Wieviel Prozent Hirn nutzen wir?

Hier wird über das Gedächtnis und Gehirn aus der Perspektive der Medizin und Wissenschaft diskutiert incl. Thematiken rund um Altersdemenz, Alzheimer aber auch Hochbegabung bei Kindern etc.

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joz
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Wieviel Prozent Hirn nutzen wir?

Beitrag von joz »

um pats und boris meinung noch mit meiner geballten autorität zu unterfüttern: auch ich halte diese 1000 wörter für grundsätzlich ausreichend.

Ich frage mich, wie tony buzan eigentlich auf 1% auslastung kommt, das ist ja noch spektakulärer als die gängige behauptung von 10 % (was auch noch keiner beweisen konnte)


kritik hat sich buzan selbst zuzuschreiben, wenn er immer derart dick aufträgt, ich dachte in england wäre understatement angesagt





cu
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Ulysses
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Beitrag von Ulysses »

joz hat geschrieben:Ich frage mich, wie tony buzan eigentlich auf 1% auslastung kommt, das ist ja noch spektakulärer als die gängige behauptung von 10 % (was auch noch keiner beweisen konnte)
Es gibt schlichtwegs keinen Hinweis darauf, dass wir nur zehn Prozent unseres Gehirns benutzen.

Mal ganz abgesehen davon, dass kein integrer Wissenschaftler jemals so etwas von sich gegeben hätte.
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Boris
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Beitrag von Boris »

Zitat Albert Einstein:
„Die meisten Menschen nutzen nur fünf bis sechs Prozent ihrer Gehirnkapazität. Ich nutze sieben Prozent!"

War aber wohl auch eher ironisch gemeint.
Artikel dazu:

http://www.allmystery.de/artikel/gehirn_mythos.shtml

So ganz Recht hast du da nicht DaVinci, bis vor 40 Jahren war das gängige Lehrmeinung, insbesondere da es viele Patienten mit stark verkleinertem Hirn gab/gibt oder denen Teile des Hirns ganz fehlten, die dennoch normal intelligent und begabt sind.
Ulysses
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Beitrag von Ulysses »

Boris hat geschrieben:Zitat Albert Einstein:
„Die meisten Menschen nutzen nur fünf bis sechs Prozent ihrer Gehirnkapazität. Ich nutze sieben Prozent!"
Bisher kannte ich nur "Wir nutzen nur 10% unseres geistigen Potentials.".
Mit Gehirn gibt es den Satz auch noch.
Das könnte eventuell an einer Übersetzung aus dem englischen liegen.
Gibt es eigentlich irgendeinen Beweis, dass er das auch wirklich mal gesagt hat. Mir scheint nämlich das eher von irgendwelchen Möchte-Gern-Zitierern Einstein in den Mund gelegt worden sein. :roll:


Gunther Karsten schreibt in seinem Buch auch etwas zu diesem Thema:
"Vielleicht haben Sie shcon einmal gehört, der Mensch nutze sein Gehrin nur zu zehn Prozent, manchmal wird behauptet, es seien sogar nur fünf Prozent oder lediglich ein Prozent! Meistens entdeckt man solche Zahlen in Prospekten für Persönlichkeits-, Gehirn- oder Motivations-Trainingsprogramme. Und sicherlich durschauen Sie, wie nützlich diese Behauptung ist, denn sie deckt sich mit den Geschäftsinteressen jedes unseriösen (weil schlecht informierten oder vorsätzlich schlecht informierenden) Mental-Gurus: Wer wäre nicht auch daran interessiert, auch den viel größeren (um 90 bis 99 Prozent), aber anscheinend brachliegenden Teil des Gehirns zu nutzen?
Und so verbreitete scih der Mythos vom ungenutzten Gehirn über die Jahre, untermauert auch durch eine angebliche Äußerung vom oft falsch zitierten oder missverstandenen Albert Einstein! Und so werde ich oft gefragt, was man tun kann, um die restlichen 90 Prozent unserer grauen Zellen in Gang zu setzen. Meine nüchterne Antwort: 'Wenn Sie tatsächlich nur zehn Prozent nutzen würden, wären Sie außerstande, diese Frage zu stellen!'
Hirnforscher sind einhellig der Meinung, dass wir Menschen nahezu die Gesamtmasse unseres Gehirns aktivieren. Neueste Analysen von Computertomographie-Bildern ermöglichen zu fast jedem Areal des Gehirns eine gewisse Zuordnung. Und längst kann man jedem Menschen mit Hilfe von Tomographen und Hirnstrom-Messgeräten (EEG) beim Denken zusehen. So fanden Forscher für Dutzende giestige und körperliche Funktionen entsprechende neuronale Bereiche, die beispielsweise für die Sprachbegabung oder das Zahlengedächtnis verantwortlich sind. Zwar existieren auf der Landkarte des Gehirns noch viele weiße Flecken (ähnlich wie auf dem Globus vor 500 oder 600 Jahren), aber nichts deutet darauf hin, dass wir seit Jahrmillionen Menschheitsgeschichte ein Kilogramm ungenutzte Hirnmasse mit uns herumschleppen."
Garnol
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Beitrag von Garnol »

Eine Evulutions technische Frage:
Der Mensch heute arbeitet ja
viel mehr mit seinem Kopf.
Also haben die Menschen in der Steinzeit
noch weniger Gehirnmasse benutzen müssen (nach der
Theorie mit den 10%)
Für was hätte die Evulution so etwas total unnötiges
Energie verbrauchendes einbauen sollen ?
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Thor Kaufman
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Beitrag von Thor Kaufman »

Du vergisst dabei eine Sache, wir benutzen vllt. 10%, aber je nach Aufgabe unterschiedliche Bereiche des Gehirns für unterschiedliche Aufgaben. Das hat schon seine Richtigkeit so. ;)

Das Stammhirn wird zB gebraucht für Grundversorgung wie Stoffwechsel, ist also immer an, das Kleinhirn für Bewegung, Orientierung im Raum, der Okzipitallappen fürs Sehen, ein Teil des Parietallappen fürs Greifen/handwerkliche Tätigkeiten uä, der (prä)frontale Cortex für Mnemotechniken (;)) oder besser gesagt planendes Denken, der Temporallappen und das limbische System für Gedächtnis, Humor, Gefühle. Dann sind da noch spezielle Areale wie etwa Broca und Wernicke fürs Sprechen. Und je nachdem, was du brauchst, wird das halt entsprechend aktiviert. Und das ist bei weitem nicht alles. ;)
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Boris
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Beitrag von Boris »

Einstein hat sich das sicher nicht ausgedacht. Ob er das gesagt hat, werden wir schwerlich überprüfen können. Die Wissenschaftler vor 100 Jahren haben erstmals Hirne untersuchen können, wenn der Mensch noch am leben war und dabei Menschen mit Hirnschädigungen gefunden, die trotz einem auf 10% verkleinerten Hirns noch völlig normal leben konnten. Daher kommt diese (falsche) Annahme.
joz
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Beitrag von joz »

in der 'Zeit' gab es mal so eine kolumne, in der solchen mythen nachgegangen wurde und der autor hat jedenfalls kein diesbezügliches einsteinzitat gefunden





cu
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lerad
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Beitrag von lerad »

joz hat geschrieben:in der 'Zeit' gab es mal so eine kolumne, in der solchen mythen nachgegangen wurde und der autor hat jedenfalls kein diesbezügliches einsteinzitat gefunden
Die "Stimmts?" Kolumne hab ich auch immer gerne gelesen :)
Online lässt sich der Artikel hier nachlesen:

http://www.zeit.de/stimmts/1997/1997_40_stimmts
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Pierre
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Beitrag von Pierre »

Garnol hat geschrieben:Eine Evulutions technische Frage:
Der Mensch heute arbeitet ja
viel mehr mit seinem Kopf.
Also haben die Menschen in der Steinzeit
noch weniger Gehirnmasse benutzen müssen (nach der
Theorie mit den 10%)
Für was hätte die Evulution so etwas total unnötiges
Energie verbrauchendes einbauen sollen ?
Zum einen glaub ich nich, dass Steinzeitmenschen ihr Hirn weniger brauchten als wir heute. Ich glaube eher Steinzeitmenschen haben ihre kognitiven Fähigkeiten für anderes gebraucht. Man versuche einfach mal einen schönen Faustkeil zu machen. Das ist Sacke schwer. Oder man versuche sich in einer einförmigen Steppenlandschaft zurecht zu finden. usw. usf.

Zudem könnte ein großes Hirn laut einer Theorie zur Werbung von Partnern gebraucht werden können.
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Ulysses
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Beitrag von Ulysses »

Pierre hat geschrieben:Zudem könnte ein großes Hirn laut einer Theorie zur Werbung von Partnern gebraucht werden können.
Adam und Gott auf Wolke Sieben....:
Adam: Warum hast du uns beiden ein Feigenblatt gegeben?
Gott: Damit ihr unschuldig seid.
Adam: Warum hast du Eva so schön gemacht?
Gott: Damit du auf sie stehst?
Adam Und warum hast du sie so dumm gemacht?
Gott: Damit sie auf dich steht.
Ulysses
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Beitrag von Ulysses »

Der Zehn-Prozent-Mythos

"Wir nutzen nur zehn Prozent unseres geistigen Potentials." - Auch mit diesem Slogan (und einem Porträt Albert Einsteins) wirbt die Scientology-Organisation für ihre Kurse. Andere Anbieter auf dem Markt der Pseudotherapien bemühen ebenfalls diese Behauptung - natürlich verbunden mit der Aufforderung, die brachliegenden neun Zehntel in einem teuren Trainingsprogramm zu aktivieren. Einige PSI-Fans wiederum glauben, in den "ungenutzten" Regionen des Gehirns liege der Schlüssel zu "übersinnlichen" Fähigkeiten wie Telepathie oder Hellsehen verborgen. Doch wie ist die zugrunde liegende Behauptung überhaupt gemeint - fragte sich auch der Zeit-Journalist Christoph Drösser in seiner Rubrik "Stimmt's?". Denn es bieten sich gleich mehrere Interpretationsmöglichkeiten an: "Erstens: Zu jedem gegebenen Zeitpunkt ist nur jede zehnte Gehirnzelle aktiv. Da kann man nur sagen: Gut, dass es nicht alle sind, denn das wäre gleichbedeutend mit einem epileptischen Anfall. Zweitens: Neunzig Prozent der Gehirnzellen liegen nutzlos im Schädel herum und haben keine Funktion. Auch das ist Unsinn. Soweit die Wissenschaft es beurteilen kann, sind alle gesunden Zellen in irgendeiner Weise an den Prozessen im Gehirn beteiligt. Drittens: Wir nutzen nur einen Bruchteil unseres Erinnerungsvermögens, könnten uns also eigentlich viel mehr Dinge merken. Aber das Gehirn hat keine 'Speicherzellen' wie ein Computer. Erinnerungen sind Muster, an denen viele Zellen beteiligt sind, und die Zahl dieser Muster ist unbegrenzt."

Moderne Untersuchungsmethoden wie die Positronen-Emissions-Tomografie (PET) zeigen, dass sämtliche Hirnregionen aktiv sind - wenn auch nicht alle zur gleichen Zeit, genauso wenig wie wir sämtliche Muskeln unseres Körpers gleichzeitig anspannen können. Richtig ist, dass "nur etwa zehn Prozent der 100 Milliarden Neuronen mit Denkprozessen beschäftigt sind", erklärt der Direktor des Max-Planck-Instituts für Hirnforschung in Frankfurt, Professor Wolf Singer. Doch die restlichen Nervenzellen liegen mitnichten brach, sondern sie steuern beispielsweise die vegetativen Funktionen. Die Vorstellung, mehr Hirnaktivität sei gleichbedeutend mit "besserem" Denken, ist also völlig irrig.

Bernd Harder

von: http://www.gwup.org/skeptiker/archiv/20 ... ehnprozent
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ostfriese
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Beitrag von ostfriese »

... und doch wird der Mythos mit dem unausrottbaren vermeintlichen Einstein-Zitat fortleben, während sich die korrekt Informierten den Mund fusselig reden und wenig an diesem Irrglauben ändern können... :roll:
mind.it
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Beitrag von mind.it »

Naja, da wird viel Schindluder getrieben mit diesen Prozentzahlen. Aus Erfahrung weiss man wohl, dass viel mehr geht als man normalerweise benutzt, aber es gibt auch deutliche Grenzen an die man stoßen kann, je nach Thema und Aufgabe.

Bevor man wirklich schlüssig theoretisch darlegen kann, wieviel Kapazität benutzt wird und für was, und ob man das umschichten oder besser organisieren kann, müsste man ein Gehirn im Rechner nachbauen und Denkaufgaben lösen lassen... davon sind wir Lichtjahre entfernt, weil zwar neuronale Konzepte bekannt sind, aber nicht der Einfluss der chemischen Struktur, die man auch simulieren müsste. Außerdem ist die Leistung der schnellsten heutigen Rechner um astronomische Faktoren zu langsam für so ein Projekt.
conceptmapper
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Beitrag von conceptmapper »

ostfriese hat geschrieben:... und doch wird der Mythos mit dem unausrottbaren vermeintlichen Einstein-Zitat fortleben, während sich die korrekt Informierten den Mund fusselig reden und wenig an diesem Irrglauben ändern können... :roll:
Das Problem entsteht übrigens durch einen falschen Umgang mit 'Unwahrheiten': Es wird fast immer ZUERST die Unwahrheit erwähnt und dann die richtige Information: "...einem gängigen Irrglauben zufolge... blabla... dabei ist es anders blabla...". Dadurch wird durch die Erinnerung an die Unwahrheit diese Information im Hirn jedoch zuerst mal besser verankert und erst danach geschwächt durch die neue, richtige Information. Weil unser Gehirn mit Verneinungen leider so seine Probleme hat, bringt selbst die Tatsache, dass der Irrglaube auch gleich als solcher bezeichnet wird (und damit ja eigentlich verneint/negiert wird), leider keinen nennenswerten Vorteil.

Wenn man die Unwahrheit aber zurückdrängen will sollte man zuerst die Wahrheit (bzw. dass was wir in jenem Augenblick dafür halten ;-)) nennen und erst dann die weitverbreitete Unwahrheit. Was natürlich nur funktioniert, wenn man selbst die Initiative ergreift...

Das habe ich mir jedenfalls im Deutschlandfunk erzählen lassen und es erscheint mir höchst plausibel.

Grüße
conceptmapper

PS: Und im übrigen folgt mein obiger Beitrag lustigerweise genau dem 'fehlerhaften' Muster gegen das er sich wendet: Erst wies falsch ist und dann das Richtige. Da man in einem Gespräch so direkt Bezug nimmt auf zuvor vom Gegenüber geäußertes, ist das in kommunikativer Hinsicht vielleicht höftlicher... vor allem wenn man vor anderen redet/schreibt für die Verbreitung des Richtigen aber auch von Nachteil.
Kevin
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Beitrag von Kevin »

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gabriel.inc
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Beitrag von gabriel.inc »

Es gibt Menschen, die können sogar 100% ihres Gehirn aktivieren. Das nennt man nämlich einen epileptischen Anfall. Aber ich weiss nicht, soooo intelligent wirken die dann nicht. Die Frage ist, was man mit 10% Prozent meint. Wenn man z.B. Mathematikaufgaben löst, dann ist es doch verständlich, dass Synapsen im Gehirn, die für die Motorik zuständig sind, in dem Moment nicht so aktiv sind. Man müsste halt wissen, wieviel Prozent aller Synapse niemals aktiv sind. Und das wohl um einiges weniger als 90 Prozent. Es ist aber natürlich erstaunlich, dass es Menschen mit nur einer Gehirnhälfte gibt, welche die Funktionen der anderen übernimmt.
Dey
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Beitrag von Dey »

Es haben sich in der Evolutionsgeschichte nachweislich nur Entwicklungen ergeben, welche einen Überlebensvorteil boten. Ein Organ, dass bei 2% der Körpermasse 1/4 der gesamtem Stoffwechselenergie bezieht, würde somit nie realisiert werden. Allein aufgrund dieser simplen Logik erscheint es sehr unwahrscheinlich, dass wir nur 10% der möglichen Kapazität tatsächlich nutzen bzw. dass auch der Steinzeitmensch ungenutzte Gehirnmasse mit sich trug.
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DocTiger
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Beitrag von DocTiger »

Das mit dem Überlebensvorteil ist nicht ganz richtig. Genaugenommen geht es um den Reproduktionsvorteil. Es spielt also nicht nur Tod und Töten eine Rolle, sondern auch Liebe ;)

Ich fand Diskussionen um wieviel Prozent wir denn jetzt vom Gehirn nutzen können nicht so wahnsinnig hilfreich. Oft war das doch mehr so ein Werbungsaufmacher. Es klingt wie das Ei des Kolumbus, wenn uns jemand sagt, um intelligenter/erfolgreicher zu sein müssen wir bloß mehr von unseren ungenutzten Hirnkapazitäten nutzen.

Aber für jeden, der bereits akzeptiert hat, dass sich so ziemlich jede geistige Fähigkeit durch Training verbessern lässt, sind die Prozentzahlen doch egal, oder?
Lerntechnik Praxis: http://bit.ly/8ONmbS
Dey
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Beitrag von Dey »

DocTiger hat geschrieben:Das mit dem Überlebensvorteil ist nicht ganz richtig. Genaugenommen geht es um den Reproduktionsvorteil. Es spielt also nicht nur Tod und Töten eine Rolle, sondern auch Liebe ;)
Nein, das ist nicht richtig. Universelle Liebe ist ein Begriff, der evolutionstheoretisch keinen Sinn ergibt. Deshalb findest du auch im gesamten Tierreich keinen allgemeinen Altruismus, sondern Liebe existiert nur dort, wo es der Verbreitung der Replikatoren zweckdienlich ist.
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