PVO

Hierein gehört alles was die Geschichte und Methoden der Mnemotechnik betrifft. Z.B. Was ist die Geschichtenmethode? Was sind Routen? Des Weiteren geht es auch um die historische Betrachtung und Analyse der Mnemotechnik.


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Demiurg
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PVO

Beitrag von Demiurg »

Hi,

ich bin neu im Forum und auch noch nciht so vertraut mit den Lerntexhniken.

Auch wenn es dem ein oder anderen banal erscheinenmag, aber bitte was ist PVO? Wie gehe ich damit um? Und: Wie gut ist PVO? :oops:

Achsooo: Ich plane mir im Laufe meines Lebens einen Gedächnispalast zu errichten. Ich weiß nur nicht wie ich anfangen soll. Habt ihr da eine Idee oder gar Erfahrung??? Schreibt ihr euch den Palast irgendwo auf???



Danke im Vorraus!!! :)

Gruß
Demiurg
Ich lebe lieber in einer grauen Welt, als einem bunten Traum, da Illusion nicht erstrebenswert ist.
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Boris
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Beitrag von Boris »

Hi!

PVO System heißt, zu jeder Zahl nicht nur ein Bild zu haben, sondern drei.

Eine Person, ein Verb und ein Objekt. Damit ergibt sich dann schon ein Satz, den man z.B. auf der Route abspeichern kann.
Lies mal ein bischen hier im Forum, da wurde ja schon einiges zu geschrieben!

mfg
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Ulrich Voigt
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Kritik am PVO

Beitrag von Ulrich Voigt »

PVO zielt auf Sätze.

Ein Satz wie "Der Jäger schießt den Fasan" wäre ein 3-Wörter-Satz, der, zweistellig interpretiert, die Zahl 67 60 80 ergibt.
Man könnte das gefahrlos auf "Der Jäger schießt den roten Fasan" = "Der rote Jäger schießt den Fasan" (= 67 60 41 80) erweitern.

Der Sinn dieser Methode liegt darin, mit einem Schlag eine Mehrzahl von Stellen zu bekommen.

Bei Hancock sieht die Grundform etwas anders aus, nämlich "Der Jäger schießt falsch", wodurch mehr Beweglichkeit entsteht ( ="Jägers falscher Schuß" = "Der falsche Jäger schießt" = "ein schießender Jäger ist nie falsch" = "Falsch schießender Jäger"). - Beweglichkeit ist ein Vorteil.

Andererseits ist es so, daß damit auch schon das Ende der Fahnenstange erreicht ist, denn mehrere solche Sätze lassen sich nicht zu einem größeren Gesamtsatz verbinden. Für ehrgeizigere Ziele (wie etwa Monddaten in der Kalenderrechnung, wo pro Jahrhundert oftmals mehr als 50 zweistellige Zahlen gemeinsam verarbeitet werden müssen), wüßte ich nicht, wie ich mit PVO vorgehen sollte.
Um mnemotechnische Geschichten zu schreiben, braucht man einfache und möglichst vielseitig verwendbare Elemente, also so ziemlich das Gegenteil von "Sätzen".

U.V.
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Ulrich Voigt
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Re: Kritik am PVO

Beitrag von Ulrich Voigt »

Ulrich Voigt hat geschrieben:PVO zielt auf Sätze.
Gerade das stört mich an dieser Methode, denn damit wird sozusagen ein wesentlicher Joker aufgegeben.

Als Beispiel nehme ich mal die Zufallszahl 27 38 49 46 58, die ich gerade unter "gesprochene Zahlen" (hier auf dem brainboard) auf den hamburger Rathausmarkt gesetzt habe:

27 = Niki Lauda / 38 = Muff / 49 = Roboter / 46 = rascheln / 58 = Liv Ullmann - in dieser Reihenfolge.

Daraus entsteht z.B.

Der mufftragende Roboter Niki Lauda raschelt so laut, daß Liv Ullmann sich erschreckt = zwei Roboter begegnen sich, beide tragen Muffs. Raschelt der eine zum anderen: "Gestatten, Niki Lauda." Raschelt der andere zurück: "Du darfst Liv Ullmann zu mir sagen." = "Das Rascheln Deines Muffs, liebe Liv", sagt Niki Lauda zu Liv Ullmann, " erinnert mich an das Rascheln eines Roboters." = usw.

Jedenfalls entsteht Besseres, wie wenn man die Satzstruktur vorgibt. Und(vor allem!), man kann fast beliebig erweitern.

Man beachte aber, daß die diversen Füllwörter (laut - erschrecken - sich begegnen - sagen - zurück - dürfen - usw.) nur dann benutzt werden dürfen, wenn sie in den verwendeten Garderoben nicht vorkommen. Ein gutes Argument, die Zusammensetzung seiner Garderoben sorgfältig zu bedenken: Allzu kommune Wörter sollte man vermeiden. Wenn man einmal seine Garderoben wirklich kennt, vermeidet man automatisch gefährliche Füllwörter. Die Garderobenwörter leuchten.

U.V.
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Boris
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Re: Kritik am PVO

Beitrag von Boris »

Ulrich Voigt hat geschrieben:
Ulrich Voigt hat geschrieben:PVO zielt auf Sätze.
Gerade das stört mich an dieser Methode, denn damit wird sozusagen ein wesentlicher Joker aufgegeben.
Andrerseits gibt das PVO-System die Sätze aber nahezu direkt vor, nimmt also einem weitere Satzbildungsarbeit beim einprägen. Strukturierte PVO-Sätze sind meiner Meinung nach auch leichter mit Routenpunkten zu verbinden, als ganze Klumpen-Geschichten.

Außerdem dürfte das bilden und verankern der reinen PVO-Sätze weniger Zeit pro Ziffer in Anspruch nehmen. Für meisterschaftssportliche Ziele, wie sie auch Hancook verfolgt, ist das ein Vorteil. Für länger- bis langfristiges Memorieren aber nicht wesentlich, weshalb da, die Garderoben-Klumpengeschichten-Methode (wie kann man sie präziser bennen?) wohl deutliche Vorteile bringt!
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