Meinst du Nervenzellen?
Wenn ich Nervenverbindungen sage, meine ich natürlich auch die Nervenzellen als Vorbedingung der Verbindungen, aber auf die Verbindungen kommt es ja schließlich an.
Auch noch so viele Knoten schaffen unverbunden kein Netz.
Die Intelligenz kommt ja erwießenermaßen von den Gliazellen und nach Prof. Diamond nehmen diese durch das Altern per se auch nicht ab, sondern können sich sogar noch vermehren.
Das mag ja sein, geht aber an meinem Kommentar ein bißchen vorbei.
Auch wenn die Intelligenz von den Gliazellen abhängt:
Wenn man Intelligenz aufgabenbezogen als die Fähigkeit definiert,
innerhalb einer gewissen Zeit aus einer gegebenen Informationsmenge ein Maximum an neuer Information deduktiv-assoziativ herzuleiten (Enger definiert: Und dieses dann zur Problemlösung zu verwenden), dann hat ein Jüngerer gegenüber einem Älteren oft in Bezug auf die Lösungsgeschwindigkeit, nicht auf die Lösungsqualität, Vorteile.
Dies zeigt sich dann, wenn der Ältere keine Erfahrungen verwenden kann, um seine Lösungsalgorithmen zu optimieren (Altersneutrale Aufgaben).
Ein klassisches Beispiel ist das Schachspiel.
Ich setze Schach natürlich nicht mit Intelligenz gleich.
Da es im Schach aber in einem sehr hohen Maße um das räumliche Vorstellungsvermögen geht und dieses auch bei vielen Messungen der Intelligenz als maßgeblicher Faktor genommen wird (Dies macht ja auch Sinn: Intelligenz als Problemlösungskompetenz steigt ja mit der Fähigkeit, sich die räumliche Struktur eines abstrakten Problems [Dessen Hierarchie etc...] vergegenwärtigen zu können.), läßt sich die mit dem Alter fortschreitende Abnahme der schachlichen Leistung (Die ich nicht allein als körperlich begründet ansehe) gut als Veranschaulichung der Abnahme einer zeitbezogenen Geistesleistung nehmen.
Ich sprach also nicht davon, daß die Qualität der Lösung abnimmt.
Gibt man beiden beliebig viel Zeit, so kommen beide auch zu gleichen Ergebnissen.
Da dies aber lebensfremd ist, erzielt der Jüngere zumeist (Auch außerhalb des Schachs) bei erfahrungsneutralen Aufgaben das bessere Zeit/Daten-Verhältnis. Intelligenz als rein statische Betrachtung
(= Wer extrahiert aus einer vorgegebenen Informationsmenge ohne Zeitbegrenzung nichtzufällig die meiste verwertbare Neuinformation) hat natürlich auch ihren Wert, darum ging es mir aber nicht.
Aus obigem folgernd sollten Personen in
stark zeitabhängigen Intelligenztests ab einem gewissen Alter beständig schlechter abschneiden.
Trainingseffekte bezüglich der Aufganbentypen wirken sich nicht aus,
es soll angenommen werden, daß einige Aufgaben zwar trainierbar sind, besagte Personen aber bereits einen Test absolviert haben, bei dem sie in allen relevanten Disziplinen voll 'austrainiert' waren.)
Der Effekt sollte sich aber nur bei Tätigkeiten, bei denen die Leistung mit einem hohen Zeitdruck verbunden ist, in relevanter Weise zeigen.
Wie geht es eigentlich mit Deinem Training für die Süddeutsche voran?
Ich freue mich, Dich dort zu sehen.
Simon