Schnellesen

Wie funktioniert Schnelllesen? Welche Techniken gibt es? Wie kann man es erlernen?

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Casakoba
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Schnellesen

Beitrag von Casakoba »

Hallo,

Ich möchte gerne Speedreading erlernen, aber mein Problem ist, das subvokalisieren, das ich auch nicht losbekomme durch einen anderen Gedenken sprich, sich z.b A-E-I-O-U sich sagen.

Ich hoffe es weiss jemand Rat!!
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Julian
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Beitrag von Julian »

Les' dir ein Buch über Speedreading durch, dann hast du
das Wissen, das du brauchst, um es zu lernen.

Dort steht auch, wie du das Subvokalisieren loswirst.
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Memory Palace
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Subvokalisieren

Beitrag von Memory Palace »

Hallo Casakoba,

das Subvokalisieren ist nicht das größte Problem beim Schnelllesen. Wichtig ist, dass Du die visuelle Verarbeitung vom inneren Mitsprechen abkoppelst. Versuche dich nur auf das zu konzentrieren, was deine Augen aufnehmen. Die innere Stimme kannst du einfach ignorieren oder als Begleiterscheinung akzeptieren.
Selbst erfahrene Schnelleser, und ich kenne einige, haben sie nach Jahren nicht komplett abstellen können. Das Ziel ist auch eher, dass du schneller lesen kannst, als du mitsprichst und das geht problemlos, auch wenn Du Textteile noch subvokalisierst.

Wenn es Dir aber wichtig ist, solltest Du das mehrzeilige Lesen probieren. Den meisten Lesern hilft das beim "Erwürgen" der inneren Stimme.

Viel Erfolg beim weiteren Training
Lesefaul
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Beitrag von Lesefaul »

Hi,

herzlich Willkomen hier im Board.

Wie schnell liest Du den zur Zeit?

Ich würde erstmal nicht das Subvokalisieren weg lassen.
Gruß
--->Lesefaul

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iwaisniggs
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Beitrag von iwaisniggs »

Nun, verlangen wir von Techniken wie Schnelllesen nicht zuviel?

Der Wunsch fast aller ist ja der, das man so schnell wie möglich lesen kann und am besten wäre es, man würde auch alles behalten. 8)

Ich, für meinen Teil, empfinde Schnelllesen eher als "Suchmittel"

Also eine gewünschte Information, (Gesetzestext, Regel, Beschreibung) im Buch finden.

Also Buch aufschlagen, von Seite 1 beginnen..durch den Text eilen..und beim gewünschten Punkt bremsen und erst dort genau lesen.
Woody Allen soll einmal gesagt haben:

Ich habe einen Kurs in Schnelllesen gemacht und bin jetzt in der Lage "Krieg und Frieden" in 20 Minuten durchzulesen.

Es handelt von Russland.
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TheRetarded
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Beitrag von TheRetarded »

iwaisniggs hat geschrieben:Nun, verlangen wir von Techniken wie Schnelllesen nicht zuviel?

Der Wunsch fast aller ist ja der, das man so schnell wie möglich lesen kann und am besten wäre es, man würde auch alles behalten. 8)
Und genau das funktioniert auch, wenn man es trainiert. Die Schwierigkeit steigt dabei natürlich auch mit dem Anspruch des Texts/Buchs, welches man liest.
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Pat
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Beitrag von Pat »

Sage mal ganz provokant: Nein, es funktioniert nicht.

Subvokalisieren abstellen ist Unsinn.

Schnelllesen und alles behalten mit mehr als 1000 Wörter in der Minute ist Unsinn.

Schnelllesen und alles behalten bei anspruchsvollen Texten mit mehr als 600 Wörtern in der Minute ist Unsinn.

Man kann mir gern das Gegenteil beweisen (und bitte nicht mit: "Bei mir geht's!" oder so ähnlich), bezweifle aber, dass es irgendeinen Schnelllesetrainer oder andere Anwender gibt, die diesen Beweis führen können.
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TheRetarded
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Beitrag von TheRetarded »

Pat hat geschrieben:Sage mal ganz provokant: Nein, es funktioniert nicht.
Du verlangst Beweise von anderen, kannst aber selbst keine liefern? Du behauptest das ... weil? Es klappt bei dir nicht?
Pat hat geschrieben:Subvokalisieren abstellen ist Unsinn.
Weil?
Pat hat geschrieben:Schnelllesen und alles behalten mit mehr als 1000 Wörter in der Minute ist Unsinn.
Bewiesene Rekorde im Schnelllesen sagen was anderes und da geht es mit über 3000 wpm zur Sache.
Pat hat geschrieben:Schnelllesen und alles behalten bei anspruchsvollen Texten mit mehr als 600 Wörtern in der Minute ist Unsinn.
Das ist der einzige Punkt, wo ich dir eventuell Recht geben würde, aber hier kann ich selbst keine Aussage treffen, weil ich dafür zu ungebübt bin im Schnelllesen.
Pat hat geschrieben:Man kann mir gern das Gegenteil beweisen (und bitte nicht mit: "Bei mir geht's!" oder so ähnlich), bezweifle aber, dass es irgendeinen Schnelllesetrainer oder andere Anwender gibt, die diesen Beweis führen können.
Und wie sollte dieser Beweis aussehen?
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Pat
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Beitrag von Pat »

Du verlangst Beweise von anderen, kannst aber selbst keine liefern? Du behauptest das ... weil? Es klappt bei dir nicht?
Ich sag ja, provokant. Geil, es funktioniert ;).

Auch wenn der Gedanke am Anfang vielleicht ein bißchen ungewohnt ist... Denk mal drüber nach: Wie soll ich das denn beweisen? Indem ich jeden Menschen auf der Welt lesen lasse und es dann bei keinem klappt? Richtig: Ich kann es nicht beweisen.

Aber das muss ich auch gar nicht. Vielmehr sind diejenigen in der Bringschuld, die die Effektivität des Schnelllesens und die besagten Geschwindigkeiten behaupten.

Wieso das so ist? Weil diejenigen eine Behauptung aufstellen, die vom bisher Bekannten abweicht und nicht falsifizierbar ist ("Schnelllesen funktioniert."). Was macht man nun? Man fordert den Beweis.

Natürlich kann jetzt die andere Seite weiter fordern, man selbst solle doch beweisen, dass es nicht funktioniert, aber ebenso wenig wie ich beweisen kann, dass keine Geister gibt oder keine Außerirdischen, kein Wünschelrutensuchen und kein Kartenlegen, außersinnliche Erfahrungen oder das große Spaghettimonster, ebensowenig kann ich beweisen, dass es kein funktionierendes Schnelllesen gibt.

Eine Person, die das kann, wäre ja schon genug. Ebenso wäre ein Geist oder ein Außerirdischer genug.
Pat hat folgendes geschrieben::
Subvokalisieren abstellen ist Unsinn.


Weil?

Pat hat folgendes geschrieben::
Schnelllesen und alles behalten mit mehr als 1000 Wörter in der Minute ist Unsinn.


Bewiesene Rekorde im Schnelllesen sagen was anderes und da geht es mit über 3000 wpm zur Sache.
Wie gesagt: Ich muss es nicht begründen. Wenn niemand kommt und das Gegenteil beweist, nämlich funktionierendes Schnelllesen demonstriert, nehme ich mir die Freiheit heraus, Schnelllesen als sinnlose Pseudowissenschaft und einen der größten Markeitnggags des 20. und 21. Jahrhunderts abzutun.

Von den Rekorden wird zwar immer wieder erzählt, aber solange hier keine klaren Belege gegeben werden, wer wann wieviele Wörter in welcher Zeit gelesen hat, was für ein Text es war und welche Fragen er zum Text beantworten musste (Multiple Choice oder selbstformuliert, zahlenlastig oder grobe Anhaltspunkte, etc...) lässt mich das völlig kalt und läuft unter "anecdotal evidence".

Millionen Leute auf der Welt besuchen Schnelllesekurse, Millionen Bücher werden verkauft, und ich behaupte trotzdem, dass keiner der Autoren oder Kursleiter funktionierendes Schnelllesen beherrscht (=100 % Textverständnis bei bei mehr als 1000 Wörtern in der Minute und einem durchschnittlich faktenreichen Text).
Pat hat folgendes geschrieben::
Man kann mir gern das Gegenteil beweisen (und bitte nicht mit: "Bei mir geht's!" oder so ähnlich), bezweifle aber, dass es irgendeinen Schnelllesetrainer oder andere Anwender gibt, die diesen Beweis führen können.


Und wie sollte dieser Beweis aussehen?
Wie gesagt: Ein Test des Textverständnisses mit Abfrage mehrerer Fakten einschließlich Zahlen und Sinnverknüpfungen, ohne Multiple Choice. Alles andere ist Augenwischerei.
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DocTiger
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Beitrag von DocTiger »

Selbst wenn Schnelllesen für mehr als Überfliegen taugen würde: Kannst du dir 600 Wörter pro Minute merken? Mit Locitechnik? Sagen wir mal jedes zehnte Wort ist ein Stichwort (was man bei neuen Texten meistens neu ausdenken muss), dann hätten wir 60 Bilder pro Minute, eins pro Sekunde. Das ist schon Wettkampfniveau, und nach ein paar Minuten ist man echt alle....

Wenn du schneller und besser lesen willst, arbeite an deiner Vorstellungskraft. Wenn die intensiver und "schneller" wird, dann kommt es zu einer gemeinsamen Steigerung von Geschwindigkeit und Merkfähigkeit. "Einfach nur lesen" sollte für dich nicht mehr akzeptabel sein.
Lerntechnik Praxis: http://bit.ly/8ONmbS
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TheRetarded
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Beitrag von TheRetarded »

Pat hat geschrieben:Von den Rekorden wird zwar immer wieder erzählt, aber solange hier keine klaren Belege gegeben werden, wer wann wieviele Wörter in welcher Zeit gelesen hat, was für ein Text es war und welche Fragen er zum Text beantworten musste (Multiple Choice oder selbstformuliert, zahlenlastig oder grobe Anhaltspunkte, etc...) lässt mich das völlig kalt und läuft unter "anecdotal evidence".
Der aktuelle Weltrekord ist über 4000 wpm, gelesen wurde der letzte Band von Harry Potter, direkt als er raus kam. Wie die Fragen gestellt wurden, kann ich dir leider nicht beantworten.
...keiner der Autoren oder Kursleiter funktionierendes Schnelllesen beherrscht (=100 % Textverständnis bei bei mehr als 1000 Wörtern in der Minute und einem durchschnittlich faktenreichen Text).[/quote]

Funktionierendes Schnelllesen definiert sich sicher nicht dadurch, dass man 100% Textverständnis hat. Denn wer hat das schon bei normalen Lesetempo? Den vergleich musst du mit dir selbst machen, d.h. du testet dein Textverständnis bei normalem Lesetempo und dann noch mal, wenn du schnell liest, natürlich musst du vorher trainieren.

ICH habe den Test selbst gemacht und konnte mein Textverständnis von 70% bei ~ 300 wpm auf 80% bei 700 wpm steigern. Hat ca. eine Woche gedauert, bei täglichem Training. Und das übrigens auch ohne Multiple Choice
DocTiger hat geschrieben:Selbst wenn Schnelllesen für mehr als Überfliegen taugen würde: Kannst du dir 600 Wörter pro Minute merken? Mit Locitechnik?
Wer sagt denn, dass man sich die Wörter merken muss? Dazu auch noch mit Mnemotechnik? Du legst dir doch nicht ernsthaft jeden Text, den du liest, in Fakten auf einer Route ab?
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Julian
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Beitrag von Julian »

Der aktuelle Weltrekord ist über 4000 wpm, gelesen wurde der letzte Band von Harry Potter, direkt als er raus kam
Naja, man kann ja nie wissen, ob die Frau ihn nicht
schon vorher kennen gelernt hat durch Kontakt
mit Autoren?
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Mindman
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Beitrag von Mindman »

Der aktuelle Weltrekord ist über 4000 wpm, gelesen wurde der letzte Band von Harry Potter, direkt als er raus kam. Wie die Fragen gestellt wurden, kann ich dir leider nicht beantworten.
Na ja, anspruchsvolle Lektüre ist Harry Potter ja nun auch nicht. Abgesehen davon... wenn man alle anderen Bände vorher gelesehen hat, dann kann ich mir vorstellen, dass man die ersten fünf Seiten im neuen Band seeehr schnell lesen kann und allein durchh sein Wissen oder die Erfahrung mit den anderen Bänden vieles einfach so beantworten kann, weil es logisch ist oder sich wiederholt. Es handelt sich also hierbei eher um das Auffrischen eines gut bekannten Themas.
Ich würde sagen es sieht jedoch sehr viel anders aus mit einem anderen, neuen Text. Z. B. ein Text über den Goldabbau und dessen Raffination in Südafrika. Also ein Gebiet, von dem der Leser vorher noch absolut keine Ahnung hat. Daran sieht man doch erst, wie schnell jemand wirklich lesen UND die Informationen erfassen und wiedergeben kann.
Außerdem wären die ganzen Nebenbedingen dabei bekannt zu geben (Textlänge, Textschwierigkeit, Textthema, Anzahl neuer Fremdwörter, nur Text oder Text mit Bildern... usw.). Ohne die Kenntnis dieser Bedingungen kann sowieso keine Bewertung einer solchen Aussage gemacht werden ("er hat 4000 wpm mit Harry Potter geschafft"). Es muss also irgendwas objektiv nachprüfbar und wiederholbar sein. So funktioniert echte Wissenschaft!

Greetz,
Mindman
Haben wir eine Gedächtnisförderung?
Und wenn ja - warum nicht?
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DocTiger
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Beitrag von DocTiger »

Nun ja, ich lese wirklich nicht jeden Text so dass ich ihn auf ewig behalte. Aber es gibt im wesentlichen drei Funktionen für mich: überfliegen/suchen, Unterhaltung und Merken. Nur für das erstere würde ich deutlich über 300 gehen.

Schnelleres Überfliegen hat einen Wert, aber eben einen viel geringeren als Speedreading-Trainer gerne behaupten.
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TheRetarded
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Beitrag von TheRetarded »

Julian hat geschrieben:Naja, man kann ja nie wissen, ob die Frau ihn nicht
schon vorher kennen gelernt hat durch Kontakt mit Autoren?
Zu Beweisen, dass die Leute schummeln, müsst ihr aber dann bitte selbst. Da kümmer ich mich sicher nicht darum Gegenbeweise anzutreten. Abgesehen davon gibt es noch mehrere Rekorde die auch über 3000 wpm liegen, hat jeder davon geschummelt?
Und wer sagt mir denn, dass mancher Weltrekordler bei den Gedächtsnis-Meisterschaften nicht schon vorher Listen mit den Zahlen, Wörtern etc. bekommen zum Lernen?
Also nun Leute des cheatens zu beschuldigen, geht in meinen Augen schon zu weit.
Mindman hat geschrieben:Na ja, anspruchsvolle Lektüre ist Harry Potter ja nun auch nicht. Abgesehen davon... wenn man alle anderen Bände vorher gelesehen hat, dann kann ich mir vorstellen, dass man die ersten fünf Seiten im neuen Band seeehr schnell lesen kann und allein durchh sein Wissen oder die Erfahrung mit den anderen Bänden vieles einfach so beantworten kann, weil es logisch ist oder sich wiederholt. Es handelt sich also hierbei eher um das Auffrischen eines gut bekannten Themas.
Sie hat das ganze Buch gelesen und nicht nur 5 Seiten, da klappt dein Vorhaben aber nicht, sich auf das Wissen der vorherigen Bücher zu stützen.
Mindman hat geschrieben: Außerdem wären die ganzen Nebenbedingen dabei bekannt zu geben (Textlänge, Textschwierigkeit, Textthema, Anzahl neuer Fremdwörter, nur Text oder Text mit Bildern... usw.). Ohne die Kenntnis dieser Bedingungen kann sowieso keine Bewertung einer solchen Aussage gemacht werden ("er hat 4000 wpm mit Harry Potter geschafft"). Es muss also irgendwas objektiv nachprüfbar und wiederholbar sein. So funktioniert echte Wissenschaft!
Wenn jemand ein >700 Seiten langes Buch in 45 Minuten lesen kann und danach dazu Fragen beantworten kann, ist das für mich genug Beweis, dass Schnelllesen funktioniert (von meinen eigenen Erfahrungen abgesehen). Und das die Schwierigkeit steigt mit dem Anspruch der Texte hab ich auch schon geschrieben. Und was haben Bilder damit zu tun? Und was haben Bilder damit zu tun? Die werden doch nicht mit gezählt beim den WpM.
DocTiger hat geschrieben:Schnelleres Überfliegen hat einen Wert, aber eben einen viel geringeren als Speedreading-Trainer gerne behaupten.
Echtes SpeedReading ist auch kein Überfliegen, wie du es gerade behauptest.
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Pat
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Beitrag von Pat »

Hmm, frage mich, wieso Schnellleser immer so persönlich angegriffen reagieren. Erinnert mch oft ein bißchen an religiöse Entrüstung ;).

Bist Du Dir vielleicht selbst nicht so ganz sicher, ob es funktioniert, und wir rühren da an einem wunden Punkt?

So, genug der Hobbypsychologie!

Ich stelle nicht in Frage, dass keiner der Leser den Text vorher gekannt hat. Allerdings beharre ich, trotz allem bemerkenswertem Gegenwind, auf meinem Skeptizismus.

Schnelllesen ist Mumpitz, ich lasse mich aber gern durch eine stringente, ausreichend strengen Anforderungen genügende Demonstration überzeugen. Leider werden wir so etwas wohl nicht so sehen kriegen. Meines Wissens demonstriert kein Schnelllesetrainer seine Fähigkeiten unter nachprüfbaren Bedingungen.

Ist ja auch kein Wunder, ich habe auch noch keinen Guru in der Klinik heilen sehen. Sowas macht man nur unter seinen Jüngern.
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TheRetarded
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Beitrag von TheRetarded »

Pat hat geschrieben:Hmm, frage mich, wieso Schnellleser immer so persönlich angegriffen reagieren. Erinnert mch oft ein bißchen an religiöse Entrüstung ;).
Das hat nichts mit Schnelllesen zu tun, sondern generell mit der Tatsache, dass ich es nicht leiden kann, wenn Menschen sagen XY funktioniert nicht, wenn Sie es selbst nicht getestet haben. Und im Falle von Speed Reading ist das auch mal eben nicht an einem Tag getestet.

Hier wird einfach behauptet, dass das nicht funktioniert. Und ich weiß, dass es funktioniert. Stell dir mal vor, jemand sagt dir "Mnemotechniken sind quatsch, die funktionieren nicht". Wo du genau weißt, dass die funktionieren.
Pat hat geschrieben:Allerdings beharre ich, trotz allem bemerkenswertem Gegenwind, auf meinem Skeptizismus.
Skepsis ist gut! Aber hier geht es nicht um Skepsis, hier wird klar behauptet "Das funktioniert nicht".
Pat hat geschrieben:Schnelllesen ist Mumpitz, ich lasse mich aber gern durch eine stringente, ausreichend strengen Anforderungen genügende Demonstration überzeugen. Leider werden wir so etwas wohl nicht so sehen kriegen. Meines Wissens demonstriert kein Schnelllesetrainer seine Fähigkeiten unter nachprüfbaren Bedingungen.
Wie sollte sowas denn aussehen? Man könnte ja mal über die Anforderungen reden.
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Pat
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Beitrag von Pat »

Hier wird einfach behauptet, dass das nicht funktioniert. Und ich weiß, dass es funktioniert. Stell dir mal vor, jemand sagt dir "Mnemotechniken sind quatsch, die funktionieren nicht". Wo du genau weißt, dass die funktionieren.
Das würde mich kalt lassen, weil ich ja weiß, dass es funktioniert, und weil viele Leute es schon öffentlich und nachvollziehbar bewiesen haben.
Das hat nichts mit Schnelllesen zu tun, sondern generell mit der Tatsache, dass ich es nicht leiden kann, wenn Menschen sagen XY funktioniert nicht, wenn Sie es selbst nicht getestet haben. Und im Falle von Speed Reading ist das auch mal eben nicht an einem Tag getestet.
Wieso stört Dich das denn, wenn Du weißt, dass es funktioniert und dass Du es belegen kannst?
Skepsis ist gut! Aber hier geht es nicht um Skepsis, hier wird klar behauptet "Das funktioniert nicht".
Hier wird es interessant. Da muss man auf die feinen Unterschiede achten: Wer sagt, etwas funktioniert nicht, egal was kommt (sieht man in der Psychologie zuweilen), der handelt natürlich unwissenschaftlich und naiv.

Hier wird aber gesagt: "Ich räume allen Dingen, die derart unscharf geschildert werden und bei denen sich jeder "Experte" einer Nachprüfung zu entziehen scheint, nicht den 'benefit of the doubt' ein, sondern sage: Kann schon sein, dass das funktioniert, aber solange hier keine Belege vorliegen, ist der gegenwärtige Stand: Nein, es funktioniert nicht." Der Unterschied ist, dass sich diese Bewertung auch ändern kann. Nur zu.
Wie sollte sowas denn aussehen? Man könnte ja mal über die Anforderungen reden.
Na also, schlag was vor.

Ich erwarte:

- Klare Definitionen verschiedener Textkategorien nach Schwierigkeitsgrad, Zahlenlastigkeit etc..

- Keine bloßen Multiple-Choice-Fragen

- Ausreichende Zahl von Fragen

- Nachvollziehbares Punktesystem bei den Fragen (Fragen, die ein vertieftes Textverständnis und ein Herstellen von textinternen Sinnbeziehungen voraussetzen, geben weit mehr Punkte als die Kenntnis, wie der Autor heißt). Es muss klargestellt werden, welches Textverständnis als Mindestgrenze nötig ist. Bei einem wissenschaftlichen Text ist ein Textverständnis von 50 % der Punkte wohl unzureichend, aber auch bei einem Trivialtext sollte dies als eher enttäuschend gelten. Letztlich wird man, um die Ergebnisse zu skalieren, immer vom Normergebnis der jeweiligen Person bei normaler Lesegeschwindigkeit ausgehen müssen.

- Vergleich des Textverständnisses beim Lesen in üblicher, angemessener Geschwindigkeit bei voller Konzentration auf das Thema mit dem Textverständnis bei Schnelllesen mit 600, 1000, 1500 etc...

- Einigung über das zu erwartende Ergebnis, damit man nachprüfen kann, wer recht hat: Welchen Prozentsatz erwartest Du/erwarten wohl Schnellleseautoren/Kursleiter bei der jeweiligen Textkategorie und Lesegeschwindigkeit; diese Erwartung ist jeweils anzugeben für einen durchschnittlichen Schnellleseschüler mit geringer, gewisser, längerer Erfahrung und für einen Experten.

Werden diese Erwartungen nicht erfüllt, dann kann man natürlich immer noch ad hominem argumentieren: Die Person war doch nicht so erfahren, sie war nervös, ... Aber irgendwann wirds dann doch schwierig.

Gegen die Aufgabenstellung selbst sollte man jedenfalls bei einem schlechten Ergebnis nicht mehr argumentieren können, weil man sich ja davor darauf geeinigt hat.

Solange ein solcher Test nicht erfolgreich von mehreren Personen abgelegt wurde, bleibt es bei der Grundthese.

Problem: Einen solchen Test wird es nicht geben, weil kein Schnelllesetrainer sich darauf einlassen wird. Zudem: Wer soll ihn erstellen? Ich mach es sicher nicht, aber ich habe ja auch nicht die Bringschuld. Wie gesagt, ich lasse mich gern überzeugen, dies hier nur als Anregung.
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TheRetarded
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Beitrag von TheRetarded »

Pat hat geschrieben:Das würde mich kalt lassen, weil ich ja weiß, dass es funktioniert, und weil viele Leute es schon öffentlich und nachvollziehbar bewiesen haben.
Dann bist du eine Ausnahme unter den Menschen.
Pat hat geschrieben:Wieso stört Dich das denn, wenn Du weißt, dass es funktioniert und dass Du es belegen kannst?
Da könnte ich auch fragen: Wieso behauptest du denn, dass es nicht funktioniert, wenn du es selbst nicht wirklich ausprobiert hast? ;)
Pat hat geschrieben:Hier wird aber gesagt: "Ich räume allen Dingen, die derart unscharf geschildert werden und bei denen sich jeder "Experte" einer Nachprüfung zu entziehen scheint, nicht den 'benefit of the doubt' ein, sondern sage: Kann schon sein, dass das funktioniert, aber solange hier keine Belege vorliegen, ist der gegenwärtige Stand: Nein, es funktioniert nicht." Der Unterschied ist, dass sich diese Bewertung auch ändern kann. Nur zu.
Öööhhm. Ich zitiere mal dich selbst, von weiter oben:
Pat hat geschrieben:Sage mal ganz provokant: Nein, es funktioniert nicht.

Subvokalisieren abstellen ist Unsinn.

Schnelllesen und alles behalten mit mehr als 1000 Wörter in der Minute ist Unsinn.

Schnelllesen und alles behalten bei anspruchsvollen Texten mit mehr als 600 Wörtern in der Minute ist Unsinn.

Man kann mir gern das Gegenteil beweisen (und bitte nicht mit: "Bei mir geht's!" oder so ähnlich), bezweifle aber, dass es irgendeinen Schnelllesetrainer oder andere Anwender gibt, die diesen Beweis führen können.
Da ist ja wohl eindeutig und hat nichts mehr mit Skepsis zu tun ;)
Pat hat geschrieben:- Klare Definitionen verschiedener Textkategorien nach Schwierigkeitsgrad, Zahlenlastigkeit etc..
Das finde ich z.B. unnötig. Wenn ich einen Text lesen kann mit Speed Reading und das gleiche (oder besseres Textverständnis) habe, wie bei normaler Geschwindigkeit, dann kann es auch ein Text aus einem anspruchslosen Kinderbuch sein. Das zeigt ja erst mal, dass das Prinzip funktioniert.
Pat hat geschrieben:- Keine bloßen Multiple-Choice-Fragen
Dem stimme ich zu, Multiple Choice wäre zu ungenau.
Pat hat geschrieben:- Ausreichende Zahl von Fragen
Find ich auch gut.
Pat hat geschrieben:Bei einem wissenschaftlichen Text ist ein Textverständnis von 50 % der Punkte wohl unzureichend, aber auch bei einem Trivialtext sollte dies als eher enttäuschend gelten. Letztlich wird man, um die Ergebnisse zu skalieren, immer vom Normergebnis der jeweiligen Person bei normaler Lesegeschwindigkeit ausgehen müssen.
Hier ist der Knackpunkt! Egal wie das Ergebnis beim Schnelllesen ausfällt, es muss immer in Vergleich zu normaler Lesegeschwindigkeit gesetzt werden. Selbst wenn man mit Speed Reading nur 50% Textverständnis hätte, müsste man schauen, wie hoch das Verständnis bei normaler Lesegeschwindigkeit wäre. Das ist natürlich ein Problem, da man dies idealerweise mit gleichem Text an der gleichen Person testen müsste, was wiederum keinen Sinn macht, da nach einmaligen Lesen ja schon etwas Textverständnis vorhanden ist und somit beim zweiten Mal automatisch mehr Textverständnis vorhanden ist.
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Pat
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Beitrag von Pat »

Öööhhm. Ich zitiere mal dich selbst, von weiter oben:

Pat hat folgendes geschrieben::
Sage mal ganz provokant: Nein, es funktioniert nicht.

Subvokalisieren abstellen ist Unsinn.

Schnelllesen und alles behalten mit mehr als 1000 Wörter in der Minute ist Unsinn.

Schnelllesen und alles behalten bei anspruchsvollen Texten mit mehr als 600 Wörtern in der Minute ist Unsinn.

Man kann mir gern das Gegenteil beweisen (und bitte nicht mit: "Bei mir geht's!" oder so ähnlich), bezweifle aber, dass es irgendeinen Schnelllesetrainer oder andere Anwender gibt, die diesen Beweis führen können.


Da ist ja wohl eindeutig und hat nichts mehr mit Skepsis zu tun Wink
Schnellgelesen?

Man kann mir gern das Gegenteil beweisen ..., bezweifle aber, dass ... :wink:

Spätestens das Wörtchen "bezweifle" deutet sanft in Richtung des Skeptischen.
Das ist natürlich ein Problem, da man dies idealerweise mit gleichem Text an der gleichen Person testen müsste, was wiederum keinen Sinn macht, da nach einmaligen Lesen ja schon etwas Textverständnis vorhanden ist und somit beim zweiten Mal automatisch mehr Textverständnis vorhanden ist.
Idealerweise schon, aber für unsere Zwecke sind auch Näherungen, die sich an ähnlichen Texten orientieren, vollkommen ausreichend.
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