Kurzzeitgedächtnisspanne
Verfasst: Mi 26. Jul 2006, 10:51
Wie ja sicherlich die meisten hier im Forum wissen, beträgt die Kurzzeitgedächtnisspanne 7+/-2 Chunks.
Ich hatte heute und Montag einen Workshop Gedächtnistraining, in dem ich mit den Schülern unter Anderem auch einen Kurzzeitgedächtnistest gemacht habe. Dabei habe ich einige interessante Beobachtungen gemacht und mir sind einige Fragen aufgekommen.
Bis heute Vormittag dachte ich, dass eine Kurzzeitgedächtnisspanne von 9 Chunks - wie das zum Beispiel Dr. Gunther Karsten in seinem Buch Erfolgsgedächtnis schreibt - etwas extrem seltenes ist (einer von mehreren Tausend) und nur bei außerordentlich intelligenten Menschen vorkommt. Meine Vorstellung war, dass die Kurzzeitgedächtnisspanne eine ganze Menge über die Intelligenz einer Person aussagt und das in beiden Richtungen: Erstens verfügt eine sehr intelligente Person auch ein KZG von mindestens 8 Chunks und zweitens ist jemand mit einem KZG von 8 Chunks immer auch sehr intelligent. Bei einem KZG von 9 Chunks noch in einem größeren und seltenerem Ausmaß.
Diesen Glauben habe ich heute Morgen verloren. Ich begann den Teil mit dem KZG - wie auch schon Montag - mit Geschichten über das Kurzzeitgedächtnis, wie selten ein KZG von 9 Chunks ist und es lediglich ganz außerordentlich intelligenten Personen vorbehalten ist. Dann sagte ich noch, dass jemand mit einem KZG von 8 Chunks sicherlich intelligenter als 95% der Bevölkerung. Und so weiter und so fort...
Im Anschluss folgte der KZG-Test, der mit vier Ziffern, also, für meine Schüler, vier Chunks, begann. Danach kamen fünf Ziffern, dann sechs, die alle Schüler schafften. Bei den sieben Ziffern hinterher scheiterten bereits einige Schüler. Mit großem Erstaunen musste ich dann bei 8 Ziffern feststellen, dass mehr als die Hälfte der 24 Schüler sich die Ziffern merken konnte. Was mich aber noch sehr viel mehr erstaunt und zugleich - aufgrund meiner Behauptungen zu Anfang - beschämt hat, war, dass ganze vier Schüler sich die neun Ziffern merken konnte. Als erstes dachte ich: Das kann doch nicht sein. Also machte ich nochmal eine Zahlenreihe und wieder konnten sich sie alle merken. Bei den nächsten zwei Prüfdurchgängen wieder dasselbe. Ich konnte es immer noch nicht wahrhaben und machte jetzt eine Reihe mit 6 sechs Ziffern und 3 Buchstaben, also 9 Chunks. Immernoch konnten alle sie memorieren.
Dabei waren diese vier Schüler auch gewiss nicht außerordentlich intelligent, aber sicherlich alle überdurchschnittlich.
Deswegen jetzt meine Fragen:
*Gibt es Statistiken zu der gesellschaftlichen Verteilung der Kurzzeitgedächtnisspanne?
*Korreliert die Kurzzeitgedächtnisspanne wirklich so stark mit Intelligenz?
*Wie aussagekräftig sind solche Tests?
Ich hatte heute und Montag einen Workshop Gedächtnistraining, in dem ich mit den Schülern unter Anderem auch einen Kurzzeitgedächtnistest gemacht habe. Dabei habe ich einige interessante Beobachtungen gemacht und mir sind einige Fragen aufgekommen.
Bis heute Vormittag dachte ich, dass eine Kurzzeitgedächtnisspanne von 9 Chunks - wie das zum Beispiel Dr. Gunther Karsten in seinem Buch Erfolgsgedächtnis schreibt - etwas extrem seltenes ist (einer von mehreren Tausend) und nur bei außerordentlich intelligenten Menschen vorkommt. Meine Vorstellung war, dass die Kurzzeitgedächtnisspanne eine ganze Menge über die Intelligenz einer Person aussagt und das in beiden Richtungen: Erstens verfügt eine sehr intelligente Person auch ein KZG von mindestens 8 Chunks und zweitens ist jemand mit einem KZG von 8 Chunks immer auch sehr intelligent. Bei einem KZG von 9 Chunks noch in einem größeren und seltenerem Ausmaß.
Diesen Glauben habe ich heute Morgen verloren. Ich begann den Teil mit dem KZG - wie auch schon Montag - mit Geschichten über das Kurzzeitgedächtnis, wie selten ein KZG von 9 Chunks ist und es lediglich ganz außerordentlich intelligenten Personen vorbehalten ist. Dann sagte ich noch, dass jemand mit einem KZG von 8 Chunks sicherlich intelligenter als 95% der Bevölkerung. Und so weiter und so fort...
Im Anschluss folgte der KZG-Test, der mit vier Ziffern, also, für meine Schüler, vier Chunks, begann. Danach kamen fünf Ziffern, dann sechs, die alle Schüler schafften. Bei den sieben Ziffern hinterher scheiterten bereits einige Schüler. Mit großem Erstaunen musste ich dann bei 8 Ziffern feststellen, dass mehr als die Hälfte der 24 Schüler sich die Ziffern merken konnte. Was mich aber noch sehr viel mehr erstaunt und zugleich - aufgrund meiner Behauptungen zu Anfang - beschämt hat, war, dass ganze vier Schüler sich die neun Ziffern merken konnte. Als erstes dachte ich: Das kann doch nicht sein. Also machte ich nochmal eine Zahlenreihe und wieder konnten sich sie alle merken. Bei den nächsten zwei Prüfdurchgängen wieder dasselbe. Ich konnte es immer noch nicht wahrhaben und machte jetzt eine Reihe mit 6 sechs Ziffern und 3 Buchstaben, also 9 Chunks. Immernoch konnten alle sie memorieren.
Dabei waren diese vier Schüler auch gewiss nicht außerordentlich intelligent, aber sicherlich alle überdurchschnittlich.
Deswegen jetzt meine Fragen:
*Gibt es Statistiken zu der gesellschaftlichen Verteilung der Kurzzeitgedächtnisspanne?
*Korreliert die Kurzzeitgedächtnisspanne wirklich so stark mit Intelligenz?
*Wie aussagekräftig sind solche Tests?