Verlässliche Zahlen zum Aufbau unseres Gehirns

Hier wird über das Gedächtnis und Gehirn aus der Perspektive der Medizin und Wissenschaft diskutiert incl. Thematiken rund um Altersdemenz, Alzheimer aber auch Hochbegabung bei Kindern etc.

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CAIROS

Verlässliche Zahlen zum Aufbau unseres Gehirns

Beitrag von CAIROS »

Heute benötige ich mal Eure Hilfe, um in meinem demnächst erscheinenden Buch verlässliche Zahlen zu veröffentlichen.

Insbesondere benötige ich Antworten auf die folgenden Fragen. Natürlich dürfen die Quellenangaben nicht fehlen.

"Nervenbahnen setzen sich aus WIE VIELEN Gehirnzellen zusammen, die untereinander WIE VIELE Verknüpfungen eingehen?"

"WIE VIELE Codes müssen Ribosomen knacken, um den Genschlüssel zu entziffern?"

"WIE VIELE Verbindungen baut eine Nervenzelle bis zum Zeitpunkt der Geburt aus?"

Über eine rasche Antwort wäre ich sehr, sehr dankbar.
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DocTiger
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Beitrag von DocTiger »

Das Problem ist, du weißt anscheinend nicht, was eine Nervenbahn ist, was Ribosomen oder genetischer Code sind.

"Nervenbahn" ist ein sehr schwammiger Begriff. Nervenzellen allgemein werden auf bestimmte Weise verknüpft um bestimmte Ziele in Form von Aufgaben zu erreichen. Dabei kommt es vor, dass "Nervenbahnen" durch Gehirnareale ziehen um sie zu verbinden. Man kann also nicht sagen, wieviele Neuronen in einer Nervenbahn sind. Es reicht im Prinzip der Axon einer einzigen Zelle.

Auch wieviele Verbindungen eine individuelle Zelle hat ist schwer zu bestimmen erst recht wieviele davon vor der Geburt entstehen. lies dir mal
http://de.wikipedia.org/wiki/Nervenzelle durch, da steht das näher drin.

Es ist nichtmal erwiesen, dass die Anzahl der Verknüpfungen direkt was mit der Leistungsfähigkeit zu tun hat.

Die Frage mit den Ribosomen ist eigentlich noch schlimmer. Ribosomen entschlüsseln nichts, sondern bauen anhand der Anleitung der Messenger RNA Proteine zusammen, sozusagen wortwörtlich. Sie sind also eher Teil des Puzzles als ihre Lösung, und sogar ein relativ gut verstandener.
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Andi
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Beitrag von Andi »

„Die Leistungsfähigkeit des Hirns nimmt zu, je mehr man es in Anspruch nimmt.“
Alfred Herrhausen (1930-1989), dt. Bankier
CAIROS

Beitrag von CAIROS »

Danke Euch Beiden. Hat mir in der Tat geholfen.
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Andi
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Beitrag von Andi »

CAIROS hat geschrieben:… demnächst erscheinenden Buch verlässliche Zahlen zu veröffentlichen.
Welches Buch? Das Sprachenlern-Buch!? Wie lange dauert es noch bis zur Veröffentlichung?

Habe letzten Sonntag (24.10.10) ein tolles Zitat, für dich Cairos, in „Sonntag Aktuell“ (die 7. Ausgabe der Stuttgarter Z.) entdeckt, und natürlich gleich mnemotechnisch abgespeichert. 8)

„Kairos [mit "K"] – der Gott der guten Gelegenheit, schaut nur einmal vorbei. Dann geht er zum Nachbarn.“ (Griechisches Sprichwort)

Passt doch irgendwie super gut zu dir :wink: und deiner Vortragstätigkeit. Fast immer an einem anderen Ort und manchmal doch am selben. Ein Gott biste zwar noch nicht aber fast :wink: , mit immer einer sehr guten Aura, bei jedem Vortrag.
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CAIROS

Beitrag von CAIROS »

Andi70012 hat geschrieben:„Kairos [mit "K"] – der Gott der guten Gelegenheit, schaut nur einmal vorbei. Dann geht er zum Nachbarn.“[/i][/size] (Griechisches Sprichwort)
Genau dieses Zitat hat ein Mensch, dessen Meinung mir immer sehr wichtig ist, und ich gleichzeitig gelesen. Und das während einer Brainstorming-Zeit, bei welchem wir einen Künstlernamen gesucht hatten.

Beide waren unabhängig voneinander zum selben Zeitpunkt der Meinung: Das ist es. Das C hatte dann etwas mit Verfügbarkeit im Internet u.dgl. zu tun.
CAIROS

Beitrag von CAIROS »

Es ist natürlich nicht das Sprachenbuch. Wann immer das kommen mag. Wie gesagt: Der Verlag lässt mich da ziemlich hängen.

Es geht um das Buch "Der große Gehirntrainer", ebenfalls Beck-Verlag. Da morgen Redaktionsschluss ist und es dann in Druck geht, es bei Amazon schon zu bestellen ist, nehme ich mal an, das es nicht mehr lange dauern wird.

Ich halte Euch natürlich auf dem Laufenden, weiß allerdings z.Z. selbst nicht mehr.
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Andi
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Beitrag von Andi »

Was mir noch einfiel: Cairos, hast du schon Prof. Manfred Spitzer „Lernen: Gehirnforschung und die Schule des Lebens“ gelesen? Da steht die Antwort zu deiner Frage mit Sicherheit drin. Ich kann mich noch dunkel erinnern, Spitzer gibt auch einen Faktor an, wie sich Neuronen mit fortschreitendem Alter bei Männern u. Frauen zurückbilden. Jedoch ist meine Lektüre des genannten Buches schon etwas her, muss aber selber nochmals nachlesen.
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CAIROS

Beitrag von CAIROS »

Da hatte ich meine Zahlen her. Ich kenne Dr. Spitzer persönlich. Dummerweise hatte mein Lektor genau diese Zahlen mit weiteren, anders lautenden Zahlen, angestrichen. (':evil:')
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DocTiger
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Beitrag von DocTiger »

hm ja, wenn's hilft jemand zu beeindrucken. Ich versteh den Sinn dieser Fragen nicht, außer wenn es darum geht Kunden/Leser hinters Licht zu führen, wenn auch in guter Absicht (-> als Motivation).

Naja ich bin ja immer sehr skeptisch was "Gehirnforschung" anbetrifft. Bislang habe ich aus der Ecke noch keinen einzigen gleichzeitig fundierten als auch im praktischen Einsatz bewährten Ratschlag erhalten, und damit ist "Gehirnforschung" in der ernsthaften Lerntechnik ziemlich fehl am Platz. Zum Beispiel hat die "Gehirnforschung" keinen Schimmer warum die Locitechnik funktioniert, jenseits der logischen Schlussfolgerung dass sie den Orientierungssinn benutzt.

Eigentlich benutze ich nichtmal gerne das Wort "Gehirnforschung", weil die "Gehirnforscher" selbst verstehen sich eher als Neurologen, Neurobiologen, Biophysiker oder Mathematiker/Informatiker. Gehirnforschung kenne ich praktisch nur als Verkaufsargument für Seminare, Bücher und Software.
Kevin
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Beitrag von Kevin »

naja solange in deinem Buch drinn steht, wie du den Brockhaus auswendig gelernt hast, musst du das Thema mit den "Nervenbahnen" von mir aus nicht anschneiden ;-)

zum Thema populärwissenschaftliche Literatur ist meiner Meinung nach auch das Buch welcome to your brain empfehlenswert.
Zuletzt geändert von Kevin am Mi 27. Okt 2010, 11:12, insgesamt 1-mal geändert.
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Andi
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Beitrag von Andi »

Dann DocTiger wirst du dieses Buch sicherlich lieben:
„Alles Neuro?: Was die Hirnforschung verspricht und nicht halten kann“
„Die Leistungsfähigkeit des Hirns nimmt zu, je mehr man es in Anspruch nimmt.“
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