Synchrone Gedächtnishälften beim Lernen

Hier wird über das Gedächtnis und Gehirn aus der Perspektive der Medizin und Wissenschaft diskutiert incl. Thematiken rund um Altersdemenz, Alzheimer aber auch Hochbegabung bei Kindern etc.

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Lesefaul
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Synchrone Gedächtnishälften beim Lernen

Beitrag von Lesefaul »

Hi,

mittels verschiedenen Techniken soll man ja seine beiden Gehirnhälften synchronisieren können.

Hat hier jemand schon Erfahrung mit?

Wie fühlt sich das an?

Was stellt Ihr fest?
Gruß
--->Lesefaul

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Kevin
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Beitrag von Kevin »

Lesefaul
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Beitrag von Lesefaul »

Hi Kevin,

danke, das kenne ich.

Mich würde aber mehr darüber interessieren. Eben, wie man das feststellt.

BrainGym ist dem ja ähnlich. Wichtig ist immer überkreuz zu arbeiten.

Sie schreiben:
Die Forscher postulieren, dass diese Augenbewegungen die beiden Gehirnhemisphären aktivieren.
Schön und gut, aber wie sieht der Beweis aus?
Gruß
--->Lesefaul

Skype: Lesefaul2010
Kevin
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Beitrag von Kevin »

Hi Lesefaul,

Synchronisation von Nervenzellen = Rhythmus in welchem die einzelnen Neurone Impulse abgeben: Je mehr Nervenzellen gleichzeitig Impulse feuern desto höher ist die Synchronisation. Bei einem generalisierten epileptischen Anfall besteht beispielsweise eine sehr ausgeprägte Synchronisation beider Hemisphären. Ein hoher Synchronisationsgrad ist weder gleichbedeutend mit einer hohen Hirnaktivität noch mit einer guten Gedächtnisleistung (z.B. liegt bei einem generalisierten epileptischen Anfall häufig eine Amnesie für die Dauer des Anfalls und kurz danach vor.). Elektrische Summenpotentiale von oberflächlichen Gehirnarealen lassen sich zu einem gewissen Grad im EEG messen.

Hirnaktivität = messbar ist die Stoffwechselaktivität von Nervenzellen, also wie hoch ist der Sauerstoff-, Glukoseverbrauch etc. in einem Gebiet, was nicht zwangsläufig mit der Hirnaktivität übereinstimmt. Messungen der Stoffwechselaktivität von Nerenzellen beispielsweise über funktionelle Magnetresonanztomographie ( http://de.wikipedia.org/wiki/Funktionel ... omographie ) sind relativ neue Entwicklungen, d.h. gibt es auch noch nicht so viele Studien mit diesen Methoden.
Mich würde aber mehr darüber interessieren. Eben, wie man das feststellt.
Ob die von dir (Du kannst mich ruhig Duzen) angewendete Methode zu einer veränderten Synchronisation von Nervenzellen führt, müsstest du mit einem EEG überprüfen. Alles andere scheint mir sehr spekulativ.

http://de.wikipedia.org/wiki/Elektroenzephalografie
Schön und gut, aber wie sieht der Beweis aus?
Bisher gibt es keine wissenschaftlichen Beweise für die Wirksamkeit der unterschiedlichen EEG-Zustände. Es handelt sich um reine Behauptungen.

Im Grunde hat man Veränderungen im EEG zum Anlaß genommen den Leuten weiß zu machen, seht her es hat sich die elektrische Aktivität verändert also muß sich deine Konzentration auch verändert haben. Dieser Umkehrschluß ist höchst unwissenschaftlich.

In der Studien von Parker et al. wurde weder die Hirnaktivität noch irgendeine Synchronisation von Nervenzellen erfasst. Warum diese Übung zu einem verbesserten Wiedererinnern geführt hat ist nicht bekannt. Ein Erklärungsversuch besteht in der Annahme die Augenbewegungen würde beide Hirnhemisphären stärker aktivieren.
Murmeltier
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Beitrag von Murmeltier »

(z.B. liegt bei einem generalisierten epileptischen Anfall häufig eine Amnesie für die Dauer des Anfalls und kurz danach vor.)
Aber dass ist doch nicht gleich ein Beweis, dass die Synchronisation kein Einfluß auf Gehirnleistungen, oder? Kann es nicht sein, dass das Hirn, (in diesem Fall) nur mit dieser hohen Synchronisation überfordert ist, sodass das Hirn abschaltet und sich ausruht.
Ähnlich wie beim Sport, wenn man zu heftig trainiert schalten die Muskel einfach ab. Ja ja, das Beispiel hakt, aber ich denke es wird klar, was ich sagen wollte.


@ Lesefaul: Ich habe gerade das Buch von Rüdiger Gamm gelesen, der darin auch Übungen zur Gehirnhälftensynchronisation empfiehlt. Da habe ich mich auch schon gefragt, ob es wissenschaftliche Belege oder Hinweise gibt, oder ob man "nur" auf Erfahrungswerte baut. Soweit ich es mal gelesen habe, ist auch er hier im Forum (ich weiß nur nicht welches Pseudonym er hat), vielleicht weiß er ja noch interessantes zu berichten? :D
Kevin
Superbrain
Beiträge: 146
Registriert: Sa 18. Aug 2007, 19:01

Beitrag von Kevin »

Aber dass ist doch nicht gleich ein Beweis, dass die Synchronisation kein Einfluß auf Gehirnleistungen, oder?
Natürlich ist es kein Beweis, es ist ein Beispiel, um zu zeigen, dass es möglicherweise nicht so ist. Vielleicht hat das eine mit dem anderen nichts zu tun. Es gibt jedenfalls keine Beweise dafür, dass eine erhöhte Synchronisation die Gedächtnisleistung verbessert. Behauptungen in diesem Zusammenhang sind mit Vorsicht zu genießen.
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