Schlüsselwortmethode im Englischunterricht - Versuch
Verfasst: Mi 16. Mai 2012, 6:46
Hallo Brainboarder,
ich überlege, inwiefern ich die Schlüsselwortmethode im Englischunterricht der Klassen 5 – 7 verwenden kann. Was Englischunterricht angeht, bin ich erfahren, was die Schlüsselwortmethode und Mnemotechnik angeht, sicher nicht.
Damit in etwa klar wird, wie ich Vokabeln normalerweise einführe, habe ich es unten kurz exemplarisch für Klasse 5 zusammengefasst.
--------------------------
Normalerweise werden in einer Englischstunde nicht mehr als 5 – 10 Vokabeln eingeführt.
Eine Vokabel ist 'gelernt',
1. wenn die Bedeutung verstanden ist (Übersetzung Deutsch – Englisch und umgekehrt, sinnvolle Verwendung im Zusammenhang / in Sätzen)
2. wenn der Schüler das englische Wort fehlerfrei schreiben kann
3. wenn der Schüler das englische Wort richtig aussprechen kann
Einführungsphase:
zu 1. Meist schreibe ich die neue englische Vokabel an die Tafel. Dann versuche ich, den Schülern die Bedeutung der neuen Vokabel soweit möglich in Englisch im Zusammenhang zu vermitteln. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten.
'cold': Ich 'zittere', ich ziehe mir noch eine Jacke an, ich stelle mich an die Heizung, reibe mir die vermeintlich kalten Finger, ich sage etwas wie: "It is not warm. It is cold" oder "There is not much sunshine in December. Sometimes there is snow. It is cold."
'sleep': Ich gähne, sage eventuell "I'm tired. I must sleep!" lege mich auf das Pult und schnarche.
Ich verwende also Umschreibungen / Gestik / Mimik / Handlungen. Manchmal ist auch eine Zeichnung das richtige Mittel.
zu 2. Meist gibt es keine Probleme mit der Schreibung des neuen Wortes (cat, dog, butter). Gelegentlich gibt es aber verschiedene Dinge zu berücksichtigen. Es gibt Vokabeln, wo sich die deutsche und englische Schreibung des Wortes nur in einem oder zwei Buchstaben unterscheiden. Nach der Bedeutungsklärung der neuen Vokabel versuche ich, die Schüler darauf hinzuweisen, indem ich den 'schwierigen' Buchstaben unterstreiche / markiere.
Deutsch Englisch
nervös nervous
Amerika America
Kamera camera
Manchmal verweise ich auf die Eselsbrücke: "Man hört 'k', aber man schreibt 'c'". (Stimmt aber zum Beispiel nicht bei 'kitchen'.)
zu 3. Manchmal liegt das Problem in der richtigen Aussprache der neuen Vokabel.
Deutsch Englisch
Ding thing - 'th' ist schwer auszusprechen
Interesse interest – Betonung auf der ersten Silbe
Wurst sausage
Natürlich spreche ich die neue Vokabel – sofern sie schwierig ist – mehrfach vor.
Festigungsphase:
zu 1. Festigung der Bedeutung
Wenn diese Einführungsphase abgeschlossen ist, lasse ich die Vokabeln, die an der Tafel stehen, ins Deutsche übersetzen. Ich lese das Wort, zeige auf es und wiederhole die Gestik (gähnen) oder den Hinweissatz 'I'm tired.'.
zu 3. Festigung der Aussprache
Anschließend lese ich die Vokabeln einzeln vor, die Schüler lesen sie im Chor nach. Dann lese ich einige Vokabeln noch mal einzeln vor, allerdings nicht mehr in der ursprünglichen Reihenfolge und ein Schüler spricht sie nach.
Wenn diese Vorbereitung geleistet ist, werden meist Texte gelesen, wo die Schüler die neuen Vokabeln 'wiedererkennen'. Durch Fragen zum Text ("Why has the man got a pullover and a jacket?" – "Because it is cold.") wird das neue Vokabular aktiv verwendet (umgewälzt). Hier werden Bedeutung und Aussprache wiederholt.
zu 2. Festigung der Rechtschreibung
Bei schriftlichen Übungen im 'Workbook' wird die Rechtschreibung gefestigt.
Meist ist es Teil der Hausarbeit, die Vokabeln zu lernen.
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Nach dieser langen Einführung kommen jetzt meine konkreten Fragen:
Wo liegt der Wert der Schlüsselwortmethode? Ich habe sie bisher so verstanden:
• Sie kann mir sehr gut helfen, die Bedeutung eines englischen Wortes zu erinnern.
• Sie kann mir nicht bei der Aussprache helfen, weil ich nur 'ähnlich' klingende Wörter der jeweils anderen Sprache verwende.
• Sie kann mir nicht bei der Rechtschreibung helfen.
Frage 1: Stimmen meine Annahmen?
Im Moment schwebt mir vor, nach der Festigung der Aussprache eine zusätzliche Phase einzuschieben, wo ich mit den Schülern überlege, wie die neuen Vokabeln mit Hilfe der Schlüsselwortmethode erinnert werden können. (Vorschlag von Doc Tiger) Die Schüler lernen so die Methode kennen und können sie, sofern sie ihnen gefällt, zu Hause weiter verwenden.
Beispiel: neues Wort 'cow' [kau] – Die Kuh kaut Gras.
Frage 2: Haltet ihr das für sinnvoll? Habt ihr weitere Vorschläge?
Bisher habe ich große Probleme, weil mir meist nicht die passenden Schlüsselwörter einfallen. Im neuen Schuljahr werde ich mit der Klasse 7 das neue Buch (Cornelsen, English G 21, A 3, S. 168 - 169) anfangen. In der Einführung tauchen die folgenden neuen Vokabeln auf.
introduction to – Einführung in
youth – Jugend
national – national, National-
musician – Musiker/in
to take part in sth. – an etwas teilnehmen
kind of – Art (von)
classical – klassisch
drum – Trommel
fiddle – Geige to be into something – etwas mögen
by the way – übrigens
hostel – Herberge, Wohnheim
steel – Stahl
tune – Melodie
gig – Auftritt
box office – (Theater-, Kino-)Kasse
to suppose – annehmen, vermuten
mixture – Mischung
Frage 3: Was fällt euch dazu ein?
Ich hoffe auf viele Beiträge, Kommentare und Verbesserungsvorschläge. Ich werde versuchen, sie zu berücksichtigen und umzusetzen.
Gruß
Dieter
ich überlege, inwiefern ich die Schlüsselwortmethode im Englischunterricht der Klassen 5 – 7 verwenden kann. Was Englischunterricht angeht, bin ich erfahren, was die Schlüsselwortmethode und Mnemotechnik angeht, sicher nicht.
Damit in etwa klar wird, wie ich Vokabeln normalerweise einführe, habe ich es unten kurz exemplarisch für Klasse 5 zusammengefasst.
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Normalerweise werden in einer Englischstunde nicht mehr als 5 – 10 Vokabeln eingeführt.
Eine Vokabel ist 'gelernt',
1. wenn die Bedeutung verstanden ist (Übersetzung Deutsch – Englisch und umgekehrt, sinnvolle Verwendung im Zusammenhang / in Sätzen)
2. wenn der Schüler das englische Wort fehlerfrei schreiben kann
3. wenn der Schüler das englische Wort richtig aussprechen kann
Einführungsphase:
zu 1. Meist schreibe ich die neue englische Vokabel an die Tafel. Dann versuche ich, den Schülern die Bedeutung der neuen Vokabel soweit möglich in Englisch im Zusammenhang zu vermitteln. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten.
'cold': Ich 'zittere', ich ziehe mir noch eine Jacke an, ich stelle mich an die Heizung, reibe mir die vermeintlich kalten Finger, ich sage etwas wie: "It is not warm. It is cold" oder "There is not much sunshine in December. Sometimes there is snow. It is cold."
'sleep': Ich gähne, sage eventuell "I'm tired. I must sleep!" lege mich auf das Pult und schnarche.
Ich verwende also Umschreibungen / Gestik / Mimik / Handlungen. Manchmal ist auch eine Zeichnung das richtige Mittel.
zu 2. Meist gibt es keine Probleme mit der Schreibung des neuen Wortes (cat, dog, butter). Gelegentlich gibt es aber verschiedene Dinge zu berücksichtigen. Es gibt Vokabeln, wo sich die deutsche und englische Schreibung des Wortes nur in einem oder zwei Buchstaben unterscheiden. Nach der Bedeutungsklärung der neuen Vokabel versuche ich, die Schüler darauf hinzuweisen, indem ich den 'schwierigen' Buchstaben unterstreiche / markiere.
Deutsch Englisch
nervös nervous
Amerika America
Kamera camera
Manchmal verweise ich auf die Eselsbrücke: "Man hört 'k', aber man schreibt 'c'". (Stimmt aber zum Beispiel nicht bei 'kitchen'.)
zu 3. Manchmal liegt das Problem in der richtigen Aussprache der neuen Vokabel.
Deutsch Englisch
Ding thing - 'th' ist schwer auszusprechen
Interesse interest – Betonung auf der ersten Silbe
Wurst sausage
Natürlich spreche ich die neue Vokabel – sofern sie schwierig ist – mehrfach vor.
Festigungsphase:
zu 1. Festigung der Bedeutung
Wenn diese Einführungsphase abgeschlossen ist, lasse ich die Vokabeln, die an der Tafel stehen, ins Deutsche übersetzen. Ich lese das Wort, zeige auf es und wiederhole die Gestik (gähnen) oder den Hinweissatz 'I'm tired.'.
zu 3. Festigung der Aussprache
Anschließend lese ich die Vokabeln einzeln vor, die Schüler lesen sie im Chor nach. Dann lese ich einige Vokabeln noch mal einzeln vor, allerdings nicht mehr in der ursprünglichen Reihenfolge und ein Schüler spricht sie nach.
Wenn diese Vorbereitung geleistet ist, werden meist Texte gelesen, wo die Schüler die neuen Vokabeln 'wiedererkennen'. Durch Fragen zum Text ("Why has the man got a pullover and a jacket?" – "Because it is cold.") wird das neue Vokabular aktiv verwendet (umgewälzt). Hier werden Bedeutung und Aussprache wiederholt.
zu 2. Festigung der Rechtschreibung
Bei schriftlichen Übungen im 'Workbook' wird die Rechtschreibung gefestigt.
Meist ist es Teil der Hausarbeit, die Vokabeln zu lernen.
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Nach dieser langen Einführung kommen jetzt meine konkreten Fragen:
Wo liegt der Wert der Schlüsselwortmethode? Ich habe sie bisher so verstanden:
• Sie kann mir sehr gut helfen, die Bedeutung eines englischen Wortes zu erinnern.
• Sie kann mir nicht bei der Aussprache helfen, weil ich nur 'ähnlich' klingende Wörter der jeweils anderen Sprache verwende.
• Sie kann mir nicht bei der Rechtschreibung helfen.
Frage 1: Stimmen meine Annahmen?
Im Moment schwebt mir vor, nach der Festigung der Aussprache eine zusätzliche Phase einzuschieben, wo ich mit den Schülern überlege, wie die neuen Vokabeln mit Hilfe der Schlüsselwortmethode erinnert werden können. (Vorschlag von Doc Tiger) Die Schüler lernen so die Methode kennen und können sie, sofern sie ihnen gefällt, zu Hause weiter verwenden.
Beispiel: neues Wort 'cow' [kau] – Die Kuh kaut Gras.
Frage 2: Haltet ihr das für sinnvoll? Habt ihr weitere Vorschläge?
Bisher habe ich große Probleme, weil mir meist nicht die passenden Schlüsselwörter einfallen. Im neuen Schuljahr werde ich mit der Klasse 7 das neue Buch (Cornelsen, English G 21, A 3, S. 168 - 169) anfangen. In der Einführung tauchen die folgenden neuen Vokabeln auf.
introduction to – Einführung in
youth – Jugend
national – national, National-
musician – Musiker/in
to take part in sth. – an etwas teilnehmen
kind of – Art (von)
classical – klassisch
drum – Trommel
fiddle – Geige to be into something – etwas mögen
by the way – übrigens
hostel – Herberge, Wohnheim
steel – Stahl
tune – Melodie
gig – Auftritt
box office – (Theater-, Kino-)Kasse
to suppose – annehmen, vermuten
mixture – Mischung
Frage 3: Was fällt euch dazu ein?
Ich hoffe auf viele Beiträge, Kommentare und Verbesserungsvorschläge. Ich werde versuchen, sie zu berücksichtigen und umzusetzen.
Gruß
Dieter