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mein kind kommt in die schule - wie fängt man an???

Verfasst: Sa 08. Jan 2011, 19:24
von mum
hallo, ich selbst habe leider bisher keine ahnung von "modernen lerntechniken". da meine tochter aber nun in die schule kommt, möchte ich ihr von anfang an gleich helfen, die richtigen techniken zu lernen. aber wo? und wie??? gibt es kinder-kurse? oder gute bücher für diesen zweck? oder was würdet ihr an meiner stelle machen?
vielen dank schonmal....

Verfasst: Sa 08. Jan 2011, 20:13
von Rudi
Hallo,
ich finde gut, dass du deiner Tochter Lerntechnik früh beibringen willst.
Auf deine Frage, wo du Information zu Lerntechniken finden kannst:
www.memoryxl.de

Dort kannst du dir via durchlesen die Lerntechniken selber beibringen und dann deiner Tochter erklären...oder du kaufst dir (deiner Tochter) ein Buch-die Links findest du auch auf www.memoryxl.de

PS: Vielleicht wird dein Interesse an Lerntechniken auch geweckt. :D

rudi

danke für die schnelle antwort!

Verfasst: Sa 08. Jan 2011, 21:05
von mum
ich habe mir die ganzen tips nun angeschaut und finde das klasse. aaaber: ich kann mir nicht vorstellen, wie ich das mastersystem einer 6- oder 7-jährigen beibringen soll. alleine worte wie tollwut oder VIP haben für sie ja noch gar keine bedeutung. gibt es eine kindgerechte variante des master-systems, oder müsste ich die sozusagen neu erfinden? gibt es speziell literatur für kinder?? oder eben lernkurse, wo das mastersystem spielerisch erarbeitet wird? ich kann mir gar nicht vorstellen, daß meine tochter sich das von mir beibringen lassen würde...

Verfasst: Sa 08. Jan 2011, 21:26
von Rudi
eine vereinfachte Version des Master Systems findest du hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Zahl-Form-System

Damit kannst du ja erstmal afangen und so das Prinzip erklären.das einzige Buch, das ich kenne ist:

http://www.amazon.de/Das-Gummib%C3%A4rc ... 223&sr=8-4

habe da mal durchgeblättert und fand es recht ansprechend,. Die Rezessionen sind bei amazon auch gut. Möche hier aber keine Werbung machen.

rudi

Verfasst: Sa 08. Jan 2011, 21:40
von mum
danke!
so ganz klar ist mir das aber jetzt nicht: jetzt hab ich das master-system, die symbol(bild)liste, die assoziationsliste, die formähnliche listeoder auch das reimen: acht - yacht. warum nimmt man die nicht einfach auch für das master-system? oder liegt das daran, daß einfach viele verschiedene menschen verschiedene systeme erfunden haben?? eigentlich könnte ich mir doch da jetzt mit meiner tochter zusammen die jeweils besten raussuchen und eine draus machen, oder braucht man mehrere??
fragen über fragen...

Verfasst: Sa 08. Jan 2011, 21:47
von monet
Hallo zusammen,

mein Tipp für dich @mum wäre, schon damit beim gemeinsamen
Einkaufen zu beginnen. Hier könntest du deiner Tochter die Loci-Methode
zeigen und auch sofort anwenden. Und zwar nutzt du einfach die Körper-
route. Fängst ersmal mit dem Kopf an. Ich würde 10 "Routenpunkte" für
den Anfang erstellen, z.B 1. Kopf, 2 Nase, 3. Schultern usw. Dann verbindest
Du die einzelnen Punkte mit einigen Dingen aus deiner Einkaufsliste.
Vielleicht ein Beispiel: Kopf - Ketchup Daraus machst du dann
eine kleine Geschichte. Kannst deiner Tochter vllt sagen, dass Sie sich
vorstellen soll, wie du ihr den Ketchup über den Kopf gießt und die
ganze Sose läft ihr übers Gesicht. War nur eine Idee. Du kennst ja deine
Tochter besser :wink: Und so kannst du das dann mit anderen Sachen
machen. Wenn Sie das schon beherrscht, kannst du vllt dann ihr Zimmer
nehmen und dort ein Route mit 20 Gegenständen auswählen und auf
jedem Punkt legst Sie dann das ab, was Sie sich merken möchte.

Hoffe, konnte Dir etwas helfen,

gruß monet

Verfasst: Sa 08. Jan 2011, 22:03
von Julian
master-system, die symbol(bild)liste, die assoziationsliste, die
formähnliche listeoder auch das reimen: acht - yacht. warum nimmt
man die nicht einfach auch für das master-system?
Die ganzen kleinen Systeme gibt es für Leute, die sich nur mal so ein
paar Informationen merken wollen, ohne großen Aufwand für ein System
betreiben zu müssen. Reimsysteme zum Beispiel lassen sich sehr schnell
lernen und sind gut dafür geeignet, Neulingen zu zeigen, wie man sich
Zahlen mit Mnemotechnik einprägen kann.
Wenn man jedoch bei Meisterschaften relativ gut abschneiden will, liegt
man mit 10er-Systemen natürlich komplett daneben; dort haben ernsthafte
Teilnehmer alle mindestens ein 100er-System.

Reimsysteme kann man ins Mastersystem integrieren, du kannst dann
aber nicht Yacht für 8 nehmen, weil 8 der Buchstabe ,,f'' ist.

Verfasst: So 09. Jan 2011, 9:20
von Phexx
Na, nicht nur bei Meisterschaften.

Ein einstelliges System 8-yacht, finde ich auch für den Alltag ungeeignet. Zweistellig sollte es dann doch bitte sein!

Verfasst: So 09. Jan 2011, 11:55
von Mindman
ich habe mir die ganzen tips nun angeschaut und finde das klasse. aaaber: ich kann mir nicht vorstellen, wie ich das mastersystem einer 6- oder 7-jährigen beibringen soll. alleine worte wie tollwut oder VIP haben für sie ja noch gar keine bedeutung. gibt es eine kindgerechte variante des master-systems, oder müsste ich die sozusagen neu erfinden? gibt es speziell literatur für kinder?? oder eben lernkurse, wo das mastersystem spielerisch erarbeitet wird? ich kann mir gar nicht vorstellen, daß meine tochter sich das von mir beibringen lassen würde...
Spielerisch geht es gut, wenn du dir erst mal ein Mastersystem mit einfachen, kindgerechten Begriffen machst und dann, z. B. in Google, zu jedem Begriff ein gutes Bild dazu aussuchst. Die Bilder machst du dann auf Karten, die zugehörigen Zahlen auf die Rückseite und dann wird etwas Memory gepspielt, oder beim Autofahren, beim Warten, kurz nach dem Essen... einfach etwas damit rumgespielt.

Verfasst: So 09. Jan 2011, 17:21
von mum
hm...aber ist es dann nicht verwirrend, wenn ich später alles wieder umlernen muß, um in den zweistelligen bereich zu kommen? gibt es denn eine möglichkeit so eine art übergangs-system zu finden, daß relativ nah dran ist am endgültigen? oder bleibt mir gar nichts anderes übrig (da sie ja schließlich noch nicht lesen kann), später dann das mit den buchstaben umzulernen, wenn sie es sicher beherrscht?
danke nochmal für alle rückmeldungen!!

Verfasst: So 09. Jan 2011, 18:38
von Phexx
nimm doch für 0 bis 9 bilder aus dem majorcode

See
Tee
Noah
Mai
Reh
Lee
Schuh
Kuh
Fee
Boa

dann kannst du später darauf aufbauen und sie müssen sich nicht mal mehr die buchstaben neu merken

wichtiger für die schule ist sowieso das wörter merken, sprich loci methode und schlüsselwort methode

Verfasst: Di 11. Jan 2011, 0:07
von Calla
Hi,

habe ein "kindgerechtes" Master mit Bildern, sowohl auf Karten und auch als Matrix.

Wichtig ist aus meiner Sicht ausschließlich der spielerische Anstzt. Auch für Vorschulkinder kein Problem. (eigene Erfahrung)

Einfach mit den Kindern "clever Köpfchen" spielen, der Rest kommt dann von ganz alleine. Zu Empfehlen
:wink: dunkel Memory (mit Taschenlampe)
:wink: Codes Verstecken
:wink: Ich sehe einen Code, den du nicht siehst .......

:lol: Sachen auf RP verstecken ist auch ganz spaßig, zumindest für die Kinder

Gruß Carsten

Verfasst: Di 11. Jan 2011, 0:45
von RetoCH
Das ist nun vielleicht etwas an der Frage vorbei überlegt: haben Kinder im Allgemeinen nicht dermassen viel Vorteile in Sachen Memoryspiel, dass sie (diesen intuitiven Zugang weiterhin vorausgesetzt) gar keine TEchniken dieser Art zu lernen brauchen?
:?

Verfasst: Mi 12. Jan 2011, 20:38
von DocTiger
Du redest von eidetischem Gedächtnis oder? Also ich glaube meistens spielt das beim Spiel "Memory" keine Rolle. Wer Kindern Mnemotechnik beibringen will steht vor der schwierigen Aufgabe einerseits mit einer nicht allzulangen Aufmerksamkeitsspanne zu arbeiten, wobei Memotechnik echt anstrengend sein kann und auf keinen Fall das Kind zu nerven. Ich stell es mir sehr schwierig vor einerseits den notwendigen Vorwärtsdruck und andererseits keinen Überdruss zu vermitteln.

Verfasst: Di 15. Mär 2011, 22:42
von Frederica
Mal eine andere Frage:
Wozu bauchen Erstklässler oder Grundschler im Allgemeinen das Mastersystem?
Die müssen doch nur wenige Zahlen auswendiglernen, vielleicht mal ein Datum im Sachunterricht (Gründung der Stadt, in der sie leben oder so).

Ich würde eher die Routemethode beibringen, vielleicht mit einer Körperroute oder der durch das eigene Kinderzimmer angefangen.

In der ersten Klasse sollen sie vor allem Buchstaben lernen.
Da könnte man erst mal real, dann in der Vorstellung, die Buchstaben mit Bildern verbinden, zu denen sie gehören, das A in den Apfel schnitzen usw.
Oder sich ein A aus lauter Äpfeln vorstellen, wenn man die Buchstaben kann (oder vorher) Symbole dafür auf einer Route ablegen (Alphabet lernen), sich die Buchstaben als "Route" vorstellen (im Geiste durch ein großes B Bücher tragen, oder durch ein S Schlittschuh fahren, durch ein H einen Hund ausführen usw.).

Vielleicht auch die Schlüsselwortmethode zum Buchstabieren verwenden (sich vorstellen, wie der Apfel ab ("ap") fällt ("fel") vom Baum usw. bei schwierigen Wörtern.

Wozu braucht man denn in den ersten zwei oder auch drei, vier Jahren das Mastersystem?

LG
Frederica

Verfasst: Di 15. Mär 2011, 23:36
von µBx
Naja Frederica ich denke mum will ihrer Tochter einfach nur generell Lerntechniken beibringen und ich finde ein System zum merken von Zahlen ist nicht falsch, wenn auch (wie du es bereits erwähntest) noch nicht dringend von nöten.

Ich finde es allerdings sehr gut die Kinder so früh wie möglich mit Mnemotechniken zu konfrontieren dadurch wird es etwas ganz normales für sie :)

Verfasst: Mi 16. Mär 2011, 8:00
von CAIROS
Phexx hat geschrieben:nimm doch für 0 bis 9 bilder aus dem majorcode

See
Tee
Noah
Mai
Reh
Lee
Schuh
Kuh
Fee
Boa
Genau da sehe ich die Schwierigkeiten. In meinem Gedächtnisseminar ist ein Standardgag: Komm mal vor an die Tafel und male .... an. Wenn es leicht geht, ist der Begriff bildlich.
Was wohl passiert, wenn ich sage: Male mal Noah, Lee oder Mai an?
Meines Erachtens geht dieses System an der Basis der Mnemotechnik vorbei.

Verfasst: Mi 16. Mär 2011, 11:07
von DivineTraube
Ich stimme voll und ganz zu: die Begriffe sind viel zu uneingängig, gerade für ein Kind.

Darüber hinaus bestreite ich vehement denn Sinn davon, einem Kind das Majorsystem beizubringen. Ein Kind sollte lernen sich Zahlen direkt zu merken, wir alle tun das, wissen das es nicht sehr effektiv ist, aber verdanken diesem Umstand dennoch unzählige, wertvolle Assoziationen. Wenn ich mir ausmale, ich hätte mir zu Schulzeiten das Ende des Zweiten Weltkriegs etwa gemerkt als: Aus einer Teetasse schlürft ein Boa, beobachtet von einem Reh das dann von Leo gerissen wird (und jetzt fehlt immernoch die Assoziation zum WW II). Dann hätte ich zwar das Wissen reproduzieren aber nicht nutzen können.

Und genau das muss man bei Kindern um jeden Preis verhindern. Der Einsatz der Majortechnik kann den Verlust jeder Spontanität im Umgang mit gemerkten Zahlen bedeuten. Jeder der sich ernsthaft mit dem Einsatz der Majortechnik für konkrete Daten beschäftigt hat, wird festgestellt haben, dass es größtes Geschick und viel Geistegegenwart bedarf, um während eines Gesprächs eine decodierte Zahl in den Gesprächsfluss einzubinden. Das ist nichts für Kinder. Und gerade ein verkleinertes Majorsystem würde diesen Aufwand noch potenzieren - das spontane Reproduzieren würde zur Unmöglichkeit. Das Kind wäre dann (zu Recht) enttäuscht von der Majormethode. Und das wäre überaus schade.

Ich denke allerdings das jedes Kind die Routenmethode lernen sollte. Und das früh und ausgibig. Denn das ist die wohl "natürlichste" Technik die das Instrumentarium der Mnemotechnik zu bieten hat - und gleichzeitig die alltagstauglichste.

Verfasst: Do 17. Mär 2011, 9:58
von DocTiger
Meine Erfahrung ist, wenn ich ein Masterbild an einer Stelle im Vortrag öfters wiederholt habe, dann denk ich nicht mehr wirklich ans Masterbild. Ich denke das Merken von Zahlen wird beim Training der allgemeinen Zahlenkompetenz mit geschult.

Sicherlich, für Kinder sollte man ein System erarbeiten, vielleicht sogar direkt mit ihnen die Begriffe finden, falls das geht.

Aber der Vorteil ist doch, dass Zahlen positive Assoziationen erhalten, wenn eine 12 eine Tanne ist, 06 Ein Seehund usw dann spielen diese Gefühle beim Beschäftigen mit Zahlen immer mit.

Vielleicht kann man Kinder mit diesen Techniken für Zahlen und das Lernen an sich mehr begeistern? Ich denke schon. Es erfordert natürlich gute und begeisterte Lehrer, die eh schon knapp sind.

Verfasst: Do 17. Mär 2011, 22:51
von Frederica
DocTiger hat geschrieben:Meine Erfahrung ist, wenn ich ein Masterbild an einer Stelle im Vortrag öfters wiederholt habe, dann denk ich nicht mehr wirklich ans Masterbild. Ich denke das Merken von Zahlen wird beim Training der allgemeinen Zahlenkompetenz mit geschult.

Sicherlich, für Kinder sollte man ein System erarbeiten, vielleicht sogar direkt mit ihnen die Begriffe finden, falls das geht.

Aber der Vorteil ist doch, dass Zahlen positive Assoziationen erhalten, wenn eine 12 eine Tanne ist, 06 Ein Seehund usw dann spielen diese Gefühle beim Beschäftigen mit Zahlen immer mit.

Vielleicht kann man Kinder mit diesen Techniken für Zahlen und das Lernen an sich mehr begeistern? Ich denke schon. Es erfordert natürlich gute und begeisterte Lehrer, die eh schon knapp sind.
Das denke ich auch.

wenn man die Majortechnik zum Lernen einsetzt und das zu Merkende ein paar Mal wiederholt, dann entfallen die Majorassoziationen irgendwann auftomatisch und es bleiben die nackten Zahlen im Gedächtnis.

Nicht alles, was man sehr gut vor sich sehen kann, kann man spontan zeichen.
Noahn = Mann mit bauschigem grauen Bart (für mich),
Lee = eine oder ein Haufen Jeans,
See = kann jeder vor sich sehen, aber zeichnen?
Vielleicht kann man auch "See" auch verallgemeinern, so dass zwar "See" das Majorbild bleibt, man aber bei Bedarf auf "Wasser in/ aus einer Kanne etc." oder "Wasser allgemein" oder "Pfütze" ausweicht.
"Wasser allg. könnte man dann so visualisieren, dass etwas nass ist, es von oben regnet, eine Kanne Wasser über etwas ausgekippt wird, etwas in einer Pfütze liegt.

"Tee" finde ich persönlich schwierig zu visualisieren, da "Tasse" bei mir für 10 steht.
Tee alleine kann man schlecht vor sich sehen, finde ich, es sei denn, man würde einen Haufen Teeblätter visualisieren oder eine Packung Tee.

"Mai" finde ich auch problematisch; bei mir ist 3 "Ma" aus "Unsere kleine Farm".

Ich wäre auch dafür, dass die Kinder sich eigene Vorschläge erarbeiten, die man dann als Liste sammelt, so dass jeder schon Anregungen hat.
Dann könnten sie ein Gedächtnistrainingsbuch führen, in das sie bei Interesse neue Ideen eintragen: Für Majobilder, Routen(punkte), Schlüsselwörter für schwierige Begriffe, so dass sie im "Notfall" (morgen Klassenarbeit oder so) schnell auf bewährte Assoziationen zurückgreifen können.


LG
Frederica