pyro Feuerlöscher
318 Mystique Blaue Farbe
319 Lasermutant Plasmaschneider
320 Tankwart Zapfsäule
321 Thomas Gottschalk Gummibären
322 Glinda WuschWusch
323 Elfaba grüne Schminke
324 Zauberer von Oz Flügelaffenmerchandise

...

807 Mike Tyson boxhandschuhe
808 Klitschko milchschnitte
809 Ampellmännchen ampel
810 Michelinreifenmann autoreifen
811 König Arthus excalibur
812 Lanzelot lanze
813 Guennivere heiliger gral
814 Merlin hawaishirt
815 mordred schleim
816 morganna kroetenzungen
817 banker bank
...



311 Invisible Girl von den fantastic 4 war lustig, als ich sie zum ersten Mal merken wollte.. ich habe sie auf meine route gestellt.. und sie nicht gesehen.. :D

Jetzt lasse ich sie immer ein und ausblenden... aber der Jumper ist ihr noch arg ähnlich.

Ansonsten unterscheidet sich z.b. Hulk schon ziemlich stark vom Phatom der Oper.

....

Zum Lernen habe ich erst alle 1000 auf routen gelegt und sie auswendig gelernt.

Dann habe ich angefangen sie alle nach dem System zu codieren..

178 17 + 78 = Donald Duck & Kaffee.. Donald kippt heißen Kaffee über den _großen lebendigen Stern_.

179 17 + 79 = Donald & Duck & Kabel ... Donald schließt ein Stromkabel an die _Wachsfigur_ an, die daraufhin schmilzt etc..

von einer solchen Zahl kann ich über die Routenerinnerung rauf und runter zählen.

Ich bin aber noch ganz schön am Kämpfen mit dem System!! Nicht mit dem auf Routen merken, aber mit dem insgesamt alle gut auswendig können.


1000 Bilder auf eine Route zu legen war übrigens eine prima übung!
Ich hab noch nie so sehr meine Routen gestresst gehabt vorher, und musst gewaltig anbauen. ^^

Habe auch sehr viel über schnelles Wiederholen gelernt bei der Menge...

durch das aufsplitten einer dreierzahl in zwei zweier zahlen und das verknüpfen der drei bilder, übe ich auch mein 2er system ziemlich viel...

wodurch ich mit dem 2er immer besser werde und mich immer mehr frage, ob es sinn macht, so ein großes system zu benutzen. ^^





Nur schade, dass ich das Major über bord geworfen habe.. Aber 1000 stark unterscheidbare Major Personen finden????????? Und die Objekte habe ich dann einfach dazu assoziiert.. ist immer mein erster Gedanke zu den Bildern gewesen.

Und am Meisten habe ich dadurch über das hier gelernt:
Mir fällt es schon schwer 100 Personen zu unterscheiden. 1000 ist für mich keine Option. Dennoch habe ich großen Respekt vor dir. Das nenne ich mal Motivation.
...Ich finde das ist wie Schauspielern... ^^ Man muss sich richtig reinversetzen in den Charakter.. und das in weit unter einer Sekunde..

Ich saß neulich mit einer Frau im Restaurant und habe sie diesbezüglich ausgefragt.. so in dem Stil... "sag mal...? Was würdest du mit einem Luftballon tun, was deine Schwester auf KEINEN FALL mit einem Luftballon tun würde?"

Da war sie erstmal etwas ratlos. ^^

Dann meinte sie, sie würde den Luftballon zum Platzen bringen und ihre Schwester würde das nicht machen.
DennisM
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Registriert: Di 11. Nov 2008, 19:37

Beitrag von DennisM »

Hallo zusammen,

zu eurer Diskussion bezüglich des 100er, PO, 1000er-Systems möchte ich auch kurz meine Erfahrungen schildern.

Ich glaube es hat einfach etwas mit der Person zu tun - jeder hat sein eigenes System, mit dem er sich wohlfühlt - deshalb würde ich von vornherein keine Diskussion darüber führen, welches System das bessere ist.
Ich habe ein 1000er-System sowie ein einfaches PO-System.
Mit dem 1000er System komme ich bei Speed Numbers/Binary überhaupt nicht zurecht, deshalb benutze ich hier weiterhin PO.
Auch mit PO sind >400 Zahlen drin und somit die Ergebnisse, die Ben, Hannes und Simon mit ihrem 3er-System schaffen.

Und nun zum Thema Assoziieren:
13 + 18, Dennis Müller und Toffifee

schlecht: Dennis Müller ist Toffifee
besser: Dennis Müller übt abstract images mit unterschiedlich angeordneten Toffifees.
Ich gehöre dann wohl zu denen mit den schlechten Assoziationen, ich hätte mir ersteres gemerkt.
Allerdings sehe ich durch meine Synästhesie die Bilder nicht nur, sondern fühle (anfassen), rieche und höre sie.
Bei vielen Bildern habe ich auch noch ein Gefühl wie Freude, Trauer oder beispielsweise Zorn dabei.
Daher rührt es vielleicht, dass ich auch mit den langweiligen Bildern zurecht komme.
Phexx
Superbrain
Beiträge: 723
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Beitrag von Phexx »

DennisM hat geschrieben: Allerdings sehe ich durch meine Synästhesie die Bilder nicht nur, sondern fühle (anfassen), rieche und höre sie.
Bei vielen Bildern habe ich auch noch ein Gefühl wie Freude, Trauer oder beispielsweise Zorn dabei.
Daher rührt es vielleicht, dass ich auch mit den langweiligen Bildern zurecht komme.

Um Dennis nachzumachen, habe ich für jedes von meinen 100er Bildern, und für die meisten 1000er Bilder, noch folgendes überlegt:

- einen jingle .. bei superhelden geht das besonders leicht..

Hero Turtles, Laserschwert

sobald ich die zahl für hero turtles sehe gehts schon los... "hey hier kommen die Hero turtles! Super starke hero turtles!" mit instrumenten und allem.. weiter komm ich dann nicht, weil ich dann eh wieder zum nächsten bild weiter muss.. ^^ aber es hilft.

Das Laserschwert macht nur dieses Geräusch, dass die immer in den Starwarsfilmen machen..

- geruch.. da scheitere ich meistens noch.. gehen nur die ganz einfachen bisher.. wie "Leder" oder ähnliches

- ein adjektiv ..wie ich das Bild finde.. z.b. ist Jack Sparrow cool
- ein gefühl wie sie sich antasten

Die alle gleichzeitig wahrzunehmen zu versuchen ist sicher eine gute multitasking übung.. ^^

Jingle dazu geht aber schon leicht, finde ich.

Und weil das Multitasken da so schwierig ist, tendiere ich im Moment zu der Meinung, dass es leichter ist, dass bei 100 Bildern zu lernen als bei 1000 oder 2000.

Hängt auch davon ab, wie lange man das übt.
  • für langfristig zu merkende Dinge, bei denen man viel Zeit für die Assoziationen hat, finde ich größere Systeme besser
Wenn man z.b. Pi auswendig lernt.


schlecht: Dennis Müller ist Toffifee
besser: Dennis Müller übt abstract images mit unterschiedlich angeordneten Toffifees.
wenn man es sich nicht als Text, sondern als Bild vorstellt,
dann dauert doch das zweite nicht länger als das erste?

Und du machst in meinem Merkbild IMMER sowas, deswegen ist das immer meine erste assoziation zu dir.

Bei meinem 100er PO reicht die Erinnerung an irgendwas mit Gedächtnis, und es bist mit 99% Chance du.

Toffifee gegessen haben aber alle schon mal irgenwdann.
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