Psychologie oder Medizin

Alles was sonst nirgendwo hineinpasst, inkl. Feedback & Probleme, gehört hier rein.

Moderatoren: Hannes, Boris, Der Max, daywalker

Antworten
braindead
Foren-Neuling
Beiträge: 3
Registriert: So 29. Jan 2012, 2:51

Psychologie oder Medizin

Beitrag von braindead »

Heyho,

studiere gerade im zweiten Semester Psychologie und mir gefällt es eigentlich ganz gut. Mein Ziel ist eine eigene Praxis.
Denke momentan, wie sehr viele Kommilitonen, darüber nach zu Medizin zu wechseln und würde mich dort nicht unbedingt auf Psychiatrie, etc. festlegen.

Gibt es hier jemanden, der sowohl Psy als auch Med studiert hat. Was würdet ihr sagen? Wie gut kann man im Med Studium Mnemotechniken einsetzen? Ist es wirklich so sehr viel lernintensiver als Psy? (ich empfinde das Psy Studium zwar schon als Lernintensiv, aber es hält sich, finde ich, trotzdem in Grenzen). Das sind jetzt für mich nicht die Hauptaspekte, von denen meine Entscheidung abhängt, aber die Punkte interessieren mich einfach.

Hoffe hier kann mir jemand helfen.

Liebe Grüße
euer Braindead
Benutzeravatar
DocTiger
Superbrain
Beiträge: 1663
Registriert: Di 11. Sep 2007, 7:12
Kontaktdaten:

Re: Psychologie oder Medizin

Beitrag von DocTiger »

Also ich habe nicht Psychologie studiert, aber nach allem was ich höre ist Medizin weitaus weniger "gemütlich". Das kommt natürlich darauf an, wie ernst man das Psychologiestudium nimmt, wobei in der Medizin hat kein Student die Wahl, es lockerer anzugehen. Zu groß wird der Unterschied aber auch nicht sein.

Ich denke mal der Unterschied zwischen medizinischen und psychologischen Therapeuten ist, dass die Psychos hauptsächlich "geistig" an die Probleme herangehen, während die Mediziner es eher biologisch sehen. Im Optimalfall machen sie natürlich genau dasselbe...

Ich denke mal es kommt darauf an, ob dich eher die geisteswissenschaftlichen Aspekte interessieren, die es eher in der Psychologie gibt, oder die biologischen Aspekte, die es eher in der Medizin gibt. Beides überschneidet sich natürlich.
Lerntechnik Praxis: http://bit.ly/8ONmbS
braindead
Foren-Neuling
Beiträge: 3
Registriert: So 29. Jan 2012, 2:51

Re: Psychologie oder Medizin

Beitrag von braindead »

Hey Doc,

danke erst mal für deine Antwort.

Ich würde sagen beide Aspekte interessieren mich in etwa gleichstark - ich habe sowohl ein Faible für Naturwissenschaften, als auch für den geisteswissenschaftlichen Part (wobei gerade an unserer Universität das Psychologiestudium ohnehin sehr biologisch und vor allem methodisch ausgerichtet ist). Desweiteren würde ich mich bei Medizin noch nicht mal unbedingt auf den Bereich Psyche festlegen.

Ich denke eher aus praktischen Gründen über den Wechsel nach. Das Nervigste ist momentan am Psychologiestudium der enorme Leistungsdruck wegen der Bachelor/Master Situation bzw. der begrenzten Studienplätze im Master.
Stimmt es, dass es im Medizinstudium im Grunde nur ums Bestehen geht egal mit welcher Note?

LG
Malte
Superbrain
Beiträge: 282
Registriert: Di 27. Dez 2011, 15:19
Wohnort: Humptrup

Re: Psychologie oder Medizin

Beitrag von Malte »

Hallo,

wenn du schon Psychologie studierst, wäre es dann nicht eine Idee, wenn du dich auf Autismus spezialisierst, denn ich habe den Eindruck, dass es immer mehr diagnostizierte Autisten gibt und leider sind viele Psychologen nicht darauf spezialisiert. In Schleswig-Holstein kenne ich z.B. nur einen und der Bedarf an solchen Leuten wird sicherlich immer da sein. Du könntest gewiss in dem Bereich Karriere machen.

Kann aber auch sein, dass ich nur eine explosionsartige Entwicklung der Autistenanzahl wahr nehme, da ich selber am Asperger-Syndrom leide und es so bewusst wahrnehme, wenn jemand Autist ist und mir das alles nur so vorkommt, aber dass die Anzahl gestiegen ist, ist wohl unstrittig.

Gruß

Malte
Benutzeravatar
DocTiger
Superbrain
Beiträge: 1663
Registriert: Di 11. Sep 2007, 7:12
Kontaktdaten:

Re: Psychologie oder Medizin

Beitrag von DocTiger »

Klar, gerade der Anfang in der Psychologie ist sehr biologisch, meine Idee ist eher, dass Geisteswissenschaften der wesentliche Unterschied ist, und ich glaube in Psychologie befasst man sich nicht so sehr mit Zoologie, Biophysik, Chemie und so weiter...

Das mit den Autisten ist wirklich so, speziell Asperger, die meisten wurden ja doch eher in die Sparte "Anpassungsschwierigkeiten" gesteckt.

Ansonsten denke ich mal, dass so ein Syndrom oder Spezialisierung keine Relevanz für die Studienwahl hat. Fachärzte, insofern man die Spezialisierung schafft, haben immer mehr zu tun als sie tun können, und arbeitslos braucht da keiner sein. Bei Psychologen gilt glaube ich ähnliches. Kein Vergleich zu Juristen,Germanisten oder Betriebswirten...

Ich würde allerdings warnen auf Medizin zu wechseln, weil der Druck in einem Bachelorstudiengang zu hoch ist. Geh am Besten mal zu einer echten Studienberatung hin. Da wird man dir genauer sagen können was Du willst.
braindead
Foren-Neuling
Beiträge: 3
Registriert: So 29. Jan 2012, 2:51

Re: Psychologie oder Medizin

Beitrag von braindead »

Verstehe, was du meinst, aber glaube ich habe mich missverständlich ausgedrückt.
Mir geht es nicht um den Druck des Studiengangs an sich.

Das Problem ist, dass für die klinische Psychologie nur für etwa 20 % der besten Psychologiestundenten ein Masterplatz zur Verfügung steht.
Benutzeravatar
DocTiger
Superbrain
Beiträge: 1663
Registriert: Di 11. Sep 2007, 7:12
Kontaktdaten:

Re: Psychologie oder Medizin

Beitrag von DocTiger »

Ok, das klingt wirklich nach einem Grund zu wechseln. Ich kenn mich nicht so aus, aber soweit ich das Arztrecht in Deutschland verstehe kannst du als Arzt mehr oder weniger praktizieren was Du willst... Gibt wohl Zahnärzte die Brustvergrößerungen anbieten. Und zwar die alte Zahnarztversion, die keine allgemeine Anatomie gelernt hat.

Entsprechend kann auch ein fertiger Arzt ohne jede Zusatzausbildung einen Kurs in Hypnose besuchen und sich danach als Hypnotiseur niederlassen. Kassentechnisch ist das dann natürlich noch wieder komplizierter... Anders herum ist jeder Hausarzt auch so ein bisschen klinischer Psychologe. Ich kann gut verstehen wenn Du wechseln willst.
Antworten