Hilfe beim visualisieren???

Themen in diesem neuen Unterforum sind Motivation und Ausdauer beim Lernen, aber auch was einen dabei hemmt. Wie kann man Visualisation trainieren und bringen Gehirngymnastik oder gar Gehirndoping etwas? Wer kennt gute Konzentrations- und Meditationsübungen?

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macmuffel
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Hilfe beim visualisieren???

Beitrag von macmuffel »

Hallo zusammen,

ich habe Probleme mir Situationen, Gegenstände, ... gedanklich vorzustellen. Kennt da jemand ein paar Tipps/Tricks dies zu verbessern, oder kann es sein das bei mir das Vorstellungsvermögen einfach nicht gut genug ausgeprägt ist???

Gruss und Danke
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Andi
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Beitrag von Andi »

Ich habe ähnliche Probleme. Gute Frage.

Ich habe gehört je mehr man übt umso besser wird das Visualisationsvermögen (von alleine). Wenn man alle Sinne einsetzt: z.B. ich bin auf einer Insel: Was höre ich? Was sehe ich? Was fühle ich? Was rieche ich? usw. tritt die Verbesserung recht schnell ein. (Stichwort „Traumreise – Tagtraum“)

Bei anschaulichen (leicht vorstellbaren) Bildern nehme ich auch Bildvorlagen und präge mir diese ein. Z.B. die Gotische Kirche im Kulturführer XY, Frau Z sieht ähnlich aus wie Frau X, dieses Lila kenne ich aus der Milka-Werbung.

Farben helfen selbstverständlich auch, ebenso wie bunte Collagen (selbstgebastelt).

Mal sehen was die anderen Forenmitglieder für „Tricks“ anwenden. Bin sehr gespannt, nochmals sehr interessantes Thema. :roll: :roll:
„Die Leistungsfähigkeit des Hirns nimmt zu, je mehr man es in Anspruch nimmt.“
Alfred Herrhausen (1930-1989), dt. Bankier
DennisM
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Beitrag von DennisM »

Hallo ihr zwei,

also ich bin folgendermaßen vorgegangen:

Ich habe die Zahlen alle aufgenommen.

Beispiel:

70 ... 3-4 Sekunden Pause..

12 ... 3-4 Sekunden Pause..

14 ... 3-4 Sekunden Pause..

Dann habe ich mich Abends immer mit Kopfhörern ins Bett gelegt und die Zahlen gehört und versucht mir dabei das Bild vorzustellen.
Nach 2-3 Abenden konnte ich dann alle Bilder visualisieren, bzw. habe gemerkt an welchen Bildern es hapert.

Putin konnte ich nicht visualisieren, daraus habe ich dann "Angler gemacht".

Mattheus konnte ich nicht visualisieren, daraus wurde "Zwerg"

usw.

Die zweite Alternative habe ich für Speed Cards verwendet: ich habe mir für jedes Bild ein passendes Bild aus dem Internet gesucht.
Hat zwar etwas gedauert, aber nach einigen Stunden hatte ich alle 2704 Bilder...

Manche Bilder lassen sich im übrigen gar nicht gut visualisieren, ich konnte mir George Bush nie vorstellen.
Ich habe den immer vergessen wenns an die Wiedergabe ging, dort ist nun Angela Merkel, die habe ich bisher nie vergessen.

Das mit dem visualisieren vorm schlafen gehen im dunklen Raum hat übrigens besser funktioniert, als die Beispielbilder. Ich war nur zu faul 2704 Sachen aufzunehmen. (-:

Wobei ich für die 2704 Bilder eigentlich keine große Hife für das visualisieren brauchte,
da ich sie anders hergeleitet habe als Ben. (:

Der Versuch Musik zu visualisieren hat übrigens auch geholfen. Dunkler Raum, aufs Bett gelegt, Musik an und die Augen zu gemacht.
Und sich einfach eine Geschichte zu der Musik überlegt...

EDIT:
Mir fällt noch etwas ein, du hast von Collagen geschrieben.
Die habe ich nie verwendet, da ich alles schwarz weiß sehe beim memorieren.
Nur wo Farbe ins Spiel kommt sehe ich die Situation in Farbe.
(Farbtopf = blau, Kuss = rote Lippen, Hollandfans = Orange, Blutlache = rot und einige mir wichtigen Personen sehe ich in Farbe, der rest ist wie in einem alten schwarz/weiß Film)

Dadurch kann ich auch einfach 82 = deutscher Fußballfan, 83 = Holländischer Fußballfan verwenden und vertausche die nicht...

Viele Grüße
Dennis
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Andi
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Beitrag von Andi »

Schöne Methode, Dennis. Werde sie auch mal probieren.

Wie sagte Albert Einstein: „Visualisationsvermögen ist wichtiger als Wissen“.

Natürlich helfen auch jede Art von visuellen Medien (z.B. Fernseher und PC). Aber wie wir ja nach Prof. Manfred Spitzer (Neurowissenschaftler) wissen, ist ja fernsehen eher schädlicher.

Ich denke für gute Visualisierungen gehört sicher auch etwas an Begabung in Bezug auf das Vorstellungsvermögen, wie ja macmuffel oben schon richtig schreibt.

Hilfreich sind selbstverständlich auch Mind-Maps und Schaubilder (eher bei Zahlen etc.). Rüdiger Gamm beschreibt in seinem Buch „Train your Brain“ auch einiges dazu (find ich persönlich jedoch nicht die beste Quelle für dieses Thema)
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Alfred Herrhausen (1930-1989), dt. Bankier
DennisM
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Beitrag von DennisM »

Natürlich helfen auch jede Art von visuellen Medien (z.B. Fernseher und PC). Aber wie wir ja nach Prof. Manfred Spitzer (Neurowissenschaftler) wissen, ist ja fernsehen eher schädlicher.
Von Fernseher und PC halte ich nichts als Visualisierungshilfe. Die Bilder ausdrucken und draußen in der frischen Luft visualisieren bringt für mich eindeutig mehr. (:
Ich hatte beim spazieren gehen mit dem Hund einfach die besseren Ideen dafür.
macmuffel
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Beitrag von macmuffel »

Schließt ihr beim Visualisieren z.B. von Gegenständen die Augen oder macht ihr das mit offenen Augen??? Wie gesagt habe damit sehr große Schwierigkeiten und habe bis dato auch noch keine richtige Hilfe gefunden wie ich das Visualisieren verbessern kann. Sehe da einfach fast nichts!!!
DennisM
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Beitrag von DennisM »

Ich machs mit offenen Augen, schließe ich die Augen dauerts zu lange..
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Beitrag von DocTiger »

Im NLP gibt es diverse Ideen zum Thema bessere Visualisierung. Ich fand es ganz besonders hilfreich, meine visuellen Vorstellungen größer zu machen, am Besten I-Max Großformat in 3D, detailliert, farbenreich, und dann vielleicht noch vermenschlicht wie etwa "Es war einmal das Leben".
Lerntechnik Praxis: http://bit.ly/8ONmbS
macmuffel
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Beitrag von macmuffel »

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Andi
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Beitrag von Andi »

Ah die „Zeit zu Leben“- Seite. Naja fand sie auch schon manchmal hilfreich.

Mein großes Problem ist das Fixieren meiner inneren Bilder. Ich kann die Bilder einfach nicht etwa für 5 Sekunden halten, dann kommt bei mir bereits die nächste Assoziation.
(da hilft nur wahrscheinlich mehr Konzentrationstraining)

Man kann sich auch:
Geometrische Körper vorstellen oder Kugeln die sich „im Kopf“ drehen lassen.

Aber es gilt immer der Grundsatz: Was es in „echt“ gibt kann ich mir auch besser vorstellen.

Versuche mal nicht an eine rote Maus auf einem Fahrrad zu denken.
(Was passiert automatisch, du denkst an eine rote Maus auf einem Fahrrad)

Nun denke an den Begriff „Rhombencephalon

Wunderbar wie du dir das vorstellen kannst. :shock: :shock:
Es ist übrigens das sog. „Rautenhirn“ das zum Zentralennervensystem gehört. :wink:
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DocTiger
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Beitrag von DocTiger »

Hm, also so Sachen wie Rhombenzephalon würde ich mir erst dann "exakt" bildlich vorstellen, wenn ich die Abbildung des Gehirns bereits auswendig kann. Vorher wäre es ein Steak mit Gehirnwindungen drauf (wie rump-steak eben). Abstrakt ist immer besser, wenn es nur darum geht sich an einen Begriff zu erinnern.

Da ich Anatomie früher zum größeren Teil nicht mit Mnemotechnik gelernt habe, fehlt mir da jetzt natürlich der Praxisbezug. Funktionszusammenhänge im Körper stelle ich mir mittlerweile lieber mit einer vermenschlichten, Cartoonartigen Darstellung vor, wie man es in "Es war einmal das Leben" findet.
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