Der 500 Zeichen memory stunt von Matteo Ricci (Chinesisch)

Hierein gehört alles was die Geschichte und Methoden der Mnemotechnik betrifft. Z.B. Was ist die Geschichtenmethode? Was sind Routen? Des Weiteren geht es auch um die historische Betrachtung und Analyse der Mnemotechnik.


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Klaus Horsten
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Beitrag von Klaus Horsten »

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Ich habe so etwas Ähnliches im Sinn wie Johannes Romberch es 1553 gemacht hat. Da gibt es eine Abbildung mit einer "Gedächtnisstadt" (siehe Abbildung in http://books.google.at/books?id=JLMOAAA ... &ct=result):
* Abatia
* Barbitonsor
* Bellator
* Bibliopoja
* Bovicida
* Bubulcus

Die Häuser sind nach dem mnemonschen Abc geordnet. Und die Berufswelten geben genügend Örtlichkeiten ab, um daraus seine Routen zu machen (Duden Bildwörterbuch ist nur ein ungeschickter Versuch).

1582 ist Ricci in Macao angekommen und hat angefangen, Chinesisch zu lernen.

Könnte Ricci die Schriften von Romberch nicht gekannt haben?

Wäre es nicht möglich, dieses Verfahren zur Verortung der Bilder anzuwenden?
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Ulrich Voigt
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Beitrag von Ulrich Voigt »

Klaus Horsten hat geschrieben:Johannes Romberch 1553
Ich denke, dass das Romperchsche System zur Allgemeinbildung gehörte, - frei nach dem Prinzip: Was den Dominikanern recht war, war den Jesuiten billig. Es wäre erstaunlich, wenn Matteo Ricci dergleichen nicht gekannt hätte. Er macht aber keine Andeutung, dass er auf dieser Grundlage gearbeitet hätte. Seine Empfehlungen gehen alle in die Richtung "Improvisation", "Frei Gestaltung", "Orientierung an den Himmelsrichtungen bzw. "Links - Rechts". Das wiederum deute ich so, dass Ricci der Ansicht war, das Romperchsche System sei für den vorliegenden Zweck nicht geeignet.

Um das ABC System Romperchs mit dem Duden-Bilderbuch zu verknüpfen, was ja sinnvoll wäre, hätte ich Schwierigkeiten.
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Ulrich Voigt
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Beitrag von Ulrich Voigt »

Klaus Horsten hat geschrieben:Johannes Romberch 1553
Das soll aber nicht heißen, dass ein per ABC oder sonstwie geordnetes Megasystem nicht mit Nutzen herangezogen werden könnte, um "auf den Spuren von Matteo Ricci" (dies der Untertitel eines unveröffentlichten Buches) zu arbeiten. Ich bezweifle nur, dass man damit so leicht einen sinnvollen Anfang finden wird.
Zuletzt geändert von Ulrich Voigt am Di 18. Nov 2008, 19:24, insgesamt 1-mal geändert.
Klaus Horsten
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Beitrag von Klaus Horsten »

Leider weiß ich fast nichts über Romberch. Ich würde gerne seine Schrift im Original lesen (mit Übersetzung).

Was ist ein 號?
Matteo Ricci hat geschrieben:每至十所立一號,記一十字,總記幾十幾號
Pro (bis zu) 10 Orten mit einer Bezeichnung versehen, und mit einer Bezeichnung 10 Zeichen merken 記一十字, insgesamt mehrere 10(er Gruppen) sich mit mehreren (ebensovielen) Bezeichnungen merken.
Matteo Ricci hat geschrieben:凡各處所,要安一物象,永遠守定,不更移易,用此作號
Alle und jeden Platz und Ort muss man mit einem Ding-Bild versehen, für immer und ewig bewahren und festhalten, damit es sich nicht leicht bewegt oder verändert, und dieses als 號 "Bezeichnung" verwenden.

Beispiele:
Matteo Ricci hat geschrieben:假如一處定馬,二處定牛,三處定羊,四處定鶴,五處定孔雀
Zum Beispiel für einen Ort fixiert man ein Pferd, für einen zweiten Ort einen Ochsen, für einen dritten Ort fixiert man ein Schaf, für einen vierten Ort einen Kranich, für einen fünften Ort einen "Leeren Kurzschwanzigen Vogel" (ist wohl eine Bezeichnung). 其餘類推 = Den Rest gestalte man entsprechend. 但不用此,亦可。 Aber es geht auch ohne.


Mehr gibt es nicht in dem Text über das hao4.

Ein Hao ist ein Bild. Es gibt 2 Arten:
1. 1 Ort hat 1 Hao
2. 10 Orte haben 1 Hao

Ein Hao ist ein Bild, wie zum Beispiel ein Tier, wie "Pferd", "Schaf" etc.

Wir haben also einen Code:
Ort <=> Bild (1 Ort <=> 1 Bild, 10 Orte <=> 1 Bild)

Ein Hao ist ein Rufname so wie man einen Menschen ruft mit seinem Namen. "Ulrich!" ist zum Beispiel ein Hao.

Jedem Ort ist ein Bild zugeordnet. Lernt man ein Bild, dann kommt noch ein Bild dazu. Das Hao ist die Bezeichnung eines Orts oder von 10 Örtern als eine Einheit.
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Ulrich Voigt
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Beitrag von Ulrich Voigt »

Klaus Horsten hat geschrieben: Romberch.
Göttingen. Staatsbibliothek, Signatur: 8 DID 156/31 RARA.
Eine Übersetzung existiert vermutlich nicht. Frances Yates behandelt Romberch ausführlich.
Klaus Horsten hat geschrieben: Was ist ein 號?

Ein Hao ist ein Bild. Es gibt 2 Arten:
1. 1 Ort hat 1 Hao
2. 10 Orte haben 1 Hao
Ich habe vorgeschlagen, das 號, welches für mehrere Örter steht, als "Anwesen" zu deuten. Das Anwesen ist ja ebenfalls ein Bild, jedoch eines, das mehrere Örter (die jeweils mit Bildern besetzt sind) aufnehmen kann, z.B. ein Theater oder ein Bauernhof oder eine Tankstelle usw. Ich denke, die Rede ist von einfachen und von komplexen Routenpunkten.

Z.B. habe ich als 號 Nr. 2 "Weg in den Wald" und bündele damit 琢, 表, 簸, 林, 出, 伏, 件, 休, also acht Zeichen, die man gleichfalls als 號 bezeichnen kann, aber natürlich auch als 字.

Mit anderen Worten: Ein 號 ist entweder ein 字, welches in einer Route einen bestimmten Punkt definiert, also ein Bild, dem man einen Ort zugewiesen hat, oder aber ein Anwesen, das mehrere solche Elementarorte umfasst und zusammenbündelt.
Ricci sagt, dass er den gesamten Lernstoff gemäß den einzelnen 號 rekapituliert, von denen jedes bis zu zehn 號 umfasst. Das gibt bei meiner Interpretation Sinn. 號 bedeutet "Bild", aber auch so etwas wie "Nummer".

Ein 字 dagegen ist zwar bereits ein Bild (und nicht bloß ein Schriftzeichen), es schwebt aber noch frei im Raum. Von dieser Art frei schwebender Bilder enthält der Traktat Riccis eine große Fülle.
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Ulrich Voigt
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Beitrag von Ulrich Voigt »

Klaus Horsten hat geschrieben:Ich habe so etwas Ähnliches im Sinn wie Johannes Romberch es 1553 gemacht hat.
Eine etwas modernere Fassung der ABC-Architektur bietet Christian A.L. Kästner, Briefe über die Mnemonik. Noch ein Versuch, die Ehre einer Verkannten zu retten, Sulzbach 1828. Das Buch ist (wie alles, was Kästner geschrieben hat) sehr lesenswert. Matteo Ricci hätte allerdings vor diesen rein imaginativen Gebilden gewarnt.
Interessanter finde ich daher Aimé Paris, Le Code Civil Mnémonisé, Paris 1825, wo die Stadt Paris nach geometrischer Art in Distrikte aufgeteilt wird. So könnte man ein Supermegasystem herstellen, in dem die Orientierung - angenommen, man kennt Paris aus eigener Anschauung - schnell und sicher ist. Ich habe so etwas in Hamburg gemacht, allerdings nicht nur klein: 200 Häuser für 10.000 Stellen der Zahl Pi.
Aimé Paris warnt davor, sich gar zu gewaltige Systeme von Routenpunkten vorzubereiten. Nach seiner Ansicht sollte man vorher genau wissen, wofür man sie denn eigentlich einsetzen will. Ich nehme den Rat ernst und versuche grundsätzlich, mit einem Minimum auszukommen. Mit zwei 100-Garderoben bewältige ich Pessach- und Vollmondsdaten über 1200 Jahre.
Um damit also wieder auf Matteo Ricci zurückzukommen: Die Örter für unsere 50 Schriftzeichen habe ich nach einem minimalistischen Prinzip gesetzt, so brauche ich mein Gedächtnis in dieser Angelegenheit überhaupt nicht zusätzlich zu belasten.
Klaus Horsten
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Beitrag von Klaus Horsten »

Ulrich Voigt hat geschrieben:Kästner
Herzlichen Dank für den Hinweis!

Hier gibt es: Mnemonik oder die Gedächtnisskunst der Alten systematisch bearbeitet

von Christian August Lebrecht Kästner

zum download:

http://books.google.at/books?q=Mnemonik ... ern+suchen
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Ulrich Voigt
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Beitrag von Ulrich Voigt »

Klaus Horsten hat geschrieben:Was Ricci macht, entspricht dem, was in der chinesischen Stilistik "Schriftzeichenspalten" = Xizi 析字 genannt wird.
"Die Methode des „Zusammenfügens von Bildern“ ist natürlich nicht die Erfindung Matteo Riccis, sondern sie bildet den Kern dessen, was man in China immer schon getan hat, um sich zusammengesetzte Zeichen zu vergegenwärtigen. Wenn Ricci also schrieb „die Verbindung von 七 und 刀 ergibt das Schriftzeichen 切 “, so wussten seine chinesischen Leser schon, was gemeint ist, dass nämlich 切 aus den beiden Zeichen 七 und 刀 zusammengesetzt ist. Nein, sie wussten es noch nicht, noch nicht richtig, Matteo Ricci wollte es ihnen gerade erst beibringen. Genau genommen verstanden sie nicht einmal, wovon Ricci handelte: Dort, wo er von „Zusammenfügen“ (合 )sprach, verstand man „Zerlegen“ (析); dort, wo er von „Bildern“ (象) sprach, dachte man an „Schriftzeichen“ (字).
Ricci handelte von einer Methode, Bilder zu schaffen, die mnemotechnischen Bedingungen genügen, einer konstruktiven Methode, die erheblichen Spielraum für freie Gestaltung lässt. Sein Ansatz ist subjektiv und artistisch oder, wie man damals in Europa zu sagen pflegte, „künstlich“. Die chinesische Methode des „Zerlegens von Zeichen“ stellt dagegen eine analytische Aufgabe dar: eine Tatsache zu begreifen. Das Ergebnis, wenn es denn über die Kenntnis der Zeichen hinaus überhaupt zu konkreten Vorstellungen kommt, wird als `natürlich` und `objektiv` empfunden. Die dabei freigesetzte Phantasie wird daher fortwährend als bloße Wahrnehmung verstanden und entsprechend eingeengt."
[Es müssten jetzt Beispiele folgen, an denen konkret gezeigt wird, wie sich chinesische Vorstellungen zu zusammengesetzten Zeichen von denen Riccis unterscheiden.]

Mit Michael Lackner habe ich einmal über diesen Punkt gesprochen. Wir waren uns darin einig, dass Ricci deshalb mit seiner westlichen Gedächtniskunst in China kaum Erfolg haben konnte, weil ihr Denkansatz neu und schwierig ist. Das scheinbar Vertraute aus einer gänzlich anderen Perspektive zu betrachten, zumal, wenn der Vorschlag von einem "Außenstehenden" herkommt, ist sehr viel verlangt. Auf S. 18 seiner Einleitung kommt Lackner zu dem Schluss, dass die notwendigen Voraussetzungen für die Übernahme einer Riccianischen Gedächtniskunst in China sämtlich "nicht gegeben waren". Vielleicht könnte man sogar hinzusetzen: "Nicht gegeben sind".
Klaus Horsten
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Beitrag von Klaus Horsten »

Ulrich Voigt hat geschrieben:Wir waren uns darin einig, dass Ricci deshalb mit seiner westlichen Gedächtniskunst in China kaum Erfolg haben konnte, weil ihr Denkansatz neu und schwierig ist.
Ich habe bereits hier in der Diskussion andere Thesen aufgestellt:
1. Die Methode Riccis eignete sich nicht dafür, Erleichterungen und Fortschritte in den Beamtenprüfungen zu erzielen.
2. Die Methode Riccis wurde als "Zeichenlern"-Methode aufgefasst. Die Gebildeten konnten die Zeichen schon. Deshalb fassten sie die Methode als für sie unnütz auf.

Ich füge einen 3. Punkt hinzu:
3. Man müsste die Distributionsbedingungen der Bücher damals untersuchen. Ich vermute, dass das Buch nicht oft gedruckt worden ist und deshalb auch nicht weit verbreitet werden konnte. Wenn ich recht gelesen habe, gibt es ein Original in Paris. Gibt es sonst noch eines?
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Ulrich Voigt
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Beitrag von Ulrich Voigt »

Klaus Horsten hat geschrieben:andere Thesen
Unsere "Thesen" befinden sich nicht im Widerspruch, sondern geben sich die Hand.

"Beamtenprüfungen"
Ich stimme zu. Diese Wort-für-Wort Bebilderung, um sich Texte zu merken, wie sie Ricci vorschlägt, ist nicht nur für chinesische Texte ungeeignet, sondern grundsätzlich fragwürdig. Ricci folgt hier alten aber nicht altbewährten Rezepten.
Wenn ich mir andererseits vorstelle, dass jemand Hunderte von Texten auswendig kann, dann bietet die von Ricci vorgeschlagene Methode einen sinnvollen Hebel, um das Material z.B. über Schlüsselworte zu ordnen.

"Zeichenlernen"
Mir geht es auch so, dass ich den eigentlichen Wert der Riccianischen Technik im Erlernen der Zeichen sehe. Die Gebildeten, die die Zeichen schon kennen, benötigen keine Lernhilfe mehr, wohl aber die Kinder und Jugendlichen. Und natürlich die Fremdsprachler. Für sie könnte Ricci von Interesse sein, und zwar für die chinesischen Kinder um so mehr, als sie die Aussprache ja schon kennen. Die Beschränkung auf die Form der Zeichen, die Ricci ja weitestgehend vornimmt, wäre für Chinesen sinnvoll.

"Verbreitung des Buches"
Ich weiß darüber nichts. Mein Eindruck ist aber, dass es nur wenige Exemplare gegeben hat. Der vorliegende Text wurde von Ricci gar nicht veröffentlicht. Ein (chinesischer) Schüler Riccis hat erst posthum das Buch erstellt. Ein unklarer Teil der Beispiele im Buch stammt von ihm.

"Erhaltene Exemplare"
Von drei Exemplaren ist die Rede: Rom - Paris - London.
Das Exemplar in Rom (Bibliothek der Jesuiten) fiel vor einigen Jahren zusammen mit einem Schwung anderer wertvoller chinesischer Bücher einem Einbruchsdiebstahl zum Opfer. Zum Glück fanden die Räuber nicht auch noch das Wörterbuch von Ruggiero / Ricci, es ist das einzige Exemplar weltweit und wurde nach dem Überfall in einen Sicherheitsraum gebracht.
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Ulrich Voigt
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Beitrag von Ulrich Voigt »

Klaus Horsten hat geschrieben:Die Gebildeten konnten die Zeichen schon. Deshalb fassten sie die Methode als für sie unnütz auf.
Ricci empfahl seine Methode z.B. für das Merken von Namen und Titeln, wobei er auch an das Kurzfristige dachte. Man begegnet jemandem, dessen Namen man sich später notieren wird, bis dahin aber frei im Gedächtnis behalten müsste. Bei uns wäre ein Name wie "Felix Müller" deshalb besonders einfach zu merken, weil wir uns diese Person als einen glücklichen Müller vorstellen könnten. Ricci wird, da die chinesischen Schriftzeichen ja stets etwas bedeuten, hier ein besonders geeignetes Anwendunsgfeld gesehen haben. Das Zeichenverständnis ist natürlich Voraussetzung. So könnte man sich einen 500-Zeichen Stunt vorstellen nur mit Namen.
Dasselbe gilt für alle chinesischen Fremdwörter, nicht nur die chinesischen Fassungen ausländischer Namen, sondern auch die geographischen Begriffe, überhaupt alle technischen Begriffe. Ich sehe hier eine weites Feld, wo der gebildete Chinese von Matteo Ricci lernen könnte.
Klaus Horsten
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Beitrag von Klaus Horsten »

2. Die Methode Riccis wurde als "Zeichenlern"-Methode aufgefasst. Die Gebildeten konnten die Zeichen schon. Deshalb fassten sie die Methode als für sie unnütz auf.
Als Beleg möchte ich den Xiguo jifa Text anführen, wie er von dem Autor abgeschrieben und ins Netz gestellt worden ist, auf den ich im Link oben verweise.

Er hat nicht alles wieder gegeben. Gerade am Schluss, wo die Schriftzeichen mit sehr schönen Bildern aufgelistet werden, diesen Teil hat er verkürzt wieder gegeben. Und zwar aus folgenden Grund:
第六章從“天雨霜露”等開始至全文結束,全部是講如何將具體的漢字聯想到具體的物象,此部分內容對於外國人學習記憶漢字有一定作用,對於中國人來說,實際用處不大。故此略去100行內容。
Ich übersetze nicht wörtlich. Er sagt, er hat 100 Zeilen ausgelassen. Diese hätten für Ausländer Nutzen, die die Schriftzeichen lernen wollen, aber nicht für Chinesen.

Und diese Einstellung projiziere ich in die Vergangenheit.
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Ulrich Voigt
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Beitrag von Ulrich Voigt »

Klaus Horsten hat geschrieben: Als Beleg möchte ich den Xiguo jifa Text anführen
Ich dachte, ich hätte diesen Punkt schon zugestanden gehabt. Die Riccianische Mnemotechnik der chinesischen Schriftzeichen lässt aber auch andere Anwendungen zu.
Wenn "die Chinesen" den Gedankenansatz Riccis wirklich verstanden hätten, dann hätten sie wohl darüber nachgedacht und nicht einfach das Kind mit dem Bade ausgeschüttet.
Vielleicht kann man die Tatsache, dass Ricci dieses Buch nicht selbst veröffentlicht hat, als Indiz dafür nehmen, dass er eine generelle Abneigung seitens der Chinesen hinsichtlich seiner Methode gemerkt hatte. Interessant ist ja schließlich auch, dass er seinen "Stunt" scheinbar später gar nicht wiederholt hat. Ricci: "Diese Technik ist allerdings keinerlei Prahlerei mit Außergewöhnlichem, kein Glänzen mit Absonderlichem, oder etwas dazu zu gebrauchen, anderen zu imponieren. Es ist allerdings denkbar, sie nur für sich zu bewahren und nicht mitzuteilen."
Klaus Horsten
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Beitrag von Klaus Horsten »

Ja, ich habe Dich schon richtig verstanden. Ich wollte den Beleg nicht einfach wegwerfen.
Matteo Ricci hat geschrieben:They knew that I have such a good memory that after reading four or five hundred characters only once, I could recite them both forward and backward with great facility. (OS II)
Gibt es darüber hinaus noch detailliertere Ausführungen zu dem Stunt?

Hat Ricci genau die Methode verwendet, die er im Buch beschreibt?

Hat er das Buch vor oder nach dem Stunt geschrieben?

Ich vermute, dass Ricci zudem etliche konfuzianische Zitate, die in Variationen immer wieder kehren beziehungsweise Satzstrukturen/Figuren als zusätzliche Gedächtnisstütze heran ziehen konnte.

Gehen wir einmal weg von diesem Stunt und fragen uns, wie ein Chinese heute 500 Zeichen auswendig lernen würde.

Ich möchte hier ein Beispiel geben, und hoffe, Boris schimpft nicht mit mir. Ich möchte nicht einfach darauf verlinken, weil die Webseiten doch nach einiger Zeit verschwinden.
長恨歌 •白居易

漢皇重色思傾國,禦宇多年求不得。楊家有女初長成,養在深閨人未識。
天生麗質難自棄,一朝選在君王側。回眸一笑百媚生,六宮粉黛無顏色。
春寒賜浴華清池,溫泉水滑洗凝脂。侍兒扶起嬌無力,始是新承恩澤時。
雲鬢花顏金步搖,芙蓉帳暖度春宵。春宵苦短日高起,從此君王不早朝。
承歡侍宴無閒暇,春從春遊夜專夜。後宮佳麗三千人,三千寵愛在一身。
金屋妝成嬌侍夜,玉樓宴罷醉和春。姊妹弟兄皆列士,可憐光彩生門戶。
遂令天下父母心,不重生男重生女。驪宮高處入青雲,仙樂風飄處處聞。
緩歌慢舞凝絲竹,盡日君王看不足。漁陽鼙鼓動地來,驚破《霓裳羽衣曲》。
九重城闕煙塵生,千乘萬騎西南行。翠華搖搖行複止,西出都門百餘裏。
六軍不發無奈何,宛轉蛾眉馬前死。花鈿委地無人收,翠翹金雀玉搔頭。
君王掩面救不得,回看血淚相和流。黃埃散漫風蕭索,雲棧縈紆登劍閣;
峨嵋山下少人行,旌旗無光日色薄。蜀江水碧蜀山清,聖主朝朝暮暮情。
行宮見月傷心色,夜雨聞鈴腸斷聲。天旋地轉回龍馭,到此躊躇不能去;
馬嵬坡下泥土中,不見玉顏空死處。君臣相顧盡沾衣,東望都門信馬歸。
歸來池苑皆依舊,太液芙蓉未央柳。芙蓉如面柳如眉,對此如何不淚垂!
春風桃李花開日,秋雨梧桐葉落時。西宮南內多秋草,落葉滿階紅不掃。
梨園弟子白髮新,椒房阿監青娥老。夕殿螢飛思悄然,孤燈挑盡未成眠。
遲遲鐘鼓初長夜,耿耿星河欲曙天。鴛鴦瓦冷霜華重,翡翠衾寒誰與共?
悠悠生死別經年,魂魄不曾來入夢。臨邛道士鴻都客,能以精誠致魂魄。
為感君王輾轉思,遂教方士殷勤覓。排空馭氣奔如電,升天入地求之遍。
上窮碧落下黃泉,兩處茫茫皆不見。忽聞海上有仙山,山在虛無縹緲間。
樓閣玲瓏五雲起,其中綽約多仙子。中有一人字太真,雪膚花貌參差是。
金闕西廂叩玉扃,轉教小玉報雙成。聞道漢家天子使,九華帳裏夢魂驚。
攬衣推枕起徘徊,珠箔銀屏迤邐開。雲髻半偏新睡覺,花冠不整下堂來。
風吹仙袂飄飄舉,猶似霓裳羽衣舞。玉容寂寞淚闌幹,梨花一枝春帶雨。
含情凝睇謝君王,一別音容兩渺茫。昭陽殿裏恩愛絕,蓬萊宮中日月長。
回頭下望人寰處,不見長安見塵霧。唯將舊物表深情,鈿合金釵寄將去。
釵留一股合一扇,釵擘黃金合分鈿。但教心似金鈿堅,天上人間會相見。
臨別殷勤重寄詞,詞中有誓兩心知。七月七日長生殿,夜半無人私語時。
在天願作比翼鳥,在地願為連理枝。天長地久有時盡,此恨綿綿無絕期。
Das sind 840 Zeichen. Wie lernt ein chinesischer Mnemotechniker diese?

Hier die Auflösung:
《長恨歌》快速記憶方法

漢皇重色思傾國,禦宇多年求不得。
01——樹——漢(汗)、思(絲綢)、禦(玉)、求(球)
我在樹下乘涼,但還是熱得渾身大汗,於是用絲綢來抹汗,這樣抹了很多年,汗珠就慢慢變成了一個大玉球,這個球可不能當足球踢。

楊家有女初長成,養在深閨人未識。
02――鴨子――楊(羊)、女、養(羊)、閨(龜)
一隻鴨子向羊的女兒求親,羊派它的朋友烏龜爬上鴨的脖子,把它狠狠地咬了一口。

天生麗質難自棄,一朝選在君王側。
03――耳朵――麗質(荔枝)、君王
我的耳朵裏長出了一個很大的荔枝,我不忍心把它丟掉,於是就把它獻給了君王。

回眸一笑百媚生,六宮粉黛無顏色。
04——紅旗——回眸、粉(麵粉)、黛(袋子)
紅旗一展開,士兵們迅速回頭一笑,拿出裝滿了麵粉的袋子,向敵人扔過去。

春寒賜浴華清池,溫泉水滑洗凝脂。
05——鉤子——賜(刺)、浴(魚)、水滑(水花)、脂(脂肪)
今年的春天特別寒冷,我拿出一把鉤子,鉤子尖尖上有很多小刺,用來鉤魚,我把鉤子拋到華清池裏,沾出了很多水花,水花一沾出來,就凝結成了一快快脂肪。

侍兒扶起嬌無力,始是新承恩澤時。
06——勺子——侍兒(柿子)、承(盛)、澤(色澤)
我用勺子勺起了很多柿子,把他們用一個大碗盛起來,柿子的色澤看起來非常好。

雲鬢花顏金步搖,芙蓉帳暖度春宵。
07――拐杖――雲、花、金、芙蓉、帳、度
一個漂亮的仙女拄著拐杖,從雲上飄下來,慢慢地在花叢中步行,她摘了很多芙蓉花,做成蚊帳,在裏面度過了一個春宵。

春宵苦短日高起,從此君王不早朝。
08――葫蘆——日(太陽)、君王、早朝(早操)
太陽從葫蘆裏冒了出來,漸漸升高,但是君王還不肯起來做早操。

承歡侍宴無閒暇,春從春遊夜專夜。
09――球拍——侍(寺廟)、宴(宴會)、暇(蝦)、春、夜
人們拿著球拍到寺廟裏開宴會,用球拍撈蝦子吃,阿,這個春天的夜晚好浪漫。

後宮佳麗三千人,三千寵愛在一身。
10――棒球——佳麗(漂亮的小姐)
我到房子的後院去打棒球,結果那裏擠滿了3000個漂亮的小姐,都在等著寵愛我一個人。

金屋妝成嬌侍夜,玉樓宴罷醉和春。
11――筷子――金屋、嬌(香蕉)、玉樓、宴(宴會)、醉
我拿了一雙筷子,跑到一個金屋那裏,偷偷夾走了幾根香蕉,把這些香蕉拿到玉樓的宴會上吃,然後喝得醉熏熏的。

姊妹弟兄皆列士,可憐光彩生門戶。
12――嬰兒——姊妹弟兄(兄妹)、士(士兵)、可憐、門戶
我偷了許多嬰兒來作自己的兄妹,並把他們培養成士兵,這些嬰兒都很可憐,打仗的時候容易掛彩,弄得門戶大開。

遂令天下父母心,不重生男重生女。
13――醫生――父母、男、女
天下的父母都愛找醫生來判斷自己到底懷的是男孩還是女孩。

驪宮高處入青雲,仙樂風飄處處聞。
14――鑰匙――驪宮(美麗的宮殿)、青雲、仙樂
神仙給了我一把鑰匙,可以打開一座美麗的宮殿,這個宮殿很高,可以直上青雲,到了青雲上,就可以聽到仙樂隨風飄來。

緩歌慢舞凝絲竹,盡日君王看不足。
15――鸚鵡――緩(幻覺)、凝(檸檬)、君王
我家的鸚鵡唱的歌真好聽,讓我產生了幻覺,看到一個輕歌曼舞的場面,檸檬、絲綢、竹葉在空中飄蕩,自己像個君王那樣整天看歌舞表演。

漁陽鼙鼓動地來,驚破《霓裳羽衣曲》。
16――楊柳――漁、鼙(蟲)、鼓、破、裳(衣裳)、羽衣(雨衣)
楊柳岸邊,很多漁夫把養的蟲都塞進鑼鼓裏,那些蟲飛出來,把漁翁們的衣裳都驚破了,嚇得他們紛紛穿上雨衣。

九重城闕煙塵生,千乘萬騎西南行。
17――玉璽――九重、城闕
一個巨大的玉璽從九重天上掉了下來,印在了城闕上,激起大片煙塵,成千上萬匹馬嚇得往東南方向拼命逃竄。

翠華搖搖行複止,西出都門百餘裏。
18――籬笆――翠(翡翠)、華(花紋)、都(賭錢)
我家門前翡翠做的籬笆上面有很多好看的花紋,這些籬笆沒裝好,搖搖晃晃的,我出去賭錢的時候大力地關上門,結果走出百餘裏之後,這些籬笆終於倒了下來。

六軍不發無奈何,宛轉蛾眉馬前死。
19――泥鰍――六軍(軍隊)、峨嵋、馬
一條泥鰍勇敢地挑戰一支軍隊,軍隊不敢輕易發兵,只好無可奈何地看著泥鰍宛轉地遊到了峨嵋山上,這時一匹馬勇敢地去追泥鰍,結果追到了泥鰍的跟前卻累死了。

花鈿委地無人收,翠翹金雀玉搔頭。
20――耳環――花、地、金雀(金絲雀)、玉
很多像耳環一樣的花長在土地上,但卻沒有人敢去採收,因為那裏有一隻翠綠色翹著尾巴的金絲雀在拿著一把玉梳子搔著頭。

君王掩面救不得,回看血淚相和流。
21――鱷魚――掩面、血淚
一隻兇狠的鱷魚向君王張開血盤大口一口咬去,嚇得他掩面而逃,想救也來不及了,回頭一看,血和淚像小河一樣流了起來。

黃埃散漫風蕭索,雲棧縈紆登劍閣;
22――鴛鴦――埃(塵埃)、風、雲、、客(客棧)、縈紆(銀色的魚)
一對兇狠打鬥的鴛鴦飛了起來,弄得黃色的塵埃零散地滿天飛,一陣風蕭索地吹來,把一朵雲吹進了客棧,許多銀色的魚也像劍一樣筆挺地擱淺了。

峨嵋山下少人行,旌旗無光日色薄。
23――和尚――峨嵋山、旌旗、日
一群無惡不作的和尚霸佔了峨眉山,山下的行人少了很多,連山上原本鮮豔的旌旗也變得沒有了光彩,太陽的顏色也黯淡了。

蜀江水碧蜀山清,聖主朝朝暮暮情。
24――盒子――蜀江、蜀山、情(情書)
一個漂亮的盒子漂浮在碧綠的蜀江上,流到了青翠的蜀山,那裏面裝著聖主的情書。

行宮見月傷心色,夜雨聞鈴腸斷聲。
25――二胡――行宮、月、雨、鈴、腸
皇帝行宮裏的宮女們看見了月亮,變得傷心起來,於是拉起了傷感的二胡,這時,夜雨飄落,鈴聲響起,二胡拉斷了,腸子也斷了。

天旋地轉回龍馭,到此躊躇不能去;
26――河流――龍、躊躇
我不小心落到了河裏,一陣天旋地轉的感覺之後,我發現自己變成了一條龍,到此我躊躇了起來,不知道應該到龍宮去,還是回到地面的家裏。

馬嵬坡下泥土中,不見玉顏空死處。
27――耳機――馬嵬坡(馬尾)、泥土、玉、顏(岩石)
那匹馬戴上耳機,聽起了音樂,馬尾巴興奮地插入到泥土中,挖出了像玉一樣漂亮的岩石,可惜裏面是空的。

君臣相顧盡沾衣,東望都門信馬歸。
28――荷花――君臣、都(堵住)、門、馬
君臣站在荷花上含情默默地相望著,露珠都沾到了衣服上,他們向東望去,門被堵住了,他們只好寫信讓馬帶回去搬救兵。

歸來池苑皆依舊,太液芙蓉未央柳。
29――阿膠――池(池子)、苑(原)、液(夜晚)、芙蓉(芙蓉姐姐)
我買了很多阿膠棗回來,放在池子裏洗了很久,還是原汁原味、依舊好吃,夜晚到了,芙蓉姐姐悄悄過來偷走了一些阿膠,在楊柳樹下吃了起來,她知道這玩意兒養顏。

芙蓉如面柳如眉,對此如何不淚垂!
30――森林――芙蓉、柳、淚
芙蓉姐姐跑到一個森林裏,在柳樹下畫眉,畫著畫著,眼淚輕輕地流了下來。

春風桃李花開日,秋雨梧桐葉落時。
31――鯊魚――桃李花開、梧桐葉落
一條巨大的鯊魚遊到了岸上,桃李的花兒嚇得呆呆地開放,而梧桐則嚇地葉子紛紛落地。

西宮南內多秋草,落葉滿階紅不掃。
32――仙鶴――秋草、落葉、紅
秋天來了,西宮裏飛來了許多仙鶴,這些仙鶴就喜歡吃這裏秋天的野草,吃飽了就飛到樹上,紅色的羽毛像落葉一樣飄了下來,鋪滿了臺階,也沒人來打掃一下。

梨園弟子白髮新,椒房阿監青娥老。
33――仙丹――梨園(梨樹園)、白髮、椒房(辣椒房)、
一些弟子在梨樹園裏找到了一種仙丹,吃下去後,就長出了許多白頭發,像個神仙,再把這些仙丹拿到辣椒房裏,給那些太監、宮娥們吃,他們一下就變老了很多。

夕殿螢飛思悄然,孤燈挑盡未成眠。
34――紳士――殿、螢、燈、眠
一群紳士來到了一座夕陽照耀下的宮殿,裏面有很多螢火蟲在悄悄地飛,紳士們把殿裏唯一的一盞燈吹滅了,然後呼呼地睡眠。

遲遲鐘鼓初長夜,耿耿星河欲曙天。
35――珊瑚――鐘鼓、星、河、欲曙(玉樹)
那些珊瑚慢慢地長,終於長成了鐘鼓的模樣,夜裏星星倒映在河裏,這些珊瑚就像玉樹一樣望著天空。

鴛鴦瓦冷霜華重,翡翠衾寒誰與共?
36――山鹿――鴛鴦、霜、翡翠、
一隻山鹿飛奔地跑來,背上馱著一對鴛鴦,這對鴛鴦被冰霜覆蓋著,身體又冷又沉重,我拿出一隻翡翠真,把它們身上的寒毒吸走。

悠悠生死別經年,魂魄不曾來入夢。
37――山雞――悠悠、生死(半死不活)、魂魄
我看見自己變成一隻山雞慢悠悠地走著,好像半死不活似的,魂魄也快要飛走了,哦,原來是在做夢。

臨邛道士鴻都客,能以精誠致魂魄。
38――沙發――臨(深山老林)、邛(窮)、魂魄
沙發上端坐著一個從深山老林裏出來的窮道士,他是我們的客人,別看他窮,他卻能用自己的精神專心致志地為死人招魂魄。

為感君王輾轉思,遂教方士殷勤覓。
39――香蕉――輾轉、方士
君王睡覺前吃了一個有毒的香蕉,從此睡不安眠、輾轉返側,於是讓很多方士去殷勤地尋找解藥。

排空馭氣奔如電,升天入地求之遍。
40――司令――排空、馭氣、升天入地
我們的司令很有氣勢,即使腹部派空、放屁的時候,都如雷電一樣奔騰,排出來的氣體一下子就升天入地、遍佈世間了。

上窮碧落下黃泉,兩處茫茫皆不見。
41――雪梨――上、碧、黃泉、茫茫、不見
我把手上的雪梨用力往上拋,竟然把天上碧綠的仙水引了下來,像瀑布一樣落到了黃泉下,然後白茫茫一片什麼都看不見了。

忽聞海上有仙山,山在虛無縹緲間。
42――雪耳――海上、仙山、虛無縹緲
我家裏的雪耳可是采自海上的仙山,很有營養,吃了之後你就會覺得這世界變得虛無飄渺了。

樓閣玲瓏五雲起,其中綽約多仙子。
43――雪山――樓閣、五雲、仙子
這座雪山上有一個漂亮的樓閣,裏面漂浮著五彩的雲朵,透過彩雲,你可以隱約地看到一些仙子。

中有一人字太真,雪膚花貌參差是。
44――石獅――人、雪膚花貌
這個石頭獅子裏面好像有一個人,非常逼真,有著如雪的肌膚和如花的容貌。

金闕西廂叩玉扃,轉教小玉報雙成。
45――水母――金闕(金絲雀)、玉扃(玉環)、
一隻水母跳到金絲雀上,飛到西廂去口門上的玉環,然後叫丫鬟小玉去報告。

聞道漢家天子使,九華帳裏夢魂驚。
46――石榴――聞道(聽說)、天子、帳、夢
石榴兄弟們聽說天子想要吃它們,嚇得從蚊帳裏爬起來,好像夢中驚魂一樣。

攬衣推枕起徘徊,珠箔銀屏迤邐開。
47――司機――衣、枕、徘徊、銀屏(螢屏)
司機在車裏睡覺醒來,他拿起衣服、推開枕頭,起來徘徊了一會兒,有珍珠箔衣的螢屏在他面前展開了。

雲髻半偏新睡覺,花冠不整下堂來。
48――雪花――雲髻、花冠
雪花飄落到那個女孩的雲髻上,讓她很想睡覺,於是她再戴上個花冠,以免雪花再落到頭上,然後走下了大堂。

風吹仙袂飄飄舉,猶似霓裳羽衣舞。
49――雪球――仙袂(衣袖)、雨衣
那個雪球穿上了衣服,風一吹來,衣袖飄了起來,就好像穿了雨衣在跳舞。

玉容寂寞淚闌幹,梨花一枝春帶雨。
50――五環――玉、容、淚、梨花、雨
有五個用非常漂亮的玉環,像人的容貌一樣,上面還有因為寂寞而留下的淚痕,淚滴落到梨花上,就像下雨一樣。

含情凝睇謝君王,一別音容兩渺茫。
51――狐狸――含情、音容
那只狐狸脈脈含情地看著君王,害怕離別之後聲音和容貌都模糊了。

昭陽殿裏恩愛絕,蓬萊宮中日月長。
52――木耳――昭陽(早上的太陽)、殿、蓬萊、日月
早上的太陽從黑黑的木耳裏鑽了出來,照耀著一個宮殿,這個宮殿叫蓬萊,是需要日月精華的供養才能存在的。

回頭下望人寰處,不見長安見塵霧。
53――-牡丹――回頭、長安、塵霧
那朵牡丹花好奇怪,我忍不住回頭往下望了一眼,竟然看到牡丹上站著很多小人,這些小人站著很長的一排,安靜地看著大街上的塵霧。

唯將舊物表深情,鈿合金釵寄將去。
54――護士――舊物、金釵
那個護士沒有針筒,就在一堆破舊的物品中找了一支金釵,寄回家裏給家人當針筒用。

釵留一股合一扇,釵擘黃金合分鈿。
55――木屋――釵、扇、黃金
木屋的屋頂有一個巨大的釵子,釵著一把扇子,那把扇子是用黃金做成的,金光閃閃地合起來又分開、分開又合上。

但教心似金鈿堅,天上人間會相見。
56――蝸牛――心、天上人間
一隻蝸牛爬進了我的心臟,蝸牛殼讓我的心臟變得像黃金一樣堅硬,讓我無論在天上還是在人間都能看得到它。

臨別殷勤重寄詞,詞中有誓兩心知。
57――母雞――別、詞、誓、心
我在跟我家的母雞告別,因為我要拿它來燉雞湯,我口中念念有詞,向它發誓絕對不會吃它的心臟。

七月七日長生殿,夜半無人私語時。
58――苦瓜――長生、夜半
這個苦瓜雖然很長,但卻仍然很生、沒有成熟,非得要在夜半沒有人的時候偷偷跟它說話,它才會儘快成熟。

在天願作比翼鳥,在地願為連理枝。
59――五角星――天、鳥、地、
我把尖尖的五角星往天上一拋,刺中了兩隻在一起飛的鳥,它們墜落到地上,還依然緊密地連在一起。

天長地久有時盡,此恨綿綿無絕期。
60――榴櫣――天長地久、恨
我家裏的榴櫣已經放了天長地久好一段時間了,但媽媽還是不讓我吃,恨得我牙癢癢的,看來要吃它是綿綿無期了。
Er nimmt für die 60 Sätze 60 Zahlenbilder. Er nimmt von jedem Satz ein, zwei oder mehr Bilder. Er verbindet diese Bilder mit dem Zahlenbild.

Regel:
* Jeder Satz muss memoriert werden.
* Je schlechter man den Satz kann, um so mehr Wörter muss man sich als Schlüsselwörter heraus nehmen. Je besser man ihn kann, umso weniger Wörter sind notwendig.


Quelle: http://www.webmemory.org/list.asp?id=1425

Später mehr dazu.
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Ulrich Voigt
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Beitrag von Ulrich Voigt »

Klaus Horsten hat geschrieben:
Gehen wir einmal weg von diesem Stunt und fragen uns, wie ein Chinese heute 500 Zeichen auswendig lernen würde.
(Quelle: http://www.webmemory.org/list.asp?id=1425) Das sind 840 Zeichen. Wie lernt ein chinesischer Mnemotechniker diese?...
Er nimmt für die 60 Sätze 60 Zahlenbilder. Er nimmt von jedem Satz ein, zwei oder mehr Bilder. Er verbindet diese Bilder mit dem Zahlenbild.
Aus Sicht des sprachkundigen Chinesen sind das nicht "840 Zeichen", sondern "60 Sätze". Wir haben also die Thematik vollständig verändert und befinden uns im "Memorieren von sinnvollen Sätzen". Ich glaube nicht, dass sich dabei "Chinesisch" anders verhält als irgend eine andere Sprache, wir könnten insofern das Thema auch im Deutschen besprechen.
Er nimmt für die 60 Sätze 60 Zahlenbilder. Er nimmt von jedem Satz ein, zwei oder mehr Bilder. Er verbindet diese Bilder mit dem Zahlenbild.
Mit anderen Worten: Die Mnemotechnik könnte eine Stichwort festnageln und bei der Ordnung helfen, mehr nicht. Das Auswendiglernen des Textes liegt außerhalb ihrer Kompetenz. Das ist auch genau meine Auffassung.
Klaus Horsten
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Beitrag von Klaus Horsten »

Ulrich Voigt hat geschrieben:Ich glaube nicht, dass sich dabei "Chinesisch" anders verhält als irgend eine andere Sprache, wir könnten insofern das Thema auch im Deutschen besprechen.
Ist das nicht voreilig?

Selbst wenn das stimmte, müsste man dann nicht zuerst die Beispiele untersuchen und hernach zu dieser Feststellung gelangen?

Gleichheit ja - es fragt sich immer nur auf welcher Abstraktionsebene. Was haben eine Fax und eine Schneeflocke gemeinsam? Ab einer bestimmten Abstraktionsstufe werde ich sagen können: sie sind gleich. Aber auf Anhieb sind sie doch nicht gleich.

Es ist die Homophonität des Chinesischen. Die bringt einen wesentlichen Unterschied herein. Ich werde später darauf eingehen.
Klaus Horsten
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Beitrag von Klaus Horsten »

Die automatische Übersetzung von Google Chinesisch -> Deutsch funktioniert manchmal:
Google Übersetzer (Chinesisch auswählen)

Das Chinesische verhält sich anders als das Deutsche.

Man betrachte beispielsweise die Vielzahl der Möglichkeiten, die Zahlen von 0 bis 9 mit gleichklingenden (=homophonen) Wörtern/Schriftzeichen zu verschlüsseln.

Das ist eine unglaubliche Freiheit, die im Deutschen fehlt.

Zur Übersetzung: einfach ein Zeichen kopieren und in den Google Übersetzer einfügen. Manchmal findet er nur die Aussprache, manchmal die Übersetzung.

0

零、玲、靈、鈴、齡、陵、凌、菱、聆、羚、苓、領、嶺、令、另、林、臨、鄰、淋、鱗、麟、霖、琳、瞵、吝、凜、您、你、妳、擬、逆、溺、匿、睨、泥、尼、妮、倪、霓、呢、力、立、利、麗、歷、壢、例、曆、莉、厲、勵、礪、粒、蒞、靂、瀝、儷、隸、礫、吏、荔、栗、痢、笠、離、璃、黎、梨、籬、釐、犛、貍、犁、狸、氂、厘、孋、李、里、裡、理、禮、裏、哩、浬、鯉、娌、俚、鋰、哩。

念成台語:

空、恐、孔、工、公、功、供、攻、宮、恭、躬、弓、蚣、龔、共、貢。


1

E、壹、一、衣、依、醫、伊、漪、意、義、易、亦、議、益、異、藝、億、憶、譯、液、役、翼、疫、毅、逸、邑、抑、肄、繹、軼、屹、佚、驛、曳、腋、奕、曳、遺、疑、移、宜、怡、姨、儀、夷、誼、以、已、乙、倚、椅、矣、蟻。

念成台語:

機、基、積、績、蹟、激、跡、雞、饑、肌、稽、飢、奇、畸、磯、譏、屐、嘰、及、級、極、即、集、急、擊、疾、籍、吉、寂、輯、脊、汲、吃、藉、計、記、既、紀、際、繼、季、寄、技、妓、濟、劑、悸、祭、忌、暨、冀、騎、幾、給、己。

軍方:

要、腰、夭、妖、邀、么、吆、喲、藥、耀、曜、鑰、拗、燿、咬、窈、舀、夭、搖、謠、堯、遙、姚、瑤、僥、淆、餚、凹、ㄠ、傲、澳、奧、墺、熬、敖、遨、螯、鰲。


2

喔、哦、惡、餓、俄、厄、鱷、呃、軛、噩、二、貳、兒、而、耳、爾。

念成台語:

你、妳、擬、逆、溺、匿、睨、泥、尼、妮、倪、霓、呢、力、立、利、麗、歷、壢、例、曆、莉、厲、勵、礪、粒、蒞、靂、瀝、儷、隸、礫、吏、荔、栗、痢、笠、離、璃、黎、梨、籬、釐、犛、貍、犁、狸、氂、厘、孋、李、里、裡、理、禮、裏、哩、浬、鯉、娌、俚、鋰、哩。

台灣國語:

愛、礙、艾、曖、啊、阿、歐、甌、毆、嘔、鷗、噢、吽。


3

山、扇、衫、杉、刪、珊、羶、羶、煽、潸、跚、姍、摻、善、扇、擅、膳、繕、訕、贍、疝、鱔、閃、陜、三、參、散、傘。

台灣國語:

想、響、享、饗、鄉、香、箱、湘、襄、鑲、廂、相、聲、勝、升、牲、昇、甥、生、撒、薩、灑、洒、殺、沙、砂、紗、煞、鯊、杉、煞、霎、啥、傻、差、插、叉、喳、岔、剎、查、察、茶、擦。


4

四、似、賜、嗣、飼、寺、肆、祀、伺、駟、司、思、斯、絲、私、撕、死、失、施、師、詩、濕、溼、獅、屍、蝨、虱、市、是、事、世、士、勢、識、室、示、試、視、式、氏、適、釋、飾、侍、誓、逝、嗜、仕、弒、噬、拭、舐、十、什、石、時、實、食、拾、蝕、碩、使、始、史、駛、矢、屎。

台灣國語:

書、輸、殊、舒、梳、疏、蔬、抒、叔、熟、淑、塾、贖、術、數、樹、束、述、恕、曙、墅、數、鼠、屬、暑、薯、蜀、黍、蘇、甦、酥、訴、速、素、肅、宿、塑、夙、粟、溯、泝、愫、簌、俗。


5

屋、烏、污、汙、圬、誣、嗚、巫、鎢、惡、五、午、武、舞、侮、伍、鵡、憮、嫵、勿、物、務、誤、悟、晤、霧、戊、騖、無、吳、梧、巫、唔、蜈、誣、毋。

台語:

我。


6

六、陸、溜、餾、劉、流、留、硫、琉、榴、瀏、瘤、柳、鉚。

台灣國語:

念、唸、了、啦、拉、喇。


7

七、妻、欺、戚、漆、棲、悽、淒、柒、慼、其、期、齊、奇、旗、騎、祈、棋、祺、起、啟、豈、乞、企、氣、器、汽、棄、契、泣、迄、訖、緝、機、基、積、績、蹟、激、跡、雞、饑、肌、稽、飢、奇、畸、磯、譏、屐、嘰、及、級、極、即、集、急、擊、疾、籍、吉、寂、輯、脊、汲、吃、藉、計、記、既、紀、際、繼、季、寄、技、妓、濟、劑、悸、祭、忌、暨、冀、騎、幾、給、己、親、侵、欽、勤、琴、秦、禽、沁、寢、清、青、輕、傾、卿、氫、慶、情、晴、擎、傾、請。


8

八、捌、巴、疤、芭、笆、粑、叭、扒、罷、爸、霸、壩、拔、跋、鈸、琶、趴、爬、怕、帕、帊、發、伐、乏、伐、罰、閥、法、髮、包、胞、苞、褒、報、抱、暴、豹、爆、刨、雹、保、寶、堡、飽、跑、泡、砲、炮、袍、咆。

念成台語:

背、杯、悲、卑、碑、俾、揹、盃、北、被、備、貝、輩、倍、臂、狽、憊、焙、蓓、胚、呸、配、佩、沛、珮、賠、陪、別、蹩。


9

九、久、酒、玖、韭、糾、就、究、救、舊、舅、疚、咎、鷲。

念成台語:

靠、銬、犒、考、烤、拷、高、糕、膏、羔、睪、告、稿、攪、搞。

Quelle: http://www.webmemory.org/list.asp?id=917
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Beitrag von Klaus Horsten »

Zahlenbedeutung im chinesischen chatroom

Das folgende Zitat stammt aus: http://www.heise.de/tp/r4/artikel/15/15310/1.html
Weigui Fang hat geschrieben: Wenn man ein seltener Gast im Chatroom ist, kann man die wirkliche Bedeutung der Zahlen nur schwer entziffern; das ist vielleicht auch eine Handicap. Weil man zu langsam reagiert, sagt man 886 ( : Tschüß) zu einem, oder auch 7878 ( : Kannst gehen). Wenn man sogar 520 nicht begreifen kann - erhält man ein 687 (: Tut mir leid) im Gegenzug, "du bist ein 286" (du reagierst so langsam wie ein 286er PC). Kontern kann man dann vielleicht mit 9494 ( : Ja richtig), oder mit 555... ( ..Schallnachahmung: weinen). Und dann? Ach ja: "666" ( : Ich haue ab).
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Ulrich Voigt
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Beitrag von Ulrich Voigt »

Klaus Horsten hat geschrieben: Chinesisch / Deutsch ... Fax / Schneeflocke
O.k., ich will ja beileibe nicht behaupten, dass alle Sprachen für das Auswendiglernen genau die gleichen Schwierigkeiten bieten würden.

Eigentlich geht es mir darum: Wir sind gerade dabei, das vorgelegte Thema zu verlassen, womit ich mich aber nicht so ohne weiteres anfreunden kann.

Irgendwie benutzt Du "Matteo Ricci" als Aufhänger, um eine Thematik aufzurollen, die Dir vollkommen unabhängig von Riccis Gedächtniskunst wichtig ist. Deine Überlegungen führen also stracks von Ricci fort und führen auch nicht zu ihm zurück. Die Hypothese, dass Ricci seine Kenntnis konfuzianischer Sprüche mnemotechnisch ausgenutzt habe, ist, da sie keinerlei Stütze in den Quellen besitzt, nur ein rhetorisches Mittel, um sozusagen Ricci gleichzeitig für sich zu beanspruchen und links liegen zu lassen.
Mein Interesse an dieser Diskussion richtet sich dagegen darauf, das Potential auszuloten, das in Riccis mnemotechnischen Ansätzen steckt. Lackner (Einleitung S. 1): "Die mnemotechnische Abhandlung Xiguo jifa (西國記法) ("Die westliche ars memorativa"), Produkt eines der ersten Versuche des Jesuitenmissionars Matteo Ricci (1552-1610), zwischen abendländischer und chinesischer Geisteswelt Brücken zu schlagen, ist bislang weder in China noch im Westen ihrer Bedeutung entsprechend gewürdigt worden. Die Gründe für dieses Versäumnis liegen auf chinesischer Seite paradoxer Weise in einer engen, aber unreflektierten Vertrautheit mit der in diesem Traktat zur Sprache gebrachten Technik des künstlichen Gedächtnisses [hier würde ich Lackner widersprechen ... ] sowie in einer anders gearteten Intention chinesischer Mnemotechnik; auf westlicher Seite muß, so paradox es wiederum klingen mag, das Vergessen einer Jahrhunderte lang blühenden eigenen Tradition namhaft gemacht werden."
Ich versuche dementsprechend, das Vergessene und Verdeckte (Lackner: "Das vergessene Gedächtnis") ans Licht zu holen, es zu bewerten und gegebenenfalls neu zu beleben und zu verbessern.
Zuletzt geändert von Ulrich Voigt am Do 11. Dez 2008, 17:20, insgesamt 1-mal geändert.
Klaus Horsten
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Beitrag von Klaus Horsten »

Ulrich Voigt hat geschrieben:Die Gründe für dieses Versäumnis liegen auf chinesischer Seite ...
Wenn wir uns mit der chinesischen Seite nicht oder von vornherein sehr selektiv und beiläufig beschäftigen, glauben, was dort ist, ist so wie bei uns, dann werden wir die Gründe nie ergründen.

Die Gefahr ist eher, die Chinesen links liegen zu lassen als Ricci.

Ich komme auf Ricci zurück. Versprochen!

Aber die Schwierigkeiten, die uns beim Verständnis der chinesischen Mnemotechnik, respektive beim Übersetzen und Verstehen der chinesischen Texte entgegen treten, dürfen uns nicht daran hindern, uns mit ihnen auseinander zu setzen.

Ich bin, wenn ich hier chinesische Zeichen poste, ständig im Konflikt: einerseits denke ich mir "Die denken ich bin ein Spinner, weil ich in einem deutschen Forum Chinesisch poste". Anderseits denke ich mir, gerade da, wo etwa Esels Welt halt macht, nämlich bei der Geschichte vom Schoschonen-Haupt, wo es um das Chinesische geht, die Leser dadurch zu schonen, dass chinesische Textbeispiele überhaupt ausgelassen werden, gerade da verzichtet man auf das Fundament, das es den Sprachkundigen ermöglicht, den Dingen wirklich auf den Grund zu gehen.
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