Frag mal Deinen Lehrer nach einer Buchempfehlung für "Grundwissen Geschichte".
Man muss sicher nicht wissen, was in jedem Jahrhundert passiert ist (wann und vor allem wo willst Du da anfangen?).
Schau Dir den Lehrplan an und lerne die wichtigsten Ereignisse.
Ich würde da sehr viel mit der Majortechnik arbeiten, Jahreszahlen sind ja noch immer als Orientierung wichtig. Um über Ereignisse sprechen zu könne, sollte man wissen, wann sie ungefähr gesehen sind und in welcher Abfolge.
Außerdem sind Personen wichtig: Wer war das, wann lebte er (ungefähr), wofür stand er, welche Auswirkungen hatte er auf seine Zeit und evtl. die Zukunft?
Als erstes würde ich also herausfinden, was denn wichtig ist, vor allem in der Oberstufe.
Dann würde ich schauen, was in den unteren Klassen besonders intensiv behandelt wurde.
Je nach Schule und Unterrichtsschwerpunkt können das auch unterschiedliche Themen sein, z.B. wenn man Latein hat, wird römische Geschichte wichtiger sein, wenn der Schwerpunkt auf Politik liegt, eher Geschichte der 20. Jahrhunderts und Zeitgeschichte.
Ich erinnere aus der Schule, dass 20. Jahrhundert, besonders die beiden Weltkriege, 19. Jahrhundert, besonders Bismarks Politik sowie preußische Nationalversammlung 1848 und Folgen Schwerpunkt waren. Außerdem französische Revolution. Alles zwischen 1800 und 1848 sowie nach 1945 kam fast nicht vor, nur in kurzen Unterrichtseinheiten gingen wir mal auf das alte Ägypten und den 30jährigen Krieg ein.
Ein größeres Thema in der Oberstufe war noch Politikentwicklung im alten Griechenland.
Es hätte mir also absolut nichts für die Schule gebracht, wenn ich mich intensiver mit der Völkerwanderung befasst hätte oder mit der Entstehung der Frauenrechtsbewegung oder der deutschen Wiedervereinigung. Ganz zu schweigen von der Geschichte anderer Länder, die nur am Rande v.a. im Fremdsprachenunterricht vorkam.
Insofern kann "Geschichte nach Jahrhunderten lernen" für den Unterricht relativ irrelevant und enttäuschend sein.
Ich würde es so strukturieren:
Liste wichtiger (Schwerpunkt-) Themen.
Lister wichtiger Ereignisse mit Jahreszahl, Vorgeschichte und Folgen.
Lister wichtiger Personen: Bedeutung, Funktion, (Vorgeschichte), Einfluss auf die eigene Zeit und Zukunft. Ggf. noch veränderte Bewertung durch Zeitgenossen und spätere Personen sowie Historiker. Ggf. wichtige Zitate oder Kernaussagen, Reformen etc. der einzelnen Personen. Verbindung zu anderen Personen und Folgen dieser Verbindung (z.B. Bündnisse und Feindschaften, konkurrierende politische Ansichten, entgegengesetzte oder gemeinsame Ziele usw.).
Zu jedem Ereignis/ jeder Person dann noch etwas allg. Hintergrund: Welches Jahrhundert, welche Epoche, was war typisch dafür, welche Themen und Probleme gab es allg., wie kam es dazu (Vorgeschichte), wie veränderte dieses Weltbild und die daraus resultierenden Ereignisse/ Entscheidungen die Zukunft? Was waren die Haupteinflüsse (z.B. Religion im Mittelalter etc.).
Das wäre mMn ein mögliches Grundgerüst, mit dem man dann in Diskussionen gut einsteigen kann.
Ich würde mir für das Projekt ggf. zusätzlich zu dem vom Lehrer empfohlenen Buch ein
gut lesbares Geschichteslexikon/ Kompendium kaufen. Es gibt auch empfohlene Bücher, die sehr schlecht lesbar sind, daher fände ich es wichtig, dass Du selbst gut mit dem Text zurecht kommst. Dafür würde ich mal in der Bücherei stöbern, welche Art Text Dir am meisten zusagt.
Zum Memorieren:
Pro Ereignis/ Person eine Route erstellen, an den Rountenpunkten mit Hilfe des Mastersystems Jahreszahlen und wichtige Informationen (Ereignisse, politische Einstellung, Hintergrund, Fachbegriff etc.) aufhängen. Also für Bismarck darf da ein Bismarckhering stehen etc.
Die einzelnen Routen würde ich möglichst täglich im Wechsel wiederholen, bis Du die "Basisfakten" im Kopf hast.
Dabei mit Themen anfangen, die in der ersten Hälfte des neuen Schuljahres behandelt werden könnten, so dass diese am besten sitzen.
Wie gesagt, dazu würde ich den Lehrer bitten, Dir die wichtigsten Themen und Hintergrundthemen zu nennen.
Es schadet nichts, nebenbei auch mal auf youtube etc. passende Dokumentationen anzusehen; diese sind nicht immer historisch korrekt, man bekommt aber ein Basiswissen vermittelt, das man dann mit Hilfe von Büchern oder Internetrecherche verfeinern und korrigieren kann. Man hat aber durch Bild und Ton ggf. schneller bessere Bilder im Kopf, die man dann auch für die Routen verwenden könnte (oder Teile davon).
LG
Frederica