Duzen oder Siezen?
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Duzen oder Siezen?
Bei manchen Mitgliedern im Forum bin ich mir nicht ganz sicher, ob es ihnen recht wäre, wenn ich oder wir sie duzen. Ich fände es gut, wenn sich möglichst viele Mitglieder zu diesem Thema einmal äußern könnten, damit wir eine Entscheidung fällen können.
Ich persönlich bin fürs Duzen. Schließlich ist, dass bei 90% der Foren im Internet der Fall.
Ich persönlich bin fürs Duzen. Schließlich ist, dass bei 90% der Foren im Internet der Fall.
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- Ulrich Voigt
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Teleri hat geschrieben:
Da fühle ich mich gleich wie ein rescher Endsiebziger - bestenfalls, eher schon wie Johannes Heesters und der hat satte hundert am Buckel, glaube ich.
(Damit sei nichts gegen "Joop" gesagt. Ich kenne ihn nicht und zudem wäre ich wahrscheinlich ganz gut bedient, mit hundert in seiner Verfassung zu sein.)
Es geht übrigens nicht um das "vertraute Sie", im Gegenteil. Der Unterschied zwischen "Du" und "Sie" liegt in der Nähe oder dem Grad der Bekanntschaft und da drückt das "Du" die Vertrautheit aus.
Daß die Differenzierung früher einmal auch zum Ausdruck von Hierarchie- oder Altersunterschieden benutzt oder mißbraucht wurde, muß uns heute weiß Gott nicht mehr kümmern.
Beste Grüße, Ihr/Euer Mephisto
p.s.: Was ist "sig"? Eine Art "signature? Falls ja, wo steht die? (Identisch mit dem Namen oder Pseudonym?)
NEIN! HIlfe! Ich bin zwar aus prinzipiellen Überlegungen für die Beibehaltung der Differenzierung, doch nicht um den Preis als "Kavalier der alten Schule" geführt zu werden.Ich bin auch für das Duzen, wem es unangenehm ist, kann sich ja einen dezenten Hinweis in der sig überlegen, im Sinne von "als Kavalier der alten Schule bevorzuge ich das vertraute Sie".
Da fühle ich mich gleich wie ein rescher Endsiebziger - bestenfalls, eher schon wie Johannes Heesters und der hat satte hundert am Buckel, glaube ich.
(Damit sei nichts gegen "Joop" gesagt. Ich kenne ihn nicht und zudem wäre ich wahrscheinlich ganz gut bedient, mit hundert in seiner Verfassung zu sein.)
Es geht übrigens nicht um das "vertraute Sie", im Gegenteil. Der Unterschied zwischen "Du" und "Sie" liegt in der Nähe oder dem Grad der Bekanntschaft und da drückt das "Du" die Vertrautheit aus.
Daß die Differenzierung früher einmal auch zum Ausdruck von Hierarchie- oder Altersunterschieden benutzt oder mißbraucht wurde, muß uns heute weiß Gott nicht mehr kümmern.
Beste Grüße, Ihr/Euer Mephisto
p.s.: Was ist "sig"? Eine Art "signature? Falls ja, wo steht die? (Identisch mit dem Namen oder Pseudonym?)
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Eine Lanze für das "Sie" + ein okay für Vereinheit
1)
Ich habe im "brainboard" eine Menge Anregungen und einige sehr nette und konstruktive Kontakte gefunden. Ein herzliches Danke dafür an alle.
2)
Mit dem familiären und vertrauten "Du" gegenüber jedermann ist nichts gewonnen.
Es gehört zur menschlichen Natur, Nähe oder Gruppenzugehörigkeit und - identifikation zu suchen. Wenn alle Menschen sich "duzen" wird dieses Bedürfnis nicht befriedigt sondern bloß eine Ebene weiter geschoben.
Ein schönes Beispiel für diese Entwicklung ist Amerika: Wenn sich alle "duzen", muß ich, um z.B. nett zu sein, schon noch etwas drauflegen und so wird jede Bedienug zum "honey". Das ist dann für die Freundin verständlicherweise zu wenig und so kommt es zur Inflation von Verkleinerungsformen und Kosenamen (ohne daß man sich deswegen lieber hätte). Für die, die nicht ein paar Jahre in Amerika gelebt haben: Es ist gewöhnungsbedürftig, glaubt mir. Als angenehmer, besser oder logischer oder demokratischer habe ich es nie empfunden ( - obwohl ich insgesamt die allerbesten Erinnerungen an Amerika und seine "bessere Hälfte" habe).
Der Mythos "servus/Du".
Es stimmt schon, daß jeder im alten Rom den Kaiser mit "servus" begrüßen konnte. Es war bloß nicht das "servus", das durch die Studentenbewegungen eingeführt wurde und "grüß Dich" bedeutet.
Das römische "servus" ist ganz einfach das lat. Wort für "Diener" und der Gruß bedeutete "ich bin Dein Diener" - und bitte schön, das hatte nichts mit der Dienerschaft am Beginn der Moderne zu tun. Es bedeutete "ich bin Dein Sklave", was de facto im Sinne eines Rechtes über Leben und Tod spätestens bei den "Soldatenkaisern" auch für hochgestellte galt.
Übrigens, das heimelige, schweizer "Grüezi, miteinander!" ist de facto eine "Sie-Form", mit der Sie am Zürcher Paradeplatz eine Gruppe von Bankvorständen begrüßen können wie auch eine Runde Kumpels in der Dorfbeiz.
Fazit: Wenn das "Sie" aus Alter oder hierarchischer Stellung eine (verbal automatisierte) Überlegenheit oder Bevorzugung ableiten soll, ist es ein Anachronismus. (Freilich muß man es bei uns auch nicht mit einem dreifachen Kotau verbinden und kann es unbefangen neutral lassen).
Als Unterscheidung zwischen fremden oder nicht so gut bekannten Personen zum Freundeskreis halte ich das "Sie" nach wie vor für wertvoll und erhaltenswert, da es uns nachfolgende, inflationäre und gekünstelte "Nähebezeichnungen" (siehe oben) erspart.
Okay, Sie sehen/Ihr seht, ich bin für´s Sie, doch nicht aus Dünkel. Wie käme ich auch dazu, wo ich mich gleichberechtigt zwischen all den Gedächtniscracks bewegen darf! Verletzt oder herabgesetzt fühle ich mich durch ein "Du" bestimmt nicht und ich hoffe, Ihr seht mir nach, wenn ich es entgegen der neuen deutschen Schlechtschreibung aus Höflichkeit und Respekt weiterhin mit mit "großem D" schreibe.
Ihr/Euer Mephisto
p.s.: Die Doppelschreibung wird keine Gewohnheit. Ich bin bereit, mich in diesem Punkt der Einfachheit für alle halber der Mehrheitsentscheidung anzuschließen und warte die Entscheidung der "brainboarder" ab.
Ich habe im "brainboard" eine Menge Anregungen und einige sehr nette und konstruktive Kontakte gefunden. Ein herzliches Danke dafür an alle.
2)
Mit dem familiären und vertrauten "Du" gegenüber jedermann ist nichts gewonnen.
Es gehört zur menschlichen Natur, Nähe oder Gruppenzugehörigkeit und - identifikation zu suchen. Wenn alle Menschen sich "duzen" wird dieses Bedürfnis nicht befriedigt sondern bloß eine Ebene weiter geschoben.
Ein schönes Beispiel für diese Entwicklung ist Amerika: Wenn sich alle "duzen", muß ich, um z.B. nett zu sein, schon noch etwas drauflegen und so wird jede Bedienug zum "honey". Das ist dann für die Freundin verständlicherweise zu wenig und so kommt es zur Inflation von Verkleinerungsformen und Kosenamen (ohne daß man sich deswegen lieber hätte). Für die, die nicht ein paar Jahre in Amerika gelebt haben: Es ist gewöhnungsbedürftig, glaubt mir. Als angenehmer, besser oder logischer oder demokratischer habe ich es nie empfunden ( - obwohl ich insgesamt die allerbesten Erinnerungen an Amerika und seine "bessere Hälfte" habe).
Der Mythos "servus/Du".
Es stimmt schon, daß jeder im alten Rom den Kaiser mit "servus" begrüßen konnte. Es war bloß nicht das "servus", das durch die Studentenbewegungen eingeführt wurde und "grüß Dich" bedeutet.
Das römische "servus" ist ganz einfach das lat. Wort für "Diener" und der Gruß bedeutete "ich bin Dein Diener" - und bitte schön, das hatte nichts mit der Dienerschaft am Beginn der Moderne zu tun. Es bedeutete "ich bin Dein Sklave", was de facto im Sinne eines Rechtes über Leben und Tod spätestens bei den "Soldatenkaisern" auch für hochgestellte galt.
Übrigens, das heimelige, schweizer "Grüezi, miteinander!" ist de facto eine "Sie-Form", mit der Sie am Zürcher Paradeplatz eine Gruppe von Bankvorständen begrüßen können wie auch eine Runde Kumpels in der Dorfbeiz.
Fazit: Wenn das "Sie" aus Alter oder hierarchischer Stellung eine (verbal automatisierte) Überlegenheit oder Bevorzugung ableiten soll, ist es ein Anachronismus. (Freilich muß man es bei uns auch nicht mit einem dreifachen Kotau verbinden und kann es unbefangen neutral lassen).
Als Unterscheidung zwischen fremden oder nicht so gut bekannten Personen zum Freundeskreis halte ich das "Sie" nach wie vor für wertvoll und erhaltenswert, da es uns nachfolgende, inflationäre und gekünstelte "Nähebezeichnungen" (siehe oben) erspart.
Okay, Sie sehen/Ihr seht, ich bin für´s Sie, doch nicht aus Dünkel. Wie käme ich auch dazu, wo ich mich gleichberechtigt zwischen all den Gedächtniscracks bewegen darf! Verletzt oder herabgesetzt fühle ich mich durch ein "Du" bestimmt nicht und ich hoffe, Ihr seht mir nach, wenn ich es entgegen der neuen deutschen Schlechtschreibung aus Höflichkeit und Respekt weiterhin mit mit "großem D" schreibe.
Ihr/Euer Mephisto
p.s.: Die Doppelschreibung wird keine Gewohnheit. Ich bin bereit, mich in diesem Punkt der Einfachheit für alle halber der Mehrheitsentscheidung anzuschließen und warte die Entscheidung der "brainboarder" ab.
- Ulrich Voigt
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Re: Eine Lanze für das "Sie" + ein okay für Verein
In meinem nicht virtuellen Leben würde ich "dein" Plädoyer für das "Sie" voll und ganz unterstützen, aber hier auf dem Forum gelten meines Erachtens etwas andere Regeln ...Mephisto hat geschrieben:Als Unterscheidung zwischen fremden oder nicht so gut bekannten Personen zum Freundeskreis halte ich das "Sie" nach wie vor für wertvoll und erhaltenswert,
Ich habe mir jedenfalls angewöhnt, auf den diversen Foren alle Welt zu duzen und von allen möglichen Leuten, die ich persönlich gar nicht kenne, geduzt zu werden. Das kommt mir so ähnlich vor wie in einem Buch, wo man "den Leser" ja auch ohne weiteres duzen darf. Die Menschen dieser virtuellen Welt bestehen ja vorwiegend aus Beiträgen, nicht so sehr aus "Fleisch + Blut".
U.V.
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Ulrich Voigt hat geschrieben:
Da ich nicht wie Du über die Erfahrung mit den verschiedensten Foren in aller Welt verfüge, habe ich auch expressis verbis erklärt, daß ich bereit bin, mich gegebenenfalls diesem Usus im brainboard anzuschließen.
Ulrich Voigt hat geschrieben:
Das "Sie" oder "Du" der Anrede wird sich bei mir allerdings auch in Zukunft nicht an Beiträge sondern an Personen wenden. (Beiträge zu duzen erscheint mir noch um einiges bedenklicher als Selbstgespräche zu führen. Im Ernst, wenn Ihr mich ertappt, daß ich anfange Beiträge (sic) zu duzen, könnt Ihr schon mal einen Platz in der funny farm für mich reservieren ). Honi soit, qui mal y pense.
Tschüß, Mephisto
Prima, im realen Leben haben wir nach Deiner Aussage ja offensichtlich eine große Gemeinsamkeit.In meinem nicht-virtuellen Leben würde ich "dein" Plädoyer für das "Sie" voll und ganz unterstützen. Aber hier auf dem Forum gelten m.E. nach etwas andere Regeln..."
Da ich nicht wie Du über die Erfahrung mit den verschiedensten Foren in aller Welt verfüge, habe ich auch expressis verbis erklärt, daß ich bereit bin, mich gegebenenfalls diesem Usus im brainboard anzuschließen.
Ulrich Voigt hat geschrieben:
Huuch! Habe ich da etwa ahnungslos mit Vampiren korrespondiert?Die Menschen dieser virtuellen Welt bestehen ja vorwiegend aus Beiträgen, nicht so sehr aus "Fleisch und Blut".
Das "Sie" oder "Du" der Anrede wird sich bei mir allerdings auch in Zukunft nicht an Beiträge sondern an Personen wenden. (Beiträge zu duzen erscheint mir noch um einiges bedenklicher als Selbstgespräche zu führen. Im Ernst, wenn Ihr mich ertappt, daß ich anfange Beiträge (sic) zu duzen, könnt Ihr schon mal einen Platz in der funny farm für mich reservieren ). Honi soit, qui mal y pense.
Tschüß, Mephisto
Ganz einfach: Die Signatur, manchmal als Sig abgekürzt, ist ein Text, der immer unter den eigenen Postings erscheint. Man gibt ihn im Profil einmal ein und kann ihn später auch wieder ändern. Flauwy z.B. hat ein Zitat von Picasso.Anonymous hat geschrieben: p.s.: Was ist "sig"? Eine Art "signature? Falls ja, wo steht die? (Identisch mit dem Namen oder Pseudonym?)
Wer war das jetzt eigentlich, der da gefragt hat, der Gast oder Mephisto?
- Ulrich Voigt
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Teleri hat geschrieben:
Habe spontan geantwortet und im Off-Topics geht das wohl ohne sich einzuloggen und dann war die Meldung draußen. Ich bin bei diesen Dingen noch unerfahren , nicht scheu. Ich bin schon stolz, daß ich das schöne Kästchen für die Bezugszitate herausgefunden habe. Ich bin noch lernfähig (und auch lern"wütig", deshalb bin ich ja so oft bei brainboard.
Vielen Dank auch, Teleri, für die präzise Erklärung!
Herzliche Grüße,
Mephisto
Antwort: Der Gast war Mephisto."Wer war das jetzt eigentlich, der das gefragt hat, der Gast oder Mephisto?"
Habe spontan geantwortet und im Off-Topics geht das wohl ohne sich einzuloggen und dann war die Meldung draußen. Ich bin bei diesen Dingen noch unerfahren , nicht scheu. Ich bin schon stolz, daß ich das schöne Kästchen für die Bezugszitate herausgefunden habe. Ich bin noch lernfähig (und auch lern"wütig", deshalb bin ich ja so oft bei brainboard.
Vielen Dank auch, Teleri, für die präzise Erklärung!
Herzliche Grüße,
Mephisto
Ulrich Voigt hat geschrieben:
Sieh, das Gute liegt so nah - und manchmal auch die Antwort:
Mephisto hat geschrieben
Frieden?
Grüße, Mephisto
P.s.: Habe das "Ihnen" im letzten Satz rechtzeitig entdeckt und in ein "Dir" umgewandelt.
P.p.s.: Sieh´, das Gute liegt so nah - doch das Böse kommt oft von weit her! Mephisto (wie er leibt und lebt)
Und was ist das eigentlich: ein ahnungsloser Mephisto, der sich obendrein vor Vampiren fürchtet?
Sieh, das Gute liegt so nah - und manchmal auch die Antwort:
Mephisto hat geschrieben
Das war ein klassischer Fall einer Rhetorischen Frage und was das ist, brauche ich einem gebildeten Mann wie Dir ja nicht zu erklären.:"...Habe ich da etwa ahnungslos mit Vampiren korrespondiert?"
Frieden?
Grüße, Mephisto
P.s.: Habe das "Ihnen" im letzten Satz rechtzeitig entdeckt und in ein "Dir" umgewandelt.
P.p.s.: Sieh´, das Gute liegt so nah - doch das Böse kommt oft von weit her! Mephisto (wie er leibt und lebt)