Zwar nicht die beste empirische Quelle, jedoch sehr glaubhaft.
Galileo Mystery gilt wohl als eine der unseriösesten Sendungen dees deutschen Fernsehens. Mit pseudowissenschafltichem Vorgehen und sinnlos verwobenen Halbwahrheiten wird in einer Weise, die selbst üblichem Sensationsjournalismus unangemessen ist, mit der Leichtgläubigkeit und dem Aberglauben der Leute gespielt.
Eine ein wenig kritischere Denkweise diesbezüglich wäre, auch hier, angebracht.
Zum "Glauben an die eigenen Fähigkeiten" etc...:
"Erfolgstrainer" kommen mit solchen Sprüchen, weil die Leute so etwas hören wollen. Diejenigen, die den Leuten nach dem Mund reden und die besten Versprechungen machen, haben auch volle Seminare. Die weitere "Kunst" liegt dann darin, die Versprechungen zwar faszinierend zu machen, eine Nachprüfbarkeit in Bezug auf einen Erfolg des Seminars aber nahezu auszuschließen.
Wer hört nicht gern: Wenn du an dich glaubst etc...
Es ist aber nicht wahr, denn:
1.
Die Fähigkeiten der Menschen sind verschieden.
Dies folgt bereits aus der genetischen Varianz und andauernden genetischen Mutation. Dass im Hinblick auf diese beiden Prinzipien trotzdem alle Menschen das gleiche Potential haben, ist so unwahrscheinlich wie ein statisches Universum. Und wenn es kleine Abweichungen geben soll, wieso dann nicht auch große?
2. Darum sind die Fähigkeiten der Menschen auch
unterschiedlich nach oben hin begrenzt.
Das bedeutet: Die meisten werden nie bedeutende Entdeckungen machen, Methoden derf höheren Mathematik verstehen oder ergreifende Geschichten schreiben, und wenn sie auch ihre ganze Zeit dafür inverstieren würden, ihr ganzes Interesse darauf konzentriert wäre und sie stärker an sich glaubten als jemals jemand an Gott geglaubt hat. Das ist aber auch gut so, denn oft haben diese Menschen andere und vielleicht vorzugswürdigere Eigenschaften.
3.
Bezüglich des "Glaubens an sich selbst" verhält es sich so:
Es gibt das eigene Potential, das, wie oben gezeigt, sicher nicht unbegrenzt ist. Das Potential kann man als Intervall sehen, als Weg zwischen zwei Punkten. Wer es es gar nicht ausschöpft, bleibt am linken Rand, wer es voll ausschöpft, ist am rechten Rand. Über diesem Rand kommt man aber definitionsgemäß nicht hinaus.
Der "Glaube an sich" kann also nur bewirken, dass man leichter oder schneller sein gesamtes Potential asuschöpfen kann. Oft wird es auch so sein, dass man gewisse Bereiche der rechten Seite des Intervalls gar nicht erreicht, ohne fest an sich zu glauben, weil die Überzeugung von den eigenen Fähigkeiten auch Nebeneffekte wie einen motivierenden Adrenalinschub und Weiteres mit sich bringt.
Der "Glaube" führt einen aber nie über das eigene Intervall hinaus.
Nun könnte man natürlich behaupten, dass das Intervall nach rechts offen ist, dass also die Fähigkeiten aller Menschen potentiell unbegrenzt sind.
Kann das wirklich sein? Will man so etwas wirklich glauben?
Man mag gerne glauben, dass man selbst alles erreichen kann, was man will. Dies führt aber nur dazu, dass man seine Möglichkeiten voll ausschöpft, nicht dass man Unmögliches.
Glaubt hier irgendjemand wirklich, dass man, auch wenn man keinerlei bisherige Begabung zum Beispiel für die Physik gezeigt hat, plötzlich, allein indem man daran glaubt, die Begabung eines Einstein (der ja so oft herhalten muss ...) gewinnen könnte?
Aus meiner Sicht wäre das gnadenlos naiv und irrlichternd selbstblenderisch.