Jen hat geschrieben:Ich denke fast, es liegt an meiner Arbeitsmethode, bzw an der mangelnden Konzentration, allerdings habe ich im Internet keine wirklich hilfreichen Tipps zur Förderung der Konzentration gefunden, ich steige in kurzen Texten sowie auch meinen Lieblingsserien regelmäßig aus, dann bekomme ich einfach nix mehr mit, denke an irgendwas anderes, höre und lese nicht mehr richtig, dass ich diese Infos dann nicht richtig speichern kann, ist für mich logisch, was ich nicht weiß ist was ich dagegen tun kann. Im Internet liest man ständig man soll sich eben konzentrieren, bloß wie?
Es gibt eine ganze Menge an Achtsamkeitsübungen. Ich beschreibe dir hier mal zwei, die du bei unterschiedlichen Gelegenheiten anwenden kannst. Ganz schnelle Ergebnisse wirst du wahrscheinlich nicht bekommen, aber bei regelmäßiger Übung wirst du nach einigen Wochen bestimmt ihre Wirkung deutlich bemerken:
Das erste ist eine Atemübung, die sowohl zu mehr innerer Ruhe als auch zu verbesserter Konzentration führt: Setze dich aufrecht mit geradem Rücken und ohne anzulehnen auf einen Stuhl, beide Füße etwa 30 cm auseinander fest auf dem Boden stehend (wegen des Halts in der Entspannung wichtig). Schließe deine Augen. - Gehe nun mit deiner Aufmerksamkeit an die Nasenwurzel, also die Stelle zwischen beiden Augen am Nasenansatz. Du spürst, wie dein Atem ein- und ausströmt. Ein- und aus, ein - und aus (usw. ) geht dein Atem. Spürst du beim Einatmen den kühlen Luftzug? Genieße es und bleibe mit der ganzen Aufmerkamkeit an dieser Stelle. Sobald deine Aufmerksamkeit abschweift (was allgemein üblich und menschlich-normal ist), dann lenke sie sanft zurück an die Nasenwurzel. Bleibe einige Minuten bei dieser Übung. Am Schluss: Recke und strecke dich, öffne die Augen und nimm ein paar tiefe Atemzüge. Jetzt bist du wieder voll da.
Wenn du diese Übung vor dem Lesen oder anderer geistiger Arbeit machst, wirst du gewiss bald spüren, wie sich deine Aufmerksamkeit während dieser Tätigkeit verbessert.
Die zweite Übung wird beim Gehen durchgeführt. Sie heißt Schritte zählen. Wann und wo immer du im Alltag gehend unterwegs bist, kannst du sie anwenden. So geht sie: Achte beim Gehen auf deine Füße. Beginne mit dem linken und zähle 1, 2, 3, 4, 5, - 1, 2, 3, 4, 5, 6, - 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, usw. bis zu 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10. Beginne dann wieder von vorne mit 1, 2, 3, 4, 5, usw. Du merkst beim Zählen, wie sich nach 5 Schritten das Bewegungsmuster umkehrt und du beginnst die nächste Sequenz mit rechts. Nach 7 ist wieder der linke Fuß dran.
Auch hier gilt: Schweift die Aufmerksamkeit ab, beginne einfach wieder von vorne. Du kannst, sobald du etwas geübt bist, deinen Fortschritt in der Konzentrationsfähigkeit selbst dadurch messen, dass du mitzählst, wie oft du die ganze Übung hintereinander fertig bringst ohne abzuschweifen.
Man kann diese Übung überall machen, wo man gerade unterwegs ist. Weniger Ablenkung (die normal ist) gibt es in der freien Natur als in der City. Wenn du dir also bewusst den Gang in der Natur vornimmst, wirst du wahrscheinlich schneller zu besseren Ergebnissen kommen. Übrigens geht diese Übung natürlich auch beim Joggen!
Es sind also ganz simple Trainingsmethoden, die jedermann anwenden kann, die nichts kosten außer der persönlichen Mühe und ein wenig Zeit (die man sonst vielleicht gerne verplempert), zwei Übungen, die aber sehr effektiv sein können. Lass es uns wissen, ob sie bei dir auch funktionieren!
Und was die Vergesslichkeit angeht: Beim Behalten wichtiger Infos, gleich welcher Art, ist die Wiederholung wichtig. Was wir zum Beispiel bei einem Vortrag hören oder im Buch lesen, verschwindet spurlos aus dem Bewusstsein, wenn es nicht innerhalb 20 bis 30 Minuten memoriert wird. Probier es einfach aus: Wiederholung und bewusst nochmal wahrnehmen, das legt die Spur ins Gedächtnis.
Viel Erfolg, Jen!
Gruß Horkas