Hierein gehört alles was die Geschichte und Methoden der Mnemotechnik betrifft. Z.B. Was ist die Geschichtenmethode? Was sind Routen? Des Weiteren geht es auch um die historische Betrachtung und Analyse der Mnemotechnik.
Hallo,
ich habe jetzt schon einiges gelesen über Loci methode und setze sie schon bei kleineren Sachen ein. Nun muss ich für mein Studium ein 300 Seiten Skript bekommen und bevor ich anfange möchte ich fragen ob ich so richtig vorgehe:
Skript durchgucken und alles Wichtige unterstreichen
Sätze in Stichwörter umwandeln
Route erstellen
Daten auf Routenpunkte legen
Wiederholen
Ist das vorgehen so richtig? Ich sehe aber 2 Probleme zum einen habe ich Probleme Sätze in Stichwörter umzuwandeln. Hier ein bsp. "Valenz-Bindung = Bildung von Molekülen | Kovalente Atom Bindung | Überlagerung von Orbitalen". Das sind 3 Punkte zur Valenz-Bindung wie soll ich das auf einen Routenpunkt bringen? Mein 2. Problem ergibt sich aus dem 1. wie soll ich so viele Routen machen damit 300 Seiten Skript zu merken sind.
Hm, ich denke du bist auf dem richtigen Wege. Aber wenn es dein "erstes Mal" ist, was Routentechnik für ein Skript angeht fürchte ich, sind 300 Seiten etwas zuviel für dich. Gerade Chemie. Es kommt sehr drauf an, wieviel Zeit du hast.
Ich habe mittlerweile viel Erfahrung mit dieser Technik und nicht unähnlichem Stoff. Ich weiß, dass es mir am Anfang einfacher fiel, die Stichwörter in Happen von 5-15 Stichworten aufzuteilen und per Geschichtsmethode zu verknüpfen. Das erste Bild wird dann auf eine Route abgelegt -> Vergrößerung der Listen, etwa um den Faktor 10. Das ist aber auch nicht unproblematisch.
Du solltest deine Routen trainieren und am Besten sehr viele davon haben. Wenn du den Memoryxltrainer benutzt und dort zum Beispiel die Sache mit den Zahlen trainierst, kannst du immer wieder neue Routen üben. Routen die schonmal benutzt wurden, arbeiten viel zuverlässiger.
Dann vergiß nicht, Routen sind nicht für die Ewigkeit bestimmt. Wenn du viel Stoff und viel Zeit hast, dann lern es auf eine Liste, wiederhole das ganze im Abstand von einigen Tagen ein paar mal und dann leg die Liste beiseite - du kannst es eh...
Für 300 Seiten würde ich mir mindestens eine Woche Zeit nehmen, wenn ich mich wirklich reinhänge, davon die letzten zwei Tage reine Wiederholung.
Das Wiederholungsmuster ist entscheidend für die Effizienz. Durch zu viele Wiederholungen steigt die geistige Anstrengungen und sinkt die Geschwindigkeit.
Mein Lieblingsschema sind zwei Wiederholungen: Speichern - wiederholen im Abstand von 10-30 Minuten (während denen man den nächsten Text bearbeiten kann), dann so kurz wie möglich vor der Prüfung einmal direkt aus dem Text wiederholen, wobei ich die Liste im Kopf verfolge und "auffrische". Das nenne ich dann die Turbowiederholung.
Damit erreiche ich eine Erinnerungsquote von über 95%, gemessen an dem was ich wissen wollte. Bei deutlich mehr als 100 Seiten mache ich noch eine extra Wiederholung dazwischen, da selbst die Turbowiederholung dann nicht mehr in einem Tag zu schaffen ist.
Ja so ungefähr. Die eindimensionale Loci-Liste wird damit zweidimensional.
Eine Kette and deren Gliedern weitere Ketten hängen.
Mittlerweile mach ich das nicht mehr. Die Geschichten sind sehr wiederholungsintensiv und anstrengend. Es ist einfacher, die Routen "flach" zu benutzen - Aber dafür muss man ja genug Haken haben.
Die Auswahl der Stichpunkte ist auch nicht unwichtig. Du solltest nur so viel Stichpunkte verwenden, dass sie dich an alles erinnern, was du bei einer Prüfung wissen willst. Das kann ein Stichwort für ein Konzept sein, was eine ganze Seite beinhaltet, oder 20 Stichworte aus einer Liste ebenfalls auf einer Seite.
Noch eine Frage habe ich. Wie sorgst du dafür das dir deine Routen nicht ausgehen? Ich habe momentan 5 Routen mit je 40 Punkten. Gehst du einfach durch die Stadt und suchst neue Routen oder wie machst du das?
Ich habe eine gewisse Idealvorstellung von einer guten Route. Und wenn ich sie irgendwo erkenne dann habe ich eine neue Route. Es sind ganz einfach alle Orte wo du dich orientieren kannst.
- Wohnungen von Freunden/Familie/Bekannten
- manche Hochschulgebäude/Institute/Campus
- Arztpraxen
- Ein Supermarkt (mehrere Supermarkte sind meist zu ähnlich)
- manche Parks/Zoos/Museen
- Manche Bahnhaltestellen/Bahnhöfe
- Manche Computerspiellevels (nicht mein Fall...)
Dann gibt es noch die Ameisenperspektive. Ein Schreibtisch oder auch nur der Laptop ist für Ameisen, oder Menschen die sich in eine solche hineindenken eine hervorragende Route.
