Achtsamkeitsmeditation -> verschiedene Arten

Themen in diesem neuen Unterforum sind Motivation und Ausdauer beim Lernen, aber auch was einen dabei hemmt. Wie kann man Visualisation trainieren und bringen Gehirngymnastik oder gar Gehirndoping etwas? Wer kennt gute Konzentrations- und Meditationsübungen?

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Wodan
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Achtsamkeitsmeditation -> verschiedene Arten

Beitrag von Wodan »

Hallo!

Ich hab eine Frage bzgl. Achtsamkeitsmeditation. Es gibt je viele verschieden Arten. So konzentriert man sich etwa auf die Atmung oder ein Wort. Was mich jetzt interessiert ist, was die Untschiede dabei sind. Geht es immer nur darum, seine Konzentration zu bündeln oder haben die verschiedenen Arten auch verschiedene Auswirkungen?

Dann noch eine Frage grundsätzlich zur Achtsamkeitsmeditation: Sollte man dafür einen Kurs besuchen oder kann man einfach so anfangen?

Danke.
MUNDUS VULT DECIPI
captchris
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Re: Achtsamkeitsmeditation -> verschiedene Arten

Beitrag von captchris »

Ganz egal, um welche Methode oder was auch immer es sich handelt.
Der Sinn ist, dass du dabei im Hier und Jetzt bist mit deiner Aufmerksamkeit und nicht wie fast immer in der Vergangenheit oder in der Zukunft. Es ist zum Beispiel auch oft erfahrbar, wenn du immer mit einem Teil deiner Aufmerksamkeit im Innern deines Körpers bleibst. Allein damit bist du schon um einiges bewusster.
Eckhart Tolle hat in seinem Buch "Leben im Jetzt" viel dazu geschrieben. Sehr empfehlenswert!!!

Übrigens: Was das Gefühl vom Moment im Jetzt angeht, ist es nicht einfach zu beschreiben.
Hierzu ist folgendes Statement von Jim Carrey ziemlich treffen und witzig;-) Er beschreibt in diesem Video seine Erfahrung mit dem Thema. Ansehen lohnt, finde ich.
https://www.youtube.com/watch?v=SUS4RBtIJFk

Gruß
Chris
Frederica
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Re: Achtsamkeitsmeditation -> verschiedene Arten

Beitrag von Frederica »

Vielleicht etwas OT:
Wenn ich "meditiere" (k.A. ob ich das richtig mache), werde ich ganz ruhig. Fürs Lernen muss ich aber eher "aufgeregt" sein, Wissensdurst entwickeln.
Stünde mir dann die Achtsamkeitsmeditation beim Memorieren im Weg?

Am meisten behält man doch, auch mit Mnemotechnik, wenn man richtig interessiert am Thema ist, entweder begeistert oder auf der Suche nach spezifischen Antworten.
Dieses Gefühl ist aber gerade NICHT das, was ich nach der Meditation habe; da bin ich nicht aufgeregt/ begeistert/ wissensdurstig, sondern ruhig/ entspannt, quasi "satt" und nicht auf der Suche nach Informationen. Zum Lernen müsste ich mich nach der Meditation eher aufraffen.

Ich versuche zum Lernen eher Texte zu finden, die das Thema spannend präsentieren, so dass ich Lust habe, weiter zu "graben". Also eher "mental erregt" als entspannt bin.

LG
Frederica
DerPAT
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Re: Achtsamkeitsmeditation -> verschiedene Arten

Beitrag von DerPAT »

Hallo,

ich meditiere seit Jahren und wäre heute nicht der Mensch der ich bin wenn ich nicht damit angefangen hätte.

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Es gibt je viele verschieden Arten. So konzentriert man sich etwa auf die Atmung oder ein Wort. Was mich jetzt interessiert ist, was die Untschiede dabei sind. Geht es immer nur darum, seine Konzentration zu bündeln oder haben die verschiedenen Arten auch verschiedene Auswirkungen?
@Wodan: Ob ein Wort oder eine Wort oder der Atem oder beides. Es gibt hier verschiedene Ansichten. Ich würde dir tatsächlich einen Lehrer, der sich in Ruhemeditation und Atembetrachtung auskennt empfehlen. Leider gibt es hier auch viele Lehrer die dir allen möglichen Unsinn erzählen. Auf youtube habe ich leider nichts brauchbares gefunden. Die Meditationsmethoden die ich dort gesehen habe, bleiben alle nicht beim Thema. Ich habe auch gerade keine Erfolge bei Google ohne tiefer in das Thema Buddhismus einzugehen, worauf ich hier verzichten möchte.

Ich versuche es dir mal zu erklären:
- Du setzt dich bequem im Schneidersitz oder auf einen Stuhl.
- Konzentriere dich auf deine Nasenspitze
- Konzentriere dich darauf wie der Atem schneller oder langsamer an deiner Nasenspitze vorbei zieht.

Es ist wichtig bei dieser Meditationsübung nicht den Atem bewusst zu lenken, sondern sich völlig auf das was ist zu konzentrieren. Deine Gedanken werden nach wenigen Sekunden dich dazu bringen das du unruhig wirst oder sogar vergisst dich auf deine Nasenspitze zu konzentrieren. Hier fängt die eigentliche Übung an. Wieder zum Meditationsobjekt (Nasenspitze (Atem)) zurück kehren. Das ist die eigentliche Arbeit bei der Meditation und auch nicht sehr leicht. Du wirst hier oft an dir und deinen Gedanken scheitern.

Langzeitfolgen: Wenn du es schaffst das über mehr als ein Jahr täglich ca. 30 min - 1h zu machen dann wirst du deine Gedanken mehr unter Kontrolle haben. Du wirst das lernen was du lernen willst, du wirst massiv Zeit gewinnen weil du klarer Entscheidungen triffst, da du die Gedanken kennen lernen wirst die dich von deinen guten Absichten (ich unterstelle jetzt mal deine Absichten sind gut) abbringen. Seit ich meditiere kann ich wesentlich länger lernen und regeneriere mich in Pausen wesentlich schneller. Das ich leichter etwas lerne kann ich dabei nicht sagen. Das ist ein ganz anderes Thema (Meditation macht also nicht klüger).

@Frederica: Ich finde nicht das man fürs lernen vor Prüfungen Meditation als Hindernis sehen sollte. Der Wissensdurst und dein Interesse am Thema wird dadurch nicht weniger. Das hängt vom Thema ab. Du kannst sogar lernen dich für dein Thema mehr zu interessieren und deinen Wissensdurst durch Konzentration auf die guten Aspekte daran zu steigern. Meditation macht mich nicht satt. Es schärft meinen Geist, wie ein Messer geschärft wird. Vielleicht solltest du deine Technik überdenken. Ruhe und Entspannung sind übrigens förderlich für die Aufnahme von Informationen lt. irgendwelchen Studien bei denen die Hirnströme gemessen wurden, usw.

Vielleicht hilft das weiter.

Am Schluß nochmal ein Tipp:
Lass die ganzen Meditationstechniken, bei denen irgend ein Hansel irgendwelche Geschichten erzählt weg. Die verwirren dich, geben dir vielleicht auch ein gutes Gefühl wenn du Glück hast, aber wirklich mit deinen Gedanken auseinandersetzen und deinen Geist beherrschen zu lernen wirst du dadurch nie (oder vielleicht doch wenn du Glück hast). Für alle anderen Zwecke, von mir aus.

Ich schwöre auf stilles sitzen und auf die Nasenspitze konzentrieren. Wenn ich dazu ein Wort nehme das ich im Kopf abspule, dann ist das ein zweisilbiges, welches ich aufs Ein- und Ausatmen verteile. Der Geist ist wirklich ein schwer zu zähmendes Organ. Mir hilft manchmal noch ein beliebiges Geräusch, das jede Minute erklingt, mich an meine Nasenspitze zu erinnern. Es geht auch ohne, aber gerade am Anfang sind solche Tools durchaus nützlich.

Ich hoffe das war nützlich.
pantalonis
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Re: Achtsamkeitsmeditation -> verschiedene Arten

Beitrag von pantalonis »

DerPAT hat geschrieben:Ich hoffe das war nützlich.
ja, danke dir für deine Ausführungen!

Ich habe vor Kurzem auch wieder angefangen und hoffe, es nun für eine längere Zeit regelmäßig durchzuziehen und es zu einer Routine werden zu lassen wie das tägliche Zähneputzen. Leider flaute meine Regelmäßigkeit in den letzten Meditations-Phasen bei mir nach etwa zwei Wochen immer etwas ab.

Besten Gruß
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